Schwanger in der ambulanten Pflege

Hallo ihr Lieben,
ich habe erfahren das ich schwanger bin, was mich doch etwas überraschte, weil ich doch noch nicht damit gerechnet hatte ;)
An sich ja eine schöne Sache, allerdings arbeite ich in der ambulanten Pflege...

Als ich ihr mitteilte, das ich schwanger bin war sie nicht sehr begeistert, tut mir auch total leid, das es ein so schlechter Zeitpunkt ist, wegen Weihnachten und Feiertagen und so, wo wir dazu noch so wenig Leute zur Zeit sind.

Zuerst wollte sie mich scheinbar auch freistellen, aber dann rief sie mich an, dass die Bescheinigung des Frauenarztes nicht reicht, das wenn die Ärztin ein Beschäftigungsverbot ausstellen muss. Ich soll morgen gefälligst zur Arbeit kommen, nur weil ich schwanger bin wäre das kein Grund einfach die arbeit fallen zu lassen.

Sie sagt sie stellt Leute zusammen, die laufen können und nur gewaschen werden müssen. Klingt ja recht gut, aber ob das auch wirklich so funktioniert bin ich mir unsicher. Das Mutterschutzgesetz ist da auch sehr schwammig. Einerseits warnt es vor Rutschgefahr beim Duschen usw und das man keine Leute stützen darf und ähnliches, anderseits steht Grundpflege als erlaubt.
Alles was viel mit Strecken. Bücken usw verbunden ist, soll auch nicht gemacht werden. Aber zum Anziehen der Leute, zum Füße waschen und Kompressionsstrümpfe an und ausziehen muss ich mich bücken... Ich frage mich wie das gehen soll...
Mir wurde schon die letzten Tage immer schlecht beim vielen Bücken..

Außerdem war meine erste Schwangerschaft eine Fehlgeburt, die 2. verlief auch nur mit Komplikationen und daher habe ich nun doch extrem Angst mich zu überlasten :(

Meine Ärtzin kann ich erst heute Abend wieder anrufen um ihre Entscheidung anzuhören, meine Chefin verlangt aber (verständlicherweise) jetzt von mir das ich ihr sage ob ich komme oder nicht. :(

Was würdet ihr denn tun?

Entschuldigt, das das nun so lange geworden ist.

Liebe Grüße Llyana

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Hallo,

das gleiche Problem hatte ich auch mit meinem Arbeitgeber. Erst total Verständnisvoll und dann wurde ich total angemault, dass ich mich nicht so haben soll. Ich musste mir auch das BV von meiner Ärztin holen. Meine hatte totales Verständnis dafür und hat es mir sofort ausgestellt. Leider machen das nicht alle Ärzte. Musst du sehen ob du es bekommst. Ansonsten gehe zum Betriebsarzt und spreche mit ihm.

Viel Glück

Nancy 23+0

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Huhu,
ja ganz lustig nun... hatte mich nu entschieden wenigstens morgen arbeiten zu gehen, das meine Chefin planen kann und rief sie nochmal an.
Auf einmal meinte sie, dass sie mir doch so ein Beschäftigungsverbot ausstellt, ich aber eine andere Bescheinigung vom FA brauche. (Auf meiner stand nicht mal das voraussichtliche Geburtsdatum). Sehr verwirrend.
Auf den Hinweis, dass sie das Geld ja von der Krankenkasse auch zurück bekommt, maulte sie mich an, das es nicht ums Geld geht sondern um die Arbeitskäfte die fehlen... aber da kann ich ja leider auch nichts für :(
Ich lasse meine Kolleginnen ja nur ungern im Stich, aber nun muss ich wohl an mich und mein Baby denken.
Aber nun habe ich ein mega schlechtes Gewissen und kann mich gar nicht entspannen :(

LG LLyana

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War bei mir auch hab allerdings bis vor drei Wochen noch gearbeitet da mein FA mir kein Verbot gab es ist ja alles gut da kann man arbeiten. Chefin hat mir auch keines gegeben nur halbes also von 100% auf 50% da ich ja nicht alles machen durfte. Hab dann wirklich überwiegend die gleichen Leute gehabt, ATS anziehen, waschen, VW usw. Mir wurde auch gesagt zwecks Personal und ich würde mich ja daheim nur langweilen. Wenn ich dann mal nicht konnte weil mir zu stark schlecht war und ich anrufen musste morgens würde ich dumm gefragt ob ich das nicht früher wusste. Wie soll ich abends wissen das es mir morgens schlecht geht. Sei froh das du eins bekommst dann bleibt dir sowas erspart, zwecks schlechtem Gewissen denk dran andere würden es auch so machen kenne genug bei denen das so war. Schau auf dich und deinen Bauchbewohner alles andere ist egal.

