Sophia sollte sterben

Ich möchte niemandem Angst machen, aber ich habe mich entschieden, es hier ins Forum zu setzten, weil vielleicht irgendjemand das gleiche durchmacht und ich vielleicht mit meinem Beitrag helfen kann.
Vor 6 Jahren war ich zum 4 mal schwanger.
Schon in der 8 ssw war ich mit Blutungen geplagt aber die Fa meinte immer es sei alles inordnung und das Herzchen blubberte schön.
Aber die Blutungen hörten nicht auf und wurden schlimmer.
Als ein anderer Fa mich untersuchte stellte er in der 16 ssw eine Placenta Preavia fest.
Ich sollte mich schonen und wurde krank geschrieben .
In der 23 ssw ging ich zur FD und dort stellten sie fest das die Placenta sich auf die richtige Seite gedreht hat aber das mein baby krank sei.
Was es haben sollte konnte mir niemand sagen es hiess nur es sei viel zu klein und viel zu leicht.
Geschockt und mit einem Brief von der FD musste ich zu meiner Fa gehen. Ich hatte solche Angst, mein Mann und ich schwiegen den ganzen Weg bis zum Fa. Der Schock stand uns im Gesicht geschrieben.
Kaum kamen wir an, wollte die Fa mir einen Termin zur Abtreibung machen.
Sie meinte das baby sei durch die Placenta unterversorgt egal wie müssten wir mit einem schwerbehinderten Kind rechnen.
Sie meinte dreist ich könnte ja irgendwann nochmal ein Kind bekomen aber dieses Kind ist schwer behindert.
Sie gab mir einige Tage Bedenkzeit die ich nicht brauchte weil ich wusste das ich dieses baby will.
Ich konnte mein baby nicht do gehen lassen, ich fühlte mich bereits so mit Uhr verbunden das mir nur der Gedanke daran das Herz zerriss.
Ich wechselte die Fa aber auch da wurde mir gesagt das meine Maus behindert sei und sehr klein sei.
Eine Probe ergab das ein keim in den Blutkreislauf vom Kind gelangt ist und dieser keim Schuld an der Behinderung ist. Auch hier wurde ich aufgefordert die schwangerschaft zu beenden aber wie beim ersten Arzt auch ging ich nicht drauf ein .
In der 42 ssw wurde mein Mäuschen per Einleitung normal geboren mit 50 cm und 3330 gr.
Sie hatte an jedem Fuß nur 2 Zehen alle anderen Zehen waren nicht richtig entwickelt und nur als Stummel Zehen vorhanden.
Aber sonst war die kerngesund.

Mit 5 Monaten war sie immer noch kleiner und leichter wie andere Babys aber sie lebte und war und ist nicht herzkrank oder hatte sonst irgendwelche Krankheiten.

Als sie 8 Monate alt war hieß es sie würde immer ein Pflegefall bleiben denn sie würde nie gehen lernen.
Für uns brach eine Welt zusammen aber ich glaubte ihnen nicht .
Sophia lernte trotz 4 arztprognosen mit 18 Monate gehen und dann laufen.
Dann hieß es Sophia lebt in ihrer Welt und wird nie sprechen lernen.
Ich ging mit Sophia ab ihrem 2 Lebensjahr zur lokopädin die ich aus meiner Tasche bezahlte und sie lernte sogar sprechen .
Sophia wird im November 6 Jahre alt und noch heute wenn ich daran denke das man wollte das ich sie abtreiben sollte muss ich sie immer an mich drücken und noch immer weinen.
Sie ist ein sehr intelligentes kleines aufgewecktes mädchen das sehr viele Freundinnen hat und sich über alles freut .
Sie geht in ein normales Kindergarten liebt Süßigkeiten wie alle anderen Kinder auch und ist sogar von der Motorik her auf dem gleichen Punkt wie ihre Altersgenossen.

Das sie keine richtige Füßchen hat und heut noch etwas kleiner ist wie alle anderen Kinder macht ihr nichts aus und mir als Mutter zeigt es nur das nur weil man einen Schönheitsfehler hat sie aber ein Recht zu leben hat.
Und Sophia kann so gut klettern das man ihr "ihre Krankheit " nicht anmerkt.
Ich möchte niemanden Angst machen nur zeigen das es auch anders sein kann.
Ganz liebe Grüße

Tania

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Hallo Tania,

ich finde dein posting macht keine Angst sondern Mut. Gott sei dank hast du nicht auf das gehört was die Ärzte sagten und kannst die kleine Maus jeden Tag in den Arm nehmen.

