Schwangerschaft im Ausland - Erfahrungsaustausch

Hallo an alle werdenden Mütter da draussen!

Ich heisse Kristin, bin 14 Wochen schwanger und wohne in England, im Südwesten. Ich wollte erstmal so Deutschland aus der Ferne grüssen (fehlt mir dieser Tage doch manchmal, obwohl ich schon seit 5 Jahren weg bin, besonders das Essen!!!), und fragen, ob andere von euch auch im Ausland schwanger waren, Kinder hatten, etc., und wie das alles so war von der Erfahrung her?

Viele liebe Grüsse erstmal,
kristin
:-)

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Hi Kirstin!

Ich wohne seit letzten Sommer in Salt Lake City und werde im November den ersten Amerikaner/in der Familie zur Welt bringen.
Meine erste Schwangerschaft war in Deutschland (mein Sohn ist heute 3 Jahre alt geworden) und hier laufen die Uhren in Sachen Vorsorgeuntersuchungen, Ultraschall (gibt es erst ab 20 SSW) etwas anders als damals in Deutschland. Meinen Fa habe ich von der Vertragsarztliste der Krankenkasse, genauso wie das Krankenhaus, wo ich entbinden werde. Da ist die Auswahl schon sehr eingeschraenkt.

Melde Dich doch ueber meine VK!

Gruss

Waldez 9. SSW

PS: Muss mich wieder um mein Geburtstagskind kuemmern :-)

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Hej Kristin!
Wir sind im August letzten Jahres nach Schweden gezogen und dann bin ich doch glatt nochmal schwanger geworden...#hicks.
Hier ist es schon etwas anders mit der medizinischen Versorgung, da ja in Schweden erstmal jeder grundsätzlich (auf Staatskosten) krankenversichert ist. Die Versorgung, die ich aus Deutschland gewohnt bin (wir haben bereits 2 Kinder) kann ich hier nur haben, wenn ich zu einem Spezialarzt gehe (so heißt das hier) und dann selbst bezahle. Das ist es mir aber wert, da vorallem die letzte Ss nicht so ganz reibungslos (Blutungen bis zur 16 SSW) verlaufen ist. Und diesmal ist es leider genauso, insofern bin ich froh, nun so gut aufgehoben zu sein.
Der normale Umfang sind VU alle 4 bzw. später alle 2 Wochen (weiter habe ich mich da gar nicht interessiert, ob die Intervalle kürzer werden) und 2 US (eins so um die 20 SSW und dann nochmal später eins). Sicher, wenn es kompliziert wird machen die auch in der Vårdcentral (so heißen die nichtprivaten "Ärztehäuser") etwas mehr, aber ich fühle mich - vor allem, weil die Hebamme motivierter ist und sich mehr Zeit nimmt - so besser aufgehoben. Das Vergnügen kostet mich insgesamt so ca. 500 Euro (incl. aller VU und US sooft ich es denn möchte, GVK etc.) isses mir aber wert. Was mich jetzt noch etwas "stört", ist daß es hier soetwas wie eine Nachsorge Hebamme nicht gibt (jedenfalls keine, die nach Hause kommt), aber da werde ich auch mit klarkommen. Grundsätzlich muß ich sagen, daß ich auch kein Fan von jedesmal US bin, aber mehr als 2x finde ich schon ganz angenehm. Ja, #bla so ist das hier bei uns.
Dir eine schöne Ss und lg aus Schweden Silke

