Hallo ihr Lieben,
Ich habe schon einen fast zwei Jahre alten Prinzen und habe Anfang Februar ziemlich überraschend positiv gestesten.
Mein Arbeitgeber, ich bin Ärztin in einem kleinen kommunalen Krankenhaus und in Vollzeit tätig (der Schwiegerpapa hütet Prinz und Hund) hat total cool reagiert. Ich brauche mich nicht mehr um Blutabnahmen etc. kümmern und betreue auch keine isolierten Patienten mehr (gut wegen der Grippewelle...). Dienste natürlich auch nicht mehr. Lediglich das Einhalten der Arbeitszeiten ist ein Problem, da wir total überlastet sind. Ich hab eben meinen Bereich für den auch nur ich zuständig bin, und gehe auch erst wenn da alles erledigt ist und es meinen Patienten gut geht. Habe es trotzdem immer geschafft, um spätestens halb sechs nach hause zu gehen (halb acht fange ich an, ich bin aber oft eine halbe Stunde frühe da). Pausen mache ich nicht, zu viel zu tun. (Ich bringe mir Essen mit und werte dann nebenbei Untersuchungen aus oder schreibe Briefe oder ...).
Soviel zu meiner derzeitigen Arbeitssitutation. Bis auf das Meine Kollegen nicht gerade toll sind bin ich eigentlich ziemlich zufrieden. Die letzte Schwangerschaft war total unkompliziert und ich war fit bis zum Ende, damals war ich im letzten Studienjahr und konnte alle Praktika problemlos beenden. Auch das Staatsexamen drei Wochen nach Geburt hat gut geklappt (dank der tatkräftigen Untestützung meiner Schwiegereltern). Ich war mir deswegen immer sicher, dass ich während der Schwangerschaft weiter arbeite, so lange es mir gut geht und nichts dagegen spricht.
Jetzt aberdas große ABER...
Am Freitag war ich beim Betriebsarzt. Der ist super nett. Ich darf mir aussuchen, wie ich es mache, und dürfte auch weiterarbeiten so lange ich mich wohlfühle. Aber da er mit schwangeren Ärztinen schon ab und zu schlechte Erfahrungen gemacht hat (Eine Kollegin war mal alleine af Station und hat bei einer Reanimation mitgeholfen. Der Patient überlebte, abersie verlor im Anschluss ihr Kind...) mach er jeder das Angebot, ein Berufsverbot auszustellen. Das sei keine Strafe, sondern ein Geschenk.
Und tatsächlich - ein Berufsverbot hätte jede Menge Vorteile für mich: ich würde mehr Geld bekommen. Ironischerweise. Das BV-Gehalt errechnet sich aus den letzten drei Monaten vor SS, und da habe ich voll inkl. Dienste gearbeitet - macht 600€ netto Unterschied zum Grundgehalt!. Jetzt mache ich keine Dienste, kriege daher nur Grundgehalt. Könnte Dienstausgleichszahlunen beantragen, aber da die sich nach den letzten zwölf Monaten vor SS berechnen und ich erst seit zehn Monaten gearbeitet hab und vorher kein Einkommen hatte, und zudem erst seit August densttauglich bin und volle Dienste mache, macht das im Schnitt eigentlich keinen Unterscheid zum Grundgehalt...). Ich kriege akso 600€ mehr, als wenn ich jetzt weiterarbeite. Das macht dann logischerweise auch meh Elterngeld in der Elternzeit.
Außerdem könnte ich natürlich Zeit mit meinem Söhnchen verbringen und mit ihm eeendlich wieder zum Kinderturnen gehen (das wünsche ich mir schon lange, aber montags nachmittags?! Normal undenkbar dass ich da früher gehe, da über das Wochnende die meiste Arbeit anfällt...). Ich könnte auch selbst wieder regelmäßig Sport machen. In der letzten SS war ich von Anfang an viel aktiv, Walken, Schwimmen, Yoga, Pilates,... Und das hat mir sooo gut getan. Und außerdem bin ich leider immer noch nicht fertig mit meiner Doktorarbeit, an der ich weiter schreiben könnte. (Also die Zeit daheim würde ich schon rumrkiegen ).
Und es ist daheim auch sicherer, denke ich. Zwar ist der Prinz sicherlich eine ebenbürtige Keimquelle zu den Patienten, aber gerade die Arbeitszeiten und der Stress... Und ob ich bei einer Reanimation einfach weggehen könnte?! Ich weiß nicht...
