Diabetes in Schwangerschaft ... fühl mich überfordert

Hallo,
bin irgendwie am verzweifeln, daher habe ich mich heute mal hier angemeldet... bin nun in der 12. Schwangerschaftswoche.
Mein Blutzucker war bereits vor der Schwangerschaft immer grenzwertig. Laut meinem Hausarzt bestand jedoch kein Handlungsbedarf. Anfang der 11. Schwangerschaftswoche sollte ich dann doch zum Diabetologen. Ich musste dann vier Tage lang 7x am Tag messen, Werte viel zu hoch. Zum letzten Wochenende hin musste ich dann abends Langzeitinsulin spritzen. Aber der Wert ging eher noch höher..
Seit vergangenen Montag bin ich zur Einstellung nun krankgeschrieben, messe weiterhin 7x täglich und spritze 4 x täglich (3 x vor den Mahlzeiten und vor dem Schlafen gehen)
Ich spritze abends mittlerweile 16 Einheiten und mein Wert will nicht runter gehen, liegt morgens derzeit um die 120-130 nüchtern. Nach dem Essen dann zwischen 180 und 230, obwohl ich ganz normal esse, wie es mir empfohlen wurde.
Mittags spritze ich 7 Einheiten, der Wert vorm Essen ist etwas erhöht (so zwischen 90 und 105), nach dem Essen liegt er dann so bei 150/160. Vor dem Abendessen ungefähr das gleiche. Irgendwie lässt mich dies alles verzweifeln. Ernähre mich schon sehr gesund, verzichte auf vieles (Nutella..) und trotzdem geht der Wert nicht runter.

Wieviel spritzt ihr so? Auch schon in einem so frühen Stadium der Schwangerschaft? Hab Angst, dass mit dem Kind etwas nicht in Ordnung ist. War vor 2 Wochen zur Vorsorge (dort war der Diabetes ja noch nicht bekannt), da war noch alles ok. Hat man mit Diabetes eigentlich ein Recht auf häufigere Vorsorgeuntersuchungen, weiß dies jemand?

Muss gleich meiner Diabetologin die Werte der vergangenen Tage telefonisch durchgeben und sie meldet sich dann bei mir wie es weitergeht. Bin mir im Moment auch unsicher, ob ich mich noch weiterhin krankschreiben lassen soll, um es richtig einzustellen. Fühl mich nämlich nicht fit und ganz schön kodderig.. aber wahrscheinlich muss sich der Körper auch erst an das Insulin gewöhenn!?

War allerdings am Anfang der Schwangerschaft bereits 2,5 Wochen krankgeschreiben, aufgrund von dauernder Übelkeit und Erbrechen... in dieser HInsicht gehte es mir nun aber zum Glück besser. Weiß nicht so recht, was das richtige im Moment ist und würde mich über Austausch sehr freuen ;-) Einerseits möchte ich ja arbeiten, arbeite im Büro, andereseits fühle ich mich nicht wirklich fit und ich bin während der Schwangerschaft schon 3 x früher gegangen (wg. Übelkeit/Erbrechen, anfangs hatte ich 1x leichte Blutungen)

Meine Mutter hatte übrigens auch ganz starken Schwangerschaftsdiabetes, wonach damals noch keiner schaute, meine Schwester (8 Jahre älter) schielt dadurch, ich wog bei der Geburt fast 5 kg und bin auch noch immer übergewichtig... was natürlich kein Vorteil ist, ich weiß, aber nicht zu ändern jetzt. Habe vor der Schwangerschaft schon gut 5 kg abnehmen können, erreiche jedoch auch in Kürze das kritische Alter von 35 Jahren.. freue mich sehr aufs Kind, aber leider gibt es durch diesen Sch... immer wieder Momente, wo ich denke, warum nur alles..

Lieben Gruß,
Doris

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Moin,

das klingt ja echt fieß. musste zum glück in der ersten ss nicht spritzen und auch jetzt sind die werte noch so gut das eine regelmäßige Selbstkontrolle ausreicht
aber wenn du trotz Insulin so hohe werte hast solltest du auf jeden fall nochmal zu deinem Diabetologen kontakt aufnehmen.
Ja als ss siabetikerin bist du eine Risikoschwangere und kannst öffter zur Vorsorge und bekommst den Krümel auch öffter vermessen um abzusehen ob er sich "normal" entwickelt.
und bei Insulinpflicht wird auch am ET eingeleitet um das risiko zu minimieren. Leider musst du dir dann auch eine Klinik raussuchen mit einer Säuglingsintensivstation um evtl. findungsstörungen nach der Geburt besser versorgen lassen zu können.

es kann schon eine ganze weile dauern bis du richtig eingestellt bist weil sich die Hormone ja auch ständig ändern wirst du warscheinlich immer wieder nachstellen müssen, ab der 24 ssw wir es meist noch mal wieder schlechter :(

aber das wird bestimmt, die Ärzte haben ja öfter damit zu tun und du darfst dich nur nicht verrückt machen lassen. (ich weiß ist leichter gesagt als getan)

wünsch dir alles und bin auf die news gespannt

LG

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Hallo du,

ich kann deine Sorge gut nachvollziehen.
Mir erging es ähnlich. Meine Zuckerwerte waren auch vor der SS schon grenzwertig... ich spritze seit der 6. SSW nun Insulin. Bin ab morgen in der 30 Woche und habe mich mittlerweile weitestgehend dran gewöhnt.
Meine Zuckerwerte haben auch mega geschwankt und waren schwer einzustellen, es hat lange gedauert, bis ich ein Gefühl dafür hatte wie viel Insulin mein Körper braucht, damit die Werte einigermaßen stimmen.
Spritzt du noch nach einem straffen Schema? Das heißt immer die gleiche Insulindosis zu den Mahlzeiten? Das habe ich anfangs auch, hat aber gar nicht geklappt. Dann wurde bei mir umgestellt, dass ich meine BE´s pro Mahlzeiten ausrechnen musste und dann dementsprechend spritzen musste. Das hat dann besser geklappt.

