Hallo Zusammen!
Wie ist das nochmal genau mit der magischen Altersgrenze 35 wegen Risikoschwangerschaft und Fruchtwasseruntersuchung?
Ich weiß nur, dass man in dem Alter als Risikoschwangerschaft eingestuft wird und evtl. auch eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen wird bzw. auch gemacht werde muss und von der Kasse übernommen wird - oder?
Ist es auch eine Risikoschwangerschaft, wenn es die zweite SS ist und die erste aus Gyn-Sicht ok war?
Aber ab welchem Zeitpunkt zählt die 35?
Wenn man am Geburtstermin 35 ist?
Wenn man zum Zeitpunkt der FW-Unterschung 35 ist?
Oder wenn man zum Zeitpunkt der Befruchtung 35 ist?
Wie rechnet sich das eigentlich?
ab 35 - Risikoschwangerschaft / Fruchtwasseruntersuchung - auch Hebis
Hallo,
also ich bin mit 35 jetzt mit meinem dritten Kind schwanger und ich bin nicht als Risiko-Schwangere eingestuft.
Glaube, das ist wirklich nur, wenn es das erste Kind ist.
Ich habe die Nackenfaltenmessung (selber bezahlt) machen lassen und wenn die auffällig gewesen wäre, hätte ich evtl. die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Weiß aber nicht, ob die dann bezahlt worden wäre.
LG, Anja (Einleitung -7)
Hallo Iberostar75!
Folgendes habe ich im www. gefunden:
Folgende Faktoren führen unter anderem zur Einstufung einer Risikoschwangerschaft:
Alter unter 18 Jahre oder über 35 Jahre (Erstgebärende) beziehungsweise über 40 Jahre (Spätgebärende)
Mehrlingsschwangerschaften
Vielgebärende, die schon mehr als vier Kinder geboren haben
Sterilitätsbehandlungen
zwei oder mehr der Schwangerschaft vorausgehende Fehlgeburten
Komplikationen bei früheren Geburten
Rhesus-Inkompatibilität
Lageanomalien des Kindes
Schwangerschaftsdiabetes beziehungsweise Zuckerkrankheit, Schwangerschaftsbluthochdruck
Anhaltender Medikamenten-, Alkohol-, Nikotin- oder anderer Drogenkonsum
Verzögertes Wachstum oder abnorm großes Kind
Veränderungen des Fruchtwassergehaltes
Akute Allgemeinerkrankungen oder Infektionen
Gebärmutterhalsschwäche (Cervixinsuffizienz)
Niereninsuffizienz beziehungsweise fehlende Organe wie eine Niere
Gerinnungsstörungen, wie Faktor-V-Leiden-Mutation
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaft
Liebe Grüße
Hallo,
ich bin Erstgebärende mit 36 und keine Risikoschwangerschaft. Hatte ausser meinem Alter und einer Penicillin-Allergie keine anderen Risikofaktoren und meine Ärztin ist der Ansicht, daß die Einstufung ab 35 überholt ist.
Schwangerschaft verläuft ohne Probleme bisher.
Lg, m (29. Woche)
Hallo,
also ich bin 13 Tage vor dem errechneten Geburtstermin 35 geworden und es war meine 2. Schwangerschaft und bin als Risikoschwangere eingestuft worden.
Die Fruchtwasseruntersuchung haben wir machen lassen und diese ist von der Krankenkasse bezahlt worden, wobei diese Untersuchung ja auch sehr umstritten ist. Wenn Du zum errechneten ET 35 oder älter bist - gilst Du als Risikoschwangere und die Kasse übernimmt die Kosten für die Fruchtwasser-untersuchung. Diese tut nicht weh und es geht eigentlich auch recht flott - die Ergebnisse kannst Du am nächsten Tag haben (Kostenpunkt 60,00 Euro - die musst Du selber zahlen) oder Du wartest ca. 14 Tage (dann musst Du nichts zahlen).
Ich denke, jeder sollte selber für sich entscheiden ob er diese Untersuchung machen lässt oder nicht - erkundige Dich vorher nur nach den Vor- und Nachteilen dieser Untersuchung bzw. nach den Risikofaktoren.
Hätte ich vor der Untersuchung gewusst was bei der Fruchtwasseruntersuchung alles passieren kann, hätte ich diese glaube ich nicht gemacht! Die Ärzte klären Dich nur auf wie toll diese Untersuchung ist - über die Nachteile/Risiko/Fehlgeburt etc. verschwendet keiner ein sterbenswörtchen.
Viel Glück und alles Gute
LG Johanna & Maximilian (*22.06.2007)
Hallo Iberostar,
also ich hoffe, ich kann dir erklären, warum ab 35 eine FW Untersuchung empfohlen wird:
Das liegt nicht daran, daß du damit auf einmal ein supergroßes Risiko hast ein Kind mit Behinderung zu bekommen. Es ist einfach so, daß ab 35 Jahren das Risiko ein krankes Kind zu bekommen gleich hoch oder höher ist, als das eine Fehlgeburt zu haben durch die FW Untersuchung!
Und weil ab da das Risiko der FW Untersuchung kleiner ist, als das ein krankes Kind zu bekommen, wird es empfohlen zu machen. Es heißt aber deshalb noch lange nicht, daß dein Risiko ein krankes Kind zu bekommen extrem hoch ist!!!!!
Jeder muß selber wissen, ob er das machen lassen will.
Es gibt ja im Mutterpaß diese Seite mit Schwangerschaftsrisiken. Da werden so Sachen gefragt, wie: warst du schonmal ernsthaft krank, hattest du schon Fehlgeburten, hast du Allergien, wie alt bist du usw. Es bleibt aber jedem Arzt selbst überlassen, ab welchem Punkt er deine Schwangerschaft schließlich als Risikoschwangerschaft einstuft (da gibt es ja am Ende dieser Seite dieses Kästchen "Risikoschwangerschaft" das er ankreuzen kann
Alleine wegen des Punktes "Schwangere über 35 Jahren" kreuzen allerdings die wenigsten Ärzte das an - ist ja auch echt blöd eigentlich!!!
Ich wünsch dir alles Gute
Laß dich nicht kirre machen!!!
Liebe Grüße
Lumpi
"Wie ist das nochmal genau mit der magischen Altersgrenze 35 wegen Risikoschwangerschaft und Fruchtwasseruntersuchung?"
Keine vorgeburtliche Untersuchung ist in Deutschland für eine Schwangere verpflichtend, sie muss nichts machen, was sie nicht möchte und wovon sie nicht bereit ist, die möglichen Konsequenzen zu tragen. Egal wie alt sie ist. Zumindest noch haben werdende Eltern das Recht, selbst zu entscheiden, was sie für sinnvoll halten und was sie an Pränataldiagnostik machen lassen möchten und auch, was sie nicht in Anspruch nehmen wollen.
Wenn eine Frau 35 Jahre und älter ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) aufzuklären. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwa auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat
Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):
Die allgemeine Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 % und im Alter von 40 Jahren bei 1 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Trisomie) ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).
...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie „Kind“ ist und nicht „Kind mit Down-Syndrom“, zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte:
http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html
Liebe Grüße
Sabine