Guten Morgen,
ich hab da mal ne Frage:
Gerade eben wurde ich von einem Headhunter kontaktiert, der auch noch eine interessante Stelle im Angebot hatte. Mit meinem Job bin ich sowieso unglücklich, meinen AG und mich vereint - ehrlich gesagt - nur noch das Mutterschutzgesetz und dessen Kündigungsschutz.
Ich bin jetzt in der 16.SSW, kann, wenn ich nicht grade knallenge Sachen trage, die Schwangerschaft noch sehr gut verbergen, theoretisch.
Es spricht ja nichts gegen Bewerbungen in der Schwangerschaft und es gibt sogar einige unter uns, die trotz Schwangerschaft für eine langfristige Zusammenarbeit eingestellt wurden. (Was ich echt klasse finde!)
Soll ich ganz normal meine Unterlagen senden, das Thema Baby gar nicht erst ansprechen, sondern erst, wenn es zu einem persönlichen Termin kommt?
Spätestens beim Termin würde ich es sowieso sagen - das ist einfach nur fair. Vielleicht nicht gleich zu Anfang, sondern dann zum Ende, wenn die übliche Frage nach weiteren Fragen des Bewerbers kommt
Hat sich jemand schon mal schwanger beworben? Habt ihr Tipps?
(ich hätte ehrlich gesagt kein Problem, meinen AG asap zu verlassen, ich denke, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht, da ohnehin schon jemand für mich eingestellt wurde und man mir ja zu Beginn der SS schon einen Aufhebungsvertrag schmackhaft machen wollte)
Danke euch!
schwanger bewerben - Recruiting über Headhunter
Hallo,
ganz ehrlich?
Ich persönlich würde mich erst nach der Elternzeit woanders bewerben.
Es ist total doof, wenn man dich jetzt irgendwo einarbeitet und so weiter und so fort und du dann bald wieder für längere Zeit (mindestens ein Jahr plus vorher Mutterschutz ausfällst).
Das würde ich als neuer AG auch so sehen und dir raten, dich nach der Elternzeit erneut zu bewerben.
Alles Gute
Rein rechtlich musst du von der ss nichts erzählen und darfst sogar lügen, wenn du danach gefragt wirst.
Also bewirb dich ruhig.
Aber wenn sie vor hat, dort längerfristig (auch nach der Elternzeit) zu arbeiten, dann finde ich es wichtig, dass man ehrlich zu seinen Vorgesetzten ist und eine gute Basis schafft.
Einfach lügen oder verschwiegen geht gar nicht, jedenfalls nicht in dieser Situation und bereits in der 16. SSW.
Sie ist ja kaum eingearbeitet, dann beginnt ihr Mutterschutz und sie fällt für die Zeit der Elternzeit aus. Das fände ich total unfair und glaube kaum, dass der AG dann das Arbeitsverhältnis nach der Elternzeit fortsetzen möchte.
Das ist wieder was anderes. Das RECHT hat sie. Und sie schreibt ja selbst, dass sie es beim persönlichen Gespräch erwähnen wird.
Aber wenn sie es nicht in die Unterlagen schreibt, finde ich das völlig ok. Ist ja quasi nur, um nicht von vornherein aussortiert zu werden.
Dass sie trotz Mutterschutz und elternzeit ein Gewinn für die Firma ist, muss sie eben im persönlichen Gespräch überzeugen.
Hallo candyprincess,
kurz vorab: Ich bin Headhunter für die Softwarebranche und rate dir dringend, mit offenen Karten zu spielen!!!
Klar spricht nichts dagegen, sich schwanger zu bewerben und je nach Branche stellt dies auch durchaus kein 'Hindernis' dar... Im IT-Bereich z. B. herrscht Fachkräftemangel, weshalb einige Unternehmen durchaus vom Suchprofil abweichen. In welcher Branche bist du tätig?
Aber ich hatte den Fall (schwanger und verheimlicht) selbst schon und muss rückblickend sagen, dass es für keine Partei gut ausgegangen ist :(
Eine Firma zahlt sehr viel!!! Geld an den Recruiter und erwartet dafür in der Regel einen LANGFRISTIGEN VOLLZEIT-Mitarbeiter. Der Headhunter sucht entsprechend den Vorgaben nach Kandidaten, die normal durch den Vorstellungsprozess im Unternehmen gehen müssen.
In meinem Fall hat die Mitarbeiterin nach der Probezeit die Bombe platzen lassen. Das Unternehmen wollte eine Entschädigung von uns und hat die Zusammenarbeit gekündigt, die Mitarbeiterin ist kurz darauf gegangen, weil das Klima dementsprechend war und hat sich wieder bei uns gemeldet, ich musste meine Provision zurück zahlen und wir haben nicht mehr mit ihr zusammengearbeitet, da das Vertrauensverhältnis weg war...
Wie gesagt, ich bin 'befangen', da ich Recruiter bin, aber erfahrungsgemäß sind offene Karten von Anfang an der bessere Weg!
