Hallo,
ich habe mal eine Frage. Selber habe ich bei meinem ersten Sohn (bekommen mit 28 Jahre) keine FWU machen lassen.
Jetzt bin ich wieder schwanger und meine FA sagte das ich mir mal Gedanken über diese Untersuchung machen solle.
Wie war das bei Euch habt ihr diese Untersuchung vor dem 35. Lebensjahr machen lassen??
Bitte um ganz viel Antworten.
Lieben Dank!
Danny
Fruchtwasseruntersuchung mit 30 ?
hallo dany,
ich bin inzwischen 34 und habe keine untersuchung machen lassen. mein arzt hat mir auch geraten, die ergebnisse der nackenfalten-untersuchung abzuwarten. die waren sehr gut, also keinen grund hierfür. wenn es keinen anlass wegen besonderen krankheiten in der familie gibt, verstehe ich deinen arzt ehrlich gesagt nicht. habe noch nie gehört, dass jemand mit 30 eine fwu gibt. außerdem ist dein erstes kind doch gesund. ich würde mir das gut überlegen, birgt ja auch risiken die fwu.
liebe grüße!
meg
Hallo,
ich habe das erste Kind mit 34 Jahren bekommen und das zweite nun mit 36 Jahren und habe es bei beiden nicht machen lassen.
Bei meiner 1. Maus wollte ich kein Risiko eingehen und habe einfach gehofft, dass alles gut geht und bei der zweiten gab es von Beginn an Unklarheiten wegen der SSW, da habe ich dann nur das Ersttrimesterscreening machen lassen. Eine FWU habe ich nach dem Ergebnis dann nicht mehr machen lassen, weil der errechnete Wert von 1:3600 für mich ok war und ich viel zu viel Angst hatte, dass bei der FWU was schief geht.
LG Samy
Hallo Danny!
Ich bin 34 und erwarte mein erstes Kind!
Ich habe eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, weil ich sicher sein wollte und mir eine Zahl als Ergebnis einfach nicht genuegt.
Ich denke das muss jeder fuer sich entscheiden.
Das Risiko einer Fehlgeburt ist durch die FU um 1 % hoeher.
Liebe Gruesse
Sonnentoll
Ich war bei der Geburt 34 Jahre alt.
Ich habe mich bewusst gegen die Nackentranzparenzmessung (NTM) und die Fruchtwasseruntersuchung (FU) entschieden.
NTM:
Es handelt sich um ein Rechenmodell und der Hersteller hält die Berechnung geheim. Also eine Art Blackbox: es gehen ein paar Daten rein, dann passiert was und Du hast ein Ergebnis. Toll!
Hab eine schöne Doktorarbeit dazu gelesen. Die Messung muss sehr genau erfolgen, wenn nicht, hast Du ein komplett falsches Ergebnis.
Die Folge kann sein, dass Du zu einer FU gedrängst wirst, obwohl alles in Ordnung ist.
Im Übrigens klärt die NTM nur Trisomie 18 + 21 ab.
Trisomie 18: Föten sterben meist schon im Mutterleib
Trisimoie 21: auch Down-Syndrom. Kinder sind lebensfähig und können ein absolut erfülltes Leben führen. Sie sind oft geistig behindert. Die Schwere der Behinderung ist aber sehr unterschiedlich und hängt auch von der frühkindlichen Förderung ab.
Außerdem wollte ich nicht durch irgendwelche Ergebnisse gezwungen werden eine FU zu machen und ggf. den Tod meines Kindes beschließen. Das Risiko von 1% Schädigung des Fötus mit evetl. Verlust war mir im Verhältnis zu einem möglichen Down-Syndrom in meiner Altersklasse zu hoch.
Klar gibt es auch andere Behinderungen, die mit einer FU abgeklärt werden können. Aber liegt in deiner Familie irgendeine Erbkrankheit vor, die so bedrohlich ist?
Und im übrigen: viele Kinder werden erst im Laufe ihres Lebens behindert, und zwar durch Unfälle und Krankheiten (z.B. Ansteckung von Krankheiten, weil nicht geimpft - anderes Thema).
Und eins wollen wir mal festhalten, die Ärzte verdienen verdammt gut mit der Pränataldiagnostik! Ich würde mich mal fragen, warum sie diese Untersuchungen so vielen Frauen vorschlagen?
