V.a. Blasenriss vor ca. 7 Wochen - muss ich mir noch Sorgen machen?

Hallo ihr Lieben,

durch einen Zufall wurde bei mir (heute 28+1) bei 21+3 ein biochemischer Test ["Amnisure"] auf FW gemacht (war in der Notaufnahme im KKH) - der war positiv! Ärzte sagten aber, dass wegen meines blutenden Polyps am MuMu das Ding selten auch mal verfälscht positiv sein kann. War dann 1 Woche dort stationär, habe AB bekommen und das "Problem" war aber, dass nie was abging, also Slip immer trocken! Ärzte wollten mich dabehalten und "so tun als ob" da ein BS wäre und bei 34+0 den Kleinen dann holen. Es hieß dann: Entweder es ist ein mini-Riss oder es ist harmlos. Das hat mich sehr belastet, da ja nicht klar war, OB da was ist. Nach einer Woche hin und her bin ich in Absprache mit Hebi und FA nach Hause, lag im Bett und wurde wöchentlich vom FA mit US und CTG untersucht. Wir haben es bis heute super geschafft, der Kleine ist toll gewachsen, FW-Menge die ganze Zeit normal, PH-Wert mit Lackmus permanent unauffällig. Auffällig war ein etwas erhöhter CRP-Wert, der jedoch konstant blieb und ich hatte auch letzte Woche eine BE.

Nun sitze ich seit 6 Wochen zu Hause und keiner kann mir sagen, ob da ein Riss ist, weil man das bei mir wegen des Polyps mit üblichen Methoden nicht nachweisen kann. Wenn ich ins KH gehe, tun sie so als ob und nehmen meinem Kind 6 Wochen der Zeit in meinem Bauch - vielleicht völlig ohne Grund. Ich hab mittlerweile mit vielen Ärzten gesprochen. Von "Wenn da was wäre, hätten Sie nach über einem Monat doch schon ein manifestes AIS, Wehen oder sonstwas - da is nix!" bis "Sie müssten eigentlich jetzt in der Klinik liegen und täglich Blut abgeben!" hab ich alles gehört.

Ich weiß nicht, was ich glauben soll oder was ich tun soll. Ich weiß, dass die Chancen meines Zwergs selbst bei einer Frühgeburt ganz okay wären und sich jeden Tag bessern. Meist bin ich auch optimistisch und will bis zur Geburt einfach durchhalten - ohne diesen dummen Zufall wüsste ich ja auch nix von einem Riss. Aber dann schießen mir wieder Gedanken in den Kopf, wenn doch ein kleiner Riss wäre, ob eine Infektion unseren Krümel befallen könnte, ohne dass wir was merken.

Entscheiden muss ich das im Endeffekt alleine, auch wenn meine ganze Familie immer sagt, sie finden es gut, dass ich nicht im KKH geblieben bin. Aber ich trage mit dieser Entscheidung - ins KKH gehen, mich "aus reiner Vorsicht" wieder mit Medikamenten vollpumpen lassen und bei 34+0 holen lassen oder abwarten und hoffen, dass es gut geht - einfach so viel Verantwortung für dieses kleinen Leben. Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Eine Meinung?

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Hallo,

vorweg: Zu deinem speziellen Fall habe ich keinerlei Erfahrung. Aber ich möchte dir gern trotzdem antworten.

In meiner letzten Schwangerschaft bin ich ebenfalls in solch eine Ärzte-Odyssee "geschlittert". Bei mir waren es andere Gründe, aber daraus entwickelte sich ein regelrechter Arztmarathon. Ich war völlig fertig mit den Nerven, so dass ich in 23. SSW vorzeitige Wehen bekam und in die 100 km entfernte Uniklinik kam. Nachdem die Wehen aufhörten wurde, ging dann auch dort der Ärztemarathon los und ich hatte das Gefühl, jeder wolle mich untersuchen. Das Ende vom Lied war, das auch dort jeder etwas finden wollte. Ich wurde entlassen mit der Diagnose, dass mein Kind behindert und krank sei.
Mehrere Wochen habe ich nur geweint, war am Ende mit den Nerven, sollte irgendwelche Entscheidungen treffen, Daueraufenthalt in der Klinik oder zeitiger KS oder oder oder. Letztlich bin ich nach Hause und habe viel mit meiner Hebamme gesprochen, mich erholt und konnte so wieder positiv denken. Denn letztlich hatte ich die ganze Zeit über ein gutes Bauchgefühl, welches die Ärzte nach und nach ruiniert hatten.

