Beschäftigungsverbot als Ärztin

Hallo zusammen,

habt ihr Erfahrung und/oder eine Meinung zu folgendem Thema:
Ich habe einen kleinen Sohn (fast 2 Jahre) und bin nun in der 13. Ssw.
Bereits 4 Monate nach der Geburt meines Sohnes fing ich wieder an zu arbeiten und bin seitdem in TZ in einer obkologischen Abteilung. Meine Arbeit besteht zu 2/3 aus Schreibtischarbeit.

Blödereise habe ich eine längere Autofahrt und bin an drei Tagen in der Woche täglich ca. 1,5-2h im Auto.

Mein Job läuft schon lange nicht mehr gut und ich habe lange überlegt, ob ich mir was Neues suche. Mein Chef ist cholerisch und lässt regelmäßig seine Launen an mir aus. Ich mache Überstunden zuhause und bat ihn letzte Woche, mein Pensum etwas zu reduzieren, weil ich nicht mehr alles schaffe. Er flippte vollkommen aus und brüllte mich an, dass die Kollegen es draußen hörten.
Eigentlich bin ich keine Heulsuse, aber da öffneten sich vor Wut und Enttäuschung alle Schranken... Am Abend bekam ich Bauchschmerzen und am nächsten Tag war mir so übel, dass ich mich krank schreiben ließ.
Im Sinne der Fairness muss ich sagen, dass er mich zeitweise auch sehr fördert und viel Verständnis für Kindkrank usw hat, aber es kommt eben auf seine LAune und meine Bereitschaft zur Mehrarbeit an.

Ich spiele mit dem Gedanken an ein Beschäftigungsverbot, weil ich diese Launen, die irgendwie meistens ich abkriege, nicht mehr ertrage. Dazu kommt, dass ich ab Januar mehr Arbeit auf der Onko-Station machen soll, was für eine Schwangere nicht tragbar ist.
Meine Ärztin wäre bereit dazu, aber irgendwie ist das für mich so etwas wie ein Zeignis dafür, dass ich faul und nicht leistungsfähig bin. Ich will mich nicht vor der Arbeit drücken...

Danke für eure Meinung!

Lg, ricky

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hi
ich habe auch in meiner ersten SS auf der Onko geabrbeitet, allerdings mit 100% Patientenkontakt...habe dann ein BV bekommen, da es zu heikel sei, aufgrund der Nachstrahlung der Patienten, der allgemeinen psychischen belastung etc..
Liebe Grüsse

Laura,
mit meinen 2 Jungs (2,5j und 31.ssw)#verliebt

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ich bin zwar keine Ärztin, aber ich bin Arzthelferin. ich habe ein BV bekommen, weil meine Chefin auch sehr heftig war zu mir. Mobbing war bei uns an der Tagesordnung. 13 Helferinnen in 2 Jahren ist ja ein Zeugnis dafür.

Ich habe auch angst gehabt , und meinte ich sei nur zu faul, musste mir das auch von ein paar leuten so anhören.

Ich habe die erste 19 SSW gearbeitet und dann bin ich mit BV zu Hause gewesen, was soll ich sagen, mir ging es besser. ich habe wieder geschlafen. Ja es tat mir gut.

Sogar mein Mann hat eine veränderung an mir gemerkt. Er meinte als Frauenärztin sollte man anders sein, aber das war leider nicht so der Fall, leider.

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hi ricky.

bin auch keine ärtzin aber dafür krankenschwester, hab auf neuro gearbeitet. mein AG hat mir als ich ihm von der SS erzählt gesagt was ich alles nicht mache soll... nur das ist in unserem beruf mit zur zeit ja etwas personalnot nicht wirklich möglich... deshalb hab ich vom FA ein BV erhalten. mein FA hat gesagt man soll sich nicht gefahren aussetzen die nicht nötig sind.

und du weist sicher am besten dass onko nicht nur körperliche belastung sonder vorallem eine psychische belastung darstellt... und dann noch schwanger... ich weiß ja nicht... wenn du wieder mehr im stationsalltag arbeiten sollst finde ich das nicht gut da du ja dann den umgang mit chemos etc hast..

ich würd mir den Vorschlag deiner FA zu Herzen ziehen.

lg marina und ihr zwerg. 11+2#ei

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Huhu,

ich kann dazu gar nichts sagen außer das du jetzt ruhig mal an dich denken sollst!!! Und wen kümmert`s wenn andere denken du bist faul oder nicht leistungsfähig. Du selbst weißt es besser und kennst deine gründe!

lg FameOne

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Ich danke euch für die aufmunternden Worte!
Wie haben eure Chefs auf das BV reagiert? Ich fühle mich undankbar, weil mein Chef mir auch schon gewissen berufliche Wege eröffnete. Die allerdings auch mit viel Arbeit verbunden waren.

Lg

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er hat es angenommen und nichts darauf gesagt. der ist generell eher kühl.

das musst du aber nicht, das ist doch nicht undankbar, hier geht es um dein wohl und um das deines babys. sei etwas egoistischer in der hinsicht.

lg marina

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Anderer Ansatz, in der Regel weiß man ja welcher Chef-/Oberarzt "nett" ist.

Wende dich an die Mitarbeitervertretung (Betriebsrat) bei euch. Der ist für alles Personal im KH zuständig -auch für Ärzte.... ;-)

Besprich das mit denen, dass du versetzt wirst in eine nette Abteilung.

Offiziell natürlich NICHT weil der Chef ein Choleriker ist, sondern weil es zu gefährlich ist auf Onko zu arbeiten und du aber natürlich soooo gerne weiterhin arbeiten würdest!

#tasse