Bewerbungsgespräch in Aussicht, aber mittlerweile im vierten Monat schwanger...was tun?

Hallo zusammen,

ich brauche mal wieder jobtechnisch Rat:

Ich habe mich vor längerem auf eine Stelle beworben, aus der zwar nix wurde, aber nun wurde mir von dort aus, eine andere Stelle angeboten. ich freue mich total und hoffe dass das Gespräch gut verläuft!

Problem: Ich bin mittlerweile im vierten Monat schwanger! So kriege ich den Job doch eh nicht, oder?

Mich ärgert das echt, man ist zwar nicht verpfilichtet, eine Schwangerschaft beim Bewerbungsgespräch mitzuteilen, aber wenn man es nicht tut, ist man die Dumme, weil man unehrlich war und wenn man es tut, hat man eh keine Chance auf den Job.

Was ratet ihr mir? ich bin echt mal gespannt...
Ich muss noch dazu sagen, dass wir das Geld definitiv brauchen, ohne die Stelle würde Wohngeld blühen...zumindest, bis mein Mann wieder arbeitet, er hat für Ende des Jahres was in Aussicht...#schwitz
Und: der Job würde mir echt Spaß machen und qualifiziert bin ich dafür auch!

Lg von Lena

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Hi. Hm? Was soll man da raten. Ich kann nur berichten aus Erfahrung. Person bei uns wurde eingestellt. Tritt Dienst an und kommt 2 tage später an...schwanger 6. Monat. Es geht also. Die Abteilung hat sich nicht gefreut, aber den Job an sie noch und behält ihn. Vielleicht hilft dir das. Du musst entscheiden was für dich und deine Familie wichtig ist. Grüße Feneva

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Also ich würde zum Bewerbungsgespräch gehen und daweil nichts sagen ... Ich denke so weil wie du gesagt hast, ihr das Geld braucht .... Und du spielst ja auch mit den Gedanken es nicht zusagen oder ? Wobei du mit einer nicht so guten Reaktion rechnen musst wenn du es zB 1 Monat später sagst ... Das ist wirklich eine doofe Zwickmühle

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Das Problem wird sein das du Probezeit hast und wenn die Firma erfährt das du ss bist dürfen die dich trotz ss in der Probezeit kündigen !!!!

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Mit bekanntgabe einer Schwangerschaft verfällt die Probezeit und der Kündigungsschutz greift. Sie kann definitiv nicht gekündigt werden.

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so wie anki schon geschrieben hat: das ist totaler quatsch!
die probezeit fällt quasi weg und der mutterschutz greift

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Es ist nicht die feine englische Art, aber du bist ja nicht verpflichtet, es zu sagen. Und wenn du dann noch einen guten Job machst, behalten sie dich vielleicht. Du musst allerdings mit unangenehmen Reaktionen rechnen, wenn du es irgendwann sagst. Und du hast nur bis 4 Monate nach der Geburt Kündigungsschutz. Erwarte nicht unbedingt, dass du nach Elternzeit wieder kommen darfst.

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"Und du hast nur bis 4 Monate nach der Geburt Kündigungsschutz. Erwarte nicht unbedingt, dass du nach Elternzeit wieder kommen darfst. "
Falsch, wenn sie keine Elternzeit nimmt hat sie nur bis 4 Monate nach der Geburt Kündigungsschutz, nimmt sie Elternzeit kann sie erst am ersten Arbeitstag nach der Elternzeit gekündigt werden. Also wiederkommen nach der Elternzeit darf sie bis auf wenige Ausnahmen, wenn das Gewerbeaufsichtsamt die Kündigung für zulässig erklärt, auf jeden Fall.

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Ganz klar nicht sagen und was stört es dich, wenn du die Dumme bist? Es passiert doch nichts weiter. Wobei oft hinterher gesagt wird, dass das schon ok ist.

Ich habe es einmal gesagt und dann eine Befristung bis zum Mutterschutz bekommen und damit viel Geld verloren. Ist auch doof, so blöd ist man nicht mehr wieder.

Wobei ich es diesmal gesagt habe und nun eine super Stelle habe, wo ich auch definitiv wieder hin will, trotz 40km Entfernung.
Aber da hatte ich eben das Gefühl, dass mir das nicht nachteilig ausgelegt wird und so war es dann auch.

Also von mir ein klares "nicht sagen" und dann gucken, was später passiert!

