Vater verstorben und Aussage des Arztes

Guten Tag. Mein Name ist Lars und vor kurzem ist mein Vater im Alter von 71 Jahren verstorben.
Er war vor einer Weile unglücklich gestürzt und kam ins KH. Dort verlief Alles Reibungslos.
Im Anschluss kam er in einer Geriatrie, weil kein Rehaplatz zur Verfügung stand

Zunehmend konnte man ihm ansehen, wie schlechter es ihm ging.
Schließlich landete er auf der Intensivstation.
Dort stellte man fest, dass er eine Niereninsuffizienz hat und Herzschwache.
Leider bekam er dazu eine Lungenentzündung und wurde in ein Wachkoma verlegt.
Nach langen Auf und Ab kam er wieder zu sich.

Während des ganzen Zeitraum wurde man als Angehöriger sehr gut behandelt. Es wurden mehrfache Gespräche geführt und weiteren Werdegang immer besprochen.
Man fühlte sich Sicher und das wichtige dabei, mein Vater in guter Obhut zu lassen.

Als mein Vater vier Tage wach war, hatte er dieses besagte Delirium. Es wurde genannt, dass es in paar Tagen legen wird.

Wollte meinen Vater besuchen, der an den Tag verlegt wurde auf die Innere Station. Etwas verwirrt aufgefunden und er war vollkommen weg getreten. Schwestern nannten die Nebenwirkungen dea Delirium.

Nächsten Morgen riet der Arzt der inneren an. Mein Vater sei gestorben!!!
Bin gleich hingefahren mit meiner Frwu und glaubte bis Eintritt des Zimmers immer noch an einer Verwechslung. Das aber war leider nicht gewesen.

Der Arzt der inneren, sry den Ausdruck jetzt, aber eine Flachzange hoch zehn. Faselte etwas von schwerst krank etc

Wollte unbedingt zur Intensiv um dem Personal und den netten Arzt aufsuchen, die ein immer zur Seite standen.

Nun meine Unmut; sprach den Arzt an, wie es sein kann, das mein Vater Wochen hier lag, er 1/2 Tag auf innere liegt und verstirbt.
Zwei Sachen stoßen mich ab sofort immer wieder auf. Es kam als Antwort; das kann schonmal passieren nach its Aufenthalt!!!
Zudem quatschte eine Schwester dazwischen und fragte dem Arzt was, die gerade telefonierte. Er nahm den Hörer !!! Meinte nur noch es tue ihm leid.

Meine Frau fassungslos nahm mich und konnte es nicht verstehen. Mein Vater lag auf der inneren Tod. Der Arzt, der ihn vorher gerettet hatte
Bin haarscharf am überlegen nochmal hinfahre, um luft zu machenen. Wir er so reagieren konnte/kann. Wir haben bis heute kein Arztbrief, keine Todesursache erhalten. Der Tod ist gestern eine Woche her. Und es macht mich wütend über diese Reaktion. Man trauert über den Verlust. Mein Vater war mir heilig und er hätte vielleicht noch zehn Jahre machen können.
Was würdet ihr tun?

Grüße Lars

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Hallo!

Das tut mir Leid und ich denke, dass ging alles viel zu schnell für euch. Leider seid ihr schlecht begleitet worden.

"Der Arzt der inneren, sry den Ausdruck jetzt, aber eine Flachzange hoch zehn. Faselte etwas von schwerst krank etc"

Wut gehört zur Trauer, aber ich glaube, deine Wut ist nicht sonderlich konstruktiv. Der Arzt ist sehr sicher keine Flachzange. Er kannte deinen Vater kaum, er hatte Stress, weil er sich um viele Lebende kümmern muss, er war genauso erschrocken wie ihr über den rasanten Verlauf und fand so schnell nicht die richtigen Worte. Denn zum Studium gehört es, eine Menge Wissen anzuhäufen, aber leider weniger, die Fähigkeit zur Gesprächsführung zu lernen. Das ist schade, aber diesem Arzt sind keine Vorwürfe zu machen.

Im Grunde hat er nur ungeschickt zusammengefasst, was los war. Dein Vater hatte viele große Baustellen. Möglicherweise war eine Lungenembolie schneller als alle reagieren konnten. Das kommt tatsächlich einfach so vor.

