Hallo,
ich habe von meinen Arzt erfahren, dass ein Down Syndrom Risiko bei mir bei 80 % liegt. Jetztr muss ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen. Ich möchte gerne wissen, ob 1. einer schon erfahrung mit dier hohen Prozentzahl hat und 2. ob einer schon negative Erfahrungen mit der FWU gemacht hat. Was würde denn da eine Fehlgeburt auslösen??
Der Witz bei der Sache, das Ergebnis bekomme ich erst nach 14-21 Tagen. Sollte ich 250 euro bezahlen, habe ich das Glück das Ergebnis schon in 2 Tagen zu erhalten. Ein Witz oder????
Viele Gürße
Down Syndrom Risiko 80%
Hey,
in Welche SSW bist du denn? Und warum zur 80 %.
LG athar
Hallo,
das Frage ich mich auch!
wie kommt dein Fa auf 80%?
LG
melanie
Hallo,
leider habe ich selbst keine direkten Erfahrungen.
Darf ich aber Fragen, wie der FA auf die 80% gekommen ist ? Durch welche Untersuchung ?
Liebe Grüße,
Fabienne
P.S. Das mit dem Schnelltest habe ich vorhin im Internet auch gelesen (Ergebnis nach 2 Tagen, aber man muss ihn selbst bezahlen). Finde das schon heftig. Ich hatte letztens eine Blutuntersuchung wegen Ringelröteln (mein Sohn war erkrankt) und das Ergebnis ließ 5 Tage auf sich warten - das war der Horror ! Und wenn ich mir dann vorstelle, man muss 14 Tage nur "warten"...
hallo habe das gleiche wie du mit gemacht im Jahre 2002 mit meinem sohn bei uns war das risiko bei 60% behindert und dann hab ich gesagt ich möchte das kind dann eigentlich nicht aber sie haben mir dann zur FWU geraten hab sie gamcht und was war das end vom Lied ich bekomme nen Jungen der zu 99,9 % gesund ist.
Nun eins weiß ich genau würde das heute nicht mehr machen.
Hab aber die 14 Tage abgewartet von der FWU.
ich würde dir zur FWU raten dann hast du echt eine gewißheit.
Die Nadel soll anscheinend eine fehlgeburt auslösen , aber wie gesagt ich hätte damals ein kern gesundes Kind weg machen lassen.
LG Jenny, 19 SSW
Hallo,
das Risiko einer Fehlgeburt besteht tatsächlich, liegt bei ca. 0,5% (also 1 von 200 Damen erleidet nach der Untersuchung eine Fehlgeburt). Dieses Risiko sollte man demnach auch nur eingehen, wenn (wie zum Beispiel bei Dir) durch Untersuchungen feststeht, dass das Risiko einer Erkrankung sehr hoch ist (und 60% ist ja wirklich extrem).
Wenn vorab so ein hohes Risiko besteht und man für sich die Möglichkeit einer Abtreibung in Erwägung ziehen kann (ist für jeden eine sehr persönliche und oft schwierige Frage), dann ist eine Fruchtwasseruntersuchung sinnvoll.
Wenn man jedoch generell gegen (jede Art von) Abtreibungen ist (zum Beispiel aus religiösen Gründen oder wegen der persönlichen Einstellung), sollte man von der Untersuchung absehen: Der Gewissenskonfikt ist einfach zu groß.
Liebe Grüße,
Fabienne
Ja da hast du recht und so hab ich das damals auch gesehn war 20 und in dem moment einfach nicht bereit für ein behindertes Kind so böse sich das jetzt anhört.
Aber mein FA fragte gleich zu Anfang der SS was ich machen würde wenn ........ dann sagte ich naja ich denke ich würde Abtreiben .
Bin jetzt wieder schwanger und mein FA fragte mich wieder und ich sagte nur ich bekomme das Kind egal wie.
Bin jetzt auch 6 jahre älter.
LG Jenny, 19 SSW
Erstmal natürlich drücke ich dir alle Daumen dass alles gut wird.
Du musst dir eine grundsätzliche Frage stellen: Nimmst du dein Kind an auch behindert oder nicht. Denn wenn bei der FWU raus kommt, dass sich das Risiko bestätigt, hat es Konsequenzen oder nicht?
Wünsche dir alles Gute!
Hall0!
Erst mal möchte ich dir sagen dass ich in diesen momenten mit dir fühle.
Ich musste auch ein amniozentese über mich ergehen lassen, löste bei mir keine früh/fehlgeburt aus (war in der 16.wo).
Allerdings war das ergebnis bei mir in zwei tagen zurück weil von den ärzten im labor druck gemacht wurde.
vom einstich siehst nichts auch schmerzen danach gab es keine.
lg
hallo,
bei mir hat der schnelltest 100 euro gekostet.....
wie kommt dein arzt auf 80 % ??
gruß alex
Also ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen das er bei mir 60% waren auf Grund der schlechten Blutwerte und die habe ich bei der Nackenfaltenmessung machen lassen.
