1. An der Kugel sollst du's erkennen
Ob mit oder ohne Frühstück: Immer wieder hören werdende Mütter, dass sich an der Bauchform das Geschlecht des Kindes ablesen lässt. Hohe Kugelbäuche sollen auf eine Tochter hinweisen, spitze, vorstehende Bäuche dagegen auf einen Jungen. Doch nichts ist wahr an diesen Behauptungen. Die einzigen Gründe für eine besonders hohe und runde Kugel sind folgende: Es handelt sich entweder um die erste Schwangerschaft oder der Körper der werdenden Mutter ist gut durchtrainiert. Die Muskeln, die die Gebärmutter unterstützen, werden nämlich mit jeder Schwangerschaft schlaffer, so dass der Bauch immer etwas tiefer wandert. Wenn er sich stark nach vorne wölbt, liegt das möglicherweise daran, dass der Oberkörper kurz ist. So hat das Baby gar keine andere Möglichkeit, als nach vorne zu wandern. Breite Bäuche hingegen weisen oft darauf hin, dass der Fötus seitlich liegt. Über das Geschlecht jedoch sagt das nichts aus.
2. Mit Müsli wird's ein Junge
Frauen, die sich einen Jungen wünschen, sollten vor der Zeugung kräftig essen: Kalorienhaltige Speisen sorgen eher für männlichen Nachwuchs als kalorienarmes Essen, wie eine aktuelle Studie belegt. Die Forscher der Universität im britischen Exeter verglichen das Essverhalten mit dem Geschlecht ihrer späteren Kinder. Das Ergebnis: Je mehr Kalorien die Mütter zum Zeitpunkt der Befruchtung zu sich genommen hatten, desto häufiger haben sie später einen Jungen geboren. Kurios: Vor allem ein Müsli zum Frühstück erhöhe die Wahrscheinlichkeit auf einen Jungen, schreiben die Wissenschaftler im Journal "Proceedings of the Royal Society". Auch die verstärkte Aufnahme von Nährstoffen wie Kalium, Kalzium sowie den Vitaminen C, E und B12 kann das Zeugen eines Jungen begünstigen
3. Weniger Kalorien, mehr Mädchen
Wer bei der Befruchtung hingegen gerade Diät hält, bekommt deutlich häufiger ein Mädchen. Insgesamt 740 schwangere Frauen nahmen an der Studie teil. Alle Teilnehmerinnen waren zum ersten Mal schwanger und wussten noch nicht, welches Geschlecht ihr Nachwuchs haben würde. Die Forscher teilten die Frauen entsprechend ihres Kalorienverbrauchs in drei Gruppen ein. Von den Frauen, die die meisten Kalorien zu sich nahmen, bekamen 56 Prozent Jungen. Zum Vergleich: Von den Frauen, die sich hingegen am kalorienärmsten ernährten, bekamen lediglich 45 Prozent männlichen Nachwuchs. In den Industrieländern ging die Zahl der Geburten von Jungen in den vergangenen vier Jahrzehnten leicht, aber konstant zurück: Auf tausend Geburten kam jedes Jahr ein Junge weniger. Die Gründe für diese Entwicklung: Menschen seien heute eher mit Giften zum Beispiel aus Lebensmittel belastet und auch die Ernährung habe sich gewandelt, so die Forscher. So machen immer mehr Menschen Diäten oder lassen das Frühstück ausfallen.
4. Jedes Kind kostet einen Zahn
Immerhin glauben 15 Prozent der Bundesbürger daran, vor allem viele Ältere sind davon noch immer überzeugt. Inzwischen gilt das aber als überholt. Der Zahnschmelz ist während der Schwangerschaft keineswegs weicher, erklärt Dr. Rainer Seemann, Zahnarzt am Universitätsklinikum Charité in Berlin, gegenüber der Zeitschrift "Leben & Erziehen". Nur der Speichel ändere sich durch die hormonelle Umstellung und den erhöhten Mineralbedarf. Dadurch komme es eher zu Karies, ebenso könne das Zahnfleisch empfindlicher sein und häufiger bluten. Eine sorgfältige Mundhygiene ist daher in der Schwangerschaft besonders wichtig. Das heißt: häufig die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und einer weicheren Zahnbürste putzen und die Zwischenräume mit Zahnseide reinigen.
5. Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt
Dank feinerer Nahttechniken der Operateure und besserer Überwachung während der Geburt ist dieses Behauptung mittlerweile längst überholt. Ausnahmen: Frauen mit anatomischen Veränderungen des Beckens oder starken Krampfadern in der Scheide. Auch wenn das zweite Baby außergewöhnlich groß ist, muss wieder ein Kaiserschnitt gemacht werden.
6. Gestresste Frauen bekommen eher Mädchen
Nicht alle Binsenweisheiten sind haltlos entstanden. So ist durch Studien belegt, dass gestresste Frauen mehr Mädchen und weniger Jungen zur Welt bringen. Außerdem beobachteten Forscher, dass Spermien, die zur Zeugung eines Jungen führen, schwächer sind und eine gewisse Wärme benötigen. Allerdings ist dieser Effekt so leicht, dass in der Praxis weder warme Bäder noch Saunabesuche den gewünschten Effekt haben.
