Hallo Zusammen,
zu diesem Thema hatte ich bereits während der Schwangerschaft gepostet und man findet sehr wenig darüber, so dass euch vielleicht das Ergebnis meiner Recherchen interessiert.
Hintergrund ist der starke Druck bei den Presswehen, der sich auch auf die Augen auswirken kann - manche Frauen haben ja auch nach der Entbindung geplatze Äderchen im Auge. Bei Kurzsichtigen ist die Netzhaut bereits gedehnt, da im Regelfall der Augapfel "zu lang" ist - vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, dass die Netzhaut umso gedehnter ist, je kurzsichtiger man ist. Man kann sich also durchaus vorstellen, dass bei einer sehr gedehnten Netzhaut zusätzlicher Druck zu Problemen führen könnte.
Ich bin stark kurzsichtig - auf beiden Augen über Minus 10 dpt - und wurde vor Jahren bereits wegen kleinen Rissen in der Netzhaut bzw. Netzhautablösung behandelt, d.h. gelastert. Die Entbindungsklinik hat mich dann darüber aufgeklärt, dass man früher bereits bei starker Kurzsichtigkeit zum Kaiserschnitt geraten hat. Heute müsste noch eine zusätzliche Indikation dazukommen, wie bspw. familiäre Neigungen zur Netzhautablösug oder bereits erfolgte Eingriffe. Falls allerdings der Augenarzt keine Bedenken gegen eine natürliche Geburt habe, könne und solle das entsprechend bescheinigt werden. Ich habe mich dann ausführlich bei einem Augenarzt der Uniklinik informiert und beraten lassen - meiner Erfahrung nach sollte es ein Spezialist sein, da sich nicht jeder Augenarzt mit diesem Thema befasst hat. Das Ergebnis war, dass mir das Risiko bestätigt wurde und der Augenarzt - sicher sehr vorhersehbar -, die Verantwortung, dass bei einer natürlichen Geburt nichts an der Netzhaut passieren würde, nicht übernehmen konnte und wollte. Auch die Nachfragen bei Hebammen (meiner Nachsorgehebamme und im Geburtsvorbereitungskurs) haben übrigens bestätigt, dass bei der beschriebenen Konstellation ein Risiko gesehen werden kann und ich daher mit einem Kaiserschnitt auf der sicheren Seite wäre. Wir haben uns daher für einen Kaiserschnitt entschieden, den unsere Kleine und ich gut überstanden haben.
Fazit und Tipp: Wenn ihr stark kurzsichtig seid und vielleicht auch schon Probleme mit der Netzhaut hattet, sprecht dieses Thema beim Arzt/der Entbindungsklinik/der Hebamme an. Das gilt meiner Erfahrung insbesondere für Kontaktlinsenträgerinnen, da das Thema vielleicht von anderen gar nicht als potentielles Problem erkannt wird.
Euch weiter alles Gute in der Schwangerschaft!
Zur Info: Starke Kurzsichtigkeit, Netzhauteingriffe und Kaiserschnitt
ich weiß das sagt nur keiner einem. Meine Schwester hat mehr al -13 dioptrin und nach der normalen Geburt wurde sie vom Arzt im KH ausgeschimpft dass sie hätte gar nicht normal entbinden sollen wg. der starken kurzsichtigkeit,
Gott sei dank sieht sie noch aber es ist eben noch schlimmer geworden mit den Werten
Hätte sie es damlas vorher gewußt dann hätte sie auch nen Kaiserschnitt machen lassen.
LG
oh oh ... und wann fängt "starke Kurzsichtigkeit" an? Habe so 6 - 6,5 Dioptrien und trage normalerweise Kontaktlinsen, jetzt in der Schwangerschaft und zur Geburt aber nur Brille.
bin auch kontaktlinsenträgerin weil ich mit brille 8 dpt habe und bei linsen - 6.50
was würdest du mir am besten raten?
Wie schon beschrieben - bei mir war es nicht nur die starke Kurzsichtigkeit, sondern es kam dazu, dass ich bereits vor Jahren an der Netzhaut gelastert wurde und ich damit auch nicht die einzige in der Familie bin. Ich finde es einfach nur wichtig, dass man von diesem Thema schon einmal gehört hat und sich entsprechen informieren kann. Sprech' doch einfach deinen Arzt/deine Ärztin oder Hebamme beim nächsten Termin an.
Hi,
ich hatte bis vor 2 Jahren auch -8 Dioptrien und habe mit dann die Augen Lasern lassen!
Gilt das risiko auch dafür??
Danke für den Beitrag!!!
Ich habe mich auch vor der Geburt meiner ersten Tochter mit dem Thema beschäftigt. Es gibt wohl Studien, dass normale Entbindungen möglich sind, diese waren aber soweit ich mich erinnern kann bis maximal -10 dpt. Ich habe auf einen Auge etwa -20 dpt, hatte früher Sportbefreiungen für Läufe über 600 m und auch einen Augenarzt der mir von starken körperlichen Betätigungen abgeraten hat. Zur Geburt meinte ein Gynäkologe zu mir, daß man entweder Sectio oder Vaginale OPs machen sollte (Zange oder Saugglocke) um das Pressen zu vermeiden. In der Geburtsklinik meinte dann die Oberärztin zu mir, dass dies alles nicht so wild sei, ich könne normal entbinden. Naja, ich hatte keine Wehen, die Kleine sollte aufgrund anderer Konstellationen in den nächsten Tagen noch in der 37. SSW zur Welt kommen, und sie wollte einleiten. Da habe ich mich dann doch für einen Kaiserschnitt entschieden, welcher auch ohne Probleme verlief. Naja, und das Problem für Doppler und CTG war wahrscheinlich der Nabelschnurknoten...
Nun bin ich wieder Schwanger, und irgendwie würde ich ja gerne spontan entbinden. Allerdings erzählte mir mein Schwager, dass eine Arbeitskollegin von ihm während der Geburt erblindet ist. Genauere Informationen habe ich zwar nicht, aber mitlerweile tendiere ich wieder zu einem Kaiserschnitt. Dein Beitrag ermutigt mich auch dazu, obwohl mein jetziger Augenarzt die Ansicht nicht unbedingt mit mir teilt...
Vielleicht gibt es noch andere mit Erfahrungen???
LG Susi mit Juliana 2 J und Bauchzwerg 28. SSW
Hallo, habe eben erfahren, dass ich schwanger bin. ich bin kurzsichtig, und mein Freund ist stark kurzsichtig, der sieht ohne Brille gar nichts Hoffenltich vererbt sich das nicht, und ich habe gehört, dass Kurzsichtigkeit in der Schwangerschaft schlimmer wird. Wegen der Geburt muss ich dann mal schlau machen, ob das ein Risiko ist.