Danach kam dann die FWU !
hallo,
ich hatte eine nf von 5 mm und white spot auf dem herzen.
bei mir wurde aber immer von großer wahrscheinlichkeit gesprochen , jedoch nie in prozent zahl......
deshalb hatte ich die fu. allerdings ohne eindeutigem ergebnis
gruß alex
Hallo missbaddy!
Woran hat dein Arzt denn dein 80%iges Risiko für ein Down-Syndrom festgemacht? Welche Daten haben ihn zu dieser Aussage bewogen? Und in welcher Woche bist du?
Wir haben uns auch mit dem Down-Syndrom auseinandersetzen müssen, da sich im Ultraschall eine verdickte Nackenfalte zeigte! Aufgrund meines Alters und den Werten der Nackenfaltentransparenz hat ein Gynäkologe der Humangenetik eine Warscheinlichkeit von 1:554 errechnet! Das klingt im ersten Moment erschreckend viel! Doch als wir uns mit den möglichen weiteren Vorgehensweisen/Untersuchungen auseinandersetzten, fiel schnell auf, das ein Risiko, das bei der Fruchtwassseruntersuchung etwas passiert, ca. bei 1:200 liegt. Das machte die Sache nicht einfacher. Wir haben uns dann mit der Erkrankung auseinandergesetzt, um entscheiden zu können, ob und wenn ja welche Konsequenzen das Down-Syndrom für uns hat! Da uns beiden recht schnell klar wurde, dass wir das Kind auf jeden Fall bekommen wollen, haben wir die Fruchtwasseruntersuchung abgesagt, da die Gefahr, das dabei etwas passiert, 3mal so hoch war, als dass unser Kind mit Down-Syndrom geboren wird.
Nun haben wir das Bergfest bereits hinter uns gebracht und zweifeln keine Sekunde an unserer Entscheidung. Denn wir glauben fest, das unser Kind gesund zur Welt kommen wird. Und sollte es wider erwarten doch anders kommen, wird es trotzdem immer ein Wunschkind und unser ganzer Stolz sein.
Solltest du noch mehr zu unserer Geschichte wissen wollen, nur zu. Melde dich!
Liebe Grüße,
couvus & Krümel (20+5 SSW)
.... Also warum hast Du 80% DownSyndrom Risiko???
Ist bei euch in der Familie ein Fall????
Ich habe schon 2 FU machen lassen, bei meiner 1. SW und jetzt bei meiner 2. und ich fand es überhaupt nicht schlimm, ich bin vorsichtig mit meinen Äußerungen hier, denn ich bin hier schon etwas verurteilt worden, da ich geschrieben habe, " das mit Fehlgeburt ist Quatsch"... gut vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, aber ich will Dir eigentlich nur klar machen, daß auch ich von allen Seiten nur negativ auf die Fehlgeburten aufmerksam gemacht worde bin.... aber die Quote ist so minimal 0,2%.... glaube mir da brauchst Du keine Angst zu haben......, du mußt das letztendlich selbst entscheiden, aber ich habe mir damals gesagt ich möchte das machen da ich die Gewissheit haben will, daß alles i. O ist, und ich bin auch mit gemischten Gefühlen dahin gegangen, mein Arzt war aber so vorsichtig und hat mir alles genau erklärt.....das ich nicht mal den Pieks gemerkt habe.......
Das Ergebnis hatte ich ohne Schnelltest gemacht, da ich keine 250 Euro extra bezahlen wollte, mein Test ging relativ schnell, ich hatte nach 8 Tagen das komplette ERgebnis, ......
Ach übrigens wirst Du nach der FU genau nochmal für 1 Stunden überwacht am CTG, d. h. die Herztöne werden kontrolliert, dann mußte ich mich den ganzen Tag schonen und am nächsten Morgen gleich um 8 nochmal zum Arzt da wurde nochmal Doppler und Ultraschall gemacht, dann wurde die Fruchtwassermenge nachgemessen........ und 5 Tage später wurde das ganze nochmal kontrolliert, ob ein Bluterguss vorhanden ist, Fruchtwassermenge und Herztöne.......
Also ich wünsche Dir viel Glück und wie schon gesagt, ein Risiko hast Du immer ...... egal ob mit oder ohne FU, eine 100% Garantie hast du erst nach der Geburt...
LG
Tatjana
Hallo Tajana,
meine Schwester hat auch ein Kind mit Down-Syndrom und ich bin mittlerweile 34 Jahre alt. Bei mir ist das Risiko zwar etwas erhöht aber es sind keine 80 %.
Ich habe in meiner letzten und mach in dieser eine Feindiagnostik in der 21 ssw.
Aber sollte etwas auffällig sein würde ich auch eine Fruchtwasseruntersung machen lassen.
LG
melanie
... Ich denke du mußt dir bewußt sein, was Du machst, wenn Du das Ergebnis kriegst, ein Kind mit Trisomie 21, ... und die anderen.....zu haben.
Wenn Du dir sagst, daß Du kein Kind mit Down Syndrom kriegen willst, dann würde ich es nicht machen lassen.
