guten morgen ihr lieben,
da ich mit meinem 6. kind ss bin und dieses jahr 40 werde, setze ich mich nun mit dem thema fruchtwasseruntersuchung auseinander.
habe vor 2,5 jahren noch eine gesunde tochter auf die welt gebracht (ohne diese untersuchung), aber fühle mich von meinem fa und der umwelt - zu recht? - ein wenig bekloppt gemacht.
deshalb wäre es nett, wenn ihr mir eure erfahrungen schildern könntet: ob alles ohne komplikationen verlaufen ist, der ablauf als solcher, wie lange man auf das ergebnis warten muss etc.
schonmal im voraus für eure hilfe.
lg morgda mit pünktchen (7ssw)
Fruchtwasseruntersuchung - Erfahrungsberichte
Hallo Claudia!
Die ÄrztInnen haben bei Schwangeren ab 35 die Pflicht, sie über die Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese zu informieren, aber drängen sollte da niemand. Auch keiner aus der Familie oder dem Bekanntenkreis, denn es ist allein deine Entscheidung und du musst dir sicher sein, mit den möglichen Konsequenzen langfristig leben zu können. Viele Laien setzen offenbar ein höheres mütterliches Alter mit insbesondere einem Down-Syndrom (Trisomie 21) beim Kind gleich, aber wie die Statistik zeigt, ist Panik übertrieben
http://www.down-syndrom.org/inf/wahrsch.shtml
Statistik zur Wahrscheinlichkeit, in einer bestimmten Altersstufe K-E-I-N Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (durchschnittlich 1x bei 700 bis 800 Geburten).
Diese Erfahrungberichte zeigen, wie wichtig es ist, sich IM VORFELD auch Gedanken um das "Was wäre wenn..." zu machen. Wenn man sicher wäre, dass alles so ist wie gewünscht, brächte man die Untersuchung ja nicht machen lassen Man muss klarkommen mit seinen Entscheidungen, muss bereit sein, entweder Risiken oder Unsicherheiten einzugehen und dann eventuell die Folgen tragen zu können - und zwar lebenslang. Die Fruchtwasserabnahme (siehe: http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html ) ist schnell vorbei, aber das ist ja nicht die Hauptsache der Amniozentese
Hier mal ein paar Erfahrungsberichte, die verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass die Entscheidung für oder gegen den Eingriff auch die Frage nach dem Umgang mit einem positiven Befund einschließen muss, weil es darauf am meisten ankommt:
„Schon lange bevor ich schwanger wurde, habe ich mich mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt. ... Unser ungeborenes Kind hatte eine Wassereinlagerung am Hinterkopf und Hals. ... Drei Wochen vergingen, bis sich der schlimme Verdacht bestätigte. Drei Wochen, in denen ich meinen Bauch nicht mehr berühren konnte. Ich wusste: Ich kann nicht ausprobieren, ob ich mit dieser Behinderung zurechtkomme. Wenn das Kind da ist, muss ich es können. ... Wir haben nein gesagt. Der Abbruch fand in der 15. Woche unter Vollnarkose statt, so früh, dass ich das Kind nicht gebären musste. Unseren Entschluss habe ich bis heute nie in Zweifel gezogen. Ich habe nicht aus einem vagen Gefühl heraus entschieden, sondern wir waren und sicher, dass wir das nicht schaffen würden.“ (Adelheit, 34, Abbruch in der 15. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 137)
„Ich wollte die Fruchtwasseruntersuchung, weil ich mir ein Leben mit einem behinderten Kind nicht zutraute und mich endlich in Sicherheit wissen wollte. Dass das Ergebnis tatsächlich auf eine Behinderung hinweisen konnte – diesen Gedanken schob ich beiseite. Down-Syndrom. Diese Feststellung traf mich wie ein Schlag. Einen Tag Bedenkzeit. Ich war zu keinem klaren Gedanken fähig. In der 19. Woche brachte ich bei vollen Bewusstsein das tote Kind zur Welt. ... Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Abbruch so mitnehmen würde. Dass ich nicht verrückt geworden bin, liegt nur daran, dass ich mir von Anfang an gesagt hatte: Kein behindertes Kind! Aber eine durchdachte Entscheidung habe ich nicht getroffen. Hätte ich mich früher mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt, wäre mir klarer geworden, wovor ich mich fürchtete und warum ich mich gegen das Kind entscheide. So musste ich mir im Nachhinein in mehreren Sitzungen mit einer Therapeutin klarmachen, warum es für mich nur diese Lösung gab“ (Verena, 42, Abbruch in der 19. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 136 bis 137)
