Mein Arzt hat bei der Blutuntersuchung festgestellt, dass ich keine Antikörper gegen Cytomegalie habe.
Da ich mit behinderten und entwicklungsverzögerten Kindern von 0-6 Jahren arbeite, darf ich laut Mutterschutzgesetz nicht mehr mit den 0-3jährigen arbeiten. Was ist aber mit Kindern über 3 Jahren?? Übertragen die keine CMV mehr?
Sie sind nicht alle "behindert" (und welche Form von Behinderung ist da überhaupt gemeint, es gibt ja geistige, körperliche, Lernbehinderungen, Sprachbehinderungen etc.???), sondern z.T. hyperaktiv und/oder in einzelnen Bereichen verzögert. Kommen sie trotzdem als Träger in Frage und ich kann mich anstecken?? Viele von ihnen kriegen es halt z.B. nicht auf die Reihe, mich bei einer Erkältung nicht anzuhusten oder zu -niesen und manche haben auch einen verstärkten Speichelfluss.
Mein Hausarzt sagt, er würde das Risiko nicht in Kauf nehmen und will mir ein Berufsverbot erteilen. Mein Chef will aber, dass ich zu den älteren Kindern weiterhin gehe.
Ist ein Berufsverbot übertrieben? Irgendwie kriege ich ständig unterschiedliche Aussagen dazu und will ja auch kein Risiko eingehen.
Arbeitet jemand von Euch auch mit Kindern in der Altersklasse und kann mir was zu dem Thema sagen? Danke!!!
Liebe Grüße,
Chrissy und (6. oder 7. Woche, der Gyn wollte sich da nicht festlegen )
Cytomegalie in der Arbeit mit Kindern???
Hallo Chrissy!
Ich bin vor meiner SS Arzthelferin beim Kinderarzt gewesen.
Ich wurde in der 6 SSW vom Betriebsarzt aus dem Verkehr gezogen weil ich auch nicht immun bin (Ringelröteln und Cytomegalie). Mein AG war nicht einverstanden und wollte den Betriebsarzt bestechen mich weiter arbeiten zu lassen... Ich hab dann statt einem BV bis vollendeter 20 SSW ein komplettes BV bekommen. Mein Chef hätte mir die Hölle heiss gemacht wenn ich wieder arbeiten hätte müssen.
Ich hätte übrigens weiter arbeiten können wenn mein AG mir einen separaten Raum zu Verfügung stellen hätte können, indem ich keinen Kontakt zu Kinden habe.
Ich würde das BV annehmen, geh kein Risiko ein! Du machst Dir sonst echt Dein Leben lang Vorwürfe sollte was sein.
lg und alles gute!
Wunschi mit gesundem Louis, 7 Monate alt!
Hallo,
natürlich ist kein Chef über ein BV glücklich. Das ist nun einmal so. Da du aber nicht weißt, welchen Kind eventuell die Erregen in sich trägt und dich und somit dein Kind infizieren könnte, würde ich mich auf das Beschäftigungsverbot des Hausarztes annehmen. Das Risiko wird allgemein kleiner bei größeren Kindern angesehen, da diese ja auch in der Regel nicht gewickelt werden müssen - bei entwicklungsverzögerten Kindern ist das aber etwas anderes.
Ich weiß, dass im Kindergarten meiner Söhne ein Kind mit Cytomegalie war und eine Erzieherin nicht mehr beschäftigt werden durfte. Eventuell kann man dich zur Büroarbeit verdonnern, Kinder wickeln und so weiter darfst du jedoch auf keinen Fall mehr!
Alles Gute
manonne
Hallo Chrissy,
ich arbeite auch mit kleinen Kindern und bin auch CMV negativ. Kinder unter 3 sind deshalb "gefährlich", weil CMV über Urin übertragbar ist und sie Dich, im gegensatz zu Älteren,anpiseln könnten. CMV äussert sich ansonsten wie ein grippaler Infekt, und kann theoretisch überall, auch in der U Bahn, übertragen werden. Ich denke, wenn Du mit körperlich behinderten Kindern zu tun hast, ist das gleich zu setzen wie Kleinkinder. Du mußt für Dich entscheiden, ob Du in der Arbeit "vorsichtig" bist, oder nicht mehr arbeitest. Ich persönlich meide den engeren Kontakt zu den ganz Kleinen. Und wenn ein Kind einen Infekt hat, kümmern sich meine Kollegen. Bisher war das kein Problem. Noch wichtiger sind die Ringelröteln. Die solltest Du schon gehabt haben, wenn Du mit Kindern arbeitest.
Wünsch Dir alles Gute für die SS.
Glücksengel (16 SSW)
Hallo Chrissy,
ich würde auf keinen Fall mehr arbeiten. Meine grosse Tochter war 2 als ich meine kleine entbunden hatte . Nach 3 Monaten ist die kleine gestorben unter anderen auch an Cytomegalie . Ich muss mich bereits in der ss durch meine grosse angesteckt haben . Sie ging in den Kindergarten.
Geh das Risiko nicht ein.
LG Katrin
Hi,
meine beste Freundin und Nachbarin ist Übersetzerin für die Gebärdensprache. Sie arbeitet in einer Schule, wo es auch andere Behinderungen gibt. BV bekam sie keines.
Sie hat sich dann in der 22. SSW mit CMV erstmalig angesteckt, wohl durch ihren Sohn, der in den Kindergarten geht (der war zu dem Zeitpunkt 14 Monate).
Nach vielen, vielen Tests der Kleinen noch im Mutterleib hat man ihr in der 35. SSW gesagt, alles ok, sie hätte sich nicht angesteckt. Als sie geboren wurde, stellte man aber eine Woche danach fest, dass sie doch mit CMV auf die Welt gekommen war. Es folgten Untersuchungen alle 2 Tage in den ersten 3 Monaten, heute ist die Kleine 8 Monate und muss immer noch regelmäßig untersucht werden, ist auch relativ klein und hat ein sehr schwaches Immunsystem. Die Untersuchungen sind aber immer ok.
Ich kann dir gar nicht schildern, was meine Freundin durchgemacht hat und noch immer durchmacht.
Bitte sei jetzt vorsichtig, danach ist es zu spät und du machst dir ein Leben lang Vorwürfe. Es geht schließlich um dein Kind! Und da ist kein BV übertrieben.
Lg, Susanne mit Rina (2.4 Jahre) und ET-5