Ich wußte daß ich das gesundheitlich und psyschisch nicht durchhalten würde...... deshalb habe ich die FU auch schon in der 14+5 machen lassen......... und ich sag hier ganz offen daß ich das Kind nicht gekriegt hätte, auch wenn man hier im Forum deshalb verurteilt wird, aber es ist jedem seine eigene Entscheidung.....!!!!!
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft und alles Gute.....
P. S. Eine gute Freundin von mir hat auch eine Schwester mit einem schwerbehinderten Kind (Edward Syndrom), sie selbst hatte deswegen auch eine FU machen lassen und ihr Sohn ist heute 5 und kerngesund........ also .......alles Gute...
LG
Tatjana
Infos zur Amniozentese:
http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html
Es ist leider so: Viele Frauen bzw. Elternpaare machen sich vor der Inanspruchnahme von pränataldiagnostischen Untersuchungen keine grundlegenden Gedanken dazu, informieren sich kaum darüber, welche Untersuchungen für sie am günstigsten sind und was sie letztlich mit den Ergebnissen einer Untersuchung „anfangen“ können.
Ich habe mich mit vielen Frauen ausgetauscht und die Mehrzahl gab an, die automatische Aufklärung beim Frauenarzt hätte in Bezug auf Pränataldiagnostik sehr zu wünschen übrig gelassen; man fühle sich teils gedrängt und überredet, statt ausführlich, neutral und weitreichend aufgeklärt und eher als „Testobjekt“ und nicht als mündige und entscheidungsfähige Patientin. Dann kommen solche Formulierungen dabei raus wie "Ich MUSS zur Amniozentese"... Also ob der Arzt mit der Pistole vor einem gestanden hätte.... Das einzige was wirklich sein MUSS ist eine eigene Entscheidung. Sonst nichts. Alles ist KANN.
Immer wieder ist auch hier im Forum Postings zu lesen wie: „Die Werte bei der Nackenfaltenmessung waren nicht so toll, darum hat mein Arzt gesagt, ich soll die Fruchtwasseruntersuchung machen. Hab ich dann auch gleich gemacht. Wie lange muss ich mich denn jetzt eigentlich schonen und wann kommt das Ergebnis?“
So wissen viele Frauen zum Zeitpunkt einer Untersuchung nicht, was genau gemacht wird, welches Ziel verfolgt wird und mit welcher Aussagekraft beim Ergebnis zu rechnen ist und was für Konsequenzen die Untersuchung mitunter nach sich ziehen kann.
Fragen, mitunter sogar Zweifel und Ängste tauchen vielfach erst nach einer Untersuchung auf oder wenn das Ergebnis vorliegt und man aber gar nicht so recht weiß, was davon zu halten ist und wie man nun weiter verfahren kann oder soll.
Bei vielen Untersuchungen im Rahmen der Pränataldiagnostik wird das ungeborene Kind auf seine „Normgerechtigkeit“ hin überprüft. Obgleich es oft so vermittelt wird und die meisten werdenden Eltern es sich nicht recht eingestehen wollen: Es geht bei den Untersuchungen nicht darum zu überprüfen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist, sondern es geht um die Suche nach angeborenen bzw. im Schwangerschaftsverlauf entstehenden Erkrankungen, Behinderungen, Fehlbildungen und Entwicklungsdefiziten.
Auch wenn es danach klingt, als wären dies die beiden Seiten der gleichen Münze, so besteht doch ein wichtiger Unterschied, nämlich in punkto Einstellung der Schwangeren bzw. des Elternpaares:
Es ist immer von zentraler Bedeutung, ob man pränataldiagnostische Untersuchungen vornehmen lässt, weil man (verständlicher Weise) hören möchten, dass alles in Ordnung ist mit dem Baby, aber dabei die Möglichkeit, dass etwas nicht in Ordnung ist, nicht an sich heranlassen will. Oder ob man sich im Klaren darüber ist, dass immer nach Besonderheiten gesucht wird, die prinzipiell auch beim eigenen Kind auftreten können. Dies kann bedeuten, dass man im schlimmsten Fall in die Lage versetzt wird, über ein Weiterleben oder über den Tod des eigenen Babys entscheiden zu müssen. Und das in den meisten Fällen mit mehr als dürftigem Wissen über die festgestellte Behinderung.
Naja, wie immer ist es jedem selbst überlassen, was er tut oder lässt und jeder muss (!) tatsächlich selbst wissen, welche Entscheidungen er für sich als langfristig tragfähig einschätzt und welche nicht.
Liebe Grüße
Sabine
Vielleicht interessant zum Thema „Vorher Gedanken machen“?