„Rein theoretisch stand für mich immer fest: Ich würde niemals ein Kind abtreiben, auch kein behindertes. ... Ich brauch mein Tabu: Damit alle ganz genau wissen, dass mein Kind gesund ist, willigte ich in eine Fruchtwasseruntersuchung ein. ... Von diesem Augenblick an traf ich alle Entscheidungen gegen meine Gefühle. Ich heulte beim Vorgespräch („Ich brauche das nicht, weil ich nicht abtreibe!“), ich heulte, während das Fruchtwasser über die Nadel abgesaugt wurde („Das Kind bleibt immer mein Kind!“). Die Ärzte und Schwestern sagten, ich würde Sicherheit bekommen. Sicherheit! Das klingt so, als ob die Amniozentese eine Vorbeugemaßnahme wäre. 14 Tage später stand fest, dass mein Kind mit Sicherheit behindert sein würde. Trisomie 21, Down-Syndrom. Svens Nein war eindeutig. Ich sollte entscheiden. ... Ich bekam Angst: Ich hatte noch zwei Kinder. Könnte ich ihnen weiterhin gerecht werden? Meine Ärztin und der Genetiker warnten mich, daran zu denken. Und an die möglichen Spätfolgen der Behinderung, Operationen, Therapien. Ein Wochenende zur Entscheidung. Ich suchte einen Anwalt für das Kind. Jemand sollte es beschützen, weil ich das nicht mehr konnte. Ich rief im Keller hockend den Pastor an (die Kinder sollten nichts mitbekommen). Wählte die Nummer einer Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder. Keiner da. Als ob es so sein sollte. In der 20. Woche sagte ich meinem Kind, dass ich es nicht mehr beschützen könne. ... Wehenmittel wurden mir über einen Ballon in die Gebärmutter geblasen. Kreislaufzusammenbruch, Schocklage, Infusionen, Blasenkatheter, Schmerzen, Schmerzmittel, Zittern, Valium, zwölf Stunden. Ich hielt mich nur an einem Gedanken fest: „Ich tu` das ganz allein für meine Familie!“ Die Austreibung blieb meinem Bewusstsein erspart, weil ich nach dem Blasensprung eine Vollnarkose bekam. Es war ein Junge. Sven sah ihn, ihm wurde bewusst, dass er ein Mensch war. Ich sah ihn am nächsten Morgen in einer Plastikdose. Winzig. Wie ein Prinz von einem anderen Stern. Unser Sohn. Noch im Krankenhaus bekam ich einen Milcheinschuss und eine Brustentzündung. Wir durften unseren Sohn beerdigen. ... Er hat einen Namen und einen Grabstein. Wir besuchen ihn oft. Ich habe getan, was ich nie wollte. Monatelang ertrug ich keine Dunkelheit. Meine Entscheidung gegen das Kind empfand ich als Schwärze und Dunkelheit. Ich schlief bei voller Beleuchtung – wenn ich schlief. Trauer konnte ich mir nicht erlauben. Schließlich hatte mir nicht irgendein Schicksal mein Kind genommen. Ich hatte es mir genommen. In mir war nur Schuld. ... Kategorie wie gut/schlecht oder gesund/krank wurden mir zuwider. Ich war ständig krank. Sven stand zu seiner Entscheidung, obwohl ihn der Blick auf unseren Sohn erschüttert hatte: „Es gibt kein Zurück“, sagte er. Aber er ist es, der oft zum Friedhof fährt und das Kindergrab pflegt. Es war falsch, dass ich nicht zu meinen Gefühlen gestanden habe. Ganz sicher hatte das mit meiner schlechten Verfassung zu dieser Zeit zu tun. Und damit, dass mich diese Untersuchung überrumpelt hatte. Ich habe viel zu spät drüber nachgedacht, was eine Amniozentese bedeutet. Dass man – bevor man sich dazu entscheidet – beide Möglichkeiten bedenken muss: Das Kind kann gesund, es kann aber auch krank sein! Ich wünschte, ich hätte mir Zeit genommen, mich mit dem Gedanken an eine Behinderung auseinander zu setzen, darüber zu lesen, vielleicht mit betroffenen Eltern zu sprechen. Aber ich dachte nur daran, eine Bestätigung zu bekommen, dass mein Kind gesund ist. Kira hat alles mitbekommen. Es muss sie sehr gekränkt haben. Sie wollte diesen Bruder. Sie hatte mir vor der Abbruch ein Buch über ein Kind mit einer behinderten Schwester hingelegt. Kira war der Anwalt des Ungeborenen, nach dem ich mich gesehnt hatte. Ich habe es damals nicht gesehen. Jetzt, drei Jahre später, bin ich wieder in der 21. Woche. Kira hat sich lange nicht gefreut.. Sie wartet, ob dieses Kind bleibt. Erst in den letzten Tagen hat sie ein kleines bisschen Freunde gezeigt. Wahrscheinlich, weil mein Bauch weiterwächst. (Lena, 39, Abbruch in der 20. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 134 bis 136)
Liebe Grüße
Sabine
Hier kannst du dich über die drei häufigsten Formen der Trisomie informieren:
Down-Syndrom (Trisomie 21):
http://www.regenbogenzeiten.de
ARD
Sonntag, 19.02.2006
17:30 - 18:00 Uhr
Sophie - ein göttliches Geschenk: Eine Mutter und ihr behindertes Kind
Als Sophies Mutter vor zehn Jahren im Kreissaal mit der Diagnose Down-Syndrom (Trisomie 21) konfrontiert wurde, waren sie und ihr Mann zunächst entsetzt. 'Ist das eine Strafe Gottes?', fragte Sylvia Kowalik ihre Ärztin damals. Heute sagt sie: 'Sophie war ein göttliches Geschenk!' Die fröhliche und herzliche Tochter hat den Blick der Mutter auf das Leben verändert und bei vielen Menschen in ihrer Umgebung Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut. Sophie steht mitten im Leben: Die Zehnjährige besucht eine ganz normale dritte Klasse in einer Freien Evangelischen Schule, geht ins Ballett, tobt auf dem Abenteuerspielplatz und feiert Geburtstage mit ihren Klassenkameraden.