Vielleicht machst du einigen Muttis Mut die in einer ähnlichen Situation sind, mehr auf ihr Herz zu hören.

Alles Gute für dich und deine kleine Tochter Sophia

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Vielen Dank für deine Antwort

Ganz liebe Grüße

Tania

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Oh man Tania, das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Kann mir vorstellen wie du dich bei dem Gedanken immer noch fühlen musst und wohl für immer wirst.
Dass du damals sooo stark geblieben bist-welch ein Glück. Ich GLAUBE dass ich in deiner Situation ganz genau gleich gehandelt hätte!
Glückwunsch zu dieser wundervollen Tochter! Alles Liebe der kleinen Sophia #klee#blume#herzlich
Claudia

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Die Gesichter der Ärzte hätte ich gerne gesehen!!

Ich finde dies auch nicht Angst machend,nein Mut machend.

Es ist toll das es der kleinen gut geht und kerngesund ist.

Höre immer auf dein Herz und niemals auf Worte die nichts beweisen können.

Danke dafür.
#herzlich

LG #winke

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Hi Tania,
Vielen dank für diese ermutigende Geschichte.
Ich denke auch, dass du damit niemandem Angst machst, sondern eher Mut!
Klasse dass deine Kleine sich so super entwickelt hat!

Hör weiter auf dein Herz!

Lg tine mit krümel inside ( 39+0)

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Meine Tochter heißt auch Sophia und es sind wahre Kämpferinnen :)

Es ist unglaublich was für eine mutige und starke Frau du bist. Ich habe größten Repekt vor Dir und wünsche Euch alles alles gute für die Zukunft :)

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Toll das Ihr gekämpft habt für die Kleine und sie leben darf. Man kann nicht immer auf das was geben was die Ärzte so sagen, dazu brauch man sehr viel Mut den hattet ihr

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Gänsehaut pur......,

Hut an, dass ihr euch nicht verunsichern habt lassen!
Es macht wirklich mut! Sicher hätte es auch anders ausgehen können, aber wer einmal sein Kind liebt...
Ich habe mich aus dem Grund, dass es keine rolle für mich spielt gegen diese NFM entschieden! Ob mit oder ohne Behinderung, ich werde mein Kind lieben!

Daumen hoch für euch!

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Mit Tränen in den Augen und einer mega Gänsehaut hab ich deinen Beitrag gelesen. Wir wundervoll, dass es euch alles heute so gut geht. Ihr zwei seid wirklich stark.

Dein Beitrag macht wirklich sehr viel Mut und zeigt, dass man vertrauen muss.
Ich wünschte es gebe bei jedem ein happy end...ich wünsche euch unendlich viel Schöne zeit zusammen

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Hallo Tanja,

so ähnlich erging es mir auch. In der 23 ssw stellte man bei der FD fest, dass Jara einen verkürzten Oberschenkel hat und einen Klumpfuß. Auch das die Oberarme zwar noch in der Perzentile lagen aber an det unteren Grenze.

Die Ärzte sprachen auch von Spina bifida die sich dann aber nicht bestätigte. Wir wurden auch gefragt ob wir die ss abbrechen wollten was natürlich niemals gemacht hätten.

Jara ist nun 5 Wochen alt und liegt hier gerade neben mir. Sie hat Osteogenesis Imperfecta ( Glasknochen ) aber ihr geht es gut. Am Tag ihrer Geburt wollten die Kinderärzte, dass wir den Pfarrer dazu holen und eine Not Taufe machen. Das haben wir nicht gemacht denn sonst hätten wir unser Kind aufgegeben.

Ja, sie hat Glasknochen ABER sie kann damit leben und wird es auch lernen damit umzugehen. Nichts desto trotz ist sie ein ganz normales Baby. Fotos in der VK.

LG Diana mit Jara

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Hallo Tania,
vielen Dank für diese unglaublich schöne Geschichte:-D
Es tut gut zu lesen das es solche Happy Ends geben kann und zeigt das man sein Ungeborenes nicht so schnell aufgeben sollte.Schön finde ich auch die Liebe die Du schon gespürt hast als Dein Mädchen noch im Mutterleib war#verliebt
Erschreckend ist aber mal wieder das die Ärzte immer zum Abbruch raten und keine weiteren Optionen zur Wahl stellen,ich kann mir gut vorstellen das die Wenigsten so reagiert hätten wie ihr,Ärzte haben ja immer noch für viele so einen Gottheitsstatus,das was die einem raten wird gemacht...
Wünsche Euch alles Gute und weiterhin viel Freude in Eurem Leben!