Allerdings: Wenn ich daheim bleibe, verlängert sich logischerweise meine Ausbildungs- (bzw. Weiterbildungs-)Zeit. Ich brauche fünf volle Jahre bis zur Facharztprüfung für Allgemeinmedizin und habe Ende Februar gerade mal ein Jahr voll. Das ganze verzögert sich dann durch die Elternzeit ja ohnehin (wie lange ich zuhause bleibe weiß ich noch nicht. Mein Sohn war knapp ein Jahr alt als ich Vollzeit eingestiegen bin, und das fand ich schon früh. Teilzeit ist in meinem Job unrealistisch. Gibt es zwar formal, funktioniert aber in der Realität eher schlecht bis gar nicht). Und ich möchte gerne fertig wrden, um mich mit meiner eigenen Praxis selbstständig zu machen und nicht mehr an das Klinik/Dienstsystem gebunden zu sein und flexibler zu werden was Arbeitszeiten angeht - auch damit ich wieder mehr von den Kindern hab. Und so entspannt wie zur Zeit kann ich normal nicht arbeiten. Ohne Dienste und mit recht guten Arbeitszeiten, zumindest nicht mehr als 1,5 Überstunden pro Tag.
Was meint ihr? Bin wirklich hin- und hergerissen...
Tschuldigung für den elendig langen Text, ist nur irgendwie eine ziemlich komplexe Situation gerade.
Liebste Grüße, I. mit dem Prinzen (22 Monate) und dem nächsten Wunder (SSW 6+2)
Berufsverbot - ja oder nein?!
Hallo, schwierige Situation. Ich muss sagen, dass ich im Moment auch nichts dagegen hätte ein BV zu bekommen, meinen Job empfinde ich zur Zeit als sehr anstrengend. Ganz ehrlich? Nimm das Angebot an. Wenn du dadurch nicht schlecht in der Klinik dastehst (vor den Kollegen), mach es. Dein Argument die Zeit auch für die Doktorarbeit zu nutzen finde ich überzeugend. Ansonsten müsstest du sie wahrscheinlich während deiner regulären Arbeitswoche mit demnächst 2 Kindern im Hintergrund schreiben. Es ist ein einmaliges Angebot, arbeiten werden wir noch unser ganzes Leben lang. Ich würde es nutzen.
Ich habe auch ein Bv und muss wirklich sagen ich genieße die zeit sehr,man kann sich voll und ganz auf die schwangerschaft konzentrieren und sie genießen. Ich hatte leider schon hämatome in der Gebärmutter von daher muss ich mich schonen. Aber im zweifel wenn irgendwas ist,ist es immer besser wenn man sich ausruhen kann. Und die zeit mit deinem sohn wird dir keiner zurück geben,gerade wenn du später viel arbeitest wäre es eine einmalige Gelegenheit nochmal jede Minute zu genießen. Arbeiten wirst du die nächsten 30 jahre noch.
Vorallem hör auf dein Bauchgefühl,meist ist das die richtige Entscheidung.
hallo. erstmal herzlichen Glückwunsch
ja tue es, nimm dir BV, ich sag es aus der Erfahrung. Stecke in einer fast identischen Situation
Liebe Grüße
Hallo,
Ich gebe meinen Vorschreiberinnen Recht. Nehme dieses Geschenk an. Du wirst noch so viel Zeit haben deine Arbeit zu machen.
Ich bin in meiner jetzigen Schwangerschaft sogar mehr arbeiten gegangen, damit das Elterngeld mehr wird. Ich bin da ganz optimistisch ran gegangen weil ich die erste ssw auch einfach so wuppte. Nur wurde diese ssw viel beschwerlicher und problematischer. Ich denke dein Chef kann sich besser drauf einstellen wenn er weiß du bist die nächsten zwei Jahre nicht da als evtl kurzfristigen Ersatz zu finden wenn du doch öfter mal ausfällst.
Ich glaube auch kaum das du einfach so Feierabend machst wenn noch ein Notfall rein kommt oder andere Patienten noch versorgt werden müssen,
Genieße jetzt mal deine mamazeit und danach greifst du wieder Projekt eigene Praxis an
Alles Gute
Marie mit Felix(3,5) der es spitzenmäßig findet das ich jetzt im Mutterschutz bin und Bauchprinzessin (32.ssw)
Hi,
Du bist so früh in der Schwangerschaft. Das Angebot kannst du doch später, sollte es dann anstrengend werden, annehmen.