„Schon lange bevor ich schwanger wurde, habe ich mich mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt. ... Unser ungeborenes Kind hatte eine Wassereinlagerung am Hinterkopf und Hals. ... Drei Wochen vergingen, bis sich der schlimme Verdacht bestätigte. Drei Wochen, in denen ich meinen Bauch nicht mehr berühren konnte. Ich wusste: Ich kann nicht ausprobieren, ob ich mit dieser Behinderung zurechtkomme. Wenn das Kind da ist, muss ich es können. ... Wir haben nein gesagt. Der Abbruch fand in der 15. Woche unter Vollnarkose statt, so früh, dass ich das Kind nicht gebären musste. Unseren Entschluss habe ich bis heute nie in Zweifel gezogen. Ich habe nicht aus einem vagen Gefühl heraus entschieden, sondern wir waren uns sicher, dass wir das nicht schaffen würden.“ (Adelheit, 34, Abbruch in der 15. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 137)
„Ich wollte die Fruchtwasseruntersuchung, weil ich mir ein Leben mit einem behinderten Kind nicht zutraute und mich endlich in Sicherheit wissen wollte. Dass das Ergebnis tatsächlich auf eine Behinderung hinweisen konnte – diesen Gedanken schob ich beiseite. Down-Syndrom. Diese Feststellung traf mich wie ein Schlag. Einen Tag Bedenkzeit. Ich war zu keinem klaren Gedanken fähig. In der 19. Woche brachte ich bei vollen Bewusstsein das tote Kind zur Welt. ... Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Abbruch so mitnehmen würde. Dass ich nicht verrückt geworden bin, liegt nur daran, dass ich mir von Anfang an gesagt hatte: Kein behindertes Kind! Aber eine durchdachte Entscheidung habe ich nicht getroffen. Hätte ich mich früher mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt, wäre mir klarer geworden, wovor ich mich fürchtete und warum ich mich gegen das Kind entscheide. So musste ich mir im Nachhinein in mehreren Sitzungen mit einer Therapeutin klarmachen, warum es für mich nur diese Lösung gab“ (Verena, 42, Abbruch in der 19. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 136 bis 137)
„...Rein theoretisch stand für mich immer fest: Ich würde niemals ein Kind abtreiben, auch kein behindertes. ... Ich brach mein Tabu: Damit alle ganz genau wissen, dass mein Kind gesund ist, willigte ich in eine Fruchtwasseruntersuchung ein. ... Von diesem Augenblick an traf ich alle Entscheidungen gegen meine Gefühle. Ich heulte beim Vorgespräch („Ich brauche das nicht, weil ich nicht abtreibe!“), ich heulte, während das Fruchtwasser über die Nadel abgesaugt wurde („Das Kind bleibt immer mein Kind!“). Die Ärzte und Schwestern sagten, ich würde Sicherheit bekommen. Sicherheit! Das klingt so, als ob die Amniozentese eine Vorbeugemaßnahme wäre. 14 Tage später stand fest, dass mein Kind mit Sicherheit behindert sein würde. Trisomie 21, Down-Syndrom. Svens Nein war eindeutig. Ich sollte entscheiden. ... Ich bekam Angst: Ich hatte noch zwei Kinder. Könnte ich ihnen weiterhin gerecht werden? Meine Ärztin und der Genetiker warnten mich, daran zu denken. Und an die möglichen Spätfolgen der Behinderung, Operationen, Therapien. Ein Wochenende zur Entscheidung. Ich suchte einen Anwalt für das Kind. Jemand sollte es beschützen, weil ich das nicht mehr konnte. Ich rief im Keller hockend den Pastor an (die Kinder sollten nichts mitbekommen). Wählte die Nummer einer Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder. Keiner da. Als ob es so sein sollte. In der 20. Woche sagte ich meinem Kind, dass ich es nicht mehr beschützen könne. ... Wehenmittel wurden mir über einen Ballon in die Gebärmutter geblasen. Kreislaufzusammenbruch, Schocklage, Infusionen, Blasenkatheter, Schmerzen, Schmerzmittel, Zittern, Valium, zwölf Stunden. Ich hielt mich nur an einem Gedanken fest: „Ich tu` das ganz allein für meine Familie!