Hallo ihr lieben,
ich habe gar keine richtige Frage. Ich suche eher einen Austausch.
Mein Sohn ist am 16.12.24 zur Welt gekommen. Bei der U2 wurde ein Geräusch gehört. Das war aber nur ein kleines Loch, was unbedenklich war. Er war drei Tage bei uns zu Hause und am 23.12 hat er leider hohes Fieber bekommen und ist dann ins Krankenhaus gekommen. Von da an ging es nur Berg ab. Er wurde immer kränker und am 2.1.25 ist er leider verstorben weil sein Herz zu schwach war.
Wer hat eine ähnliche Situation erlebt und wie seid ihr damit umgegangen?
Wir haben schon ein Kind. Unsere Tochter ist fast 4 und dank ihr bekommen wir den Alltag gut hin.
Mein Wunsch nach einem zweiten Kind war so groß und auch der Wunsch meiner Tochter eine große Schwester zu sein.
Wer hat sich getraut nach dem Verlust seines Kindes, den Weg nochmal zu gehen, schwanger zu werden ?
Zur Zeit ist das natürlich weit weg für mich weil es meinen kleinen Schatz nicht ersetzten wird. Aber ich denke trotzdem drüber nach.
LG
Mein Sohn ist nach zwei Wochen an einer Herzmuskelentzündung gestorben
Wie schlimm.
Mir tut unfassbar leid, dass euer Sohn gestorben ist.
Da gibt es keine Trostworte, nur Fassungslosigkeit ...
Bei unserer Tochter (2. Kind) wussten wir schon früh in der Schwangerschaft, dass sie sterben wird. Sie hatte eine Triploidie und es war ein Wunder, dass sie überhaupt drei Tage gelebt hat.
Wir hatten Zeit, uns darauf einzustellen, Zeit, Abschied zu nehmen. Das und unser Sohn hat es uns leichter gemacht.
Unser Sohn (1. Kind) starb im selben Jahr etwas später innerhalb von gut zwei Wochen an einer schweren Krankheit. Er hat sehr gelitten.
Am meisten hat uns unser Glauben geholfen. Bis zu meiner Schwangerschaft mit Theodora waren wir Agnostiker. Aber dann haben wir durch Gott unfassbar viel Kraft erfahren. Er hat uns sehr durch diese Zeit getragen.
Zusammen mit der Pfarrerin, bei der wir zur Seelsorge waren.
Wir haben viel geredet und geweint.
"Mein Wunsch nach einem zweiten Kind war so groß und auch der Wunsch meiner Tochter eine große Schwester zu sein."
Du hast ein zweites Kind und deine Tochter ist eine große Schwester.
Für uns ist das enorm wichtig. Tizian und Theodora gehören zu unserer Familie. Sie werden immer unsere Kinder bleiben und immer die großen Geschwister von unseren anderen bald drei Kindern.
Ich bin sehr froh, wann immer ich erlebe, dass die Jungs die beiden so sehen.
Für uns war jede Schwangerschaft und auch die Zeit danach immer emotional sehr herausfordernd. Eine reine Achterbahnfahrt aus Vorfreude und nackter Angst. Dazu Selbstvorwürfe - "ersetzen" wir etwa unsere verstorbenen Kinder?
Auch nach der Geburt bleibt die Angst. Wir neigen beide dazu, überängstlich zu sein und müssen uns beherrschen, nicht wegen jedem Schnupfen und Kratzer in die Notaufnahme zu fahren.
Aber wir arbeiten an uns, um die Jungs nicht einzuengen.
Es ist auch schon besser geworden, seit unser dritter Sohn älter ist, als der älteste es bei seinem Tod war.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!🙏
Hey,
Wow ihr musstet ja auch einiges durchmachen. Euer Verlust tut mir sehr leid.
Ich bin auf jeden Fall dabei mir professionelle Hilfe zu holen, für mich und meinen Mann.
Für meine Tochter bin ich auch dran, dass sie da professionell begleitet wird.