Ich habe immer gerne gearbeitet - auch schwanger!
Morgen,
ich habe ein Beschäftigungsverbot seit der 6.SSW und fands anfangs sehr schlimm meinen Tag neu zu regeln.
(bin Therapeutin in einer Einrichtung)
Ich habe meine Arbeit geliebt, aber ich hätte meinen Zwergen zu Liebe nie etwas getan was ihnen womöglich schadet. Und umsonst bekommt man kein BV.
Mittlerweile liege ich seit 3 Wochen und das wird die nächsten 7 Wochen auch noch so bleiben - daher geht es e nicht mehr anders.
Also in einem KH würde ich nicht mehr arbeiten. Keime, Patienten die noch nicht isoliert kommen, usw...
Alles Liebe! und genieße doch die Zeit
LG, Minzi mit ihren Prinzen, 24.SSW
Für mich überwiegen eindeutig die pro bv Argumente. Mach es! Es ist Zeit die dir jemand da schenken will, die du sonst nie zurück bekommst. Zeit ist Viel kostbarer als Alles andere. Nutze sie! Und du kannst sie ja sinnvoll nutzen. Ich würde das auf jeden Fall machen.
Hallo!
Ich habe auch ein BV. Mir ist es auch schwer gefallen und mir haben auch einige den Kopf gewaschen. Ich habe es dann als Geschenk betrachtet. Und rückblickend bin ich sehr froh u
und merke erst jetzt, in welche Situation ich mich und das Kind gebracht hätte! Meine Chefin war froh, dass es dann klar geregelt war!
Nimm das BV an. Die Zeit mit 2 Kindern wird anstrengend !!!
Huhu
Ein Berufsverbot wäre ja etwas ganz schlimmes für Dich, ist ja "nur" ein Beschäftigungsverbot und dadurch nur vorübergehend *mal ein bissle klugschei*en* nee Spaß....
Ich schließe mich allen Damen an, nimm das Bv an, wenn du die Gelegenheit dazu bekommst. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen ein volles Bv bis zum Mutterschutz wegen Herzrhythmusstörungen, einem angeborenen Herzfehler und meiner vorherigen Fehlgeburten
Ich habe bei uns im Krankenhaus auf Station schon diverse schwangere Ärzte miterlebt und eine hat ihr Baby wegen dem ganzen Stress auch verloren...und sich an Arbeitszeiten auf dem Papier zu halten ist ja gut und schön, aber die Praxis sieht meistens anders aus und das weißt du ja selbst am besten...
Du bekommst so eine Gelegenheit nie wieder...um ehrlich zu sein, wäre es mir sogar egal, was meine Kollegen davon halten...
Meine ach so tollen Kollegen zerreißen sich über mich dermaßen das Maul, nur weil sie allesamt überlastet sind, ist aber nicht mein Problem. Es geht nur um mich und mein ungeborenes Baby und da darf ich nun mal nicht arbeiten weder vom Ag noch vom Arzt.
Nimm es an und genieß die Zeit
Liebe Grüße klee-blaettchen mit Krümeli inside 12+3
Also ich würde sagen geh ins BV, keiner dankt dir das, wenn du nicht egoistisch denkst ;)
Aber zu einzelnen Punkten:
"ich würde mehr Geld bekommen. Ironischerweise. Das BV-Gehalt errechnet sich aus den letzten drei Monaten vor SS, und da habe ich voll inkl. Dienste gearbeitet - macht 600€ netto Unterschied zum Grundgehalt!. Jetzt mache ich keine Dienste, kriege daher nur Grundgehalt."
Darf nicht wirklich sein, denn du darfst ja jetzt die Dienste auf Grund der Schwangerschaft nicht machen, also musst du sie nach MuSchG bezahlt bekommen (und der AG bekommt das Geld dafür wieder). Und zwar auch nach den drei Monaten vor Eintreten der Schwangerschaft berechnet ;)
Ein BV zählt übrigens eigentlich so, als ob du gearbeitet hast, dürfte also die Weiterbildungszeit nicht verlängern, da erkundige dich noch mal!