“ Die Austreibung blieb meinem Bewusstsein erspart, weil ich nach dem Blasensprung eine Vollnarkose bekam. Es war ein Junge. Sven sah ihn, ihm wurde bewusst, dass er ein Mensch war. Ich sah ihn am nächsten Morgen in einer Plastikdose. Winzig. Wie ein Prinz von einem anderen Stern. Unser Sohn. Noch im Krankenhaus bekam ich einen Milcheinschuss und eine Brustentzündung. Wir durften unseren Sohn beerdigen. ... Er hat einen Namen und einen Grabstein. Wir besuchen ihn oft. Ich habe getan, was ich nie wollte. Monatelang ertrug ich keine Dunkelheit. Meine Entscheidung gegen das Kind empfand ich als Schwärze und Dunkelheit. Ich schlief bei voller Beleuchtung – wenn ich schlief. Trauer konnte ich mir nicht erlauben. Schließlich hatte mir nicht irgendein Schicksal mein Kind genommen. Ich hatte es mir genommen. In mir war nur Schuld. ... Kategorien wie gut/schlecht oder gesund/krank wurden mir zuwider. Ich war ständig krank. Sven stand zu seiner Entscheidung, obwohl ihn der Blick auf unseren Sohn erschüttert hatte: „Es gibt kein Zurück“, sagte er. Aber er ist es, der oft zum Friedhof fährt und das Kindergrab pflegt. Es war falsch, dass ich nicht zu meinen Gefühlen gestanden habe. Ganz sicher hatte das mit meiner schlechten Verfassung zu dieser Zeit zu tun. Und damit, dass mich diese Untersuchung überrumpelt hatte. Ich habe viel zu spät drüber nachgedacht, was eine Amniozentese bedeutet. Dass man – bevor man sich dazu entscheidet – beide Möglichkeiten bedenken muss: Das Kind kann gesund, es kann aber auch krank sein! Ich wünschte, ich hätte mir Zeit genommen, mich mit dem Gedanken an eine Behinderung auseinander zu setzen, darüber zu lesen, vielleicht mit betroffenen Eltern zu sprechen. Aber ich dachte nur daran, eine Bestätigung zu bekommen, dass mein Kind gesund ist. Kira hat alles mitbekommen. Es muss sie sehr gekränkt haben. Sie wollte diesen Bruder. Sie hatte mir vor dem Abbruch ein Buch über ein Kind mit einer behinderten Schwester hingelegt. Kira war der Anwalt des Ungeborenen, nach dem ich mich gesehnt hatte. Ich habe es damals nicht gesehen. Jetzt, drei Jahre später, bin ich wieder in der 21. Woche. Kira hat sich lange nicht gefreut.. Sie wartet, ob dieses Kind bleibt. Erst in den letzten Tagen hat sie ein kleines bisschen Freunde gezeigt. Wahrscheinlich, weil mein Bauch weiterwächst. (Lena, 39, Abbruch in der 20. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 134 bis 136)
13. SSW: „...Wir freuten uns darauf, unser Kind ausgiebig zu sehen. Der Arzt schallte unser Kind sehr lange, ungefähr 40 min und sagte dabei nicht viel. ... Als ich mich wieder anzog, fing er schon an, uns die Ergebnisse zu erläuterten. Ich hatte noch nicht einmal meine Schuhe angezogen, hörte ich schon, dass bei unserem Kind viele Auffälligkeiten zusammenkommen, die jedes für sich auch bei einem normalen Kind vorkommen könnten, aber in dieser Häufung auf eine Chromosomenanomalie hindeuten. Als er mit seinen Erklärungen fort fuhr, musste mein Mann sich hinlegen, sonst wäre er umgekippt. ... Ich konnte nicht mehr denken. Wie sollte ich jetzt eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht? Ich konnte seine Erläuterung zu Chorionzottenbiopsie und Fruchtwasseranalyse in dem Moment nicht verstehen, weil ich einfach wie unter Schock stand. Und mein Mann lag mit Kreislaufproblemen auf der Liege. Ich wollte nur noch heim. Nach ein paar Sätzen hin und her, meinte ich schließlich, ich wolle mir einen Termin zur Fruchtwasseruntersuchung geben lassen. Aufgrund der Schwangerschaftswoche konnte sie erst in ca. 2 Wochen gemacht werden. ... Ein Abbruch kam für uns eigentlich nicht in Frage. Will ich dann überhaupt wissen, was mit meinen Kind ist? Ist das Wissen oder Nichtwissen besser für mich? Ich entschied mich für die Analyse. ... Der Eingriff war schnell vorbei. ... In ein paar Tagen sollte ich das Ergebnis des Schnelltests bekommen. Schon am nächsten Tag rief mich der Arzt vormittags an, als ich alleine zu Hause war: "Ihr Kind hat Triploidie, ein dreifacher Chromosomensatz, 69 anstatt 46 Chromosomen, nicht lebensfähig." ... In ein paar Tagen hatten wir bei diesem Arzt wieder einen Termin zum Beratungsgespräch. Ich hatte große Angst davor, dass uns der Arzt Richtung Abbruch drängen würde und kein Verständnis aufbringen würde, wenn wir uns für das Kind entscheiden wollten. Allein schon solche Sätze wie "Der normale Weg wäre in einem solchen Fall, die Schwangerschaft zu beenden" wollte ich nicht hören. Für mich war es nicht einfach eine Schwangerschaft. Für uns