Schwangere Jobcentermitarbeiterinnen hier?

Hallo*

gibt es hier schwangere Jobcentermitarbeiterinnen? Mich würde mal interessieren wie es euch so auf der Arbeit geht? Habt ihr noch viel Kundenkontakt, oder werdet ihr von der Geschäftsführung etwas abgeschottet?

Ich arbeite in einem großen Jobcenter als Fallmanagerin.
Zu 70% habe ich keine Probleme mit meinen Kunden, aber fast täglich trifft man verzweifelte Kunden die eher schwierig sind.....Fast täglich wird man verbal angegriffen, sehr oft entschuldigen sich meine Kunden in einem weiteren Gespräch dann auch wieder für ihr Verhalten und sagen auch, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen und einfach sehr verzweifelt und verängstigt sind. Ich komme damit klar, ist ja auch mein Job :-)
Aber jetzt in der Schwangerschaft stresst mich das doch sehr. Nie weiß ich was mich erwartet wenn die Tür aufgeht!
Mal ein Suchtkranker der völlig neben sich steht, mal ein Häftling der mir seine gesamte Geschichte anvertraut, mal die verlassene Alleinerziehende Mutter mit Kindern die mir ihr Herz ausschüttet, mal psychisch erkrankte die überfordert sind, mal einer der grade seine Wohnung verloren hat und obdachlos wird.

Wie geht ihr damit um? Seit ihr öfters krank?

Freu mich über eure Erfahrungen!

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Hier :-)
Ich habe zwar schon entbunden, arbeite aber auch in einem Jobcenter! Habe bis 2011 als Fallmanagerin in einer gemeinsamen Einrichtung gearbeitet, da mein Beteichsleiter aber mittlerweile auch mein Mann ist habe ich letztes Jahr an ein kommunales Jobcenter gewechselt!

Der größte Fehler meines Lebens! Zwar hatte ich dort eine wesentlich bessere Stelle angeboten bekommen, allerdings ist das Betriebsklima so schlecht dass ich ein halbes Jahr nach meinen Jobwechsel im Januar diesen Jahres ins Beschäftigungsverbot gegangen bin...
Neid unter den Kollegen, Mobbing war an der Tagesordnung! Mit meinem Team bin ich so lang gut zurechtgekommen (wenn es auch nicht einfach war) bis bekannt wurde das ich schwanger bin! Solange ich voll leistungsfähig war und dem ein oder anderem Kollegen die schwierige Fälle abgenommen habe (ich als Sozialpädagogin war als Fallmanager + stellv TL eingesetzt, der Rest als persönliche Ansprechpartner, also die "leichteren" Fälle war alles gut!
Da unsere Teamleiterin dann aber beschlossen hat dass ich als Schangere keine aggressiven Kunden mehr alleine betreuen soll, sondern die Kollegen nur beratend zur Seite stehen soll wurde es richtig heftig!
Dumme Kommentare, Lästereien und ähnliches waren an der Tagesordnung! Meine Frauenärztin hatte Gott sei Dank Verständnis und hat mich da rausgeholt!

Mittlerweile hab ich von meinem alten Geschäftsführer wieder ein Angebot für nach der Elternzeit!!!

Also auch mit den etwas heftigeren Kunden hatte ich wenige Probleme, konnte gut abschalten! Der ein oder andere Geruch der durch mein Büro wehte, war nicht so gut auszuhalten aber sonst hab ich die Arbeit geliebt! Aber die Kollegen waren für mich nicht tragbar!

Wenn du dich austauschen willst gerne per PN!

LG

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Hallo,

du sprichst mir aus der Seele... ich bin in einer sehr ähnlichen Situation, besser gesagt in der gleichen bzw. nur andere Behörde.

Schreib Dich mal per PN an :-D

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Ich habe bis zur Geburt meiner ersten Tochter im Jobcenter als Sachbearbeiterin gearbeitet. Also mein Kundenkontakt hat sich einigermaßen verteilt, eben "nur" die Beschwerdefälle oder schwierige Kunden mit denen die paps nicht zurecht kamen.

Und ich habe es gehasst!!! Wenn man bedenkt wie schutzlos Frau da in Ihrem Einzelbüro mit dicken Bauch und bei uns immer ohne Fluchtweg sitzt...Ich war aber ab dem 7.Mon. dann wegen vorzeitigen Wehen AUK und ab dem Zeitpunkt hat sich meine Schwangerschaft prima entwickelt. Weil ich mich dann endlich wohl gefühlt habe!!!

Ich würde mal mit dem TL sprechen, ob du nicht die Sachbearbeitung übernehmen kannst. Das dürfte denen ja lieber sein, als eine Krankschreibung. Vielleicht wäre das für dich eine Lösung?

LG

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In meiner ersten Schwangerschaft habe ich bis zum Schluss gearbeitet und ich habe alles mitnehmen müssen. Damals hatte ich eine echt schlecht Frauenärztin, dass ist mir aber erst jetzt bewusst geworden.
Ich musste mich gegen Tuberkulose impfen lassen, weil ich den Glückstreffer hatte und einen Kunden mit offener TB bei mir im Büro hatte.
Drei Wochen vor dem Mutterschutz hatte ich einen Junkie der auch noch schizophren war und in meinem Büro völlig ausgetickt ist....keiner wusste das vorher....usw.

Mal sehen was mein TL so meint....