Geteilte Vorsorge Arzt / Hebamme?

Hallo Zusammen!

Da ich mit meinem alten Frauenarzt nicht zufrieden war, hab ich nach langem Überlegen dazu entschieden, den Frauenarzt zu wechseln. Neues Jahr, neues Glück...

Hatte nun am Donnerstag einen Termin bei einem neuen Frauenarzt und bin eigentlich ganz zufrieden. Habe ihm direkt mitgeteilt, dass ich gerne eine kombinierte Vorsorge mit Arzt und Hebamme machen möchte.

Zum Ende der Untersuchung rückte er dann damit raus, dass er davon gar nicht soviel halten würde - es wäre nicht im Sinne des Kindes, die Kommunikation bliebe auf der Strecke, Probleme könnten zu spät entdeckt werden, eigene Verantwortung - waren nur einige Argumente, die er mir vorgebetet hat.

Am meisten hat mich dabei geärgert, dass ich mich habe total verunsichern lassen - dabei weiß ich genau, dass es nur ums liebe Geld geht.

Und vor allen Dingen habe ich Kontakt zu einer wirklich tollen Hebamme (die zusätzlich noch ausgebildete Krankenschwester und Rettungsassistentin ist), zu der ich auch privat einen guten Draht habe.

Was würdet Ihr machen? Beim Arzt bleiben oder in Kauf nehmen, dass der Arzt nicht begeistert ist und trotzdem zur Hebamme gehen?

Sorry, dass es etwas lang geworden ist, aber irgendwie musste ich mir den Frust mal von der Seele schreiben, und bin sehr neugierig auf Eure Meinungen.

Euch noch einen schönen Samstag Abend,
liebe Grüße

Katrin + #ei Frelchen inside (12+5)

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ich habe meine ärztin gar nicht gefragt und mir einfach ne hebamme gesucht. der arzt darf da nichts dagegen haben. meine hat auch nichts dagegen. mach doch einfach. musst es ihm ja nicht auf die nase binden. meine hebi nimmt auch nie kontakt zur ärztin auf. sie würde mich nur hinschicken, wenn sie etwas auffälliges erkennt, was vom arzt abgeklärt werden muss.

lg annie (30. ssw)

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Hallo Katrin,

ja das kenne ich nur zu gut und ich denke die meisten Ärzte haben irgendwie ein Problem damit.
Bei meiner 1. Schwangerschaft wollte meine Hebamme auch einige Untersuchungen übernehmen. Es ist so, die Hebamme kannst Du die ganze Schwangerschaft über haben und die KK zahlt es auch. Allerdings werden die richtigen Vorsorgeuntersuchungen nur einmal von der KK bezahlt. Meine Hebi wollte eigentlich auch, dass ich nur für die 3 vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen zum Arzt gehe und den Rest macht sie. Der Doc war damit so gar nicht einverstanden. Anfangs bin ich noch monatlich zum Arzt weil ich mein Baby auch über Ultraschall sehen wollte. Später wenn die Untersuchungen aller 2 Wocher oder sogar wöchentlich waren, hat das abwechselnd die Hebi und der Doc gemacht. Das fand ich ganz gut so.
Bei meiner jetzigen Schwangerschaft werde ich das wohl auch so handhaben.

Liebe Grüße
Kathleen

PS: Von der Hebi dem Doc nichts sagen klappt sicherlich nur bei manchen Schwangeren. Meine Hebi hat z.B. Ihren Stempel auch in den Mutterpass gemacht und der Doc hat das natürlich auch gesehen. Aber es ist immerhin meine Entscheidung wie und von wem ich betreut werden will.

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Hi,

das Problem hatte ich auch, hab jetzt auch gewechselt und habe am Dienstag meinen ersten Termin beim "Neuen". Der unterstützt die Geburtshäuser hier in der Stadt, hat beim Aufbau mitgeholfen und da erhoffe ich mir natürlich, dass er mich mit sowas zufrieden läßt.
Ärgerlich ist natürlich, dass die Ärzte mehr Geld bekommen, wenn sie die komplette Schwangerschaftsvorsorge machen, da können wir Schwangeren uns nicht drauf verlassen, ob es wirklich medizinische oder matierielle Gründe hat, weshalb wir zum FA sollen.
Da meine bisherige FÄ eh nur 3 Mal US während der gesamten SS gemacht hätte, fiel mir die Entscheidung, abwechselnd zur Hebamme zu gehen, recht leicht.