Ihr werdet keinen Arztbrief erhalten, sondern maximal der Hausarzt. Wenn dir die Ursache wichtig ist, dann frag den doch mal. Wenn du Vollmachten für deinen Vater hattest, dann darf sein Arzt dir sicher was dazu sagen. Im Krankenhaus ist immer Stress und Chaos, da wird wahrscheinlich niemand mehr die Zeit haben, sich in Ruhe mit dir hinzusetzen und alles duchzugehen. Auch nicht das nette Team der Intensivstation. Die schon mal gar nicht. Na ja, und dort hat man entschieden, deinen Vater auf die Normalstation zu verlegen, weil eine Intensivbehandlung nicht mehr nötig schien. Die könntest du auch als Flachzangen bezeichnen, was aber genauso falsch wäre.

"Was würdet ihr tun? "

Trauern ohne Schuldzuweisungen. Vielleicht mit Hilfe einer Trauergruppe, wenn ich in der Wut stecken bliebe und keinen Ausweg fände. Reden, reden, reden. Über Wut von mir aus, aber auch über den Vater und sein Leben, meine eigene Angst vorm Sterben, über das, was ich mir für ihn gewünscht hätte und für mich wünsche. So was würde ich machen.
Denn selbst, wenn jemand Schuld am Tod hätte, würde das an der Gesamtsituation nichts ändern. Dein Vater ist tot. Es ging zu schnell für euch, aber möglicherweise war genau das für ihn gnädig? Diesen Gedanken darf man sich auch trauen.

LG

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Es ging extrem schnell. Die Erwartungen dad er auf normale Station kam war voller Hoffnung.

Mich regt neben der Trauer nur auf wie mit ein nach dem Tod des Vaters umgegangen wurde.
Vorher gaben sie bei jeder Kleinigkeit Bescheid, tiefen selbst Nachts an. Kaum ist jemand Tod, schon nichts mehr wert so nach dem Motto.
Mit ist bewusst das mein Vater krank war. Aber 1/2 Tag aus der its und schon Tod. Geht einfach nicht in mein Kopf.
Zumal niemand antiet und Bescheid nannte das wir kommen sollen, es geht zu Ende. Es war kein würdevoller Abschied nehmen.

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"Mit ist bewusst das mein Vater krank war. Aber 1/2 Tag aus der its und schon Tod. Geht einfach nicht in mein Kopf.
Zumal niemand antiet und Bescheid nannte das wir kommen sollen, es geht zu Ende. Es war kein würdevoller Abschied nehmen."

Ich verstehe gut, dass dir der Abschied und die "Vorbereitung" fehlen. Kann auch sein, dass das alles nicht optimal kommuniziert wurde, aber dennoch gibt es sehr plötzlich eintretende Todesfälle. Lungenembolie erwähnte ich schon oder eine Massenhirnblutung oder ein großer Schlaganfall, ein Herzstillstand einfach so. Dein Vater war nun mal vorerkrankt und so ein Aufenthalt auf einer Intensivstation ist nicht von Pappe.

Den Abschied kannst du noch nachholen. Frag den Bestatter. Wenn der gut ist, hat der Ideen. Das Personal im Krankenhaus hatte keine persönliche Beziehung zu deinem Vater. Die sind einfach nicht betroffen. Dort muss es schnell weitergehen. Das Bett muss belegt werden! Das ist nicht schön, aber so ist das nun.

"Kaum ist jemand Tod, schon nichts mehr wert so nach dem Motto. "

Wie ich hier schon oft erwähnte, arbeite ich in einem Hospiz. so lange unsere Leute leben und so lange sie noch tot in ihrem Zimmern liegen, sind sie Teil des Ablaufs. Wurden sie abgeholt, sind sie weg und zwar richtig, weil nämlich danach jemand Neues kommt, der die Pflege und die Zuwendung braucht. Wir zelebrieren Abschiede mehr als anderswo, aber wer weg ist, ist weg, weil in unseren Köpfen kein Platz ist für so viele Tote, weil wir uns um die Lebenden kümmern müssen. Im Krankenhaus ist das noch extremer. Das hat auch was mit Pflegenotstand zu tun, von dem niemand was wissen will bevor er nicht selbst betroffen ist.

Wirklich, es wird dir nicht helfen, Schuldige zu suchen.

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Mein Beileid!

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Danke

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Das tut mir sehr leid: mein herzliches Beileid.

Du schreibst, er hat bereits in der Geriatrie abgebaut und lag mit Nieren-/Herzinsuffienz auf der ITS. Er war also schon schwerst krank. Manchmal will man das nicht so sehen, aber für mich klingt das, als lag gesundheitlich schon länger etwas im argen, was jetzt durch den Sturz und Krankenhausaufenthalt erst richtig sichtbar wurde.

