Muss mal kurz fragen - habe auf Anraten meiner Schwester begonnen, Magnesium zu nehmen, allerdings nur eine Brausetablette am Tag, was dann zusammen mit der Vitamintablette ca 250 mg Magnesium ergibt...
Nun hatte ich am Samstag sowieso ne magenverstimmung - und seit Montag nun keinen normalen Stuhlgang, sondern eben Durchfall.
Mmh, kann es sein, dass ich so heftig auf diese kleine Menge reagiere? ich meine, ansonsten bin ich von der Wirkung total begeistert, keine unruhigen Beine mehr und weniger Übungswehen...
Danke für eure Antworten
Lg
Claudia 22+4 und in Dänemark
durchfall von 250mg magnesium am tag???
mmmh ja ich bin auch so empfindlich auf Magnesium. Ich nehme auch die brausetabletten. Ich empfehle dir, die Tablette nach einer Mahlzeit zu nehmen und nicht auf leeren Magen und dann auch schön langsam trinken, schluck für schluck. Das bekommt mir viiiel besser.
"...auf Anraten meiner Schwester..."
informier dich doch lieber, bevor du irgendwas einwirfst.
hier ein paar infos zum thema magnesium:
magnesium kann keine vorzeitigen wehen aufhalten. es kann höchstens bei wadenkrämpfen linderung verschaffen. wer keine wadenkrämpfe hat, braucht auch kein magnesium zu nehmen.
also bitte wirklich nur bei nachgewiesenem mangel nehmen, sonst weglassen und ausgewogen und gesund ernähren!
durchfall ist ein anzeichen von magnesiumüberdosierung, dann bitte unbedingt weniger nehmen!
die angebliche wehenhemmende wirkung ist leider ein weitverbreiteter irrglaube.
gebärmutterkontraktionen sind erwünscht und sinnvoll. die gebärmutter beginnt ca. ab der schwangerschaftsmitte mit ihren "übungen" (siehe http://www.focus.de/gesundheit/baby/schwangerschaft/40wochen/die-25-woche_aid_27432.html). der bauch wird daher ca. ab der 20. SSW regelmäßig hart. das sind sog. braxton-hicks-kontraktionen, die die gebärmutter auf die geburt vorbereiten und trainieren.
bis zur 30. SSW gelten bis zu 3 kontraktionen pro stunde als normal, ab der 30. SSW bis zu 5 kontraktionen pro stunde (http://www.stuedeli.net/reto/medizin/kdb/content/gyni/CTG_Mischler/CTG.html)
so wie niemand untrainiert einen marathon laufen kann, kann die gebärmutter auch nicht untrainiert eine geburt bewältigen.
das training zu unterdrücken ist weder sinnvoll noch gut.
echte vorzeitige wehen, die eine frühgeburt bewirken würden, werden meistens durch infektionen verursacht. diese lassen sich mit antibiotika und wehenhemmenden substanzen = tokolyse, wie z.b. gynipral hemmen, aber nicht durch magnesium.
magnesium macht wirklich nur sinn, wenn man aufgrund eines magnesiummangels an wadenkrämpfen leidet.
http://www.stud.uni-goettingen.de/~s093673/magnesium.html
http://www.praxis-breitenberger.de/mb_pdf/Schwangerschaft+Saeugling.pdf
hier ist noch eine umfangreiche studie über die auswirkung erhöhter magnesiumgabe bei zu erwartender frühgeburt:
http://www.students.informatik.uni-luebeck.de/zhb/ediss199.pdf
untersucht wurden frühgeborene und ihre mütter.
die kinder, deren mütter hohe magnesiumkonzentrationen im blut hatten, litten wesentlich häufiger an hirnblutungen als kinder, deren mütter niedrige magnesiumkonzentrationen im blut hatten.
vom umgang mit vorzeitigen wehen:
http://www.deutschehebammenzeitschrift.de/dhz/leseprobe/vorzeitige_wehen
rückruf der zulassung:
http://www.bfarm.de/nn_1160684/SharedDocs/Publikationen/DE/Pharmakovigilanz/stufenplverf/magnesium__schreiben,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/magnesium_schreiben.pdf
AMWF-Leitlinien:
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-025.htm#kap13
danke für die ausführliche antwort - wie selbst beschrieben kann ich aber das positive eben sehen, es macht mich doch stutzig, dass ich plötzlich (nach über 2 wochen einnahme) so darauf reagiere...
und das mit den mangelerscheinungen: nicht in jedem land ist diese art von vorsorge möglich, ich werde mich mal erkundigen, ab welcher menge man überhaupt von überdosierung reden kann - denn davon bin ich wahrscheinlich weit weg...
wenn du durchfall bekommst, hast du schon deine überdosierungsgrenze überschritten...