7. Schwangere sollten für zwei essen
Die weit verbreitete Behauptung, dass Schwangere für zwei essen müssen, gilt ebenfalls als überholt. Denn eine werdende Mutter braucht im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel lediglich 300 Kalorien zusätzlich am Tag. Damit das Baby ordentlich wachsen und gedeihen kann, sollten Schwangere vor allem auf eine abwechslungsreiche Mischkost mit genügend Mineralstoffen und Vitaminen achten. Wichtig sind Vitamin B, Jod und Kalzium, aus dem sich Knochen und Zähne entwickeln.
8. Fliegen mit Bauch - ein Risiko fürs Kind?
Viele Schwangere meiden das Flugzeug. Sie haben Angst, dass das Fliegen dem Ungeborenen schaden oder sogar eine Fehlgeburt auslösen könnte. Professor Renate Huch von der Universitätsklinik Zürich erforscht seit den 70er Jahren die Gesundheit von Schwangeren beim Fliegen. Ihre Untersuchung zeigt: Ein Zusammenhang zwischen zwischen Fehlgeburten- oder Fehlbildungsrate und dem Fliegen lässt sich nicht feststellen. Bei einer Risikoschwangerschaft oder Herz-Kreislauf-Beschwerden oder starker Flugangst, ist allerdings ein Gespräch mit ihrem Arzt ratsam. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche werden werdende Mütter von den Fluggesellschaften problemlos mitgenommen. Danach wird in der Regel ein ärztliches Attest verlangt, aus dem hervorgeht, das nichts auf eine beginnende Geburt hinweist und keine Komplikationen zu erwarten sind.
9. Bei Mondwechsel kommen besonders viele Kinder zur Welt
Eine aktuelle Studie, bei der der Statistiker Oliver Kuß mehr als vier Millionen Geburten zwischen 1966 und 2003 in Baden-Württemberg analysiert, zeigt: Der Mond hat keinen Einfluss auf die Zahl der Geburten. Der Wissenschaftler überprüfte insgesamt 470 Mondzyklen. Eine andere volkstümliche Mondregel besagt, dass die Geburt unmittelbar bevorstehe, wenn bei zunehmendem Mond der Bauchumfang der Mutter mehr als 100 Zentimeter misst. Auch diese fand Kuß nicht bestätigt.
10. Mädchen verursachen mehr Übelkeit
Tatsächlich ist da was dran. Das sagen jedenfalls Forscher des Karolinska-Instituts in Stockholm. Die schwedische Studie an einer Million schwangerer Frauen zeigte: Schwangere, die über starke Morgenübelkeit klagten, brachten öfter Mädchen als Jungen zur Welt. Möglicherweise liegt das an der höheren Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG im Blut. Eine Studie der Universität Baltimore kam zu folgendem Ergebnis: Von 66 Schwangeren, die unter unstillbarem Erbrechen litten, gebärten 44 Frauen ein Mädchen.
11. Ein Gläschen in Ehren ist in Ordnung
Verzichten Sie besser ganz auf Alkohol, auch wenn Sie hören, dass ein Gläschen Wein oder Bier ab und zu nicht schaden soll. Alkohol kann im Körper Ihres Kindes, vor allem im Gehirn, Schaden anrichten. Denn die Leber des Ungeborenen ist noch nicht ausgereift und kann den Alkohol nicht abbauen.
Niemand wird Ihnen mit Sicherheit sagen können, wo die Grenze genau liegt, die Ihr Kind unbeschadet übersteht. Muten Sie ihm deshalb auch keine kleinen Mengen Alkohol zu. Machen Sie sich aber keine Sorgen, wenn Sie Alkohol getrunken haben, bevor Sie von der Schwangerschaft wussten. In den ersten 14 Tagen nach der Befruchtung ist der Embryo noch nicht an den Kreislauf der Mutter angeschlossen und nimmt deshalb auch keinen Alkohol aus dem mütterlichen Blut auf.
12. "Während der ersten Wochen darf man nicht über das Kind sprechen, das bringt Unglück."
Es bringt natürlich kein Unglück, wenn man allen Verwandten und Bekannten von dem Kind erzählt, sobald man selbst Bescheid weiß. Die ersten drei Monate sind jedoch eine unsichere Zeit in der Schwangerschaft, in der es noch oft zu Fehlgeburten kommen kann. Deswegen behalten viele Paare die frohe Botschaft lieber für sich und erzählen es erst, wenn die Schwangerschaft stabil ist.
13. "Während der Schwangerschaft darf man die Haare nicht färben lassen und auch keine Dauerwelle machen lassen."
Hier gehen die Meinungen auseinander, und es gibt auch keine schlüssigen Untersuchungsergebnisse. Natürlich sind die Chemikalien in Haarfarben und Dauerwellmitteln nicht unbedingt gesundheitsförderlich; aber immerhin werden sie vor der Markteinführung ja auch im Hinblick auf die Gesundheit der Friseurinnen getestet, die sie täglich anwenden müssen – und auch Friseurinnen können schwanger sein. Das größere Problem ist eigentlich die veränderte Haarstruktur während der Schwangerschaft. Wegen ihr kann das Ergebnis von Haarbehandlungen anders ausfallen als geplant.