Vielleicht kann der Hausarzt weiterhelfen und Akteneinsicht bekommen. Oder ihr fragt nochmal im Krankenhaus an.

Bearbeitet von n1979b
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Bekommt man beim Tod des Angehörigen nicht Unterlagen gesteckt?
Als mein onkel starb bekam man eine ganze mappe mit.

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Du hast vor paar Tagen schon mal geschrieben oder?

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Ich? N9 wie kommst darauf?

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Hmm vor paar Tagen gab's genau die gleiche Geschichte, zumindest kam mir das sehr bekannt vor.

Egal.

Es war wahrscheinlich einfach ein zufälliger Zeitpunkt mit der Verlegung. Auf der ITS sind Pat permanent an der Überwachung. Wenn genau dann etwas passiert, wo man nicht mehr am Monitor ist, dann sieht das niemand, bis man beim Patienten ist. Dein Vater war schwer krank. Nur weil er von der ITS verlegt wurde, heißt das nicht, dass er wieder gesund war und für längere Zeit, wie Jahre, stabil. Manchmal passieren Embolien oder sonstige Sachen und die kann man leider nicht immer verhindern, obwohl man doch so lange gekämpft hat.
Ich sehe auch nirgends, wo der Arzt sich daneben benommen hat. Er kann ja gar nicht mit Gewissheit sagen, woran er gestorben ist, außer man macht eine Autopsie. Was für konkrete Antworten erwartest du hier. Natürlich trauerst du und das ist auch vollkommen okay, aber dem Krankenhaus oder dem Arzt etwas zu unterstellen finde ich nicht richtig.

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Dein Vater war schwer krank, ich vermute das hast du nicht realisiert. Wenn dort erst die Niereninsuffizienz und die Herzschwäche erkannt wurden, dann war er auch schon vorher länger sehr krank. Das er auf die Geriatrie kam macht schon sehr deutlich, wie es um ihn stand....auch wenn du hier schreibst, das er dort nur war, weil kein Rehaplatz vorhanden war. Ich denke, das ist nur die halbe Wahrheit, so wie du ihn beschreibst, war er doch noch gar nicht so weit um eine Reha anzugehen.
Ja, Menschen können plötzlich versterben. Und genau das ist so schwierig für die Hinterbliebenen.

Du bekommst auch keinen Arztbrief, der Brief geht an seinen Hausarzt, dort bekommst du ihn auch.

Ich kann verstehen, das du in der Klinik nach einer vertrauten Person gesucht hast, die dich auffängt. Aber der Arzt auf der ITS war gar nicht mehr involviert. Er konnte nur sagen, das es ihm leid tut und so hart das für dich ist....dort wartet eine ganze Station voller schwerkranker Menschen (und deren Angehörige) auf ihn. Und es gibt tolle Ärzte da draußen, die es aber mit der Begleitung der Angehörigen nicht so gut drauf haben. Schlußendlich, auch das klingt hart, die Ärzte in der Klinik sind nun mal für die lebenden Menschen da....mit dem Tod ist ihr Job erledigt. Und dann kommt die Klinikseelsorge ins Spiel, wenn man das als Angehöriger braucht.

Schlußendlich birngt dir nichts deinen Vater wieder, seine Zeit war einfach vorbei. Aber es ist menschlich, das man sich in der Situation auf unwichtige Nebenschauplätze konzentriert, weil die Realität so schmerzhaft ist. Und deswegen gebe ich dir den rat, wende dich an die Klinikseelsorge.

Ich schreibe das hier bewußt ziemlich nüchtern, denn ich habe es auch hinter mir. Wir haben meinen Vater in die Klinik gebracht, weil wir dachten, das er mit seinen Medikamenten durcheinander gekommen sei und er zu wenig getrunken hatte. Wir lagen komplett daneben, er befand sich längst im Sterbeprozeß. Und sein Tod war Hardcore, dagegen war der Tod meiner Mutter (nach schwerer Krankheit) einfach eine gefühlte Erlösung. Und das macht eben den Unetrscheid aus, wenn man ganz plötzlich mit dem Tod konfrontiert wird....es ist ein totaler Schock.

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Als erstes mein Beileid.

