Hallo liebes Forum,
nachdem ich das halbe Wochenende mit Euch und Euren Beiträgen verbracht habe, möchte ich mich nun selbst vorstellen und Euch von meinen Sorgen berichten. Und ich fürchte, das wird ein bisschen länger dauern. Bitte entschuldigt das schon jetzt!
Ich bin 37 Jahre alt und heute bei 12 + 6.
Vor eineinhalb Jahren habe ich ein Windei "ausgetragen" (also auf eine Ausschabung verzichtet und auf ein natürliches Ende gewartet). Insgesamt haben wir zweieinhalb Jahre gebraucht, bis ich endlich schwanger war...
Nun also endlich. Bisher sieht alles bestens aus - bis auf die biochemischen Werte. Wir waren am Freitag beim Ersttrimesterscreening in einer Praxis für Pränataldiagnostik. Ultraschall war super, Nackenfalte 1,5 Millimeter, also bestens, Nasenbein erkennbar und auch sonst alles drin und dran, was man so früh sehen kann. Und dann haben wir uns - freiwillig (wir Idioten!) - zusätzlich für eine Blutuntersuchung entschieden (freies beta-HCG und PAPP-A). Und deren Ergebnis war so schlecht, dass mein Risiko, dass unser Kind Trisomie 21 hat, von 1:3000 auf 1:55 gestiegen ist. Und das hat mir der Arzt am Freitag um 17 Uhr telefonisch mitgeteilt. Ein echter Alptraum!
Wir haben beide das Wochenende vor dem Computer verbracht und auch hier im Forum hunderte Beiträge gelesen. Nun bin ich etwas ruhiger und habe wieder Boden unter den Füßen. Offenbar sind diese Blutwerte ja oft irreführend. Das zeigen viele Postings... Außerdem hat mein Mann einen Onlinetest gefunden, wo man sich seine Ergebnisse von einem Labor interpretieren lassen kann. Und da lautete das Ergebnis "unauffällig". Scheint echt Interpretationssache zu sein.
Aber natürlich stehen wir jetzt trotzdem vor einem Berg von fürchterlichen Entscheidungen... Biopsie ja oder nein? Wenn ja welche? Und wann? Und was hätte eine Trisomie-Diagnose für uns an Konsequenzen? Könnten wir mit einem behinderten Kind leben? Ja, auch wir haben den Fehler gemacht, diese Frage nicht vor der Untersuchung zu beantworten...
So ist das. Danke, dass Ihr mir so lange zugehört habt. Ich habe Angst. Aber ich spüre auch ein Kind in mir wachsen. Ein heißersehntes, schon jetzt tiefgeliebtes Menschlein...
Liebe Grüße
Emma
Hallo und gleich Sorgen wegen schlechter Biochemie
hallo!
ich bekomme mittwoch die blutergebnisse der nackenfaltenmessung...fallen diese negativ aus, werde ich eine fruchtwasseruntersuchung machen. Wir möchten kein behindertes kind, deswegen wollen wir sicher gehen, das im mutterleib alles ok ist.
Das müsst ihr für euch selber einscheiden, jeder hat seine eigene meinung...
alles gute.
lg nadine
Hallo Nadine,
da hast Du sicher Recht, das muss jeder für sich entscheiden. Der Pränataldiagnostiker hat mir dringend geraten, gleich heute eine Chorionbiopsie zu machen, damit wir Klarheit bekommen. Aber dagegen haben wir uns entschieden, weil die Chorionbiopsie (Mutterkuchenpunktion) offenbar noch fehltgeburtsträchtiger ist als die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) nach der 16. Woche. so lange muss ich dann halt aushalten, falls wir uns wirklich für eine Untersuchung entscheiden. Außerdem gibt uns das Zeit, Antworten zu finden...
Ich drücke Dir die Daumen, dass Deine Ergebnisse prima werden!
Emma
Hallo emma,
eigentlich kann ich dir nicht wirklich einen Ratschlag geben, denn ich stand glücklicherweise nie vor solch einer Entscheidung!
Trotz allem möchte ich dir ganz fest die Daumen drücken und dir alles Gute wünschen!
Lass dich (wenn nötig) noch von einem zweiten FA beraten, was das Ergebnis betrifft. So wie du es schilderst, scheint es ja wirklich Auslegungssache zu sein
Ich persönlich würde mich im Zweifelsfall FÜR eine Fruchtwasseruntersuchung entscheiden, dann hätte ich Gewissheit! Aber wie gesagt das ist meine persönlich Meinung und glaube mir ich wüsste wirklich nicht was ich machen würde wann das Ergebnis Trisomie 21 lauten würde!
Deinen Worten nach gehe ich aber davon aus, dass du dieses Kind lieben wirst, egal ob mit oder ohne Behinderung!
Ich wünsch euch nur das Beste und gib nicht auf: noch weisst du ja nichts sicheres!
Alles liebe
fee85 mit Pascal (4) und Noemi (5 Wochen)
Danke, Fee, für Deine aufmunternden Worte!
Nein, ich gebe nicht auf. Das bin ich nserem Kind schuldig. So schnell nicht! Ganz sicher nicht.
Gruß, Emma
Liebe Emma,
zunächst mal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Ich beneide euch nicht um diese Erfahrung, die du schilderst. Da ich auch 36 bin und mein erstes Kind erwarte, habe ich mich ebenfalls für eine NT-Messung mit Blutuntersuchung entschieden. Zum Glück war alles bestens. Wäre es das nicht gewesen, hätte ich nicht gezögert, eine Fruchtwasseruntersuchung zu machen. (Ohne eine negative Tendenz würde ich das aufgrund des Fehlgeburtrisikos nicht in Erwägung ziehen.)