beide war es unser Kind, das wir sehr liebten. Es war unser Kirean. Der Kleine hatte bereits seinen Namen. ... Als wir Ende der 29. SSW erfahren hatten, dass sein Herz schlägt, beschlossen wir, am Beginn der 30. SSW ein kleines Fest zu feiern. Mein Mann nannte es "Happy Pregnant Day". Mein Mann und ich feierten mit einem bunt verzierten Kuchen. ... Ein paar Tage darauf, in der Mitte der 30. SSW erfuhren wir dann, dass das Herz unseres Sohnes nicht mehr schlägt. ... Es war nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte, ihn tot im Bauch zu haben, auf die Welt zu bringen und ihn anzusehen. Es war schlimm, ihn gehen zu lassen. ... Auch habe ich gemerkt, dass man in der Situation oft anders ist, als man denkt und dass man mehr innere Kraft entwickelt, als man von sich vielleicht glaubte. Einige sagten zu uns: "Wir bewundern euch, wie ihr das macht." Nicht selten sagte ich dann: "Du kannst nicht sagen, wie du in der Situation wärst. Du wirst mehr Kraft haben, als du denkst." ... Der Weg kostete mich Durchhaltevermögen, Kraft und Mut. Aber als ich meinen Sohn im Krankenhaus bei uns im Zimmer hatte, sagte ich zu unseren Verwandten: "Ich würde es wieder so machen." (N.N.: Unser Kirean. http://www.leona-ev.de/berichte/kieran.html)
„... Beim zweiten Arztbesuch wurde am Ultraschall eine Nackentransparenz am oberen Grenzwert festgestellt. Mein Arzt hatte sehr darauf gedrängt eine zusätzliche Untersuchung, zum Beispiel ein biologisches Verfahren oder die Fruchtwasseruntersuchung im Krankenhaus durchführen zu lassen ... Aber beim nächsten Arztbesuch wurde ich sehr eindringlich darauf hingewiesen, doch eine Fruchtwasseruntersuchung vornehmen zu lassen. ... Wir sind so verblieben, dass ich mich noch einmal anderweitig bezüglich einer Zusatzuntersuchung erkundigen wollte. Ich war verunsichert und fing an, andere Mütter zu befragen. Fast alle hatten mir zu einer Untersuchung geraten. Wenn etwas nicht stimmen würde, könnte man es ja immer noch weg machen lassen. Auch mein Mann hat mich auf diese Konsequenz hingewiesen, die wir dann tragen müssten, falls etwas nicht in Ordnung wäre. Sonst bräuchte man diese Untersuchung auch nicht vorzunehmen. Etwas Angst hatte ich schon. Aber den Gedanken, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmen könnte, verdrängte ich. ... Mit einiger Verzögerung, aus Angst dem Kind zu schaden, habe ich die Untersuchung doch gemacht. Ich war bereits in der 17. Schwangerschaftswoche. Fast zwei Tage habe ich danach liegen müssen, weil die Fruchtblase verletzt war. ... Der Arzt war ganz aufgeregt am Telefon und meinte: „Nun sehen Sie, jetzt haben wir es. Ein negativer Befund. Trisomie 21. Ein geistig behindertes Kind. ...“ Mit leicht verweinten Augen betraten ich und mein Mann das Krankenhaus. ... Ich hatte Angst und mir war kalt. Als ich die ersten Tabletten genommen hatte, wusste ich, es gibt kein Zurück mehr. Das Todesurteil war gesprochen. Ich hatte die Tabletten geschluckt. ... Morgens hatte ich in kurzen Abständen regelmäßige Wehen gespürt. ... Die Fruchtblase war geplatzt. Alles war blutverschmiert. Mein Mann rief sogleich die Krankenschwester. Sie holte eine silberne Schale und legte sie mir unter das Gesäß. Im Sitzen sollte ich dann kräftig pressen. Sie drücke mir dabei auf den Bauch. Plötzlich flutschte das Kind in die Schale. Sie hatte meinen Mann gebeten, nicht hinzusehen. ... Bevor sie es bringen sollte, wollte ich mir vorher die Mappe mit dem Foto ansehen. ... Vorsichtig nahm ich die Mappe in die Hand, öffnete sie langsam und musste schlucken. Ich sah ein schönes Kind, halb bedeckt mit geschlossenen Augen auf der Seite liegen. ... Die Schwester brachte uns jetzt Lysander, bedeckt mit einer Stoffserviette. ... Vorsichtig schauten wir hin und sahen ein kleines göttliches Geschöpf da liegen. ... Mir tat alles so unendlich leid. Mir kullerten nur so die Tränen herunter. ... Da lag es nun, unser heiliges Kind. Was habe ich nur getan. ... Am Anfang ging es gut. Ich dachte, es ist zu schaffen, darüber hinwegzukommen. Aber dann kann der Einbruch...“ (Marianne Neeb: Lysander - Grenzerfahrung einer Mutter, S. 3ff.)