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Hallo zurück,

vielleicht bin ich da etwas naiv, aber ich würde die Wahrheit sagen.
Vielleicht ist es auch unter den gegebenen Bedingungen für den Betrieb attraktiv dich einzustellen. Du würdest ja bis zum Mutterschutz arbeiten und nach der Elternzeit wieder. Wenn sie dich haben wollen, ist es ihnen das vielleicht wert.
Und du wärst nicht in der doofen Situation, in kurzer Zeit die Wahrheit nachliefern zu müssen.
Ich habe mich selbst am Anfang meiner Schwangerschaft auf eine neue Position (allerdings im gleichen Betrieb) beworben und war immer ehrlich (und auch erfolgreich).
Nur so habe ich das Gefühl, auf Dauer ein gutes Arbeitsverhältnis zu haben.

Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Ich verstehe auch, wenn du das Risiko nicht eingehen möchtest.

Liebe Grüße und viel Erfolg,
Raute

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"Und du wärst nicht in der doofen Situation, in kurzer Zeit die Wahrheit nachliefern zu müssen."
Naja, sie muss ja gar nichts an Wahrheit schnell nachliefern, sie braucht es ja theoretisch erst zur Geburt zu sagen.

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Das stimmt natürlich.
Aber man würde ja vermutlich schon bald etwas von der Schwangerschaft sehen
und das Vertrauensverhältnis wäre angeknackst.

LG,
Raute

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Ich an deiner Stelle würde mit offenen Karten spielen. Wenn der Firma so viel an dir liegt, dass sie sich nun doch für dich entschieden haben, hat das etwas mit Respekt und vor allem einem Vertrauensvorschuss zu tun. Vielleicht solltest du im Gespräch vor dieser Hiobsbotschaft schon so viel Interesse schaffen, dass sie diese Tatsache gar nicht mehr weiter stört :)

Natürlich geht es auch anders, aber bedenke, dass du auch dort eine Probezeit hast, durch die sie dich auch trotz Schwangerschaft wieder gehen lassen können.

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" Natürlich geht es auch anders, aber bedenke, dass du auch dort eine Probezeit hast, durch die sie dich auch trotz Schwangerschaft wieder gehen lassen können. "

Was für ein Unsinn, denn auch da greift der Kündigungsschutz nach dem MuSchG, sie ist also nicht kündbar, auch nicht in der Probezeit! Der Probezeitvertrag könnte auslaufen, wäre auch egal, dann hat sie was für das Elterngeld getan, aber kündigen kann ihr ohne Zustimmung der Aufsichtsbehörde in der Schwangerschaft niemand. Und das muss dann gut begründet werden, auch in der Probezeit!

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Innerhalb der Probezeit besteht ein zweimonatiger "Kündigungsschutz" der impliziert, dass sie aus der Probezeit nicht entlassen werden kann. Das ist soweit korrekt
Auslaufen bedeutet aber auch für eine Schwangere, dass danach nicht weiterbeschäftigt werden muss. Sie steht nicht in einem vollen Arbeitsverhältnis und es bedarf keiner ausschweifenden Begründung bei einer Kündigung innerhalb bzw. bei Auslaufen der Probezeit, warum betreffende Person nicht weiterbeschäftigt wird. Außerdem greift das MuSchuG sowieso NUR, wenn der AG auch weiß, dass sie schwanger ist.

Eine Schwangerschaft innerhalb der Probezeit (die quasi als Befristung gilt), kann der Arbeitgeber die Probezeit ablaufen lassen und muss sie nicht behalten. Sie hat also gar nichts davon, denn wenn der AG ihr keinen Vertrag über die Probezeit hinaus gibt, ist nach den 3 bis 6 Monaten Ende- auch bei einer Schwangeren! Probezeit ist kein fester Arbeitsvertrag! Verschweigt sie die Schwangerschaft- was sie rein theoretisch ja darf- bis zum Ende des Probezeitvertrages bis sie eine Verlängerung bekommt, kann es auch sein, dass sich der AG so veräppelt vorkommt, dass sie zwar über das erste Jahr "sicher" wäre, aber danach auch wieder im Regen steht. Kommt nicht gut für zukünftige Stellen- oder sehe ich das falsch?