Unabhängig davon, ob ich ein evtl. behindertes Kind abtreiben würde oder nicht, wäre mir ein "verbindliches" Ergebnis (soweit das möglich ist) in diesem Fall sehr wichtig gewesen. Einfach, damit ich weiss, wie es meinem Kind geht und auf alles vorbereitet bin.
Bitte bedenke auch: es besteht durchaus die Möglichkeit, daß alles in Ordnung ist. Nach der Fruchtwasseruntersuchung weisst du das und kannst den Rest der Schwangerschaft hoffentlich entspannt geniessen.
Genau das wünsche ich dir auch. Alles Gute,
m (29. Woche)
Auch Dir vielen Dank!
Das mit der Sicherheit ist so eine Frage, die ich auch wälze. Klar möchte ich wissen, was auf uns zukommt. Aber wenn ich richtig rechne, ist das Risiko einer Fehlgeburt in etwas so hoch wie das jetzt berechnete Risiko, ein behindertes Kind zu bekommen. Und was wird, wenn mein Kind kerngesund ist aber durch die Fruchtwasseruntersuchung ums Leben kommt? Kann ich, können wir damit leben? Boah, von einem Moment auf dem anderen steht man vor so grundlegenden Fragen... Eben noch Superultraschall und dann sowas...
Ein paar Wochen haben wir noch, um Antworten zu finden...
Herzlich,
Emma
Hallo,
das tut mir leid. Dann auch wenn alles i.O. sein sollte, macht man sich jetzt natürlich ganz viel Gedanken.
Ich denke, die wichtigste Frage, die Ihr für Euch klären müßt ist, ob Ihr Euch bewußt für ein behindertes Kind entscheiden würdet oder nicht. Bevor diese Frage nicht geklärt ist, könnt ihr letztendlich ja auch nicht entscheiden, wie es weitergehen soll. Wichtig dabei find eich, daß genau das wirklich einzig und alleine EURE Entscheidung ist. Wie sie auch ausfällt, es ist richtig so, wie Ihr Euch entscheidet!
Die Angst kann ich Dir leider nicht nehmen. Mir würde es da nicht anders gehen. Aber vielleicht hilft es, wenn ich Dir sage, daß ich auch Bekannte habe, die superschlechte Werte hatten. Und da war dann alles vollkommen i.O. Der Test allein sagt wirklich noch nichts Genaues aus.
LG und alles Gute!
Anne
Ja, Anne,
ich komme auch immer mehr dahin, dass die Kernfrage ist, ob wir ein behindertes Kind auch lieben könnten.
Und wenn das so wäre, würde ich im Interesse meines Kindes abwarten. Auch wenn da natürlich immer die bange Frage bleibt. Aber eine Fehlgeburt, um meine Neugier zu stillen, will ich nicht riskieren... Auch wenn ich es verstehen kann, wenn andere das tun.
Liebe Grüße
Emma
Liebe Emma,
bei uns war es ähnlich!
Sind dann von unserem FA in eine Uni Klinik zu einem großen US, und da war dann auch alles OK!
Ich bin genauso alt wie du, und die Ärztin meinte, dass man da automatisch als Risiko eingestuft wird!
Ich würde dir raten, auch zu einem großen US in eine Uni Klinik zu gehen!
Frag mal deinen FA!
LG Martina 28.SSW
Hallo Martina,
ja, ich werde mich jetzt gleich ans Telefon klemmen und andere Ärzte anrufen, was die von dem Test halten. Und wenn mich einer nochmal zum Ultraschall sehen will, gehe ich da hin. Am Ultraschall halte ich mich fest. Da sah alles so gut aus! Und unser Menschlein ist so lebhaft, dass es meine Ärztin sogar in den Mutterpass geschrieben hat. Und das soll ja auch ein gutes Zeichen sein, liest man immer wieder...
Danke!
Eva
Liebe Emma,
Die Nackenfalte, die bei euch ja ein sehr beruhigendes Ergebnis gegeben hat ist laut meinem FA am ausschlaggebendsten. Dieser sehr umstrittene Bluttest, den ich, da er hier in Spanien Rutine ist auch habe durchführen lassen (warte noch auf Ergebnisse) ist begründeterweise sehr umstritten.
Leider zeigt er besonders bei zunehmendem Alter immer höhere Wahrscheinlichkeiten auf. Meine Freundin hatte bei ihrem letzten Kind übrigens den Test über ein privates Krankenhaus und über ein staatliches Krankenhaus machen lassen. Beide Male gab es ein anderes Ergebnis. Einmal 1: 170 und einmal 1: 300!!!!!! Der Junge kam übrigens kerngesund auf die Welt.
Und bei Emma war das Ergebnis glaub ich 1:500 und da war ich 30, das Alter macht hierbei viel aus, mal sehen, wie er diese Mal ausfällt.
Natürlich müsst ihr nun entscheiden, ob ihr eine Fruchtwasseruntersuchung machen lässt oder nicht. Diese Entscheidung kann euch keiner abnehmen.
Nur so könnt ihr eine Diagnose erhalten.
Meine Schwägerin (38) hatte übrigens auch ein sehr schlechtes Ergebnis bei beiden Kindern und hat sich beide Male für eine Fruchtwasserunteruchung entschieden und beide Male war das Ergebnis negativ und die Kinder kerngesund.
Lg
malis + Emma (14 Monate) + 14.SSW