Hallo!
Wollte mal fragen, ob bei der Entbindung auf jeden Fall ein Dammschnitt gemacht wird bzw. wie die Ärzte entscheiden, ob einer gemacht wird oder nicht.
Ob es wirklich nötig ist, merkt man dann erst, wenn es zu spät ist, oder?
LG, Brilli
Wann wird ein Dammschnitt gemacht?
Hallo,
also bei mir wurde ein Dammschnitt gemacht als die Geburt ziemlich zu Ende war. Das Problem bei mir war das Elias ein "Sternengucker" war, erst wollte es die Hebamme ohne probieren, aber in den letzten Minuten gingen die Herztöne herunter und er "steckte" fest.
Das schlimme fand ich nur das sie mir vorher nichts gesagt hat und einfach zur Schere gegriffen hat und sagen konnte ich nichts mehr, weil es schon zu spät war, aber gemerkt habe ich wirklich nichts. Ich glaub wenn ich die Schere nicht gesehen hätte, hätte ich es gar nicht gemerkt.
Wünsch dir eine schöne Geburt.
Lg Yvonne und Elias *21.07.07
Hallo Yvonne!
Das ist doch sicherlich hinterher total unangenehm oder? Darf ich indiskret sein und fragen wie lange der Schnitt denn ist? So als "unerfahrene" Frau hat man da ja gar keine Vorstellung...
Allein bei dem Gedanken wird mir schlecht...
Liebe Grüße!
Wunschi
heut noch 13 SSW
Also mein Schnitt ist so ca. 3 cm lang. Hinterher geht es eigentlich. Richtig weh getan hat es eigentlich nur 2 Tage. Danach eigentlich nur wenn man aufs Klo musste, dass ist noch sehr unangenehm. Ich habe es halt gekühlt und Arnica Globuli bekommen. Die haben die Wundheilung gefördert. Das einzige komische war das Nähen da die PDA schon nachgelassen hat.
Ich will euch aber keine Angst machen. Ich habe die Schmerzen vergessen als ich neben meinen Bett meinen Elias sah. Glaubt mir dann ist echt alles vergessen. Sogar meine schreckliche Hebamme .
Lg Yvonne
Liebe Brilli!
Ein Dammschnitt (medizinisch Episiotomie) wird gemacht, um einen schwierigen Geburtsvorgang zu erleichtern, beispielsweise im Falle einer Steißgeburt. Der vielerorts leider übliche „präventive“ Dammschnitt soll einem eventuellen Dammriss zuvorkommen.
Ein Dammschnitt wird in einigen Fällen als geboten angesehen, um einen schwierigen Geburtsvorgang zu erleichtern, beispielsweise im Falle einer Steißgeburt oder bei vaginal-operativen Geburten wie Vakuum- oder Zangengeburt.
Ein Nutzen für Mutter und Kind ist nur für wenige Indikationen durch klinische Studien belegt.
Diese hauptsächlich bei Geburten im klinischen Umfeld angewandte Methode ermöglicht allerdings durch den geraden Schnitt ein leichteres Nähen als es bei Rissen der Fall wäre, die im Verlauf der Geburt entstehen könnten. Bezüglich der Wundheilung gibt es jedoch keinen Vorteil des künstlichen Schnittes gegenüber dem natürlichen Riss.
Eine erfahrene Hebamme kann durch spezielle Grifftechniken das Einreißen eventuell verhindern. Eine Wassergeburt reduziert die Häufigkeit der Dammschnitte oder -verletzungen deutlich.
Der Schnitt erfolgt üblicherweise während einer Presswehe mit einer speziellen Episiotomie-Schere (mit einem spitzen und einem stumpfen Schenkel) ohne Betäubung. Das Vernähen der Wunde erfolgt erst einige Zeit nach der Geburt unter örtlicher Betäubung.
Vor allem der Routinedammschnitt wird heute eher kritisch gesehen, da ein Nutzen für Mutter und Kind nicht belegbar scheint.
Auch die WHO sieht keine Rechtfertigung für einen routinemäßig durchgeführten Dammschnitt.
Nach einer Studie gibt es keine Belege, dass ein Routinedammschnitt die Häufigkeit von Beschwerden nach der Geburt verringern kann.
Dagegen wird auf den Nachteil hingewiesen, dass bei nicht durchgeführter Episiotomie ggf. überhaupt keine Geburtsverletzungen aufgetreten wären.
Ein präventiver Eingriff hat meist nur geringen Nutzen und kann schwere nachgeburtliche Beeinträchtigungen im Scheiden- und Afterbereich nach sich ziehen. Manche Gynäkologen messen präventiven Dammschnitten einen günstigen Einfluss in Hinblick auf spätere Gebärmutter- bzw. Scheidensenkungen (Descensus genitalis) bei, dies konnte bisher allerdings - wie die Reduktion von höhergradigen Damm- oder Scheidenrissen (Dammriss) - in keinen Studien belegt werden.
Ich habe während meiner Ausbildung gelernt, dass es besser ist reissen zu lassen.
1. Da es bei Rissen nur soweit reißt, bis der Platz geschaffen ist
2. Da es immer an großen Gefäßen und Nerven vorbeireisst
Beides wird beim Schnitt übergangen.
Übrigends macht ein Riss gegenüber dem Schnitt den Frauen weniger Probleme... (Erfahrung meiner Arbeit auf der Entbindungsstation)
Du kannst vor der Entbindung dem Kreißsaalteam sagen, dass du nur in lebensbedrohlicher Situation für das Baby (z. B. Herztonabsacker unter den Wehen) geschnitten werden möchtest.
Viel hoffe Dir aber geholfen zu haben...
Gruß Silke
examinierte Krankenschwester
Vielen lieben Dank! Das war sehr informativ und hat mir wirklich weitergeholfen.
Ich werde mich dann informieren, was in der Klinik, in der ich entbinde, so üblich ist und lieber auch darauf bestehen, daß es von selbst reißen soll.
Bei meiner Mutter wurde damals ein Dammschnitt gemacht, weil ich mit der Saugglocke geholt werden mußte. Ich glaube, vor 30 Jahren haben die aber sowieso ganz schnell zur Schere gegriffen.
LG
Hallo brilliantblue,
so weit ich weiß, wird ein Dammschnitt heute nur noch in wenigen Fällen gemacht - bzw ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich - da man eher lieber reissen lässt, weil da die Wundheilung besser funktioniert.
Auf jeden Fall brauchst du nicht mit dem Gedanken ran gehen, dass jede Frau geschnitten wird
Schöne SS und ruhige Feiertage
Sabrina - 12.SSW