Hallo,
also ich würde pers. nur eine FWU machen wenn es wirklich einen Grund dafür gibt. Außerdem muss man sich auch vorher mit dem unschönen Gedanken auseinandersetzten: Wie reagiere und handle ich wenn laut untersuchung etwas nicht okay ist! Ich möchte noch zwei Beispiele einbringen:
Eine Frau ließ solch eine Untersuchung machen, weiß jedoch das alter nicht, sie war über 30. Auf jeden Fall sagten die Ärzte ihr eine sehr schlechte Prognose, das Kind würde schwer behindert sein, wahrscheinlich kein Jahr alt. Die Ärzte wollten diese Frau unbedingt zu einer Abtreibung drängen. Die Frau setzte sich durch und bekam ein absolut gesundes Kind. Das war eine Reportage und zu dem Zeitpunkt war das Kind schon 8 Jahre alt und gesund. Damit will ich sagen das auch trotz moderner Medizin die Ärzte keine Hellseher sind und was sie aussprechen sind Vermutungen.
Zweiter Fall: Meine Bekannte arbeitet beim Frauenarzt. Dort wurde bei einer Schwangeren Routine mässig FWU gemacht. Am nächsten Tag rief ein anderer Fa in der Praxis an und erzählte das einer von den Zwillingen verstorben sei. Obwohl die Untersuchung sachgemäss durchgeführt wurde. Klar ist das eine Ausnahme, aber sowas kann eben auch passieren.
Ich will keine angst machen, doch nur weil du 30 bist, was ja noch "jung" zum Kinderkriegen ist, würde ich nicht die Untersuchung machen lassen. Bin selber beim Arzt und ich weiß das die auch gerne zusätzliches Geld verdienen.
Hofffe du triffst die richtige Entscheidung.
Gruss Tanjamami
Prinzipiell kann jede Frau in jedem Alter mit jeder familiären Vorgeschichte mit einem Kind mit Behinderung schwanger werden. Statistisch gesehen sind lediglich die Wahrscheinlichkeiten bei manchen Besonderheiten anders.
Jede Frau kann sich egal in welchem Alter für jede Untersuchung entscheiden, sie sie für sinnvoll hält.
Allgemein ist dabei immer folgendes sehr wichtig: Um vorgeburtliche Untersuchungsverfahren (diagnostische ebenso wie nicht-diagnostische) dahingehend zu hinterfragen, ob sie für einen selbst und das Ungeborene nützlich sein können, sollte man sich mit jeder einzelnen Untersuchung genau beschäftigen.
Es sollte immer geprüft werden, ob sich die eigene Erwartungshaltung an die Untersuchung realistisch betrachtet mit den tatsächlichen Möglichkeiten des Verfahrens deckt und ob die eigene Entschlossenheit ausreicht, um mögliche (negative) Konsequenzen langfristig zu (er)tragen.
Nicht zuletzt beinhaltet die Entscheidungsfindung zu pränatalen Untersuchungen auch das Einholen von aktuellen und zeitgemäßen Informationen über mindestens die häufigsten Behinderungen und Erkrankungen, um die es bei den in Frage kommenden Verfahren geht. Das wären beispielsweise die drei häufigsten Formen der Trisomie (Trisomie 13, 18 und 21) und die Spina bifida aperta. Denn möglicherweise ist manches Bild, was man zu der ein oder anderen Behinderung im Kopf hat, gar nicht mehr zeitgemäß. Und nur aufgrund von aktuellen Informationen sollte man Entscheidungen treffen
Keine vorgeburtliche Untersuchung ist in Deutschland für eine Schwangere verpflichtend, sie muss nichts machen, was sie nicht möchte und wovon sie nicht bereit ist, die möglichen Konsequenzen zu tragen. Egal wie alt sie ist. Zumindest noch haben werdende Eltern das Recht, selbst zu entscheiden, was sie für sinnvoll halten und was sie an Pränataldiagnostik machen lassen möchten und auch, was sie nicht in Anspruch nehmen wollen.
Wenn eine Frau 35 Jahre und älter ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) aufzuklären. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert.
Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwa auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat
Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):
Die allgemeine Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 % und im Alter von 40 Jahren bei 1 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).
...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie „Kind“ ist und nicht „Kind mit Down-Syndrom“, zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte:
http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html
Denn Eltern von Kindern mit Behinderung sind auch keine Übermenschen sondern genauso normal wie alle anderen Mamis und Papis auch
Dazu noch zwei Buchtipps:
http://www.connyrapp.com/aussergewoehnlich/
http://www.connywenk.com/vaeterglueck/
Liebe Grüße
Sabine