Mein Diabetologe fand meine Werte auch sehr merkwürdig und hat dann gemeint, dass meine schwankenden Werte für KEINEN Schwangerschaftsdiabetes sprechen. Da Typ 1 per Bluttest ausgeschlossen wurde hat er dann vermutet, dass ich einen selteten Typ 3 Diabetes habe, oder auch Mody Diabetes genannt. Dies wurde dann vor 4 Wochen per Bluttest bestätigt. Dies ist etwas genetisches, wo der Blutzuckersensor den Blutzucker einfach immer 30 - 40 mg höher einpegelt als bei einem Gesunden Menschen. Daher hatte ich auch extreme Probleme mit dem Nüchternwert, meine Werte lagen so zwischen 120 - 140.

Vielleicht steckt ja bei dir auch sowas dahinter? Grad auch, weil du auch noch früh in der SS bist. Kannst ja deinen Diabetologen mal drauf ansprechen.

Mach dir nicht all zu viele Sorgen, ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber ich habe auch oft Werte über 200 und mein Diabetologe hat mich mittlerweile so beruhigt, dass das nicht so schlimm ist, solange der Langzeitzuckerwert (Hb1c) in Ordnung ist und das ist er bei mir.

Mein Arzt wollte mich ab der 20. Woche alle 2 Wochen sehen, weil man ab dem Stadium erst sehen kann, wie das Wachstum und die Fruchtwassermenge ist. Er überprüft halt jedes Mal die Größe des Bauchumfangs und die Menge des Fruchtwassers. Das sind wohl die zwei ausschlaggebenden Punkte, die bei Diabetes auffällig sind. Bisher ist bei mir alles unauffällig. Gott sei Dank.

Falls du noch irgendwelche Fragen hast, meld dich ruhig. Vielleicht kann ich ja ein bisschen helfen, mache das ganze Insulingedöns ja nun schon seit 24 Wochen. #augen

Grüße
malwine-123

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Hallo,
danke, komme bei Fragen gerne auf Dich zurück.
Hatte soeben Kontakt mit meiner Diabetologin, ein gewisser Trend nach unten meiner Werte war in den letzten Tagen, ich soll nun noch ein wenig mehr spritzen, vor allem abends und morgens. Es dauert halt laut ihr.. bin nun für nächste Woche auch noch krankgeschrieben und mal gespannt, wie es sich entwickelt..
Mein Langzeitwert lag bei 6,5, was ist in der Schwangerschaft normal? Meine Schwester (nicht schwanger) hat eine nWert von 8,1 und soll noch nicht spritzen!?

Hast Du ggf. Rezepte o.ä. für mich? Finde es im Moment auch schwer, das richtige zu essen.
Lieben Gruß,
Doris

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Ich bin seit fast 2 Jahren Typ1-Diabetikerin, seit der Schwangerschaft muss ich nun noch mehr aufpassen, viel öfter messen und spritzen ...

Wenn dein Zucker so schwer einstellbar ist, würde ich an deiner Stelle den Diabetologen auf eine stationäre Einstellung ansprechen. Weiß nicht ob dies auch bei Gestationsdiabetes möglich ist - ich war damals 7 Tage auf einer Diabetes-Schwerpunktstation zur Einstellung und Beratung.

Ich selber spritze mittlerweile z.N. 17iE Langzeitinsulin (vor der Schwangerschaft 13iE) und zu den Mahlzeiten mit einem BE-Faktor (2-1-2).

Hast du ein festes oder flexibles Schema (BE-Faktor)?

LG

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Hallo Doris,

ich hatte in meiner 2. Ss. auf Gestationsdiabetes und ich musste jede Woche 1x zum Diabetologen und meine Werte vorzeigen. Gerade in der Anfangszeit brauchst du doch Hilfe, damit du richtig lernst deine Diabetes mit Insulin zu behandeln.

Ich hatte von meinem Arzt eine selbstgeschriebene Tabelle und danach musste ich dann mein Insulin spritzen. Das hat gut geklappt. Nach einer Weile war ich gut eingestellt und brauchte nur noch alle zwei Wochen hin. Meinen Blutzucker musste ich vor jedem Essen und eine Stunde nach dem Essen messen. Vor dem Schlafen gehen musste ich auch nochmal spritzen.

Gerade mit deinen Werten würde ich mir einen Termin holen und direkt das Gespräch suchen. Am Telefon (zumindest geht es mir so) kriegt man doch nicht immer alles so mit.

Ich musste öfter zu meiner Ärztin, als bekannt wurde, dass ich Diabetes habe.

LG

Melanie