Hallo
Ich weiß nicht recht ob das hier her passt, aber ich fand auch keine andere Kategorie.
Mich würde mal interessieren, ob vielleicht hier Schwangere/ Mütter sind, die mit Ängsten zu tun haben, insbesondere der Zwanghaftigkeit, also zwanghafte Verhaltensweisen haben und sich so durch den Alltag "kämpfen". Ist ja bei dem einen stark und bei dem anderen weniger stark ausgeprägt.
Gibt's vielleicht unter euch jemanden der auch bereits therapeutische Hilfe deswegen bekommt?
Ich dachte nur an einen eventuellen Austausch. Würde mich freuen. Man ist ja meistens doch recht unverstanden von den Mitmenschen die "normal" ihren Alltag meistern können und nicht von Zwängen kontrolliert werden.
Alles Liebe.
Zwanghafte Persönlichkeit
Liebe black.papillon!
Ich selber leide nicht unter Zwanghaftigkeit, aber ich arbeite mit Menschen, die das sehr gut kennen. Ich kann dir nur raten baldmöglichst Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je länger du wartest, desto mehr Raum wird Angst&Zwang in deinem Leben einnehmen. Ängste und Zwänge sind sehr gut behandelbar!
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
lg frizzly
Vielen Dank.
Therapeuten scheinen restlos überlastet, man steht über Monate auf Wartelisten um überhaupt mal 5 Probestunden zum Antrag bei der Krankenversicherung zu bekommen!
Hmm, hab nur ne Ahnung wie es in der Schweiz funktioniert. Woher kommst du?
Hallo du,
Mit Zwängen kann ich nicht mitreden und weiß auch nicht ob meine Ängste zu dem zählen, was du suchst.
Ich habe beginnend mit der Schwangerschaft eine panische Angst im dunkeln bekommen. In jedem Schatten meine ich Bewegungen zu erkennen... nur mein Mann weiß davon - nachdem ich eine Woche nachts nur geweint , gezittert und geschwitzt habe konnte ich ihm den Grund erzählen. Er kam am nächsten Tag mit 5 Salzkristalllampen und hat sie in der Wohnung aufgestellt.
Mich macht das noch heute fertig, denn es gibt immer noch dunkle Ecken, zum Pipi machen gibt's immer festbeleuchtung.
Woher das so plötzlich kommt weiß ich nicht - komischerweise sind namlich zeitgleich meine Panikattacken in Menschenmassen verschwunden...
Also voll auf ss-hormon
oh das hört sich echt schlimm an.
Aber haste das erst seit SS?
Ich habe Zwänge leider schon immer, und wie ich vom Therapeuten meiner Tochter weiß, werden Ängste (und Zwanghaftigkeit ist eine der Grundformen der Angst) oft genetisch weitergegeben. ich kann das gut zurück verfolgen, meine Elternteile beide, meine Großmutter, und meine Schwester und ich haben eben auch in den Augen vieler einen Knacks weg.
Man überspielt es, zeigt es fremden nicht so, klar.
Ich habe in Dokus auch scho sehr viel extremere Fälle gesehen als wir es nun sind, also Leute, die meinetwegen nicht normal auf dem Gehweg laufen können, weil sie bestimmte Dinge nicht passieren können, oder mit den Schuhsohlen berühren können. Oder wenn sie etwas aus dem Kühlschrank nehmen wollen, dann müssen sie die Tür 10-20 mal auf und zu machen bis sie endlich schaffen aufzuhören...
Vielleicht hast du davon schon mal gehört, Zwänge sind dabei eben Handlungen im Alltag, die aber über das rationale, "normale" Verhalten hinausgehen und so sinnfrei werden.
Ich habe Bücher gelesen und viel mit meiner Schwester gesprochen, die Psychologie studiert hat, somit habe ich quasi eine Selbsttherapie gestartet im Laufe des letzten Jahres insbesondere, nachdem ich erkannt habe, dass bestimmte Dinge absolut "freakig" sind und nicht gesund für mich und mein Umfeld, allem voran für meine Kinder und meinen Mann. Angst vor Veränderung, Angst vor der Zukunft gehört dazu, und das grundsätzliche Neinsagen zu allem, sowie der absolute Kontrollwahn, und beispielsweise auch ein Ordnungssystem das für viele absolut krank ist- wie in einem Museum, alles hat seinen Platz, alles muss nach Verwendung schnellstens dorthin zurück, es werden viele Gänge durch die Wohnung unnötig und unzählige Male gemacht, man rennt wie ein Wiesel durch die Wohnung, checkt jeden Raum ab, ob auch alles unverändert und beim alten ist... Oder man flippt wegen scheinbarer Lapalien völlig aus.
Ich finde ich habe mich super im Griff, ich arbeite täglich an mir, ich versuche ruhig zu bleiben, mich an bestimmte Grundsätze zu klammern, die mich beruhigen. Ich verschließe die Augen und atme tief durch, statt dem Zwang nachzugeben, zu motzen, rumzurennen, etc. Aber dass viel Aufwand dahinter steckt und ich mich zusammenreiße, ist natürlich für beispielsweise meinen Mann überhaupt nicht ersichtlich, demzufolge gibts auch kein aufmunterndes Lob, bzw. Anerkennung. Wenn ich "normal" bin wird es als selbstverständlich angesehen, wenn ich völlig unkontrolliert abgehe oder auch nur mal ein Verhalten oder eine Aussage aus dem alten Schema durchkommt, wird das mit Augenverdrehen abgetan "schon wieder das negative Denken. Wieder diese Zwänge" etc., so richtig ernst genommen wird man oft nicht. Ich möchte wirklich gerne mal mit einem Therapeuten reden der mich ernst nimmt, und zuhört.
Ohje - du bist wirklich nicht zu beneiden
Das mit der Nachtangst war immer unterschwellig irgendwie da - eben so ein unwohlsein im Dunkeln und schlafen bei offenem Rollo... jetzt ist es mir eben entgleist. ..
Schade, dass dein Mann dich da nicht unterstützt. Das fände ich nämlich am allerwichtigsten. Noch wichtiger als einen Therapeuten.
Jedoch wurde ich wirklich einen solchen in Anspruch nehmen, ich denke das täte dir sehr gut.
Diese Doku über verschiedene Zwänge hab ich auch schon gesehen. Ich kann mich gut an eine Frau erinnern, die das Kabel vom Fön Xmal aufwickeln musste.
Aber das sind wirklich extreme, die tun mir schon sehr leid.
So ein bisschen Zwanghaftigkeit steckt aber in jedem von uns, oder?
Mein Mann muss nach dem Auto abschließen immer an der Fahrertür und Kofferraum gucken, ob alles zu ist.
Meine Mutter schließt die Wohnungstür ab, wieder auf und wieder ab.
Meine Nachbarin mit 98 sagt, sie kann nur Treppe laufen, wenn sie mit dem Linken Fuß zuerst absteigt, auf der 7. Stufe stehenbleibt und dann mit wieder links weitergeht (haben wir erst letzte Woche drüber gesprochen, weil ich erst dachte sie hätte keine Puste mehr, wegen dem "Warte Schritt der 7. Stufe", dann hat sie es erklärt)
Vielleicht sind sich viele Menschen gar nicht bewusst, dass sie "Ticks" haben, aber das ist doch völlig okay?!
Deine "Eigentherapie" finde ich toll - und die Erfolgserlebnisse solltest du wenigstens für dich allein feiern. Vielleicht gönnst du dir was nettes als "Belohnung", oder mal ein Weinchen oder so. Find ich auf jeden Fall super, dass du das Thema so offen angehst