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Das sehe ich genauso, du und dein Kind sind jetzt wichtig. Außerdem kann deine Chefin deine Stelle neu belegen, das steht ihr frei. Also nicht darüber nachdenken. Genieße jetzt deine Schwangerschaft....alles gute.

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Ein BV müsste dir dein Arbeitgeber ausstellen, wenn er deinen Arbeitsplatz nicht Mutterschutzrecht-konform gestalten kann. Das hat dir dein AG aber anscheinend so angeboten. Hierfür muss eine Gefährdungsbeurteilung gemacht worden sein. Diese solltest du einsehen. Wenn es passt, kannst du getrost weiter arbeiten.
Zu deinen Sorgen:

"Alles was viel mit Strecken. Bücken usw verbunden ist, soll auch nicht gemacht werden. Aber zum Anziehen der Leute, zum Füße waschen und Kompressionsstrümpfe an und ausziehen muss ich mich bücken"

Wenn du dich anziehst musst du dich auch bücken, strecken, drehen und in der Dusche kannst du auch zuhause ausrutschen. Lies bitte das Mutterschutzgesetz genau. Da steht wenn man "regelmäßig" diese Körperhaltung einnimmt. Also nicht "Bücken, Strümpfe an, Schuhe an und wieder aufstehen" sondern zB die Tätigkeit einer Raumausstatterin, die einen Teppichboden verlegen muss. Oder in der Kommissionierung, wo man dauernd Sachen aus einem niedrigen Fach irgendwo hinsortiert. Das sind jetzt nur Beispiele.

Gegen die Rutschgefahr gibt es spezielle Schuhe, die JEDER tragen sollte, nicht nur Schwangere.

Hier hast du mal ein allgemeines Dokument zu dem Thema. Wenn du weitere Fragen hast und dir Sorgen machst, solltest du deine Gewerbeaufsicht kontaktieren:

http://www.gewerbeaufsicht.niedersachsen.de/download/30030/Ratgeber_Mutterschutz_Ambulante_und_stationaere_Pflege_Stand_01_2014.pdf

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Hallo Szalona,

ich wollte meiner Chefin ja sagen, das ich zur Arbeit komme und mir anschaue ob das so klappt, aber dann sagte sie ja schon sie stellt mir das Verbot aus.

Wie gesagt geht es mir nicht prinzipiell darum nicht zu arbeiten, ich hab einfach nur Sorge, durch die Erfahrungen der vorangegangenen Schwangerschaften.

Was das bücken angeht... wenn du mehrere Leute an einem morgen hast, denen man Beine und Füße wäscht oder Kompressionsstrümpfe anzieht, verbringt man recht viel Zeit in der Hocke oder auf den Knien... ist nicht das gleiche, wie sich selbst die Hose hochzuziehen.

Das mit der Rutschgefahr ist mir auch klar, damit wollte ich auch nur sagen, das es irgendwie etwas widersprüchlich oder eben Auslegungssache ist was so im Mutterschutz steht.

Letztendlich ist es ja nun doch nicht mehr wichtig, weil sich scheinbar alles doch noch schnell geregelt hat. Also viel Wind um nichts :)

Aber danke für deine HInweise

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Vielen Dank für eure Antworten,
ich fühle mich nun schon etwas beruhigter, das schlechte Gewissen bleibt aber wohl erst mal. Ich kenne ja schließlich die Situation bei der Arbeit, anderseits könnte jederzeit irgendwer auch krank werden und ausfallen..

Ich habe gerade die neue Bescheinigung beim Arzt abgeholt und hoffe das diese nun ist wie meine Chefin das braucht. Würde ja eigentlich von ausgehen, das der FA weiß wie das auszusehen hat.

Ich hoffe ich kann nun einfach nur die Schwangerschaft genießen :)

Liebe Grüße
Llyana

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Hallo Llyana!

Ich bin in genau der gleichen Situation wie Du. Bloß das ich morgen erstmal zu meiner Chefin muss um Ihr die Nachricht zu überbringen. Ich denke sie wird nicht begeistert sein, gerade vor den Feiertagen. Aber wir müssen jetzt an uns und unsere Krümel denken. Andere würden es nicht anders machen. Ich denke bei mir wird es auch auf ein Bv hinauslaufen.

Eine schöne Ss und einen schönen Abend dir noch! :)

Lg

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Huhu,
und wie ist es bei dir gelaufen?

Als ich am nächsten Tag dort war um meine Sachen abzugeben (Schlüssel usw) war meine Chefin wieder etwas versöhnlicher. Hat mir alles Gute gewünscht und gesagt ich solle doch zwischendurch mal vorbei schauen.

Eine Kollegin rief mich immerhin auch an und hat sich total für mich gefreut :)

LG

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