Muss das mal kurz loswerden, weil ich mir grad vom Chef vereimert vorkomme...
Ich war letzten Donnerstag beim Chef um mal abzuklären, wie das mit der Aufgabenverteilung in Zukunft ist. Prämisse der letzten Mitarbeitereinteilung war, dass ich Mitte des Jahres einen Teil meiner Aufgaben abgebe und bis dahin eben beide Aufgaben noch wuppen kann. Das ging soweit auch ganz gut, auch wenn dabei massiv Überstunden zusammen kamen.
Mittlerweile geht es aufgrund der 8.5h Regel nicht mehr und auch so wird es langsam so viel, dass ich nicht mehr hinterher komme, bzw. Aufgaben nur teilweise erledigt werden können.
Also wie erwähnt zum Chef und mal gefragt wie das denn jetzt ist mit dem Abgeben von Aufgaben. Druckst der natürlich rum wegen keine Kapa, kein Budget, kein wasweißich, sagt mir im gleichen Atemzug aber auch "keinesfalls mehr als 8.5h arbeiten" und er würde sich drum kümmern. Schön und gut.
Freitag dann Teamrunde. Er hat da irgendein Projekt an Land gezogen und würde da gerne noch was zu machen und sucht Freiwillige. Wunderbar, es melden sich zwei und ich lehne mich schon zurück, als der Chef anfängt was zu erzählen von wegen er hätte noch gern wen aus meinem Bereich. Ich sage noch "das Thema kennt jeder hier und mich zerreißt es grad eh" da deutet er schon auf mich und sagt "und Sie machen auch mit".
Klar, 3 Stunden Aufwand verteilt auf zwei Termine klingt jetzt nicht so viel bei einer 40 Stunden Woche. Aber... wieso sag ich ihm denn, dass ich es so schon nicht schaffe, wenn er das sofort wieder vergisst?!?
Red' ich gegen die Wand? Chef hat komische Idee *silopo*
Hallo,
ich kann dich gut verstehen. Da wendest du dich schon an ihn, und sagst ihm mehr oder minder, dass du derzeit mit den ganzen Aufgaben überfordert bist und nun kommt er mit noch einer neuen Sache um die Ecke.
Ich würde da auf jeden Fall nochmal das Gespräch suchen und wohl eher so beginnen:
"Es ehrt mich sehr, dass Sie mich anscheinend für so kompetent halten, mir das neue Projekt, neben allen anderen Aufgaben, auch noch zuzutrauen. Ich würde mich auch gerne daran beteiligen, sehe da aber MEINE Kapazitäten derzeit nicht gegeben. Auch wenn ich versuche meine Aufgaben stetig zu erfüllen, so komme ich derzeit damit schon nicht nach, eine weitere Aufgabe würde also nur dazu führen, dass der Haufen unerlediger Aufgaben noch größer wird. Ich bin also gekommen, damit Sie mir nun eine Lösung aufzeigen, mit der wir beide zurecht kommen, denn so muss ich leider sagen, dass ich im Projekt derzeitig nicht mitarbeiten kann...über die nicht zu bewältigende Aufgabenmenge habe ich sie ja bereits am Donnerstag informiert und schon hierfür um eine Lösung gebeten."
Es ist ja auch ein Kompliment deines Chefs, dass er dich für kompetent hält und dir anscheinend so viel zumutet aber es ist, gerade in deiner Situation einfach ZU VIEL und ER ist da am Zug das Mutterschutzgesetzt auch einzuhalten. Das ist nicht deine Aufgabe. Sollte er das nicht tun, musst du dir selbst auf die Finger hauen und die Sachen bleiben liegen.
Danke für den Tipp :)
Ja, irgendwie ist es schon ein Kompliment, aber ich habe ehrlich gesagt immer mehr das Gefühl es ist weniger eine Auszeichnung als ein "ach, die sagt eh ja und die kriegt das auch noch gewuppt, auch wenn sie was anderes sagt". Leider nein, denn wenn ich wirklich mal sage "geht nicht" (das ist das erste Mal, dass ich das sage!) dann meine ich das auch so.
Mein Plan war eher, das Ganze jetzt schriftlich zu machen und bei der Einladung zu dem zu erwartenden Termin für das Sonderprojekt zu fragen, was ich dann dafür liegen lassen soll, inklusive einer Auswahl der Themen, die dann leiden würden (Vorstellung vom Status meines eigentlichen Projekts bei den anderen Vorgesetzten, das Risikomanagement des Projekts aktualisieren...)
Dann sieht er schwarz auf weiß, dass das keine schwammige Aussage meinerseits war, sondern es wirklich definierte Themen gibt, die dann liegen bleiben müssen...
Hallo,
ja finde ich auch richtig. Das ist leider so mit guten Mitarbeitern...ihnen wird einfach auch die doppelte oder dreifache Arbeit aufgehalst, als denjenigen, die von vornherein nur das Nötigste tun. Von jemandem, der immer Ja sagt und es am Ende auch tatsächlich mit Bravur meistert, wird immer mehr verlangt, es wird nach und nach zur Selbstverständlichkeit, was derjenige an Arbeit leistet, ohne, dass man dafür irgendwie entlohnt würde.
Ich finde es richtig, ob schwanger oder nicht, wenn man irgendwann die Reißleine zieht, weiß aber auch, wie schwierig dies ist, wenn man jahrelang genau diese Erwartungen bedient hat (Wenn man dann auch die Arbeit mit nach Hause nahm oder Überstunden ohne Ende abgeleistet hat)...ich finde es eigentlich sehr schade, dass gute Mitarbeiter dadurch eher in den Burnout getrieben werden, anstatt ihnen auch mal entsprechende Anerkennung entgegen zu bringen oder sie in bestimmten Situationen (wie zB schwangerschaft) dann entsprechend zu entlasten, nach dem Motto: Du warst immer mehr für die Firma da, als man hätte erwarten dürfen, JETZT wo du es brauchst, ist die Firma für dich da und entlastet dich...
Ich drücke dir die Daumen, dass du möglichst konfliktfrei aus der Nummer rauskommst und wie gesagt: Wenn sie es mit Worten nicht verstehen, lass Taten folgen. Tu das, was du in der Arbeitszeit schaffst, der Rest bleibt liegen, dafür kannst du nichts, wenn nicht für die richtigen Rahmenbedingungen gesorgt wird.
Ich finde die Antwort meiner vorschreiberin gut, würde aber eventuell noch ergänzen, dass es dir möglich wäre, an dem Projekt Teil zu nehmen, wenn andere Aufgaben dafür wegfallen.
Du hast leider nur 8,5 stunden Zeit und möchtest deine Aufgaben gut erledigen.
Ich kann dich gut verstehen. Bei mir war es nicht der Chef sondern Kollegen bzw. Abteilungsleiter anderer Abteilungen. Du machst doch nach der Schwangerschaft bestimmt Teilzeit, dann ist es vielleicht sinnvoller wenn du zu uns wechselst, wir haben Arbeit die auch in Teilzeit zu erledigen ist. Du kannst gleich anfangen.
Wichtig ist aber: wenn dein Vertrag über 40h geht, dann sind die 8,5h jeden Tag auch Mehrarbeit. Diese Zeit bezieht sich auf unregelmäßige Arbeitszeiten.