Ich habe mich dann bewusst für eine minimierte ärztliche Betreuung entschieden und habe fast alle Vorsorgetermine von meiner Hebamme machen lassen. Eine letzte Untersuchung im von der Hebamme empfohlenen Krankenhaus ergab: KEINE AUFFÄLLIGKEITEN. Ich habe letztlich an ET+12 meine kerngesunde Tochter im Geburtshaus zur Welt gebracht.
Und für mich steht fest, beim dritten Kind werden alle Vorsorgetermine abgesehen von den 3 Screenings bei der Hebamme stattfinden.

Das soll nicht heißen, dass die Mediziner immer unrecht hätten. Ich denke nur, dass es auch ein furchtbarer Fluch sein kann. Alles wird irgendwie untersucht und dann kommt ein Zufall zum Nächsten und die Lawine kommt ins Rollen...
Nun zu deinem Fall #hicks : was hast du denn für ein Bauchgefühl? Wäre es vielleicht möglich einfach abzuwarten und regelmäßig (z.B. wöchentlich) deine Blutwerte wegen Infektionen zu kontrollieren? Es wäre ja auch nicht optimal, wenn dein Baby schon bald geholt wird und es umsonst viel zu früh war. Wenn jetzt kein Test mehr anschlägt, ist es ja auch komisch.

So, entschuldige die seeehr lange Antwort! #schein

Ich wünsche dir alles Gute!
LG
ca

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Danke, dass du deine Geschichte mit mir teilst.

Mein Bauchgefühl sagt mir, ich sollte zu Hause abwarten, aber ich hab Angst, dass es da mehr um MICH geht. Ich hab im Krankenhaus jeden Tag eine andere Hiobsbotschaft gehört, die kurze Zeit später wieder vom nächsten Arzt revidiert wurde - aber bis dahin hatte ich natürlich schon einen halben Zusammenbruch jeweils. Keiner hat da seine Linie durchgezogen. Vor der vollendeten 23. SSW erzählt dir da doch auch jeder, dass dein Kind eine Mist-Prognose hat, weil sie es müssen... ich hab täglich stundenlang geweint und halte auch das für nicht gut.

Das Problem´ist ja: Der Amnisure wird bei mir vermutlich immer anschlagen wegen des Polyps, das CRP immer erhöht sein. Der Arzt meinte halt, wichtig ist, dass kein Anstieg zu verzeichnen ist. Das ist bisher nicht der Fall. Es gibt auch keine klinischen Anzeichen und Abstriche waren immer ohne bakteriellen Befund.

Was mein Kind angeht, würde ich am liebsten mal mit nem Arzt reden von der Klinik wo ich war und sagen "Mir ist bisher nix passiert, wie bewerten Sie die Situation jetzt, 7 Wochen später?" Aber an die kommt man nicht ran, da sitzt am Telefon immer ne Hebi davor, die mir sagt, ich soll entweder stationär kommen oder das mit meinem FA klären. Einfach so mit dem Arzt reden geht wohl nicht. Da bin ich dann so schlau wie vorher.

Ich wünsche mir manchmal, dass mir ein kompetenter Arzt einfach sagt, wenn bisher nix passiert ist, ist höchstwahrscheinlich alles gut, aber ich soll das Kleine zur Sicherheit bei 38+0 einleiten, damit wir gucken, ob es ihm auch wirklich gut geht. Das wäre mein momentanes Beruhigungs-Szenario. Man kann ja träumen...

