Hallo ihr Lieben!
Ich bin ganz frisch im Schwangerschaftsforum und überglücklich darüber allerdings bedrückt mich etwas und ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Ich bin Doktorandin und arbeite in einem Chemielabor. Deswegen weiß mein Chef auch jetzt schon (6+2) schon Bescheid. Er hat mich dann auch zu der Sicherheitsbeauftragten unseres Instituts geschickt um eine Gefährdungsabschätzung meines Arbeitsplatzes vorzunehmen. Die bestand leider nur darin, einen Bogen Papier auszufüllen, überall 'Nein' anzukreuzen, außer bei den Chemikalien und dann gesagt zu bekommen: es ist deine Entscheidung, ob du weiter ins Labor gehst.
Jetzt meine Frage: ich bin total verunsichert. Ich will nur das Beste für mein Baby, denn es war ganz und gar nicht einfach, überhaupt erstmal bis hier her zu kommen. Wie habt ihr das gehandhabt? War/ist eine von euch schwanger und hat im Labor gearbeitet? Ich möchte das eigentlich nicht... Mein Mann (hat selber gar nix mit Chemie zu tun und kennt sich nicht aus) gibt mir immer das Gefühl, dass ich total übertreibe, von wegen 'so schlimm ist das schon. Icht, wenn du ins Labor gehst'
Ist es das wirklich nicht? Übertreibe ich wirklich?
Entschuldigt bitte den langen Text
Ich freu mich auf eure Antworten!
Eure WuMami
An die Chemikerinnen unter euch
Ich bin zwar keine Chemikerin aber:
Wenn du zu allen Punkten auf dem Bogen, bei denen "Nein" angekreuzt wurde auch Nein sagen kannst, dann würde ich weiter arbeiten. Wenn du aber teilweise was anderes angekreuzt hättest dann würde ich mich erstmal krank schreiben lassen und weiter informieren was man da machen kann. Arbeitsplatzwechsel oder Bv oder so
Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.
Es kommt drauf an, mit was für Chemikalien du Arbeitest und wie der Arbeitgeber dich vor ihnen Schützt.
Aber gebe es eine Gefahr hätten Sie dich aus dem Labor raus genommen.
Ich denke du machst dich etwas unnötig Verrückt!
Hallo,
da muss ich mich meiner Vorrednerin anschließen. Man macht sich manchmal echt unnötig verrückt. Ich selber arbeite in einem Histolabor. Wir fertigen Gewebeschnitte an und färben diese auch.
Zu meinem Chef habe ich gesagt, dass ich bitte ganz normal weiter arbeiten möchte, da die Chemikalien eh unter dem Abzug stehen und wenn ich färbe Handschuhe und Schutzbrille aufsetze. Damit war er einverstanden. Und ich bin auch nicht die erste Schwangere in unserem Labor.
Also ich geh an die Sache entspannt ran.
Aber das liegt bei jedem im eigenen Ermessen und wenn du sagst du willst das nicht musst du das auch nicht machen. Das war auch der Kommentar von meinem Chef.
Liebe Grüße
Favole 9+6 und Mäusekind 2 fest an der Hand
Huhu,
Ich bin 13+1, arbeite in der Apotheke und meine Chefin weiß es seit der 8. ssw.
Bei uns gibt es das nicht, das Schwangere im Labor arbeiten oder Sachen herstellen, die mit Wirkstoffen / Chemikalien zu tun haben. Auch nicht mit Handschuh und mundschutz.
Wir sind ein junges Team und haben es bis jetzt alle so gemacht und keine war bei einer Schwangerschaft im Labor. Und hier gibt es 12 Kids. sicher ist sicher
LG
Ich hab bis zum Schluss im Labor gearbeitet. Mutagene Chemikalien hab ich andere benutzen lassen, aber sonst alles selbst gemacht. Es musste halt darauf geachtet werden, dass auch die anderen im Labor keine Lösungsmittel offen benutzen sondern wirklich alles unterm Abzug gemacht wurde. Wenn es mal nicht anders ging, bekam ich für nen halben Tag Zutrittsverbot, da hab ich halt am Rechner gesessen, paper gelesen etc. Es ging alles ohne Probleme. Eine andere Kollegin war da wesentlich ängstlicher und hat das Labor nur noch selten betreten. Ich fand es übertrieben, aber jeden das Seine, ich hab es ihr nie gesagt, warum auch. Ich bin der Meinung, man kennt seine Chemikalien, weiß, welche "Gefahren" davon ausgehen, man sollte auch in der Lage sein sauber zu arbeiten, es gibt diverse Handschuhe mit verschiedenen Durchlässigkeiten, Kittel, Schutzbrille, Abzüge, etc. warum also nicht weiter arbeiten
Hi
Mein Mann ist Chemiker!! R hat mich in keiner meiner ss auch nur in die nähe seines Arbeitsplatzes gelassen.
Alles liebe
Faxl
Hallo, ich bin zwar nicht Chemikerin, aber auch Naturwissenschaftlern. Ich bin bzw war während beiden ss nicht arbeiten und daher nicht in deiner Situation, mich entscheiden zu müssen. Ehemalige Kolleginnen von mir waren sofort nicht mehr im Labor, auch nicht im Lebensmittellabor. Ich weiß nicht, wie sich das Arbeitsrecht zw D und Ö unterscheidet, aber im Zweifelsfall und wenn du nur den Funken eines Zweifels hast, entscheide dich für das Wohl deines Kindes! Egal wer was sagt, du bist allein seine Mama und verantwortlich für alles. Niemand - auch nicht dein Partner - ist so direkt betroffen wie du, wenn was passiert. Weder von einer FG noch von einer Krankheit oder Behinderung, sollte wirklich etwas passieren. Du allein müsstest mir allen Konsequenzen (auch beruflichen, wenn du ein krankes Kind zu versorgen hättest) und Selbstvorwürfen leben.
In Wien auf der Uni wurden zumindest auf meinem Institut Schwangere dazu angehalten, auf labor Übungen zu verzichten. Wie das bei der Diss. Gehandhabt wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Hast du einen bezahlten Projektplatz?
LG
Hallo.
Ich arbeite auch im Labor. Wir haben einige sehr giftige Chemikalien (wie Ethidiumbromid, DAPI...). Damit darf ich nicht mehr arbeiten.
Ansonsten gibt es das bei uns nicht, dass man nicht mehr arbeitet. Man kennt sich schließlich aus. Auch wenn ich nicht mit diesen Chemikalien arbeiten darf, gibt es mehr als genug Arbeiten, die ich erledigen kann. Langweilig wird mir nie.
Ich habe aber auch das Glück liebe Kolleginnen zu haben, die mir mal kurz eine Arbeit mit giftigen Chemikalien abnehmen, ohne dass ich fragen muss.
Eine Entscheidungsmöglichkeit hatte ich allerdings sowieso nicht. Bei uns arbeiten fast nur Frauen, die schon Kinder haben oder bekommen möchten und da ist es selbstverständlich weiterzuarbeiten.
Lg Julia 20.ssw
Ganz vielen lieben Dank für Eure zahlreichen antworten! Ihr habt mir echt weiter geholfen!
Ich habe beschlossen, dass ich ganz auf meinen "Mutterinstinkt" hören werde und dementsprechend nur damit arbeite, womit ich mich sicher fühle. Vom Labor halte ich mich weitgehend fern. Ich habe eine unserer Laborantinnen eingeweiht, die sofort sehr hilfsbereit und verständnisvoll war und mir die längeren Arbeiten im Labor abnimmt!
Also noch mal: Tausend Dank!
Eure WuMami mit Pünktchen (6+4)