Beikost bei Verdacht auf Kuhmilchallergie

Hallo,

Unser Sohn ist 6 Monate alt und wir haben vor ein paar Tagen mit blw angefangen.
Wir haben die Vermutung, dass er eine Milcheiweiß Allergie hat, wissen es aber nicht 100%. Irgendwie traue ich mich nicht so ganz, ihm mal ein Milchprodukt anzubieten. Aber es würde ja zur ausgewogenen Ernährung dazu gehören. Soll ich es einfach versuchen und auf welche Anzeichen bei ihm sollte ich da besonders achten?

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Hallo Kristina, wieso hast Du die Vermutung, dass Dein Sohn eine Kuhmilchallergie haben könnte? Welche Anzeichen machen Dir Sorgen? Stillst Du oder bekommt der Kleine Fläschchennahrung?

Milch ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung und wird eigentlich im Rahmen der Beikost in Form des abendlichen Milchbreis eingeführt. Die Zutaten für den Abendbreis sind 200 ml Milch, 20 g Getreideflocken und 20 g Obst. Für alle anderen Milchmahlzeiten wird das Baby weitergestillt oder bekommt eine Säuglingsnahrung. Erst nach dem ersten Lebensjahr kann Kuhmilch auch als Trinkmilch gegeben werden.

Ich freue mich auf Deine Rückmeldung, herzlichst Frederike

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Hallo Frederike,

er hatte bis weit über 3 Monate mit der Verdauung stark zu kämpfen. Viele Blähungen, weinen beim Stuhlgang, starke Unruhe vor dem Stuhlgang. Die Kinderärztin meinte, es könnte eine Allergie sein, aber man testet eigentlich nicht, weil diese Tests unzuverlässig sind.
Ich stille und habe auch schon mal 2 Wochen auf jegliche Milchprodukte verzichtet. Es machte uns schon den Anschein, als würde es ihm dann besser gehen. Ein Verzicht ein paar Wochen später brachte keine eindeutige Verbesserung mehr.
Mittlerweile hat er auch Probleme mit der Haut, das lassen wir am Mittwoch bei einer Hautärztin anschauen..
Es ist schwierig, wenn man irgendwie nicht weiß an was man ist..

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Hallo Kristina, vielen Dank für Deine weiteren Infos. Das ist gut zu wissen. Die Symptome einer Kuhmilchallergie sind meist wenig eindeutig. Gerade bei jungen Säuglingen geht man bei Beschwerden wie Blähungen, Unruhe, Stuhlproblemen zunächst von Anpassungsschwierigkeiten aus, die mit der Zeit von selbst vergehen. Das ist auch meist der Fall, denn die Organe eines Kindes reifen in Struktur und Funktion nach und nach aus und die Verdauungsprozesse spielen sich ein. Werden die Beschwerden aber nicht besser und/oder es kommen neue hinzu, sollte der Verdacht einer Kuhmilchallergie abgeklärt werden.
Es gibt leider keinen Test, der sofort eine zuverlässige Einschätzung erlaubt. Vielmehr beruht eine Allergiediagnose auf verschiedenen Befunden. Ein ausführliches Gespräch über die bisherige Vorgeschichte bildet die Grundlage. Mit einem Ernährungs- und Symptomtagebuch werden verdächtige Auslöser weiter eingegrenzt. Haut- und Bluttests liefern zusätzliche Hinweise, erlauben aber meist keine abschließende Beurteilung. Bei einigen Allergieformen sind Haut- und Bluts-Tests auch negativ, obwohl eine Kuhmilchallergie vorliegt. Daher raten Experten zu einer milchfreien Auslassdiät mit anschließender Provokation. Dabei werden Kinder für 2-6 Wochen komplett milchfrei ernährt. Bessern sich die Beschwerden in dieser Zeit oder verschwinden ganz, ist eine Allergie wahrscheinlich. Um zufällige Besserungen auszuschließen, werden nach der Auslassphase nochmal kleine Mengen Milch eingeführt. Treten dann wieder die bekannten Beschwerden auf, gilt der Verdacht als bestätigt.
Die Diagnose und Behandlung einer Kuhmilcheiweiß-Allergie erfordern medizinische Erfahrung und Spezialwissen.

Meist werden Kinder mit einer Kuhmilcheiweiß-Allergie von der Kinderärztin/dem Kinderarzt behandelt. Aber bei schwerwiegenden Fällen können gegebenenfalls Fachärzt:innen (z.B. Magen-Darm- oder Hautspezialist:innen) mit allergologischer Spezialisierung weiterhelfen. Von daher ist es prima, wenn Du nochmal mit der Hautärztin über Deinen Verdacht sprichst.
Solltest Du weitere Fragen zu Symptomen, Diagnose, Behandlung und Ernährung bei Kuhmilchallergie haben, melde Dich immer gerne. Viele Grüße & gute Besserung für Dein Kind