Hallo!
Ich muss mir das mal von der Seele schreiben.Ich kanns immer noch nicht glauben und hoffe das ich aus dem Alptraum wach werde.
Gestern morgen habe ich meinen Bruder tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Aber ich glaub um alles zu verstehen, fang ich mit der ganzen Geschichte an.
Die Wohnung von meinem Bruder ist vor etwa 10 Jahren ausgebrannt. Er war von Beruf Zauberer und seine ganzen Arbeissachen und erriinnerungsstücke sind dabei den Flammen zum Opfer gefallen. Das ganze hat ihn so schwer mitgenommen, das er anfing seinen Kummer im Alkohol zu ertränken.
Er wurde zum Alkoholiker!
Seit 10 Jahren haben meine Mutter, mein andere Bruder und ich versucht ihn von dem Zeugs abzubekommen. Er stand 2 mal kurz davor eine Entziehungskur zu machen. Leider hat er jedesmal den "Schwanz" eingekniffen und es nicht gemacht.
Naja mit den Jahren hatte er dann verschieden Krankheiten, die auf den Alkoholmissbrauch zurück zu führen sind. Soweit die Vorgeschichte.
Nun hat sich in den letzten Wochen noch mehr ereignet.
Meine Mutter bekam Schmerzen in der Brust und musste zu einer Kathederuntersuchung, wo festgestellt wurde, das eine Herzklappe von ihr nicht mehr arbeitet. Ihr wurde dann mitgeteilt, das sie dieses so schnell wie möglich operativ beheben lassen muss.
Letzte Woche Donnerstag rief sie mich abends an und sagte sie habe so Schmerzen im Herzen.
Ich bin sofort hingefahren und habe den Notarzt gerufen. Sie kam für eine Nacht auf die Intensivstation. Sagte mir aber auch, da mein Bruder grad wieder einen Absturz hatte, sie möchte nicht das er sie so besucht. Da sie sich dann aufregt und das ja zur Zeit nicht sonderlich gut für sie sei. Kann ich verstehen und hatte auch die selbe Einstellung.
Am Freitag habe ich dann meinen Brüdern bescheid gegeben.
Den einen telefonisch, meinen verstorbenen Bruder habe ich nicht erreichen können und bin in seine Wohnung gefahren. Habe geklingelt und er hat mir die Tür geöffnet. Ich habe ihm gesagt, was mit Mutti ist. Er sagte:"Mist, Scheisse." Und im nächsten Satz gleich, kannst du mir was zu trinken holen. Ich hab gedacht ich hör nicht richtig. Hab gefragt was er denn wolle. Sagte er: " Mineralwasser."
Okay, das habe ich ihm dann geholt.
Er war grade in seiner Abbauphase, sprich der Alkohol kam aus seinem Körper wieder raus. Quasi entzug.
Naja, ich bin gegangen und habe gesagt, er möchte Mama doch erst dann besuchen, wenn es ihm besser ginge.
Er sagte, okay.
Dann bin ich weg.
Habe mich dann die nächsten Tage um meine Mutter gekümmert. Da man ihr im Krankenhaus mitgeteilt hatte, das sie am Dienstag verlegt wird und am Mittwoch die Herz-op statt findet.
Meine Mutter sagte dann montags, sagt doch bitte Timo bescheid, falls es ihm besser geht das er noch kommt.
Ich also versucht ihn zu erreichen. Nix. Handy aus. Festnetz hat er nicht. Ich mir nichts weiter bei gedacht, weil hatte er öfters mal aus. Meine anderer Bruder zur Wohnung gefahren, Timo hat nicht geöffnet.
Naja, haben wir gedacht wird er wohl unterwegs sein.
Ich habe ihm SMS geschickt.
Gestern war ich dann in der WOhnung meiner Mutter um den Briefkasten zu leeren. Ich muss dazu sagen, das beide im gleichen Haus wohnen. Ist ein Hochhaus. Und habe bemerkt, das ein Briefkasten voll ist. Bin hin geguckt mit dunkler Vorahnung. Und da sah ich, das die Sonntagszeitung und die Mittwochszeitung noch im Kasten waren. Briefkasten von meinem Bruder. Da fiel mir ein, moment Mama hat den Schlüssel zu Timos Wohnung. Geh einfach mal gucken, ob er da ist. Er ist des öfteren schon für paar Tage verschwunden. SO war das auch mein letzter Hoffnungsschimmer.
Ich also in Wohnung meiner MUtter, Schlüssel geholt. Bin in die 4 etage gefahren, wo mein Bruder wohnt. Habe an der Tür gelauscht, dachte vielleicht hörste was. Nix. Stille.
Ich 3 mal geklingelt, ist Zeichen das wer aus der Familie. Nix. Stille.
Ich die Tür aufgeschlossen und stand dann im kleinen Flur, Zwischentür zu, ich höre den Fernseher. Ich klopfe laut an die Zwischentüre. Nix. Nur Fernseher.
Ich mache die Türe auf, mir kommt ein Gestank endgegen, ich sehe die Standleuchte ist an(es war hellichter Tag) ich sehe meinen Bruder auf dem Sofa bzw registriere nur blaue Finger. Ich die Tür zu geschlagen, nur raus aus der WOhnung. Ich in Wohnung von meiner mutter, bin am zittern und rufe 112. Weil ich nicht wusste was soll ich machen. Sage denen ichglaub ich habe meinen Bruder tot gefunden. Die schicken Polizei, ich warte auf die Polizei drasussen. Sage ihnen was vorgefallen. SIe gehen rein. Und irgendwann bestätigung, ja ihr Bruder ist gestorben.