14. "Enge Hosen schnüren dem Kind die Luft ab."
Das Baby atmet nicht. Es liegt gemütlich und geschützt in seiner Fruchtblase und wird durch die Nabelschnur vom Blut der Mutter mit Sauerstoff versorgt. Für die Schwangere mag eine enge Hose unbequem sein – dem Kind ist sie völlig egal.
15. "Heiße Bäder können eine Fehlgeburt auslösen."
Heiße Bäder sind auch für Schwangere unbedenklich, wenn einige Punkte beachtet werden: Die Temperatur des Wassers sollte 37°C nicht überschreiten, sonst wird der Kreislauf zu sehr belastet. Badezusätze mit Eukalyptus, Menthol, Zimt oder Ingwer sollten vermieden werden, da sie Wehen auslösen könnten. Schwangere sollten keine Bäder nehmen, wenn sie schon einige Zeit vor dem Geburtstermin Wehen hatten oder wenn der Muttermund bereits geöffnet ist.
16. "Wenn das Baby im Winter geboren wird, bleibt es immer ein kränkliches Kind."
Das war einmal. Früher kam es bei Neugeborenen oft zu einem Mangel an Vitamin D, das mit Hilfe von Sonnenlicht gebildet wird. Vitamin D ist wichtig für den Knochenaufbau und allgemein die Gewichtszunahme des Kindes. Heute wird aber schon während der Schwangerschaft mit Vitamin-D-Gaben diesem Mangel vorgebeugt, Winterbabys sind also auch nicht kränklicher als Sommerbabys.
17. "Traurige Mütter bekommen traurige Babys."
Das kann vielleicht so sein, wenn die Traurigkeit der Mutter an einer angeborenen erblichen Neigung zu Depressionen liegt. Aber nur weil die Mutter während der Schwangerschaft traurig oder besorgt ist, wird ihr Kind noch lange nicht traurig auf die Welt kommen. Allerdings spürt das Kind die Stimmungen der Mutter genau, es spürt aber auch, wenn es ihr wieder besser geht. Solange einer traurigen Phase wieder Entspannung und Aufheiterung folgen, ist für das Kind alles in Ordnung.
18. "In der Schwangerschaft wachsen die Füße der Schwangeren"
Die Füße wachsen nicht wirklich, aber sie schwellen an. Während der Schwangerschaft bildet der Körper mehr Blut und lagert mehr Wasser ein. Die Flüssigkeit zirkuliert aber nicht so gut wie sonst durch den Körper, deswegen staut sie sich in Beinen und Füßen. Das legt sich nach der Geburt aber von selbst wieder.
19. "Mit Arschgeweih kann man keine PDA haben"
Ein relativ neuer Schwangerschaftsmythos – der gar keiner ist! Tatsächlich weigern sich manche Ärzte, bei einer Frau mit einem "Arschgeweih" eine Periduralanästhesie zu machen. Sie befürchten, dass dabei Pigmente aus dem Tattoo in den Körper gelangen können. Da nicht feststeht, ob diese Pigmente dabei Schaden anrichten oder gar in das Rückenmark gelangen können, ist das Risiko manchen Ärzten zu groß. Letztendlich wird der Arzt aber wohl von Fall zu Fall anhand von Lage und Gestaltung der Tätowierung entscheiden.
so ... ich hoff ich hab euch nicht zu sehr gelangweilt.
kommt angeblich vieles aus dem mittelalter! warum genau? keeeeeeine ahnung!
aber die haben da ja an so viel schwachsinn geglaubt *g*
lg, carina
19 Schwangerschaftsmythen (wird lange)
Hey, lieben Dank!
Das ist ja echt interessant!
Vor allem die Sache mit dem Fliegen hab ich mir genau angeschaut. Ich bin beruflich viel unterwegs und viele machen mir immer schlechtes Gewissen....
Viele Grüße
Lili
Ich hätt gern mal ne Quelle dazu.
Das Zeugs mit dem kalorienreichem/-armen Essen ist ja unglaublich. So ein Blödsinn!!
des fand ich mal cool lol........lustige sache
danke
Interessant!
Also das mit der Übelkeit kann ich nur bestätigen, bei meinem Jungen war mir auch schlecht, aber nun bei unserer Tochter lag ich die ersten 14 Wochen flach und konnt nichts mehr essen vor übelkeit.
Liebe Grüße
Hi,
mich würde auch mal die Quelle von diesen ganzen Studien interessieren.
Das mit der Übelkeit kann ich nicht bestätigen, in meiner ersten Ss war mir fast durchgehend kotzübel und ich habe einen Jungen...
Bin jetzt mit Nr. 2 in der 11. Woche und mir geht es seit einer Woche recht gut, hoffentlich bleibt es so und mal sehn ob's ein Bub oder Mädel wird .
LG juju