Und ja, ich habe auch schon erfolgreich eine schwangere Kandidatin vermittelt, die nun zwei Jahre später dort Teamleiterin ist :)
Vg und alles Gute,
die.inetian
Hallo,
danke für deine Erzählung aus der "anderen" Sicht.
Es ist so, dass ich, hab ich ohnehin geschrieben (hoffe ich), spätestens beim Vorstellungstermin mit offenen Karten spielen würde. Ich würde niemals den Job annehmen und dann am ersten Tag meinen Mantel ausziehen und eine fette Kugel vor mich her schieben "Hallo und ach ja, ich bin schwanger und in 2 Monaten verschwinde ich in Mutterschutz". (Denn selbst wenn alles schnell geht - vor Mitte Februar/Anfang März ist mit einer Einstellung nicht zu rechnen, da bin ich dann schon Mitte 5./Anfang 6. Monat, da ist nix mehr mit verheimlichen oder "Uuupps hab's erst in der 11. Woche gemerkt" oder so was).
Ich denke aber, wenn ich sage "Leute, ich bewerbe mich bei euch, bin aber im 4. Monat schwanger" gleich zu Beginn meiner Bewerbung, dann werde ich erst gar nicht eingeladen, bzw. gleich direkt vom Recruiter abgelehnt und dem Unternehmen gar nicht erst vorgeschlagen, bzw. bekomme deren Kontaktdaten für eine Bewerbung gar nicht erst.
Ich verstehe - natürlich - die Unternehmensseite. Klar - einarbeiten, nachschulen, etc. pp. da ist man gut 6 Monate (je nach Position) beschäftigt.
Das kann man sich nicht unbedingt leisten. Es sei denn, man benötigt dringend jemanden und es ist okay, wenn die Mutter während der Elternzeit zB nur 1-2 Tage/Woche kommt und dennoch weiter arbeitet (was ja völlig okay wäre für mich).
Ich hab einen Abschluss in BWL und mache gerade noch einen Master in Informatik, der Job behandelt beide Aspekte.
Wie gesagt - verschweigen - nein! "Die Bombe" ließe ich beim ersten Termin auf jeden Fall platzen, aber es gibt, wie du selbst sagst, auch Fälle, wo selbst Schwangere nicht abgewiesen werden. Es kommt halt immer auf die Branche und die Profile an.
Danke dir!
lg
Hihi, BWL und Informatik hört sich nach meiner 'Zielgruppe' an ;) , aber keine Angst, ich bin selbst grad in Elternzeit... :P Evtl. war es ja ein/e Kollege/in, die dich angeschrieben haben...
Zu deiner Verteidigung: Doch, du hast klar geschrieben, dass du seitens des Unternehmens mit offenen Karten spielen möchtest... :)
Aber ich würde allerdings auch den Recruiter von Anfang an mit an Bord holen. Immerhin nimmt er dir ein ganzes Stück Arbeit im Bewerbungsprozess ab, meistens ohne dass für dich Kosten entstehen, deshalb kann er dafür auch Ehrlichkeit erwarten.
Das ist einerseits wichtig, da wir vor dem Kunden 'das Gesicht verlieren', wenn der Kandidat im Gespräch Infos rauslässt, worüber wir nicht im Vorfeld informiert waren. Andererseits musst du ja nicht selbst für dich deinen Marktwert 'austesten'. Ein guter, spezialisierter Headhunter kann aufgrund deines Profils/deiner Arbeitserfahrung und dem vorgegebenen Rahmen/Suchprofil des Unternehmens sehr gut einschätzen, ob es passt bzw. noch was vor einem Gespräch reißen, sollten die Vorstellungen (egal in welchen Bereichen sei es Gehalt, Arbeitszeit etc.) auseinander gehen. So kann der Recruiter auch im Vorfeld schonmal vorsichtig antesten, wie der potentielle neue Arbeitgeber z. B. einer schwangeren Bewerberin über eingestellt ist. Glaub mir, ein Recruiter hat ebenfalls ein hohes Interesse daran, Kandidaten in Gespräche zu bringen, jedoch erspart er allen Beteiligten auch Zeit, wenn es ein absehbares K.O. Kriterium ist...
Auch hat er evtl. Teilzeitstellen bzw. noch andere passende Stellen in der Hinterhand oder geht gezielt für dich auf die Suche. Vorausgesetzt alle Wünsche, Anliegen etc. liegen klar und offen formuliert vor... ;)
Wenn du noch Fragen an die 'andere Seite' hast, einfach her damit. Sorry für den langen Text, ich merke gerade, dass mir mein Job manchmal (wirklich nur manchmal) ein bissl fehlt :P
Lg die.inetian
ich würde es genau so machen, wie du es geschrieben hast.
bewerben, zum gespräch gehen falls du eingeladen wirst und dort aber auch ehrlich sein. probieren würd ich es, hast ja nix zu verlieren.
oft zieht es sich ja auch ewig bis die gespräche statt finden, dann sieht man rs evtl. ja eh schon.
mir hat mal bei einem info gespräch vor der eigentlichen bewerbung, die person, deren nachfolge ausgeschrieben war erzählt, dass sie sich damals schwanger auf die stelle beworben hat und sie trotzdem bekommen hat. einfach weil es passte.