Bei war es ähnlich...mein Schatz (36) lag 3 Wochen mit einer Lungenembolie auf einer Überwachungsstadion, noch keine ITS, wurde dann auf die Onkologie verlegt und uns wurde gesagt er hat Krebs. Die Chemo wurde sofort begonnen. 1 Tag später is er plötzlich gestorben.
Ich will es auch nicht verstehen wie es sein kann, das er plötzlich so gar keine Überwachung am Monitor oder so mehr, die Lungenembolie war ja trotzdem noch da...ich war 10 Minuten an dem Tag bei ihm und er bekam plötzlich keine Luft mehr, wenn ich nicht da gewesen wäre, hätte keiner es mitbekommen, die Ärzte haben ihn dann noch versucht zu reanimieren...nach 1 Stunde haben sie aufgehört.
Ich habe mich gut betreut gefühlt, aber dennoch is das ein Punkt denn ich glaub nie begreifen werde.

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Lieber Lars,

Ich antworte dir, weil mir deine Geschichte sehr bekannt vorkommt.

Mein Vater kam vor einigen Jahren an Weihnachten in eine Herzklinik, wurde dann , als er stabiler war, zurück verlegt in ein "normales" Krankenhaus.

Dort hieß es zwar schon vorher, er sei "schwer krank" und ob sie überhaupt reanimieren sollen, sollte das Herz versagen.

Nach dem Aufenthalt in der Herzklinik, diverse Medikamente eingestellt usw ging es ihm besser und an einem Freitag hieß es, er werde am Montag entlassen.

Freitag Nacht erhielten wir den Anruf von der ICU, er werde gerade reanimiert, ob sie weiter machen sollten?

Niemand hatte uns verständigt, dass so plötzlich eine Verschlechterung eintrat. Als wir dort ankamen, war er tot wir konnten uns nicht verabschieden. Von der Stationsschwester am nächsten Morgen beim Abholen seiner Sachen kam ein Spruch, er sei ja alt und krank gewesen und gestorben wird nun mal.Auf der Klinik Rechnung wurde das Ende seiner Behandlung mit "Check out" bezeichnet. Klar, kann man alles machen. Sollte man aber nicht, wenn man einen Funken Pietät im Leib hat.

Wir haben uns beschwert. Was letztlich nix gebracht hat und er wurde obduziert, weil uns niemand was zur letzlichen Todesursache sagen konnte.

er war 77 Jahre. Meiner Mutter hat es geholfen, dass die Obduktion alle seine "Baustellen" schonungslos aufzählte. Wir alle haben ihn zuvor als nicht so krank empfunden. Und so mussten wir letztlich erkennen, dass er, anders als in unserer Vorstellung, eben keine 10 Jahre mehr gehabt hätte.

Im Krankenhaus treffen der Stress, die Routine mit dem Tod alter Menschen auf trauernde Angehörige, deren Welt zusammenbricht.
Oft ist trotzdem Mitgefühl da, aber leider nicht immer.
Vielleicht hilft euch eine Obduktion, um Frieden zu finden.

Ich wünsche dir viel Kraft.

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Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben, aber irgendwie muss ich, weil ich den Satz so nicht sehen lassen möchte.
Manchmal treten Verschlechterungen von jetzt auf gleich ein, wie soll eine Station da denn vorher Bescheid geben können? Das hört sich so nach einem Vorwurf an, nachdem Motto, ihr arbeitet einfach schlecht... Ihr habt dies und jenes nicht gemacht... die meisten Angehörigen haben auch einfach schlichtweg keine Ahnung vom menschlichen Organismus. Viele haben immer noch ein steifes Bild davon, dass Erkrankungen sich doch bemerkbar machen und man nie akut schlecht wird, muss ja irgendwie an Personal liegen, wenn ihnen xy nicht aufgefallen ist.
Finde ich echt schon sehr sehr traurig, mit was man alles so konfrontiert wird in unserem Alltag. Das ist ja leider absolut keine Seltenheit und tritt jeden Tag auf. Natürlich darf und soll ein Angehöriger trauern können. Aber viele befassen sich einfach auch mit den ganzen Erkrankungen der Angehörigen nicht und meinen immer, ist ja alles halb so wild und wenn dann der Pat wirklich sehr schlecht dran ist oder gar stirbt, finde ich diese Schuldzuweisungen eben definitiv nicht in Ordnung.

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Er hat um 18.30 Uhr abends begonnen zu husten, bekam ein hustenbonbon an dem er fast erstickt ist, der Zustand verschlechterte sich zunächst langsam, aber er kam erst um 0 Uhr auf intensiv.

Es gab später eine KH interne Besprechung, was da alles dumm gelaufen ist.

Es wären 7 Stunden Zeit gewesen, uns über die Verschlechterung zu informieren.

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