Partner möchte nicht mit in den Kreißsaal - verpasst er das ganz große Eltern-werden-Glück?

Hallo zusammen,

ich bin heute bei 21+5 und so langsam kommen die ersten Gedanken zum Thema Geburt. Mein Mann hat bisher gesagt, dass er nicht bei der Geburt dabei sein möchte. Er sagt, da haben Männer nichts verloren. Für mich ist das auch okay, ich könnte meine Mutter mitnehmen, aber ich habe auch keine Angst "allein" zu sein mit der Hebamme und wem auch immer vom Klinikpersonal.

Nun stelle ich mir aber die Frage, ob mein Mann diesen Moment, wenn das Kind geboren wird, der ja unglaublich bewegend ist (ich hab die Geburt meiner Schwester vor 13 Jahren live miterlebt), ob er diesen Moment nicht "verpasst" wenn er nicht dabei ist?! Ich kann mir vorstellen, dass genau das auch eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind erzeugt. Wie seht ihr das? Ich werde meinen Mann nicht zwingen, fände es nur schade, weil ich eher denke, er verpasst was?! #kratz

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Also mein Mann war bei der Geburt dabei..und für ihn war es kein schönes Erlebnis.. Und ich glaube die Bindung die er jetzt hat , hat nix damit zu tun das bei der Geburt dabei war sondern weil es SEIN Kind ist...

Jetzt lasse ich ihm die freie Wahl ob er mit möchte oder nicht.. Denn ich weiß das auch wieder eine super Bildung zum Kind habe wird.

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Ich glaube nicht, dass die Bindung des Vaters durch das geburtserlebnis gefestigt wird. Er wird ja sicher kurz darauf zu euch kommen und dann habt ihr die ersten Stunden miteinander. Das ist doch das wirklich Schöne :-)
LG

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ich denke, wenn er diese entscheidung getroffen hat, verpasst er in dem sinne auch nichts. wenn er dabei sein will und dann zu spät kommt oder gerade in dem augenblick auf toilette o.ä. ist, wenn das kind aus deinem bauch kommt, dann würde ich das eher als "verpassen" sehen.

mein mann hat zu beiden kindern eine gleich enge bindung, obwohl er beim großen bei der geburt dabei war und bei der kleinen nicht (da musste er auf den großen aufpassen). ich kann nicht sagen, dass das seine beziehung zu den kindern in irgendeiner weise beeinflußt hat. jetzt beim dritten wird er auch wieder nicht dabei sein und stattdessen die kinder betreuen. die kommen dann alle direkt nach der geburt (oder je nach tageszeit eben morgens nach dem aufstehen) und besuchen uns.

er fand die geburt des ersten kindes zwar aufregend, toll und möchte das erlebnis auch nicht missen, aber es stört ihn auch nicht, dass er die anderen geburten eben nicht direkt miterleben kann. dafür kann ich mich voll und ganz entspannen und auf die geburt einlassen weil ich weiß, dass die anderen kinder gut aufgehoben sind.

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Ich denke auch nicht dass die Bindung zum Kind schlechter ist wenn er nicht bei der Geburt dabei ist. Trotzdem verpasst er meiner Meinung nach etwas. Mein Freund meinte nach der Geburt unseres Sohnes dass er wirklich nur jeden empfehlen kann dabei zu sein. Und ich denke auch dass wir froh sein können dass in unserer Gesellschaft das heute möglich ist. Wenn jemand nicht möchte, ist das natürlich was anderes.
Vielleicht könntest Du es ja mal damit probieren dass DU seine Unterstützung brauchst bei der Geburt und ihn deshalb gern dabei hättest.

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Meiner war bei der Geburt dabei. Er meinte er bekommt die Bilder gar nicht mehr aus dem Kopf. Das ganze Blut, der Dammschnitt usw. Kann schon verstehen, wenn ein Mann das nicht möchte.

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Ich hab das eigentlich nie im Sinne der Bindung an das Kind gesehen, sondern für mich war es eine Unterstützung meinen Mann bei mir zu haben. Er war bei allen 3 Kindern dabei. Fand es schön, dass er da war und Händchen gehalten hat und Mut zugesprochen.... Ich glaub für ihn wäre es sogar schlimmer gewesen, wenn er draußen hätte warten müssen, ohne zu wissen was los ist.