Es fühlt sich einfach so komisch an. Wie ein Traum. Er war zwei Wochen auf der Welt und davon über eine Woche im Krankenhaus. Er war nur so kurz bei uns.
Ich mache mir auch Gedanken ob ich mich traue nochmal ein Kind zu bekommen. Und auch da denke ich, das ist kein Ersatz für den kleinen Schatz der von uns gegangen ist.
Vor ihm hatte ich auch zwei Fehlgeburten. Mein Mann sagt, vielleicht sollen wir einfach glücklich sein mit einem gesunden Kind.
Das fragt man sich in manchen Monaten dann.
LG
Danke.
Professionelle Hilfe ist schon mal ein guter Schritt.
Wir haben da auch Verschiedenes ausprobiert, um zu gucken, was uns am besten hilft: Psychologe, Selbsthilfegruppen, Seelsorge.
Ja, das kann ich verstehen. Es ist eine krasse Phase, in der man dann irgendwie funktioniert, und dann steht man da und fragt sich, was eigentlich passiert ist ...
Ihr müsst jetzt noch gar nichts entscheiden über ein weiteres Kind.
Hätte man mich kurz nach Tizians Tod gefragt, hätte ich gesagt: Never ever! Eine Weile später hatten wir dann doch wieder einen Wunsch. Wir haben darüber geredet und dann entschieden. Nach Elis Geburt hätte ich dann auch gesagt: Niemals noch ein Kind. Selbst als mein Mann das Thema zum ersten Mal wieder aufgebracht hat. Es hat sich dann entwickelt. Auch bei diesem Kind.
Das ist etwas höchst individuelles, da muss man nicht sofort eine Antwort wissen.
Hallo,
Dein Verlust tut mir leid. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Ich hab im April 24 eine scheinbar gesunde Tochter bekommen. Wir hätten nicht glücklicher sein können. Meine grossen Töchter 12 und 14 waren super stolze Schwestern. Und für meinen Partner war sie das erste Kind.
Am ihrem 13ten Lebenstag ging es ihr plötzlich ganz schlecht. Wir sind sofort in die Kinderklinik. Dort wurde sie nach Untersuchungen auf die Intensivstation gebracht.sie jagte eine aortenstenose.
Da lag mein kleines Baby überall Kabel und Zugänge am Körper. Ein furchtbares Bild. Sie wurde nachts nich in ein anderes KH verlegt und am nächten Tag operiert.
Die OP lief sehr gut. Der Arzt hat uns Wort wörtlich gesagt dass unsere Tochter ein normales Leben führen wird. Eventuell müsste sie Tabletten nehmen.
Nach nur 1,5 Stunden hat sich alles geändert. Sie hat gekrampft, Hirnblutungen bekommen und es war klar dass sie sterben wird.
Wir konnten sie noch Taufen lassen, die Schwestern sowie Großeltern waren alle dabei. Bis wir die Geräte die sie am Leben gehalten haben, haben ausstellen lassen.
Unsere geliebte Matilda war 14 Tage, 12 Stunden und 4 Minuten bei und und bleibt für immer in unserem Herzen.
Ich bin nach 3 Monaten unerwartet schwanger geworden. Unerwartet da wir vorher im der KIWU waren. Ich habe den selben ET wie bei Matilda.
Es ist meine vierte Schwangerschaft. Und ich muss sagen in keiner hatte ich gross körperliche Beschwerden aber psychisch ist das die schwerste. Ich mach 3 Kreuze wenn mein viertes Mädchen gesund auf der Welt ist.
Ich geh seit einiger Zeit zur Therapie und meine Jüngere Tochter geht in eine Gruppe für trauernde Jugendliche. Es wird alles noch ein langer Weg sein. Aber ich bin mir sicher dass wir es als Familie hinbekommen.
Bei uns kommt noch hinzu dass gegen die Kinderärztin wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird. Da es anzeichen für ihren Herzfehler gab sie die aber ignoriert hat. Und da fragt man sich immer.... was wäre wenn wir einen anderen Arzt gewählt hätten...
