Hallo ihr Lieben,
vorab: meine Frau und ich sind eigentlich rundum zufrieden mit unserem Gyn. Er ist nett, kompetent, offen, lässt uns viel Raum für eigene Entscheidungen, etc.
Allerdings sieht es jetzt wie folgt aus: meine Frau ist in der 26 SSW, seit der 11. SSW hat sie massiv Probleme mit Migräne, war deshalb bereits 1x 3Tage in der Klinik (dehydriert durch das viele Übergeben), hat etliche Tage im abgedunkelten Raum im Bett gelegen und war insgesamt knapp 6 Wochen (1x1 Woche, 1x 1,5 Wochen, 1x 3 Wochen) krank geschrieben.
Sie arbeitet als Erzieherin in der offenen Ganztagsbetreuung in einer Grundschule (deren sozialer Brennpunkt beantragt ist, aber noch nicht offiziell durch). Die Kinder sind überproportional schwierig und aggressiv.
Sie fühlt sich zunehmend durch die Migräne und die fortschreitende Schwangerschaft nicht mehr in der Lage ihre Arbeit gut zu machen. Aus Sicherheitsgründen greift sie nicht mehr körperlich in Auseinandersetzungen zwischen den Kindern ein, selbst an "guten" Tagen hat sie viel Kopfschmerzen und latente Übelkeit (inzwischen auch noch schwangerschaftsbedingtes Sodbrennen und Ischiasbeschwerden).
Sie war bereits beim Schmerztherapeuten und hat Akkupunktur ausprobiert, ebenso wie diverse Homöopathische Mittel der Hebamme, etc.
Sie wünscht sich inzwischen ein BV, auch wenn sie eigentlich gerne arbeiten geht. Der Gyn verweigert dieses bisher jedoch, würde sie jedoch immer wieder krank schreiben, wenn es ihr nicht gut geht. Wir können es uns jedoch keinesfalls leisten ins Krankengeld zu rutschen (meine Frau hat nur einer Teilzeitstelle und ich bin Studentin), und dies ja sogar noch Einfluss aufs Elterngeld haben würde.
Wie habt ihr euren Gyn davon überzeugt, dass ein BV nötig ist?
Habt ihr praktische Tipps?
lg
no-way-out mit Maedchenbaby 20+2 fröhlich auf der Krabbeldecke und kleine Schwester 25+5 in Ehefraus Bauchi
Erzieherin in Grundschule, Migräne, kein BV
Für mich hört sich das leider auch "nur" nach ner AU an.
Es kommt scheinbar aber auch immer sehr auf den Arzt an, ob er trotzdem ein BV ausspricht.
Bin in einer ähnlichen Situation, meine AU ist allerdings SS-bedingt. Zumindest beim Elterngeld wird der Krankengeldbezug daher dann nicht berücksichtigt...
Hmm... also die Migräne ist ja irgendwie auch schwangerschaftsbedingt... Ich meine, sie hat auch sonst schon mal Migräne, aber hat dadurch weniger als 5 Tage im Jahr auf der Arbeit gefehlt... Und jetzt ist es echt krass...
Was ist mit der Gefährdung durch die Kinder? Ist das keine Gefahr für Mutter und Kind und damit relevant für ein BV?
Ich würde es beim ag versuchen. Aich der kann ein bv ausstellen. Wenn er ihr nichts anderes anbieten kann.
Huhu, meine Arbeitssituation sieht haargenau so aus wie ihre. Allerdings stellt der Gyn das BV nicht aus. Das muss der Arbeitgeber machen. Ich arbeite auch in einer Grundschule als Betreuerin mit sozialem Brennpunkt und bei uns ist es so, dass sobald die SS vom FA bestätigt ist, man ins BV geht. Meine Chefin hat mir einen Termin beim Betriebsarzt gemacht. Dort wurde mir Blut abgenommen und ich habe dort zusammen mit denen einen Gefährdungsbogen ausgefüllt. Als die Blutergebnisse da waren haben sie eine Empfehlung (BV oder nicht) an den AG geschickt und der wiederum sagt dann ja oder nein. Nun, bei uns ist es so, durch die starke Belastung (psychisch sowie körperlich) gibts in dem Fall IMMER Beschäftigungsverbot.