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Hallo Kristin,
ich lebe derzeit in Canada und bin jetzt in der 8.SSW schwanger. Mein Sohn kam in Deutcshland zur Welt, somit sind die Unterschiede im Gesundheitssystem für mich nicht zu übersehen.
Generell ist es hier so, dass man vor der 10./12. SSW gar nicht richtig untersucht wird. Die eigentlichen Untersuchungen (bis auf Labor) beginnen erst danach. Ein US ist in der 18./20. SSW vorgesehen, ansonsten alle vier Wochen Blutdruck, Gewicht, Urin, vaginale Untersuchung nur bei Bedarf. Ab der 28. SSW wird man alle zwei Wochen vorstellig. CTG wird überhaupt nicht geschrieben, dafür Herztöne mit dem Doptone gehört. Hier sehen sie die Schwangerschaft als physiologisches Erlebnis einer Frau und dementsprechend ist die Philsophie.
Interessanterweise sind die Canadier, trotz weniger Untersuchungen (vielleicht auch gerade deshalb) noch vor Deutschland im Ranking der Vorsorge angesiedelt.
Manchmal denke ich, dass diese vielen Ultraschalle (viele auch zu früh) zur Verunsicherung beitragen. Das liest man auch viel im Forum hier. Naja, nach anfänglicher Unsicherheit mit dem hiesigen System habe ich mich nun damit angefreundet.
Liebe Grüße - jaklu

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Hallo Kristin,

bin wie Du auch in England schwanger (London) und das mit dem dritten Kind- das zweite kam bereits in London vor 1 1/2 Jahren auf die Welt, der Große noch in Deutschland.
Für mich war's auch eine ganz schöne Umstellung von "Überbeschallung" durch US in Deutschland zur "Fastniebeschallung" hier in Uk. Ich hatte zwar vor, in einem normalen, 'öffentlichen' NHS-Krankenhaus zu entbinden, habe aber innerhalb der letzten SS dermaßen schlechte Erfahrungen (so um die 28.SSW herum) gemacht, inklusive durch die Untersuchung ausgelösten Blutungen, die mir kein Mensch erklären wollte, dass ich mich kurzerhand entschlossen habe, in den teuren, sauren Apfel zu beißen und "to go private". Leider zahlt unsre Privatversicherung alles außer "maternity"- super#augen; aber es war es mir/uns wert und ich habe keine Sekunde bisher bereut.
Ich habe inzwischen eine sehr nette, sehr kompetente deutsche Frauenärztin gefunden, die auch beide Systeme und dementsprechend die Verunsicherung deutscher Schwangerer/Frauen innerhalb des englischen Systems bestens kennt. (Ihre Praxis quillt über vor deutschen Frauen...)
Trotz der privaten Betreuung wird aber nicht mehr "geschallt" als sonst in England auch- also insgesamt 3x während der SS. Auch gibt es hier ja keinen gyn. Stuhl, worüber ich mich vor ein paar Tagen im Forum ja schon mal ausgelassen habe.
Dafür macht z.B. das NHS seltsamerweise routinemäßig und OHNE Zuzahlung den Glucose-Intoleranz-Test in der 26(?)/28 (?) SSW.
CTG kenne ich aus meiner 2., "englischen" SS auch so gut wie gar nicht- muss zugeben, das hat mich in D früher immer total genervt und nervös gemacht, vor allem, wenn die Praxishilfe den Lautsprecher voll aufgedreht hat, sodass auch wirklich noch jeder Patient die Herztöne Deines- oder eines fremden- Babys mithören musste. Nee, dem weine ich keine Träne nach. Stattdessen hört die FÄ mich immer direkt am Bauch ab (weiß nicht, wie das Gerät heißt).
Was ich mehr vermisse, ist das deutsche Essen- gerade in Gelüstephasen (und die hab ich ständig) komme ich nicht an die Dinge heran, die mein Herz (und Magen) gerade begehrt- von Wienerle über Käsespätzle (ok, die könnte ich ja mal endlich selbst kochen, wenn ich nicht gerade eine kleine Lactose-Intoleranz entwickelt hätte#heul) bishin zu Schweinebraten mit Knödeln und Blaukraut.

Jetzt höre ich aber auf, weil ich Essensphantasien kriege, die sich bis in meine Träume schleichen...


noch eine gute restliche Schwangerschaft allen im Ausland (und natürlich auch im "Heimatland")#klee

wünscht Caroline, doch schon 24.SSW (ich dachte erst 23., aber ich verzähle mich immer)

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Hallo!