Er war 36 Jahre.
Der Arzt hat angekreuzt, ungeklärter Todesfall, heute wird er obduziert.
Gestern haben ich dann der Familie bescheid gegeben.
Nur haben wir noch die schwere Aufgabe, wir müssen es meiner mUtter sagen, sie ist am Mittwoch operiert, am Herzen. Wie sollen wir ihr beibringen, das sie ein 2. mal ein Kind verloren hat. Ich glaube und ich habe die Angst, das meine Mutter das selbst nicht überleben wird. Ich weiß nicht wie ich ihr das sagen soll
Sorry ich höre nu auf ist eh sehr lang geworden.
Ich zünde auf diesem Weg eine für meinen Bruder an.
Der für mich als Kind der Grösste war.
Kann es noch nicht realisieren! Sehr lang
Hallo Karina,
ich habe Deinen Beitrag gelesen und bin zutiefst getroffen. Ich werde Dir kein Beilied wünschen, sowas mache ich nie. Denn es hilft den Menschen die trauern nicht die Spur. Es sind für mich nur Anstandsworte....
So etwas wir Dir sollte einem Menschen lieber erspart bleiben. Die Bilder werden verblasen und mit den Jahren nicht mehr so schmerzen, doch vergessen wirst Du sie sicher nie.
Wei sagst Du es Deiner Mutter ? Spürt sich nicht das etwas nicht in Orndung ist ?
Beratschlage Dich mit den Ärzten, sie werden am besten wissen, wann Deine Mutter gesundheitlich in der Lage ist das zu verkraften, wie die Emotionale Seite aussieht, daß wird Dir kein Arzt der Welt sagen können.
Es wiederstrebt der Natur..., Eltern sollten Ihre Kinder nicht überleben müssen und doch passiert dies irgendwo jeden Tag auf´s Neue.
Versuch ihr nachdem sie diese schreckliche Nachricht verdaut hat (wenn man das überhaupt kann) klar zu machen das Du und Dein anderer Bruder noch da sind und das Sie es Euch schuldig ist um Ihre Gesundheit zu kämpfen und weiter zuleben. Für Euch und ihre Enkelkinder die ihre Oma brauchen.
Ich kann verstehen welche Ängste und Schmerzen Dich zur Zeit quälen. Meine Schwester verunglückte tödlich als ich 10 mon. alt war, mit knapp 18 mußte ich innerhalb eines halben Jahres 2 meiner Onkel und meine Grosseltern mütterli. seits zu Grabe tragen. Als ich 23, war verlor ich meine Patentante mit (40 J,) auch sie war Alkoholikerin und mit 25 begleitete ich meine Mutter (Leberkrebs) bis in den Tod. (Sie hatte nie etwas getrunken). Mein jüngerer Halbbruder ist Heroinsüchtig, ich sah ihn das letzte mal von über 2 Jahren ich weiß noch nicht mal ob er noch lebt. Ich weiß also wovon ich rede, wenn Du Hilfe braucht oder reden möchtestmelde Dich über meine VK ich habe immer ein offenes Ohr.
LG und ganz viel Kraft
Manuela
Hallo Karina,
das tut mir wirklich super leid.
Aber wer weiss, vielleicht war das Leben für Deinen Bruder einfach zu viel geworden. Die Organe konnten nicht mehr, oder er selber vielleicht auch nicht. Genaueres werdet ihr nach der Obduktion erfahren.
Ihr müsst jetzt stark sein, und all Eure Kraft in Eure Mutter investieren.
Bevor Du es ihr sagst, sprich mit den Ärzten. Falls sie noch auf Intensiv liegt, kann sie ja nicht jeder besuche, dann könnt ihr die Nachricht vielleicht noch etwas hinauszögern bis sie stabiler ist. Es wird so oder so ein schlimmer Schock sein.
Ich wünsche Euch alle Kraft der Welt.
Wäre schön wenn Du noch mal berichtest woran Dein Bruder nun gestorben ist, und wie Dein Mutter mit dem Tod klar kommt.
LG
dunki
für Eure Worte und Gedanken.
Es tut mir leid, dass Dein Bruder gestorben ist.
Leider wird es eine ganze Weile dauern, bis Du es realisieren kannst und es nicht mehr so weh tut. Ich wünsch Dir sehr viel Kraft dazu.
Sprecht auf jeden Fall mit den Ärzten Deiner Mutter.
Es ist schwer, sowas zu beurteilen, wenn man die betreffende Person nicht kennt. Wenn ich in Deiner Situation wäre würde ich meiner Mutter, auch wenn es schwer fällt, erst vom Tod berichten, wenn sie wieder stabil ist.
Deine Mutter sagte selber, dass sie ihn erst sehen will, wenn es ihm besser geht. Sie wusste, dass Aufregung nicht gut für sie ist. Vielleicht schafft ihr es ja wirklich, sie etwas hinzuhalten. Natürlich ist das auch irgendwie gemein. Aber es geht m ihre Gesundheit. Das dürft ihr dabei nicht vergessen.
Ich wünsche Deiner Mutter eine schnelle Genesung und Deiner ganzen Familie viel Kraft. Seid füreinander da und trauert gemeinsam. Zeigt auch Eurer Mutter, dass ihr für sie da seid und auch dass ihr sie braucht.