In meinem Fall wars so. 5. Woche positiv getestet, gleich zum FA. Die mich wegen meiner Vorgeschichte 5 Wochen krank geschrieben. Dann am ersten Tag nach meiner Krankschreibung zum Betriebsarzt. Da darf man nämlich wegen einem BV nur hin, wenn man gesund geschrieben ist. Und dann war ich ne Woche freigestellt bis die Ergebnisse da waren. BV gabs dann rückwirkend zu dem Tag, an dem ich den Termin beim Betriebsarzt hatte.
Ich würde deiner Frau raten, einfach mal mit dem AG zu sprechen. Da wird sich eine Lösung finden. Wenn der sich querstellt, kann deine Frau auch den Termin beim Betriebsarzt selbst machen.
Lg michelle2702 mit 17+2
Hey,
danke für die Antwort und schön, dass das bei dir so gut geklappt hat.
Den Gefährdungsbogen hat der AG auch ausgefüllt und mit ihr "besprochen". Demnach liegt keine Gefährdung vor...
Da sie geplant schwanger geworden ist und eigentlich ja auch arbeiten wollte ist sie auch immun gegen so ziemlich alles, also kann man darüber nicht argumentieren.
Aber einen Termin beim Betriebsarzt hatte sie bisher nicht (auch nicht angeboten bekommen).
Vielleicht doch den AG noch mal gezielt danach fragen? Ich meine, für die ist das ja auch besser, dann können die ne Vertretung bekommen, etc....
Ich würde den AG auf jeden Fall noch mal darauf ansprechen. Wie gesagt, Grundschule mit 90% verhaltensauffälligen Kindern, Aggressionspotential ist bei uns sehr hoch. Das ist alleine schon körperlich und psychisch anstrengend. Dann kommt dazu, dass deine Frau ja vielleicht auch mal ein Kind ins Sekretariat tragen muss weil es gestürzt ist und nicht laufen kann/will. Und mehr wie 5 kg sollte man ja nicht tragen. Dann noch Körperflüssigkeiten etc. Da kommt einiges zusammen was gefährlich werden kann. Nicht muss, aber eben kann.
Wir sind auch geplant schwanger und ich bin auch gegen alles immun. Meine Arbeitskolleginnen, die schwanger geworden sind, sind alle direkt ins BV gegangen. Eben durch diese schwierige Arbeitssituation.
Wenn deine Frau sich auf der Arbeit an sich nicht mehr wohlfühlt und der AG nicht drauf reagiert, würde ich wirklich einfach zum Betriebsarzt gehen und da nochmal die ganze Situation durchgehen. Ob das was bringt, weiß ich nicht. Aber ein Versuch ist es allemale wert.
Sobald es keine Ansteckungsgefahr besteht wird der Arzt auch kein BV aussprechen, wie viel hat sie noch? Muss die paar Monate noch durchstehen
Ja sie soll sich.direkt an den Betriebsarzt wenden! Viel Glück
Nein, Infektionsgefahr besteht nicht. Ab Anfang Oktober ist sie im Mutterschutz. Aber bis dahin sinds ja noch knapp 8 Wochen und sie hat nur noch 9 Tage Urlaub...
Hallo,
Ich kann euch sehr gut verstehen, habe vor der Geburt im gleichen Job wie deine Frau gearbeitet...OGS an einer Hauptschule mit heftigem Klientel... Ich wüde euch ein Gespräch mit dem AG empfehlen um einen evtl Arbeitswechsel anzustreben. Vor allem die körperlichen Übergriffigkeiten rechtfertigen ein BV, hier könnt ihr euch auf das Mutterschutzgesetz berufen, welches eingehalten werden muss. Wie gesagt, ich habe die gleichen Erfahrungen und weiß welche körperlichen und vor allem psychische Belastungen der Job in der Schwangerschaft mit sich bringt. Ich finde das Verhalten eures Gyn sehr fahrlässig, es geht um die Gedundheit deiner Frau und eures Babys...
Ich wünsche euch alled Gute!
Liebe Grüße
Ich persönlich glaube, dass unser Gyn von BV`s nicht so viel Ahnung hat bzw. ihm das zu aufwendig ist...
