Trauerbewältigung nach Fehlgeburt?

Trauern ist wichtig und auch richtig, verarbeiten auch.

Ich habe vor 11 Tagen erfahren, dass ich mein Kind verloren habe. Zwei Tage später wurde ich operiert. Alles ging so schnell, dass ich gar keine Luft zum Atmen hatte.

Seitdem herrscht hier der absolute Ausnahmezustand. Wir haben uns direkt Hilfe bei Pro Familia geholt und hatten schon ein sehr schönes Gespräch.
Doch insbesondere die Nächte sind die reine Tortour. Sobald ich die Augen schließe, kommen Bilder hoch. Es ist wie ein Film, der sich immer wieder abspielt. Vom positiven Test, der Vorstellung unserer Zukunft, über den ersten FA Besuch, bis hin zur erschütternden Nachricht und zur Ausschabung…immer wieder.
Vorgestern ist jetzt ganz plötzlich ein Arbeitskollege verstorben. Jetzt kommen die Gedanken an diese Person noch zusätzlich dazu.

Letzte Nacht waren wir bis 5.30 Uhr wach und haben nicht in den Schlaf gefunden. Ich halte meinen Partner so sehr auf Trapp, der bei mir bleiben möchte und nicht ins Gästezimmer geht’s mag.
Es ist so belastend.

Hat jemand einen Tipp, wie man vor allem Nachts mit den Ereignissen umgehen kann?

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Hallo!
Es tut mir sehr leid, dass du dein Baby verloren hast!
Ich kenne diese Bilder auch und habe die Erfahrung gemacht, dass es ein Teil der Verarbeitung sein kann und es verschwendete Kraft und Energie ist dagegen anzukämpfen. Wenn es mir anfangs sehr schlecht damit ging habe ich mir eine Beschäftigung gesucht die mir bei der Trauerbewältigung geholfen hat und immer noch hilft. In meinem Fall ist das das Bemalen und Gestalten von kleinen Steinen, die ich im Gedanken an und im Gedenken an ihn gestalte und dann immer wieder einmal einen Stein mitnehme an Orte an die wir ihn gerne mitgenommen hätten z.B.
Dein Verlust ist noch so frisch! Falls dich die Bilder auch in ein paar Monaten gar nicht mehr loslassen würde ich mir professionelle Hilfe suchen!

Alles Gute!

Bearbeitet von 21LaLeLu21
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Vielen Dank. Das ist eine sehr schöne Idee.

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Mir persönlich hat es einerseits geholfen ein kleines Bäumchen für das verlorene Kind zu Pflanzen, es steht immernoch auf dem Balkon und wächst. Meine lebenden Kinder wissen auch davon.

Und zum anderen habe ich mich sehr rational abgelenkt, mich über das Thema Fehlgeburt eingehend informiert. Ich war selbst früher Krankenschwester, ich weiß wie alltäglich und normal diese Erfahrung ist und dass sie zum Kinderkriegen dazu gehört. Ich bin auch sehr schnell weider schwanger geworden, meine kleine Tochter gäbe es garnicht hätte ich zuvor kein Kind verloren. Auch das ist tröstlich.