Hallo
sorry aber ich finde das geht gar nicht. Rechtlich gesehen keine Ahnung ob man es verschweigen darf oder nicht. Aber ich fände es ziemlich unfair gegenüber dem Arbeitgeber wenn du es in diesem Stadium verschweigen würdest. Einarbeiten ist immer Mehrarbeit und für was ? dass du dann für ein Jahr oder mehr ausfällst??
Ich hätte da ein unheimlich schlechtes Gewissen und ein gutes Arbeitsklima fördert es auch nicht.
Also falls sie dich zu einem Gespräch einladen würden, dann sicherlich die Wahrheit sagen. So wärst du aus dem Schneider und keiner kann dir was vorwerfen und wenn sie dich dann nehmen würden, umso schöner
lg Helena
Hallo Helena,
vielleicht hab ich's nicht richtig kommuniziert - ich würde es nicht verschweigen. Ich weiß, dass ich das Recht habe, wenn ich im Gespräch darauf angesprochen werde, dass ich zB rundlich bin, zu sagen "nein, ich bin nicht schwanger".
Ich würde es nur niemals machen. Denn selbst wenn sie mich deswegen nicht kündigen dürfen (abgesehen vom Mutterschutzgesetz) - die Beziehung zum AG ist nachhaltig gestört und ich denke nicht, dass ich nach der Elternzeit dort noch große Karrierechancen hätte, oder gar weiter behalten werde.
Ich würde es bloß nicht in die schriftlichen Unterlagen schreiben, mit denen ich mich bewerbe. Aber beim Gespräch würde ich es auf JEDEN Fall sagen.
(Ich bin in der 16.SSW, wenn das Gespräch bald ist, dann nicht vor der 18.SSW - irgendwann ist auch der Zenit von weiten Blusen und Babybäuchen überschritten. Vor allem, wenn man grundsätzlich schlank ist und der Bauch irgendwie eine Linie mit dem Busen ergibt, selbst in weiten Blusen).
Ich wurde in beiden meinen Schwangerschaften von Headhuntern angesprochen und habe Ihnen gesagt dass ich wegen meiner bevorstehenden Elternzeit keine neue Arbeit annehmen möchte, ich aber nach der Alternzeit ab xxx gern eine neue Stelle in diesem Bereich antreten möchte und deshalb an zukünftigen Angeboten dieser Art weiterhin interessiert bin.
Und die haben mich dann wirklich kontaktiertund haben mir auch weiterhin Angebote geschickt.
Ich weiß auch von einer Bekannten dass sie während der SS von einem neuen AG eingestellt wurde und sie ihm mit der Zusage entgegenkam nach 5 Monaten schon wieder mit arbeiten zu beginnen.
Hallo,
danke für deine Infos - das ist natürlich eine gute Methode.
Relativ früh wieder anzufangen wäre nicht unbedingt das Problem, da unser Elterngeld ohnehin nicht hoch ist und die zweite Einkommenssäule von meinem Studienverlauf abhängig ist (wir wissen ja noch nicht, wie das mit dem Baby dann weiter geht).
Hallo,
wie lange hast du denn vor in Elternzeit zu gehen? Bewerben kostet nix, aber ich würde auch mit offenen Karten spielen!
Ich hab mich schwanger beworben und gleich gesagt, dass ich nach den gesetzlichen Fristen voll einsteigen möchte, da mein Freund in Elternzeit gehen will. Dann hatte ich überhaupt keine Probleme im Bewerbungsgespräch!
Wenn du allerdings vor hast 1-3 Jahre in Elternzeit zu gehen könnte es durchaus schwieriger werden und ich würde mir überlegen, ob du das wirklich möchtest mit dem bewerben und dann erklären müssen "naja ich komme dann für ein paar Monate und dann bin ich erstmal laaaange weg"!
Viele Grüße
puravida
Hallo,
da hast du natürlich recht, mit offenen Karten würde ich ohnehin spielen.
Ich hab kein Problem damit, bald wieder einzusteigen, ehrlich gesagt. Unser Elterngeld ist nicht sonderlich hoch, wir hatten ohnehin nur vor maximal 1 Jahr zuhause zu bleiben.
:)
Sprich mit deinem partner und schmiedet zwei Pläne: einmal was passiert wenn du dich bewirbst und was du deinem zukünftigen ag sagen möchtest (zb 4 monate elternzeit und der Papa danach noch x monate elternzeit) und wie ihr es händeln wollt, falls du bei deinem jetzigen ag bleibst. Es hängt ja auch ne fremdbetreuung oder vll teilzeitregelung oder oder mit dran. Im bewerbungsgespräch wirst du auf jeden Fall gefragt wie so deine Vorstellungen sind und evtl auch ob du schon nen kitaplatz oder so hast. Ich drück dir die Daumen!