Ich wohne im deutsch-holländischen Grenzgebiet. Habe eine Hebamme in den Niederlanden und die machen auch nur das "Nötigste". Vor der 12. SSW ist der Hausarzt zuständig. US frühestens ab der 10. SSW und danach werden Herztöne kontrolliert und Lage gefühlt (bei mir alle 6 Wochen). Das ist normal, bei Risikoschwangerschaften fahren sie allerdings auch schwere Geschütze auf. Nach der Entbindung kommen Hebammen zur Nachkontrolle nach Hause.
Ich kann allerdings viele "Extras" machen lassen, nur dann auf eigene Kosten.
Ich muß aber sagen, daß ich mich trotzdem sicher betreut fühle (bei großer Not kann man immer anrufen!).

LG eevee


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Hallo Kristin,
ich lebe schon seit etlichen Jahren in Spanien und habe auch hier meine 1. Tochter entbunden und werde hier auch bald meine 2. Tochter entbinden. Das ganze Gesundheitswesen läuft hier natürlich auch ganz anderst als in Deutschland und war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Doch mittlerweile fühle ich mich eigentlich ganz gut aufgehoben. Ich werde abwechselnd von meinem FA und meiner Hebamme, die man sich übrigens nicht aussuchen kann, betreut. Aber ich hatte eigentlich Glück und kann mich über beide nicht beschweren.Vorgesehen sind nur 3 US, aber man bekommt sofort mehr gemacht falls es irgentein Problem gibt . Ich hatte in meiner 1. SS z. B. eine tiefliegende Plazenta und dann wurden es am Ende 6 US. In dieser SS werden es wohl weniger werden (4 US), aber das heisst natürlich das bisher alles normal verläuft. Viele Untersuchungen werden hier routinemässig gemacht ohne das man sie bezahlen muss (z. B. Toxoplasmose, Glukose- Test). Die VU sind am Anfang alle 4 Wochen gegen Ende alle 2 Wochen und ganz am Ende alle 3 Tage. CTG werden gegen Ende geschrieben. Auch über das KH (das ich mir übrigens auch nicht aussuchen konnte, da es nur ein "öffentliches KH" in der Stadt in der ich lebe gibt) kann ich mich auch nicht beklagen.
Dir noch eine schöne Kugelzeit und viele LG aus dem sonnigen Spanien.
Sonia + Sofia (5.5.04) + Sara (29.SSW)

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Hallo,

ich sitze auch in England, allerdings weiter im Norden und bin jetzt im vierten Monat.

Ich bin mittlerweile 8 jahre hier. Muss sagen, dass ich bisher nur von meinem GP enttaeuscht war, der mir nicht mal zur Schwangerschaft gratulierte, aber meine Hebi ist supernett.
Ich bekomme uebrigens nur 2 US, dass haengt wohl davon ab, wo man wohnt, aber muss sagen, dass ich das auch nicht so schlimm finde, erspart mir, im Krankenhaus ruzusitzen.

Es gibt angeblich auch private Versicherungen, die maternity abdecken, eine Freundin, die Hebamme ist, sagte allerdings, dass sie trotzdem Frauen bei sich bekommen, die dann auch keinen Extraservice bekommen.

Liebe Gruesse

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hallo Kristin,

ich wohne in Nordwales (bin seit 97 von zu Hause weg) & habe unseren ersten auch schon hier gekriegt (ich kenne es halt nicht anders -- was nicht heißt, daß ich nicht manchmal trotzdem neidisch bin, wenn ich höre, was "in der Heimat" so alles routinemäßig angeboten wird...)

Ich war aber bis jetzt trotzdem mit der Schwangerenversorgung ziemlich zufrieden (liebe Hebi, Wassergymnastik, immerhin 2x US, zum CTG kann ich jederzeit ins Krankenhaus gehen, wenn ich mir Sorgen mache, daß ich das Baby nicht oft genug merke...)

Ansonsten kann ich Dir auch zustimmen, daß einem schon einiges fehlt - hierzulande gibt es ja auch nirgendswo vernünftiges Brot! (meine Lieblingsbeschwerde) - aber im Großen & Ganzen kann ich eigentlich nicht meckern (hat sicherlich alles Vor-und Nachteile).

Also dann mal liebe Grüße in Richtung Süden
& halte Dich wacker#;-)


Susi (24.ssw) & Cynan Elidir (19 Monate)