Was hält Dein Mann davon mitzukommen und ihr sprecht aber ab, dass es für Euch beide auch o.k. ist, dass er jederzeit den Kreißsaal verlässt. Wäre doch auch eine Variante ?

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Es ist noch nicht sehr lange üblich, dass die Männer bei Geburten dabei sind...

Mein Mann wird dabei sein - weiß aber auch von aberhunderten Tiergeburten, was da ungefähr auf ih zukommt. Ich kann durchaus verstehen, wenn Männer da bammel vor haben.

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Danke für Eure Antworten!

Dass er Bammel hat oder das nicht alles sehen muss oder will, ist ja eher nicht das Problem. Dasss es auch unangenehm werden kann, wissen wir ja alle... das ist wohl auch der Hauptgrund, warum er nicht dabei sein möchte/muss und lieber vor der Tür wartet. Die Variante mit dem "jederzeit-rausgehen" finde ich ganz gut, schlage ich ihm mal vor.

Und danke für die Antworten, dass es nicht unbedingt eine stärkere Bindung macht.

Meine Frage geht so in Richtung: Das ist so etwas besonderes, wenn das Baby geboren wird und die ersten Sekunden in dieser Welt ist und wenn alles gut ist, den Eltern, insbesondere der Mutter in die Arme gelegt wird... usw. ich habe es eben bei meiner Schwester erlebt und fand das einen der schönsten Momente meines Lebens. Da wird das Leben nochmal neu definiert. Einfach Gänsehautfeeling...
Ich weiß zwar nicht, ob die Geburt unseres Kindes dann auch in ähnlicher Weise solche Gefühle auslöst bei ihm, aber wenn alles gut läuft, dann ist das doch ein Erlebnis, was man(n) erlebt haben muss? :-D

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Ja, genauso sehe ich es auch. Für mich was es auch der schönste Moment in meinem Leben und ich freue mich dass ich ihn mit meinem Freund teilen konnte. Allerdings glaube ich auch dass ein Mann das anders sieht und wir das nicht von Ihnen erwarten können. Aber da wie gesagt mein Freund auch sehr positiv beeindruckt war, weiß ich dass er es auch sehr positiv gesehen hat.

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Ich denke, die bindung hat beim Vater nichts mit dem geburtserlebnis zu tun. Die kann man so oder so aufbauen . ABER was ich mir halt immer bei solchen Männern , die der Frau in dieser Zeit nicht zur Seite stehen wollen, frage, verzupfen sie sich auch, falls sie mal schwer krank sein sollte und mit argen schmerzen da liegt? Nur weil maenner so etwas nicht sehen können , ertragen etc . Muss die Frau dann da auch alleine durch? Im prinzip ist ja eine geburt auch nichts anderes, sogar positiver als krankhafte schmerzen, da ja am ende das Kind als "belohnung" da ist.

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Naja, nicht zur Seite stehen wollen ist es ja bei einigen auch nicht. Es gibt aj auch welche, die können nicht mal was dafür. Mein Vater kann nicht mal ein US-Bild sehen, da tut ihm schon alles weh. Es gibt eben Menschen, die können mit Schmerzen, Blut etc nicht umgehen und da hat der Körper so einen Reflex, der manche auch einfach wegklappen lässt... viele klappen auch vor Spritzen um, weil sie Panik haben und der Körper macht als Schutzmechanismus dicht und lässt die Leute wegklappen.

Aber darum geht es hier ja nicht. Mein Mann (der nicht zu oben beschriebender Sorte gehört) möchte halt nicht mit. Er steht mir schon zur Seite, in guten wie in schweren Zeiten, keine Sorge... Ich bin ja nicht schwer krank bei der Geburt und zur Zeit denkt er, es ist eher nichts für ihn, eine schwere Krankheit ist da doch nochmal was anderes... #winke

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War ja auch nicht böse gemeint. Solche gedanken gehen mir halt dabei einfach durch den Kopf. Und sich wegen eines Ultraschallbildes so reinzusteigern, ist schon etwas übertrieben ;-). Und ja, eine schwere krankheit ist nochmal was anderes, deshalb würde .mir das dann auch zu denken geben, wenn mein Mann schon nicht zur Geburt mit will. Aber wenn es für Euch passt , ist ja alles prima ;-)