Ich denke, Du musst überlegen, ob Du Deinem FA traust oder nicht. Bei mir war ganz klar: Wenn die FÄ gesagt hätte, dass etwas nicht stimmt und das beobachtet werden müßte - ich hätte ihr nicht geglaubt, es wäre immer der Stachel hängengeblieben "Will sie mich nur verunsichern, damit ich nicht ins Geburtshaus gehe oder ist wirklich was?". Und da war klar, dass sie wohl nicht die richtige Ärztin ist für mich.

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung
Gruß
Simone (ET 31.3.06)

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Hi Katrin!

Meine Ärztin hat sich damals nur gewundert, dass ich mir schon so früh (9. SSW) ein Hebamme ausgesucht habe (bzw. eine Gemeinschaftspraxis), aber als ich ihr dann erklärt habe, dass ich ja nicht nur GVK, sondern auch von Anfang an die VU dort machen lassen möchte, fand sie das okay.

Bis jetzt sah das halt auch so aus, dass ich echt nur zum US (1. und 2. Screening) dort war, weil sich das terminmäßig so ergeben hat, und einmal zum Glukosetoleranztest.

Ehrlich gesagt, so toll und nett meine Ärztin auch ist – bei den Hebammen fühle ich mich noch besser versorgt. Erstmal bin ich eh nicht so der Typ, der bedingungslos an die Schulmedizin glaubt, und zweitens nehmen die sich viiiel mehr Zeit für einen. Für eine VU setzen die eine Stunde an, das ist dann auch mit einem schönen langen Gespräch verbunden, da sie sich ja auch um den seelischen und nicht nur um den körperlichen Zustand kümmern. Dafür hat ein Arzt naturgemäß keine Zeit.


"Zum Ende der Untersuchung rückte er dann damit raus, dass er davon gar nicht soviel halten würde - es wäre nicht im Sinne des Kindes, die Kommunikation bliebe auf der Strecke, Probleme könnten zu spät entdeckt werden, eigene Verantwortung - waren nur einige Argumente, die er mir vorgebetet hat. "

Und was, bitte, macht ein Arzt zwischen den Screenings schon groß an Untersuchung? #augen Gut, meine Hebis machen keine vaginale Untersuchung in den ersten 30 Wochen, aber es ist auch nur in wenigen Fällen wirklich nötig. Die meisten Frauen, deren GBH verkürzt ist, haben auch vorzeitige Wehen, und jede Hebi schickt einen bei Problemen sofort zum Arzt oder ins KH!

Kommunikation? Also, da sehe ich bei Ärzten auch immer das Zeitproblem. Mit einer Hebamme kann ich meine Probleme genauestens erläutern, und wenn irgendwas sein sollte, dann kann man das dem Arzt doch mitteilen.

Ich finde eine Hebammen-Vorsorge sogar sehr im Sinne des Kindes, gerade weil Hebammen sehr darauf achten, nicht zu überstürzt irgendeinen Blödsinn wie Einleitung, Kaiserschnitt und pipapo zu machen.

Mein Rat an dich: Nimm die Verärgerung des Arztes in Kauf. Du bist für ihn letztendlich nur eine Patientin unter vielen. Die persönliche, intensive Betreuung, die du durch eine Hebamme erfährst, kann er die auch bei viel gutem Willen nicht bieten. Du hast ein recht darauf, dich so betreuen zu lassen, wie du es als das Beste empfindest. Und dein Arzt wird bei der Geburt eher nicht anwesend sein, die Hebamme aber schon!

Wenn dein Arzt absolut nicht damit klarkommt, wechselst du halt nochmal – dann aber zu einem, den dir deine Hebamme empfiehlt ;-) Dann gibt's in der Hinsicht auch keine Probleme mehr...

Viele liebe Grüße,

Julia mit Rumpel#baby Malin Josephine 26. SSW

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Hi,

ohne irgend etwas böses zu wollen, musst du es selber wissen, ich würde aber nicht die Regelversorgung beim FA schleifen lassen, dann mach beides parallel und mit dem Ultraschall, so oft muss kein Urltaschall gemacht werden, es stehen 3 große an und evtl. noch ein paar außer der Reihe und das reicht eigentlich auch aus, aber lass die nicht verrückt machen. Du wirst dich schon richtig entscheiden.

Weiterhin alles Gute
Gruß Antje & 34+4SSW