In der Betreuung der Schwangerschaft (und davor, das war bei uns auch ganz wichtig) ist er großartig und einfühlsam und alles. Ich "durfte" 15 Tage übertragen ohne Druck das Kind per KS holen zu lassen etc. also ein Wechsel des Gyn kommt für uns nicht in Frage. Aber wenn ich höre wie schnell andere Ärzte ein BV aussprechen möchten wir gerade weinen... ;)
Hallo,
wegen den Kopfschmerzen würde ich zum Zahnarzt gehen. Ich hatte in dieser Schwangerschaft auch Dauerkopfschmerzen/Migräne und dann war ich um 20. SSW zufällig beim Zahnarzt, weil ich mir ein Stück Zahn abgebrochen hatte und da stellten die fest, dass ich knirsche. Ich bekam eine Beißschiene und innerhalb kürzester Zeit verschwanden die Kopfschmerzen.
Zum anderen war ich beim 1. Kind auch Erzieherin in der OGS und trotz mangelnden Immunschutz habe ich von meinen FA auch keinen BV bekommen, da er meinte man kann sich überall anstecken, wo er prinzipiell auch recht hat.
In der 10. SSW habe ich meinem Arbeitgeber über meine Schwangerschaft informiert. Meine direkte Vorgesetzte hatte dieses ausversehen, nicht direkt weiter geleitet, weil sie sich echt nicht dabei gedacht hat und da rief plötzlich die Betriebsärztin in der 16. SSW in der OGS an und hat mich außer Betrieb gezogen. Ich durfte die Einrichtung nicht einmal mehr betreten, von jetzt auf gleich.
Mir fiel das sehr schwer, da mein Mann einen Abend vorher für drei Monate ins Ausland gegangen ist und ich als zugezogene so niemanden kannte,
Was ich sagen will, wendet euch mal an den Betriebsarzt.
Alles Gute,
Hope 35. SSW mit zwei Zwergen an der Hand (2 + 4 Jahre)
Danke, ich denke das werden wir Anfang nächster Woche auch tun. Also erst noch mal mit den direkten Vorgesetzten und wenn die den Betriebsarzt nicht ins Boot holen, dann werden wir den mal direkt kontaktieren.
Wie unterschiedlich das so alles ist von AG zu AG...
lg
Huhu,
also Deiner Freundin scheint es echt genauso zu gehen wie mir.
Bin auch in der 26. Woche, habe seit Anfang Mai Dauermigräne und zwar genau so wie Du sie beschreibst. Alles ausprobiert, auch im KH gewesen, Osteopathie, auch Zahnarzt (hab auch die Schiene bekommen, hilft aber auch nicht- dennoch würde ich es beim Knirschen empfehlen um die Zähne zu schützen!!)
Erts war ich vier Wochen krankgeschrieben, dann hab ich die Ärztin auf ein BV angesprochen. Sie sagte, in meinem Fall geht das eigentlich nicht, sie würde erst noch einmal krankschreiben (direkt für 6 WOchen), und wenn es dann nicht besser wird, würden wir nochmal sehen.
Als ich vor einer Woche bei Ihr war, sagte sie, dass sie es ungerne macht, aber dass sie in so einem Extremfall dann doch lieber ein BV aussprechn möchte. Das habe ich jetzt und war dadurch zum Glück nur eine kurze Zeit im Krankengeld. Also es scheint auch immer sehr auf den Arzt anzukommen. Dass es nicht ausgesprochen werden darf, stimmt jedenfalls nicht - ich denke, es ist den meisten Ärzten nur nicht lieb, weil sie viel Schreibkram haben bzw. das Ganze natürlich auch rechtfertigen müssen.
Ich kann Dir nur empfehlen das irgendwie durchzusetzen, ganz zur Not mal den Hausarzt fragen, der darf das ja auch.
Ich weiß echt wie das ist mit der Migräne..und insofern kann ich das wirklich nachvollziehen. BIn auch jemand der sehr gerne arbeitet, aber bei 6 Tagen in der Woche mit Kopfschmerezn und Erbrechen geht es nunmal nicht.
Nimmt Deine Freundin gegen die Schmerzen denn etwas ein?
Gute Besserung und LG