Pätau-Syndrom (Trisomie 13):
http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4tau-Syndrom
Edwards-Syndrom (Trisomie 18)
http://de.wikipedia.org/wiki/Edwards-Syndrom
Hai,
als ich vor drei Jahren mit unsere Tochter schwanger war, hielt ich diese Untersuchung für sehr wichtig, weil ich mir nicht vorstellen konnte, mit einem kranken Kind zu leben. Die Untersuchung verlief bei mit schmerzfrei und ohne Komplikationen. Das Ergebnis kam ca. 14 Tage später: Das Kind verfügte über einen einwandfreien weiblichen Chromosomensatz. Als ich auf einer Feier ca. eine Woche später freudestrahlend davon erzählte, brach die Frau neben mir, die ich nicht kannte, heulend zusammen. Sie hatte das gleiche Ergebnis bekommen, aber aufgrund der Untersuchung das Kind verloren. Das passiert selten, aber es passiert.
Pia hatte übrigens trotz ihres einwandfreien Chromosomensatzes einen der schwersten denkbaren Herzfehler und hat viel Leid erfahren, bevor sie starb. Und ich habe durch sie und durch ein Ehepaar, dass ich in dieser Zeit kennen lernte für mich gelernt, dass ich durchaus mit einem kranken Kind leben könnte. Vor allem, solange dieses Kind so glücklich ist, wie der kleine Hannes mit seinem Down Syndrom.
Wenn Du mich fragst: Ich machs nicht nochmal, trotz meines Alters, trotz erhöhten Risikos.
Alles Gute
Lotte
hallo morgda
Was es doch für zufälle giebt.ich bin auch mit meinem 6 kind ss.mein kleinser ist jetzt 22 monate.ich bin im oktiber 39 jahre alt geworden.bei unserem kleinen haben wir damals keine FWU machen lassen .er kam auch kerngesund zur welt.aber mir erging es so ähnlich wie jetzt dir.der arzt meinte das währe besser diese untersuchung machen zu lassen .meine mutter war der gleichen meinung.und mein mann hat sich eigentlich so ziemlich raußgehalten.so nach dem motto" du machst das schon".habe mich dann nach langem überlegen (war auch viel hier im chat deswegen) dafür entschieden.
die untersuchung selber war überhaubt nicht schlimm.
kleiner piks leichter druck.und dann war auch schon alles wieder vorbei.sollte mich dann noch so 1-2 tage schonen,und das ergebniß nach 10 tagen tel abrufen.
habe mich dann auch zu hause hingelegt.leider hatte ich dann nachmittags als ich auf die toilette mußte einen blasensprung.sofort mit dem krankenwagen ins KH.beim ultraschall stellte sich heraus das es dem baby gut ging.ich mußte dableiben bekam antibiotika magnesium und erst mal strenge bettruhe.jeden tag ultraschallkontrolle.und FW kontrolle.mir wurde von den ärzten immer wieder versichert das soetwas sehr selten vor kommt aber es gebe halt trotzdem ein risiko bei dieser untersuchung,nach 10 tagen wurde ich entlassen.mein frauenarzt verortnete mir noch 1 woche ruhe zu hause ( nicht ganz einfach bei 5 kindern) aber mein mann blieb zu hause und hat den haushalt geschmissen.war am freitag nocheinmal bein arzt und er stellte dann fest das auch das FW wieder normalstand hat,und ich die ss wieder genießen könne.
Will dir mit diesem poasting keine angst machen,aber ich denke man sollte sich schon bewußt sein das es nach der untersuchung zu komplikationen kommen kann.auch wenn nur sehr selten
LG maike 18 ssw