Wie gesagt viel Kraft sende ich dir/euch! Und lass die Trauer zu. Hol dir Hilfe wenn nötig
Hey, danke für deine Nachricht.
Das mit deiner Tochter tut mir sehr leid.
Wie ist es für dich jetzt wieder schwanger zu sein, wenn ich fragen darf?
Bei mir der tot meines Sohnes erst eine Woche her, aber ich hab so viele Gedanken und Gefühle in mir. Die Angst vor einer weiteren Schwangerschaft bzw. Dann ein Baby zu haben ist gerade natürlich viel größer. Trotzdem ist der Wunsch so groß ein zweites Kind zu haben. Und diese Erfahrungen alle nochmal machen zu dürfen.
Aber seit dem tot meines Sohnes habe ich viel Austausch mit Müttern denen ähnliches passiert ist und es macht einem noch mehr Angst, dass es so oft passiert.
LG
Ich danke dir!
Psychisch gesehen ist das die schlimmste aller Schwangerschaften. Körperlich geht es mir gut. Ich bin jetzt in der 28 Woche.
Die Angst ist immer mit dabei. Ich werde nächsten Monat 41 Jahre alt. Hatte noch nie eine Fehlgeburt und am Anfang war das meine Angst.
Schlimm wurde es auch als wir es den Kindern gesagt haben. Das war nach dem Nipt test also so in der 14 SSW.
Da gerade die Jüngere sehr unter dem Verlust noch leidet.
Es wurde etwas einfacher als ich sie endlich gespürt habe.
Und dann natürlich ständig dieses Gefühlschoas. Die Trauer und gleichzeitig die Vorfreude.
Auch War am Anfang der Gedanke, dass es dieses Kind nicht geben würde wenn Matilda noch leben würde. Und dieses Kind wird Sachen erleben die Matilda nicht erleben durfte.
Also wirklich schwierig aber gerade dabei hilft mit die Therapie sehr.
LG
Dein Verlust tut mir unfassbar leid! Ich wünsche dir ganz viel Kraft und so viel Hoffnung und Frieden, wie es nur geht.
Unsere Geschichte ist ähnlich. Unser zweites Kind starb völlig überraschend im Alter von 31 Tagen an einer Herzrhythmusstörung. Wir hatten keine Zeit, uns darauf vorzubereiten. Von jetzt auf gleich war er nicht mehr da. Auch für uns war sein älterer Bruder von Anfang an eine Kraftquelle.
Es folgten viele Monate intensiver Trauerarbeit. Rückblickend war das eine sehr wertvolle Zeit für mich. Dank einiger Angebote in unserer Stadt (Rückbildung leere Wiege, Selbsthilfegruppe, Trauerkurs), meiner Therapie, die ich aufgrund des Verlustes und des Traumas begann, und nicht zuletzt eines stützenden Umfelds (Familie + Freunde) sind wir wieder ganz gut auf die Beine gekommen, würde ich sagen. Aber so richtig gut kann es leider nie mehr werden, denn einer fehlt immer.
Parallel zu der ganzen Trauerarbeit (ja, es war/ist wirklich harte Arbeit und viel Anstrengung für Kopf und Herz) hatten wir sehr früh einen neuen Kinderwunsch. Ich brauchte das irgendwie als Zukunftsperspektive, als Hoffnungsschimmer. Ich wollte auf keinen Fall, dass unsere Familienplanung so endet. Besonders geduldig bin ich leider auch nicht.
Ich bin ca. 7 Monate nach dem Verlust wieder schwanger geworden. Unser Regenbogen ist gesund und munter. Unsere Entscheidung für ein weiteres Kind fühlte sich immer richtig an.
Die Schwangerschaft hatte ihre Höhen und Tiefen. Die Leichtigkeit und Unbeschwertheit war nicht mehr so da. Für mich waren regelmäßige Gespräche mit meiner Psychologin wichtig, der Kontakt mit anderen Sternenmamas, die mit mir wieder schwanger waren, war unglaublich wertvoll, und nach einem Wechsel hatte ich eine ganz tolle Frauenärztin.