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Gern. :-)

Wie gesagt, diese immer wiederkehrenden Hiobsbotschaften im KH habe ich auch durch. Da ist man froh, wenn man seine Ruhe. Von daher denke ich, dass du zu Hause sicher ganz gut aufgehoben bist.

Wenn der Arzt gesagt hat, dass kein CRP-Anstieg da ist und auch die Abstriche immer ohne Befund waren würde ich mich wohl wirklich zurück lehnen. Die Aussage klingt doch gut. Was würde man denn im KH mehr machen (gut, mal abgesehen davon, dass sie einen chronisch verrückt machen ;-))?

Lass dich nicht verunsichern. Wenn es dir zu Hause gut geht, dann bleib doch dort. Geh regelmäßig zum FA, damit deine Werte auch kontrolliert bleiben und versuche, die Sorgen etwas beiseite zu schieben. Wenn dein Baby gut gewachsen ist, keine Anzeichen für irgendwas Akutes vorhanden, glaube ich nicht, dass da Gefahr im Verzug ist. Und klar geht es dabei nicht nur um dich - ABER: Mami muss es ja schließlich auch gut gehen, damit es dem Zwerg gut geht. :-D

LG

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Hallo du Liebe,

ich schreibe nicht so arg oft hier im Forum, aber irgendwie möchte ich dir unbedingt antworten - auch wenn ich dir nicht unbedingt wirklich helfen kann #hicks

Also ich lag ab 19+2 stationär, Diagnose war "Blasenriss". Der FW-Test sei deutlich positiv gewesen. Aber: parallel dazu hatte ich Blutungen. Und Blut verfälscht die Aussagekraft des Tests (selber PH-Wert oder so), auch in kleinsten Mengen - zumindest diese Aussage habe ich von allen Ärzten übereinstimmend erhalten.

Mir wurden direkt Kanülen gelegt "weil wir wohl heute Nacht sowieso notoperieren müssen" (das ist genau das, was man in der Situation hören will!). Kurz: niemand rechnete damit, dass ich das Kind NICHT verlieren würde.

Jeder erzählte mir was anderes, jeder hatte seine ganz eigene Meinung. Von "das Kind wird sicher in der nächsten Tagen tot geboren" bis hin zu "also ICH hab da kein FW gesehen" war alles dabei. Die Blutung kam von einem Hämatom. Nachdem die Blutung (kurzzeitig) stoppte, war auch der FW-Test nicht mehr positiv. Ich durfte nach Hause - MIT Baby im Bauch. Die FW-Menge war eigentlich auch nie nachweisbar vermindert. Ich weiss bis heute nicht, was ich davon halten soll...

Ich bin inzwischen in der 31. Woche und habe immer wieder Blutungen. Mich macht die Atmosphäre in der Klinik allerdings so richtig kaputt, ausserdem hab ich schon eine Tochter, deshalb bleibe ich nicht stationär. Mein FA kontrolliert nun wöchentlich, US, CTG und vor allem die Versorgung der Maus. So lange die Versogung okay ist, mache ich genau so weiter. Ich fühle mich immer irgendwie schlechte, wenn ich eigentlich stationär bleiben soll und mich dagegen entscheide, schlechtes Gewissen und Unsicherheit und so...

Bei mir wurde es leichter als ich beschloss, nur noch exakt auf EINEN Arzt zu hören und alles übrige Gelaber auszublenden. Fällt schwer, aber ich darf ihn jederzeit anrufen.

Ist eine doofe Situation. Ich weiss ja nicht, wie es dir geht: ich kann die SS jedenfalls nicht geniessen. Ich bin froh, wenn's endlich geschafft ist. Die ständige Angst und Unsicherheit und das dauernde beim-Arzt-Sitzen zermürben echt.

Alles Gute und meld dich ruhig mal, wenn du möchtest. Ich drück dir die Daumen #klee