Hallo liebe Urbianer,
heute schreibe ich das nieder was mich gerade so sehr bedrückt:
Ich wurde schwanger und bis zur 11 Woche ging alles gut. Eines Abends bekam ich Blutungen und musste dann wegen drohender Fehlgeburt stationär aufgenommen werden. Nach einer Woche wurde ich dann entlassen, alles war wieder gut. Bei einer Routine-Ultraschalluntersuchung sagte mir meine Ärztin sie hätte auf dem Bildschirm eine Zwillingsanlage, also eine Wand in der Fruchtblase entdecken können, sie sich aber auch nicht zu 100% sicher sei. Da ich nebenbei auch noch in der Berliner Charite Gynäkologie wegen Endometriose in Behandlung war, ließ ich diese Aussage auch noch mal per Ultraschall untersuchen. Dort jedoch konnte man davon nichts entdecken. Wir machten uns bis zum Ende der Schwangerschaft keine weiteren Gedanken. Als dann endlich unsere Tochter (mittlerweile 9 Monate alt) auf die Welt kam wurde der Mutterkuchen bzw. Fruchthülle untersucht. Daran konnte man nun tatsache die Zwillingsanlage feststellen. Es stand also fest, das es eigentlich einmal Zwillinge werden sollten, ich aber eines damals verloren haben musste... Meine Gefühle nach der Geburt galten meinem winzigen Zwerg den ich frisch in den Armen hielt. Erst viel später kamen die Trauer und Gedanken über das Ungeborene welches ich nie kennenlernen durfte - ja von dem ich sogar niemals vorher etwas wusste. Manchmal frage ich mich ob meine Trauer berechtigt ist oder ob man mich wohl eher "auslachen" würde... Man hört ja oft Sprüche wie "es war halt nicht gesund - deswegen ist es besser so" oder "Ihr habt doch noch eine Tochter...". Oder Sprüche wie "Sei froh dass das Kind nicht schon älter war, sonst wäre es noch schlimmer." Haben die Leute recht??? Darf ich nicht trauern? Man hat ja nicht einmal etwas in der Hand... Kein Ultraschallbild, kein Blatt Papier wo drauf steht das es eine Fehlgeburt war... Das fühlt sich so schwer an. Ich bin mir selbst nicht mal m Klaren ob ich überhaupt einen Grundlage zum Trauern habe... Eben weil ich nichts in der Hand habe...
Unserer Tochter geht es ganz gut - wir freuen uns sehr über sie. Zwar hat sie auch gesundheitliche Probleme und muss wahrscheinlich mit dem ersten Lebensjahr operiert werden aber sie ist quietschlebendig.
Aber trotzdem sitze ich jetzt hier, muss ständig an mein Zwillingssternchen denken und komme über dessen frühen Tod nicht hinweg... 
Wer hat ähnliches erlebt und will sich mit mir darüber austauschen??
Fehlgeburt eines Zwillings - Trauer?
Hallo
Als 1. ich bin eine Sternenmama von Zwillingen. Leider sind meine 2 Jungs in der 39. Woche vor genau 9 Monaten gestorben.
Ich möchte Dir sagen, jeder Mensch hat das Recht traurig zu sein.
Trauer ist ein Gefühl wie zum Beispiel Freude, verkneifst Du Dir Freude - oder lachen ? Ich denke Traurigkeit hat eine Daseinsberechtigung wie jedes andere Gefühl auch.
Gefühle können und sollten wir nicht abstellen, sie machen uns aus und gehören zu uns. Gefühle müssen raus, weil wir heute wissen, unterdrückte Gefühle machen uns krank.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles LIEBE.
Sternenmama2
liebe mausi!
ich denke, es ist ganz normal, dass du um dein zwillingssternchen auch trauerst. und ich denke, das darfst du auch zurecht! auch, wenn du erst nach dem verlust wirklich von ihm erfahren hast, ist es doch im prinzip dein kind, oder? zumindest ist das meine meinung. und um sein kind darf man auch trauern.
ganz so wie du habe ich es nicht erlebt. aber ich war auch mit zwillis schwanger. dann traten ab der 12.ssw komplikationen auf. es wurde eine plazentainsuffizienz festgestellt. und ich musste dann mitte der 14.ssw erfahren, dass mein sohn verstorben war. auch wenn die freude noch groß war, dass meine tochter gesund und lebendig war, so trauerte ich doch sehr um meinen sohn! leider habe ich ende der 14.ssw dann auch noch meine tochter verloren und musste beide still zur welt bringen. sicher ist die situation nicht ganz vergleichbar, aber ich denke es ist vollkommen normal, dass man über den verlust eines babys trauert, auch wenn ein zweites gleichzeitig noch lebt.