„Ja, das ist bei uns zeitlich damals sehr unglücklich gelaufen, ... der Anruf von meiner Frauenärztin, dass der Triple-Test auffällig gewesen wäre und sie mir doch deshalb eine Fruchtwasseruntersuchung sehr empfehlen würde. ... Ich bin dann auch hin und war irgendwie völlig durch den Wind ... . Also ich saß da und hätte jeden Moment losheulen können, wusste aber nicht genau warum. ... Und dann war ich also bei der drin zu diesem Gespräch und das dauerte vielleicht fünf Minuten oder so. ... So ungefähr. Das war dann dieses Aufklärungsgespräch, was halt vor der Fruchtwasseruntersuchung gemacht werden muss. ... Das heißt, ich war also ganz allein in der Wohnung, als um acht Uhr das Telefon klingelte: ´Guten Tag, Praxis für Pränataldiagnostik, Becker, ich wollte Ihnen nur sagen, wir haben bei Ihnen eine Trisomie 21 festgestellt`. ... Und ich habe dann irgendwie aufgelegt und hab nur gedacht, ´wir lieben Dich doch` und fing an zu weinen. ... Und als nun diese Diagnose da war, da waren wir erst mal völlig geplättet, also so richtig so ... Ja, es wird einem eigentlich der Boden unter den Füßen weggezogen , in dem Moment. ... Na ja, dann haben wir erst bei meiner Ärztin angerufen und haben einen Termin ausgemacht und sind dann da hin. ... Und ja, das war also, wie ich finde, ´ne sehr einseitige Beratung in Anführungsstrichen. ... Mein Mann sagte immer, ehm, ´ja, das ist doch alles kein Grund, ein Kind zu töten`. ... ´Das ist doch immer noch ein Mensch`. Ja, und auf meine Nachfrage, ´welches Geschlecht` halt: ´habe ich jetzt gar nicht mehr nachgeguckt`, so! ... Hmh, jedenfalls war dieses Gespräch für mich nicht wirklich eine Beratung. Ich kann nicht sagen, dass es irgendeine Hilfe gewesen wäre, in irgendeine Richtung – gar nicht. ... Wir waren nur völlig durcheinander. Ich wusste gar nicht mehr, was ich denken sollte. ... Und, ja also, dann saß ich jetzt zwei Wochen, ich hatte mir halt zwei Wochen als Frist gesetzt bis zur 23. Woche. ... Und ich saß hier im Prinzip zwei Wochen nur ´rum und hab geheult. Ich war nicht in der Lage, irgendwie zu denken oder so. ... Und dann, eines Nachmittags, ... habe ich so gedacht, so irgendwas musst du jetzt tun, so geht das nicht weiter, weil du drehst dich hier im Kreis. Hab` dann zu meinem Mann gesagt, ´so, ich rufe morgen in der Klinik an und mach` einen Termin.` Und als es dann darum ging, ehm ,in die Klinik / also ich bin echt zusammengebrochen. Ich habe nur noch geheult da, und dann sagte die Ärztin schon, ´also, wir haben hier viele Frauen, die weinen, aber die haben sich entschieden und sind dann mir diesem Thema durch und trauern. Aber bei Ihnen ist das nicht so ein Weinen, sondern ich sehe, dass Sie mit Ihrer Entscheidung gar nicht richtig durch sind. Wollen Sie nicht noch mal wieder nach Hause gehen? ... Also ich sehe Ihnen an, Sie haben Ihre Entscheidung nicht getroffen und wenn Sie das hier jetzt durchziehen wollen müssen Sie sich das Prostaglandin selbst legen. Ich gebe das Ihnen gerne in die Hand, aber ich werde es Ihnen nicht legen.` ... Und dann fing ich noch mal an mit meinem Mann zu reden ... . Und dann war irgendwo bei mir, irgendwo als Antwort ´... so schlimm kann ein Leben nicht sein, dass der Tod besser ist.` ... So, jedenfalls nicht mit Down-Syndrom. Es mag Krankheiten geben, wo das der Fall ist, aber nicht mit der Diagnose. Und ja, da merkte ich dann langsam, dass ich nicht da war, weil ich das wollte, sondern weil ich dachte, was wird halt von mir erwartet, von allen anderen außer meinem Mann. Das war so der Druck der Familie und ´behindertes Kind, das kannst du uns doch nicht antun`, so, solche Sachen. ... Und dann habe ich dieses Ding [Einwilligungserklärung für den Schwangerschaftsabbruch] zerrissen und gesagt, ´komm Schatz lass` uns gehen, lass` uns nach Hause gehen.` ... Denn entweder ich wäre in einem halben Jahr in der Klapse gelandet oder ich hätte ein Suizidversuch unternommen. Ich wäre definitiv mit der Entscheidung nie wieder glücklich geworden. Das weiß ich. ... Ne, da im Krankenhaus, da war auf einmal alles sonnenklar. ... Und da habe ich gedacht ´ja, so schlimm wie das, was passiert, wenn ich mein ungeborenes Kind töte, kann das Leben mit ihm nicht sein`, so. Und es ist nicht nur nicht schlimmer, es ist sogar wunderschön. So im Nachhinein jetzt. Aber der Entscheidungsprozess war halt wirklich, ´ich kann mein Kind nicht töten. Das kann ich nicht, geht nicht, das bring` ich nicht.`“ (Interviewausschnitte Frau Clemens, in: Marion Baldus: Von der Diagnose zur Entscheidung, 2006, S. 80-99)
