Aussagen vom Betriebsarzt zu Zytomegalie und Hepatitis B (Arbeit mit Kindern)

Ich arbeite in Bayern in einer vorschulischen Einrichtung (heilpädagogische Tagesstätte) und habe von meiner Chefin ein Formblatt erhalten, welche Titer ich bestimmen soll.

Davon fehlen noch Zytomegalie. Als ich die Betriebsärztin angerufen habe, meinte diese, ob ich mit Kindern zwischen 0 und 3 arbeite. Dies hab ich dann negativ beantwortet, ( da gibt es gleich ein Beschäftigungsverbot bei fehlender Immunität), sie aber darauf hingewiesen, dass wir Kinder betreuen, die seelisch behindert sind und auch einkoten. Zytomegalie kann neben Speichel auch über Einkoten übertragen werden. Sie hat mich dann darauf hingewiesen, dass ich mit einer fehlenden Immunität gegen Hepatitis A (bin nicht geimpft) eh nicht wickeln dürfe und hat das somit als erledigt angesehen...

Sie hält es deswegen auch nicht für nötig, dass ich überhaupt meinen Titer für Zytomegalie bestimmen soll, ich soll halt nur aufpassen bei engem Körperkontakt, Speichel etc., was echt schwierig wird. Wenn ich heute wieder die Matratzen nach dem Schlafen ansehe, wieviel Speichel da ist... von den Spielsachen, die in den Mund genommen werden, ganz zu schweigen.

Noch eine Frage von ihr war, ob ich gegen Hepatitis B geimpft bin.

Das habe ich dann verneint. Dann hat sie mich gefragt, ob wir aggressive Kinder betreuen. Dann habe ich ihr von einem Kind erzählt, das in meiner Gruppe ist und regelmäßig andere Kinder kratzt (ein Kind ist bereits vernarbt), und es kam auch schon zu Blutungen. Sogar die Leiterin hat mir heute ihren Kratzer gezeigt, den er ihr gemacht hat....

Dann hat meine Betriebsärztin erst so argumentiert, dass ich ja eine Hose anhabe, wenn mich das Kind kratzt (ähm, nein, das Kind ist 6 Jahre alt und kann auch Arme,Hände kratzen, im Sommer kann ich auch kurze Hosen tragen)... und dass somit keine Gefahr besteht. Hab mich dann ziemlich geärgert...

Die Betriebsärztin hat bei einem Gespräch mit der Chefin vor der offiziellen Bekanntgabe meiner Schwangerschaft sogar davon gesprochen, dass wenn kein Ringelrötelnschutz besteht, man trotzdem arbeiten könne und dass das natürlich viele ausnutzen, um nicht arbeiten gehen zu müssen.

Sprich die Einstellung der Betriebsärztin ist so und so gegen ein Beschäftigungsverbot, was ja auch in einem gewissen Rahmen in Ordnung ist.

Jedoch bin ich ziemlich ratlos, eine Freundin von mir hatte keinen bestehenden Zytomegalieschutz und hat mir Kindern im Schulalter gearbeitet und hat von ihrer Frauenärztin sofort ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen bekommen.

Auch das mit Hepatitis B und ihrer Argumentation hat mich ziemlich geärgert.... Wer weiß denn da was genaueres, was würdet ihr mir raten?

Viele Grüße

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Und das habe ich noch gefunden, finde das ziemlich ärgerlich.

https://www.lwl.org/lja-download/datei-download/Service/RS/RS_TEK/RS_TEK_2005/1110455837_3/rd2005nr04_Merkblatt_Mutterschutzgesetz.pdf

"Hepatitis B, C, (infektiöse Leberentzündung) HIV
Diese Erkrankungen werden hauptsächlich durch Blut und Blutprodukte übertragen. Von
daher sind Tätigkeiten mit Verletzungsgefahr und Blutkontakt zu vermeiden. Für Schwangere
gilt wegen der Verletzungsgefahr ein generelles Beschäftigungsverbot für die Betreuung von
behinderten, verhaltensgestörten Kindern mit aggressivem Verhaltensmuster (Kratzen,
Beißen, Schlagen) sowie für die Arbeit mit Kindern, die nachgewiesen mit Hepatitis B, C
oder HIV infiziert sind. Eine Impfung ist nur gegen Hepatitis B verfügbar. Beschäftigte, die
mit o. g. Risikogruppen arbeiten, sollen grundsätzlich geimpft werden."

Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mich mit der Betriebsärztin anzulegen, sie war mir gegenüber nur wirklich zickig und man hat gemerkt, dass sie so und so contra ist. Jedenfalls will ich auch nicht zum Frauenarzt rennen und mir da ein BV holen und damit auch meine Chefin "ärgern". Bin gerade echt in einer misslichen Lage.

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Hallo!

Oh man das klingt ja echt bescheiden :-( Ich versteh nich was die Betriebsärztin für ein Problem hat? Sexuell nicht ausgelastet und muss den Frust an ihrer Arbeit auslassen? Es gibt nun mal
Berufe wo Frauen besonders gefährdet sind, dafür ist doch das BV auch da. Ja is echt ne blöde Situation. Was macht man da? Hm... hast du ein gutes Verhältnis zu deiner Chefin? Frag ob sie dir eine Alternative Arbeit anbieten kann. Rein Bürokram oder so. Sie hat als Vorgesetzte eh die Verantwortung für dich und muss für deinen Schutz sorgen. Hilft das nicht würde ich mir Hilfe von meinem Frauenarzt holen.

Ich drück dir die Daumen das alles gut ausgeht!

Liebe Grüße dino2015 mit Babymädchen 28+2

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Hallo also ich Arbeit im Kindergarten aber mir wurde direkt gesagt ich brauche eine Untersuchung vom meditüv wegen der ganzen Tests indes fragte mich der Arzt auch spezielle Fragen direkt zu meiner Arbeit welche Altersstufen was ich mache usw.

Und danach wurde entschieden welche Immunitäten relevant sind weil nicht alle Test sind für die gleichen Arbeitsbereiche einstufbar.

Und dann entscheidet nämlich der Arbeitgeber was davon relevant ist weil zb zytomegalie stimmt zwar wie das übertragen wird ist aber nur in den ersten 20ssw schädlich und dazu kommt aber das der Arbeitgeber das entscheidet da man ja eigentlich mit Handschuhen arbeitet.

Und wegen der aggressiven Kinder mir wurde gesagt bzw nahe gelegt ob ich nicht mit den Kindern wenn her zu tun haben könnte

Aber im Endeffekt musst du erstmal zum meditüv (aber bei jedem Job mit Kindern und alten Menschen) und dann entscheidet der Arbeitgeber schlussendlich

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Hallo!

Ich finde es unverschämt was die Olle da macht mit dir. Das geht mal gar nicht! Dein Arbeitsbereich ist genauso gefährdend wie in der Krippe finde ich.

Ich würde an deiner Stelle zum FA gehen. Bei mir war es so, dass der Betriebsarzt gerade Urlaub hatte. Daher bin ich zu meinem FA, habe ihm gesagt ich arbeite in der Krippe und brauche die Immunitäts-checks für gewisse Krankheiten (meine Chefin hatte mir gesagt was ich da brauche). Er hat mich dann solang krank geschrieben. Nach ner guten Woche kam der Anruf, dass ich BV bekomme weil ich nicht immun gegen Zytomegalie bin und am nächsten Tag hatte ich das BV in der Hand.

Den Amtsarzt hab ich nicht einmal gesehen. Den brauchst du nicht und es kann dir auch keiner Vorschreiben, dass du nur zu dem gehen darfst deswegen. Dein FA kann das genauso. Und der wird nicht solche Zicken machen und dich einfach gegen alles Checken und das fair bewerten.

Meine Chefin war auch voll lieb und der Meinung - dass ein BV absolut gerechtfertigt ist und ich die Zeit genießen soll. Ich find das doof, dass jeder sagt man will sich nur vor der Arbeit drücken. Manche sind vielleicht so, aber in dem Arbeitsbereich hat das seine guten Gründe.

Also ab zum FA und lass dich nicht ärgern.