Kuhmilcheiweißallergie prüfen ob sie noch besteht

Hallo zusammen!

Mich interessiert wie man prüft ob die Kuhmilcheiweißallergie noch besteht bei einem 1-jährigen Baby. Frage darum, Weil bei uns die Diagnose nicht durch Tests gestellt würde, sonder durch Umstellung auf die Spezialnahrung und schauen ob Symptome (baby schreit, mag nicht trinken, hat wharscheinlich Bauchschmerzen) besser werden. Es hieß das der Test umständlich für alle wäre, mit KH-Aufenthalt, und trotzdem nicht 100%-fehlerfrei sei.
Danke für eure Antworten.

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Guten Morgen,
Ich bin zwar keine Expertin, aber ich möchte dir trotzdem gern antworten, weil wir gerade in der gleichen Situation sind.
Wir haben am Freitag begonnen, langsam Milchprodukte zu probieren. Freitag zum Frühstück einen Milchbrei aus dem Glas. Wir haben extra morgens begonnen, das wenn unsere Tochter reagiert, sie sich nicht nachts mit Bauchweh, Blähungen usw. quälen muss.
Mittags wieder ein Gläschen, in dem Milch enthalten ist. Es war glaub ich Risotto von Hipp. Seit Sonntag bekommt sie ihr Müsli mit Milch angerührt. Wir steigern uns von Tag zu Tag. Bis jetzt hat sie keinerlei Symptome. Am Donnerstag haben wir einen Termin bei unserer Kinderärztin, wie wir weiter vorgehen, um Neocate auszuschleichen. Ich habe das ganze vorher mit der Kinderärztin durchgesprochen, sie meint, wenn sie auf Kuhmilcheiweiss reagiert, dann "sofort".

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Hallo Yvonne,

Danke für deine Antwort. Habt ihr die Kuhmilchallergie mit Test nachgewiesen, oder nur Umgestellt auf Neocate und eine Besserung der Symptome beobachtet?
Probierst du jetzt auch Mal eine Flasche mit "normaler'" Säuglingsnahrung zu geben? Unsere Tochter isst schon vieles, aber nicht sehr viel auf einmal. Und danach braucht Sie immer noch ein Fläschchen.
Freut mich das es bei euch klappt mit Milchprodukten. Unsere Tochter hat letzten Woche etwas Joghurt pur bekommen, den mochte Sie. Und einmal habe ich ihr ein Ei mit Milchprodukten zubereitet. Das scheint alles ganz gut finktioniert zu haben.
LG

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Wir haben Neocate nur bei dem Verdacht auf Kuhmilcheiweissunverträglichkeit bekommen. Da unsere Tochter aber auch KISS hatte, welches wir beim Spezialisten behandeln haben lassen, gehen wir und auch die Ärzte davon aus, das ihre extremen Verdauungsbeschwerden davon kamen. Also eine gesicherte Diagnose haben wir nie bekommen. Unsere Tochter ist 6 Monate und isst auch keine riesen Mengen. Wir sind noch weit davon entfernt, eine Flasche durch eine Mahlzeit zu ersetzen.
Am Donnerstag besprechen wir mit unserer Kinderärztin, welche Pre-Nahrung geeignet ist und dann stellen wir Flasche für Flasche um.

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Hallo Mandy, vielen Dank für Deine wichtige Frage. Die orale Provokation ist bei Nahrungsmittelallergien eines der wichtigsten Methoden, um das Vorliegen einer Allergie auszuschließen oder zu bestätigen bzw. um herauszufinden, ob die Allergie noch vorliegt oder sich schon verwachsen hat.

Da jedes Kind anders reagiert und man nicht sicher sagen kann, wie ein Kind bei erneutem Kontakt mit Milch reagiert, sollte die Testung zuvor immer mit der Ärztin/dem Arzt besprochen werden.
Gemäß den Empfehlungen der Fachgesellschaften bekommt das Kind bei der Testung ganz gezielt geringe Mengen einer herkömmlichen Säuglingsnahrung bzw. normaler Kuhmilch (je nach Alter). Man startet mit kleinsten Mengen, die in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 20 min) gesteigert werden, bis eine volle Trinkportion erreicht ist. Währenddessen wir das Kind die ganze Zeit beobachtet. Treten deutliche allergische Beschwerden auf, wird die Testung gestoppt.
Zweck der oralen Provokation ist es, unnötige Diäten zu vermeiden und Familien mehr Sicherheit im Umgang mit der Allergie zu geben, da sie die Schwere der Reaktionen ihrer Kinder besser abschätzen können.
Prinzipiell sollten Nahrungsmittelprovokationen in einer Klink oder Tagesklinik durchgeführt werden. Insbesondere bei:
- Kindern, die in der Vorgeschichte ernste Reaktionen bis hin zum allergischen Schock gezeigt haben.
- Kindern, bei denen man nicht sicher einschätzen kann, wie sie bei Allergenkontakt reagieren.
- Kindern mit schwerer Hautproblematik, weil es für die Beurteilung der Hautbeschwerden viel Erfahrung braucht.
- Kindern mit untypischen Beschwerden
- Kindern mit allergischen Sonderformen, wie z.B. akutes akutes FPIES (= Food Protein Induced Enterocolitis Syndrom).
Aufgrund der bisherigen Vorgeschichte können ÄrztInnen in eigenem Ermessen die Vorgehensweise anpassen. So ist bei leichten Beschwerden z.T. auch eine häusliche Testung möglich. Die Vorgehensweise richtet sich immer nach den Bedürfnissen des Kindes.
Für alle persönlichen Fragen zur Provokation sollten sich Eltern immer an die Ärztin/den Arzt wenden.

Und noch ein kleiner Hinweis zur Diagnosestellung. Das Allergiegeschehen ist sehr komplex. Daher gibt es leider nicht den einen Test, der sofort eine sichere Diagnose erlaubt. In der Praxis werden verschiedene Test gemacht. Ähnlich wie bei einem Puzzle ergeben die verschiedenen Befunde dann ein Bild. Meist ist erst auf der Grundlage einer milchfreien Auslassdiät mit anschließender Provokation eine zuverlässige Beurteilung möglich. Bessern sich die Beschwerden des Kindes bei Meiden von Milch und treten bei Verzehr von Milch wieder auf, gilt das als sichere Nachweis der Kuhmilchallergie.
Hilft Dir das ein bisschen weiter? Bei Fragen sind wir immer für Dich da. Herzlichst Frederike

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Hallo Frederike,

Ja das hat schon weitergeholfen. Unsere Tochter hatte wie gesagt keine starken /gefährlichen Reaktionen, also gehe ich davon aus dass wir auch langsam zuhause testen werden. Bleibt nur noch den Termin abzuwarten und schauen was unser Arzt sagt.
Danke für eure Beiträge. Jetzt habe ich schon Mal einen Einblick in die Vorgehensweise bekommen.

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Super. Ich freue mich, wenn ich helfen konnte. Alles Gute & Liebe weiterhin!!!!