„Vor drei Jahren habe ich mich für einen Abbruch meiner ersten und bis heute einzigen Schwangerschaft nach der Diagnose Down-Syndrom (also Trisomie 21) entschieden. Weil ich zu viel Fruchtwasser hatte, wurde eine Entlastungspunktion gemacht und weil es sich da anbot, haben ich und mein Mann dann eine Untersuchung machen lassen. Die Diagnose kam zwei Wochen später und wir fielen in ein abgrundtiefes Loch. Ich war in der 20. Woche. Die Ärztin hat gleich zu einem Abbruchtermin gemacht und ich habe mich drauf eingelassen. Keine drei Tage nach der Diagnose habe ich meine Tochter tot geboren und sie im Krankenhaus gelassen. Mein Mann war die ganze Zeit bei mir und hat mit mir geweint. Es war grausam. Aber noch schlimmer war die Zeit danach. Der Bauch plötzlich leer. Nach 20 Wochen der Vorfreude. Keine Tritte mehr. Nichts mehr. Nur Leere. Unsagbar. Das Tief dauerte Wochen. Monate. Mein Mann war schneller wieder auf dem Damm, aber ich ging in eine Therapie. Dort konnte ich sprechen, aber ich merkte auch schnell, dass ich immer mehr in eine Richtung gehen wollte: Ich hatte im Schock der Diagnose nicht einmal versucht, mich mit Down-Syndrom zu beschäftigen und einfach nur gedacht: NEIN, BEHINDERT WILL ICH DAS KIND NICHT!!!!!!!!! WEG, WEG, WEG!!!!!!!!!! Am 30.1. ist mein Baby drei Jahre tot. Inzwischen habe ich den Mut gefunden, das Down-Syndrom an mich rankommen zu lassen. Und ich weiß, es war falsch, meine Tochter gehen zu lassen. Wir hätten mit ihr leben können und sie hätte leben können. Glücklich. Stattdessen leben wir mit dem Schatten eines toten Kindes. Für immer. Hätte ich es nur geschafft, mich damals mit der Diagnose zu beschäftigen. Hätte ich nur eine Ärztin gehabt, die mir Informationen gegeben hätte. Hätte, hätte, hätte. Es scheint der einfachere Weg zu sein. Weg und gut ist. Aber für mich ist es nicht wieder gut geworden. Mein Kind ist tot und ich wollte es so. Meine Tochter wäre behindert gewesen, ja. Aber ich habe viele Erfahrungen von Eltern gelesen (http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html) und bin heute sicher: Das Leben mit unserer Tochter wäre 1000000000000 Mal besser gewesen als das Leben ohne sie. Ich würde alles dafür geben, nochmal vor der Entscheidung zu stehen - und mich anders entscheiden zu können. Sie würde jetzt in den Kindergarten gehen können.... Wer immer vor der Entscheidung steht: Lasst euch Zeit und informiert euch. Ihr habt nur diese eine Chance. Wenn die Medikamente erst verabreicht sind, ist es zu spät... Sternchen, es tut mir leid. Trotz allem, deine Mama.... (aus: http://www.maximilianprojekt.de / Forum / Verlust eines Kindes während der Schwangerschaft / Beitrag „Down-Syndrom“ vom 27.01.2007)
Hallo Sabine,
ich habe alles durchgelesen und musste heulen. Das muss für eine Frau, eine Mutter, die schlimmste Entscheidung sein, die es gibt.
Und deshalb ist es umso wichtiger, das man einen FA hat, dem man Vertrauen kann. Nicht jemand, der solche Untersuchungen als "standard" verkauft oder nur beiläufig alles erklärt.
Ich bin froh, dass ich einen guten FA habe. Er hat mir mein Risiko genannt (mit 29 Jahren ist es noch im Maßen) und dann etwas ganz wichtiges gesagt: "Bevor sie sich für eine Untersuchung entscheiden, sollten sie sich überlegen, was sie mit einem negativen Ergebnis machen würden. Was würde sich ändern, was würden sie tun." Und das ist der Punkt: Was mache ich, wenn ich ein negatives Ergebnis bekomme ? Wie gehe ich damit um, wie kann ich das überhaupt verarbeiten ? Ich könnte nicht über Leben und Tod entscheiden, mein Mann (aus Glaubensgründen) auch nicht. Für uns war das Thema somit abgeschlossen: Keine Untersuchung.
Ob das anders ausschauen würde, wenn Auffälligkeiten vorliegen würden - das kann ich nicht beantworten. Denn das ist wieder ein anderes Thema, das würde bei einer Entscheidung wahrscheinlich mit einbezogen - aber voraussichtlich würden wir uns auch hier gegen die Untersuchung entschliessen - weil wir sonst unsere eigenen Ideale und Regeln eventuell dann doch über Bord werfen würden (gegen Abtreibung). Und könnte ich das im Nachhinein verkraften und verarbeiten.... ich weiß es nicht.
Aber, ganz wichtig: Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und ich selbst würde nicht abtreiben (können), kann mich aber auch in die Lage von Frauen versetzen, die sich für eine Abtreibung entscheiden. Möchte nicht, dass ich hier als radikal verstanden werde, sondern meine Meinung ist: Jeder entscheidet für sich selbst !
Liebe Grüße,
Fabienne (die immer noch Tränen in den Augen hat)