Man kann die Gesetzeslage bis ins Detail ausreizen, allerdings ist die Frage, wie wichtig einem ein ungestörtes Verhältnis zum AG ist. Die TE erwähnte bereits, dass sie auf das Geld dringend angewiesen wären, was für mich impliziert, dass sie die Stelle länger als nur ein paar Monate behalten will.

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Hmm, immer schwierig.

Wie ist denn die momentane Situation? Du schreibst von Wohngeld, aber hast Du momentan einen (festen/sicheren) Job? Dann würde ich es wegen ein paar Euro mehr nicht riskieren...klar dürfen die Dir dann nicht mehr kündigen, aber wahrscheinlich würden sie es sofort nach Mutterschutz/Elternzeit im gesetzlichen Rahmen tun. Ich muss zugeben, ich wäre als Arbeitgeber ja auch nicht begeistert: Die suchen eine Kraft, die erst eingearbeitet werden muss (bieten schon einen unbefristeten Vertrag an) und niemanden, der nach ein paar Wochen wieder ausfällt.
Andersherum habe ich natürlich auch kein Verständnis für Arbeitgeber, die sich gegenüber jahrelangen Angestellten bei einer SS mies verhalten, ich persönlich finde beides nicht fair.

Zudem ist bei Dir die Frage, wie sehr Du Dich in der (kurzen) Zeit beweisen kannst, in der Du da bist, denn bestimmt wird es Dir nicht immer so gut gehen wie vor der SS oder Du evtl. nicht so belastbar sein, Arzttermine haben usw - das kommt zu Anfang eh nie gut. Wenn Dich jemand vorher schon mit „vollem Einsatz“ gekannt hat, ist das sicher leichter...aber das kommt auf die Branche an. Und Du bist ja auch nicht gerade in der 5. Woche oder so – sie wissen also auch genau, dass Du in diesem Wissen den Vertrag unterschrieben hast.

Insgesamt sind das nicht die besten Startvoraussetzungen (besonders mit Kollegen etc.), auch wenn Dir rechtlich natürlich niemand etwas kann.

Wenn Du jetzt gerade arbeitssuchend oder arbeitslos bist, keine Frage – wenn Du aber gerade in einem festen Arbeitsverhältnis bist, würde ich mir das gut überlegen.

Viel Glück & Erfolg! #winke

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"Und Du bist ja auch nicht gerade in der 5. Woche oder so – sie wissen also auch genau, dass Du in diesem Wissen den Vertrag unterschrieben hast."
So ein Unsinn, nicht alle wissen zu dem Zeitpunkt, dass sie schwanger sind. Also davon auszugehen wäre schon eine dreiste Unterstellung. Und selbst wenn sie es wissen, na und?!?
Sucht sie sich im Zweifelsfall nach der Elternzeit was neues. Besser als jetzt und dementsprechend auch in der Erziehungszeit (weil ohne AG hätte sie ja nicht mal Elternzeit) von staatlicher Unterstützung zu leben!

Ich finde, in so einem Fall, wo klar ist, dass sie die sonst braucht, sollte man ein bisschen mehr an sich selbst und weniger an andere Denken.

Und wenn der AG vernünftig ist, dann nimmt er ihr das auch nicht übel, dass sie es nicht gleich rausposaunt hat, selbst wenn sie es schon gewusst hat!

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Klingt für mich ein bisschen so, als wärst du in einem sehr kleinen, familienfreundlichen Unternehmen tätig. Der freie Arbeitsmarkt ist eine Löwenhöhle.

Ein AG ist i.d.R. profitorientiert- das erhält und vergrößert sein Unternehmen. Ein bisschen gutgläubig und idealistisch kommt mir deine Einstellung schon vor.

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Liebe Lena,

das ist natürlich eine Zwickmühle.

Ich bin eher für die Ehrlichkeit. Aber wie wir alle wissen, wird Ehrlichkeit nicht immer "belohnt".
Ich würde sagen, wenn Du unbedingt Geld brauchst, würde ich nichts erzählen. Aber bei dieser Variante kannst Du Dir fast sicher sein, dass wenn der AG es hinterher erfährt er dich nicht unbedingt behalten wird. Wenn aber es dein Traumjob ist und Du in dieser Firma Karriere machen möchtest, würde ich von Anfang ehrlich sein, auch wenn die Gefahr besteht, dass Du nicht eingestellt wirst.

Viel Erfolg bei dieser schwierigen Wahl.
LG, A