und dass deine mitmenschen dich nicht ganz verstehen können, ist auch klar. sie waren nicht in der siuation und haben vielleicht noch kein baby in der ss verloren. daher können sie auch nicht wissen, was in einem vorgeht und wie man sich fühlt! ich denke nicht, dass sie dich mit ihren worten verletzen wollten, sondern eher etwas aufmuntern, damit du nicht mehr so sehr um das zwillingssternchen trauerst.
es ist zwar schon richtig, dass du froh sein sollst, dass du eine gesunde tochter hast, aber das heißt ja nicht, dass du auch nicht um dein sternchen trauern darfst! und gerade weil du nichts in den händen halten darfst, stell ich mir es noch schwerer vor, dass alles wirklich zu begreifen.
und ich denke, dass es auch normal ist, dass du gedanken hast, wie es mit einem zwillingsgeschwisterchen jetzt mit deiner tochter wäre. das ist doch vollkommen in ordnung.
ich würde genauso fühlen wie du, denke ich! und daher musst du dir keine sorgen machen, dass etwas nicht mit dir stimmt oder du die sache unrealistisch einschätzst!
fühl dich 
von mir!!!
lg kati mit 
nicolas-julian, yannik und marie im herzchen!
Hallo,
ich weiß wie du dich fühlst!Ich hätte auch mal Zwillinge bekommen solen!In der 8.Woche entdeckte man eine 2 leere Fruchthöhle(es hat sich wohl zeitig nicht weiter entwickelt)!Ich bekam auch Blutungen,aber die eher wegen meinem Arbeitsplatz!Ich hatte Glück,denn normalerweise wird bei einer Blutung alles (sorry für den Ausdruck) "raus gespült"!Aber meine kleine Jolina blieb!Ich habe mir lange darüber keine Gedanken gemacht!Ich war auch erst froh,das es doch nur eins ist!Aber wenn ich jetzt oft Zwillinge sehe,dann kommt die Trauer in mir hoch!Es waren ja mal 2!Es war schon da,mein eigen Fleisch und Blut,wenn auch ganz klein!Ich stelle mir jetzt oft vor,wie es wohl mit Zwillingen wäre!Es wäre bestimmt nicht einfach,aber trotzdem schön!Wir können uns gerne weiter austauschen!Ich gehe aber für heute ins Bett!Du kannst mich gerne per VK anschreiben,wenn du magst!
LG Kathrin+Jolina
für unsere beiden!Sie werden über ihre Geschwister wachen!
Hallo,
meine Mama hat mir mal erzählt, dass bei ihr, als sie mit mir schwanger war, zwei Herztöne von Kindern festgestellt wurden. Zu der Zeit war die Medizin noch nicht bis zum Ultraschall, so dass gar nicht klar ist, ob ich wirklich noch einen Zwilling hatte. Irgendwann gab es aber nur noch einen Herzton. Ich kann gar nicht sagen, ob ich um einen "Eventuell-Zwilling" trauere. Aber manchmal - so wie jetzt - beschäftigt mich diese Geschichte schon. Aus dieser Erfahrung kann ich nur sagen: Vielleicht ist es für Deine Tochter belastend, wenn Du ihr irgendwann einmal von ihrer Geschichte erzählst. Vielleicht aber auch nicht: Gerade als Teenie (wenn mich mal wieder "keiner verstand" oder bei Liebeskummer z.B.) habe ich mir oft vorgestellt, jetzt mit meiner "Schwester" (ein Bruder kam in meinen Gedanken nicht vor) über alles mögliche zu sprechen, und da war dann immer jemand, der mich "aufbaute". Das hilft manchmal bis heute.
Vielleicht kann Dir so ein Gedanke auch mal etwas bringen, wenn Du irgendwann mal an sich lächerlichen Zoff mit Deinem Töchterlein bekommst. In der Art "mit Deiner Schwester hatte ich das Palaver gestern, und heute ist alles wieder gut". Klar ist das schwer, aber auf Dauer (selbst, wenn ich jetzt nur von mir ausgehen kann) kannst Du mit dem Erlebnis vielleicht auch so umgehen.
Alles Gute wünscht Dir und Deinen Lieben
Eliza