Zusammenfassend würde ich sagen:
Ein neuer Kinderwunsch ist total verständlich, den darf man auch haben und muss man sich nicht ausreden lassen.
Sich Hilfe suchen, Angebote wahrnehmen, Kontakt zu anderen betroffenen aufbauen finde ich wichtig. Als Einzelkämpferin wäre ich untergegangen.
Nutze die nächsten Wochen und Monate, um Kraftquellen zu finden. Was tut dir gut? Wer unterstützt dich? Wo kannst du dein Herz ausschütten? Wo bekommst du vielleicht auch professionelle Hilfe? Der Weg dieser riesengroßen Trauer ist leider weit. Die Trauer wird sich immer wieder verändern. Es wird bessere und schlechtere Phasen geben - auch noch nach langer Zeit. Aber du bist nicht allein, es gibt leider viele "von uns".
Sei geduldig mit dir und deiner Trauer! Ich wünsche dir von Herzen Kraft, Mut und Hoffnung für deinen Weg!
Danke für deine Nachricht.
Ich bewundere deinen Weg und hoffe das ich das auch schaffe.
Ich habe einfach so ein großen Wunsch nach einem weiteren Kind. Aber die Angst ist so so groß. Ich denke die ganze Zeit an den Ablauf von Geburt bis zum Tod meines Sohnes. Keiner kann einem die Garantie geben das alles gut wird.
Ich hoffe das ich durch die Therapie und den Rückbildungskurs für trauernde Mütter besser klar komme.
Versuch, geduldig mit dir (und deinem erlittenen Trauma!) zu sein. Euer Verlust ist noch nicht lange her, dein Kopf (und dein Herz) brauchen etwas Zeit, um zu sortieren. Das erlebte ist eigentlich unbegreiflich.
Alle deine Gedanken sind okay. Ich kann das so gut verstehen - den großen Kinderwunsch, dazu die Angst und die Trauer. Das wird sich alles Stück für Stück ordnen.
Was hat mir in dieser ersten Zeit geholfen, "klarzukommen"?
- Gedanken an die Ereignisse und Flashbacks zulassen, denn das ist eine Taktik der Psyche, um das Unbegreifliche zu verarbeiten.
- reden, wenn dir danach ist. Nichts in sich hinein fressen. Bedürfnisse kommunizieren.
- Selbstfürsorge: Dein Körper und deine Psyche müssen jetzt so viel leisten. Mach das, was dir jetzt gut tut. Setz dich nicht unter Druck mit Arbeit oder vermeintlichen Alltagspflichten.
Obwohl auch ich schon sehr früh einen starken neuen Kinderwunsch hatte, der gedanklich ziemlich präsent (und manchmal auch echt irgendwie hinderlich und lähmend) war, habe ich versucht, z.b. im Rückbildungskurs unser Himmelskind in den Mittelpunkt zu stellen, mich dort erstmal nur auf ihn und mich zu konzentrieren. Ebenso bei gestalterischen Tätigkeiten o.ä. - manchmal war es gut, mir kleine Inseln zu schaffen, die nur für IHN sind - Malen, Grabgestaltung, etwas schreiben, ...
Zum Thema Angst: Ich finde es ganz gut, zu wissen, dass das Krankheitsbild und der Verlauf unseres Sohnes extrem selten so vorkommt, es keine nachgewiese familiäre Häufung gibt, und sein Tod auch nichts mit meinem Körper (und daher Schwangerschaftskomplikationen) zu tun hat. Bei euch klingt das ähnlich. Das macht es nicht weniger schrecklich und unbegreiflich, dass unser Sohn sterben musste, aber in der neuen Schwangerschaft hat es mir sehr geholfen, zu wissen, dass eine Wiederholung extrem unwahrscheinlich, in unserem Fall eigentlich unmöglich ist.
Euer kleiner Engel wird seinen Platz in der Familie finden.