Hallo zusammen,
in 3 Wochen muss ich wieder zum Doc und dann wollen die wissen, ob ich das ersttrimester-screening (Nackenfaltenmessung, Chromosomenfehler) machen lassen will oder nicht. Habt ihr das gemacht?! Schadet es dem Kind? Was, wenn ein Chromosomfehler vorliegt; kann das geheilt werden oder ist das nur, dass ich weiß, dass was nicht stimmen wird????
Bitte bitte helft mir da mal kurz weiter...
Nancy
Nackenfaltenmessung?????
Hallo
Die Nackenfaltenmessung ist eine Untersuchung die per Ultraschall gemacht wird ohne jegliche Gefahren für dich oder das Baby.
Es ist aber "nur" eine Wahrscheinlichkeitsrechnung und keine Sicherheit. Es wird nur ein Wert ermittelt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Kind eine Trisomie hat. Wirkliche Sicherheit hast du nur durch eine Fruchtwasseruntersuchung.
LG criseldis + Laura 28. SSw
hi, danke für deine Antwort. Hast du eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen? Was wird da gemacht? Das ist doch auch nicht ganz ohne, oder????
lg
Nancy
Die Nackenfalte wird wird per Ultraschall ermittelt. Je dünner sie ist, desto besser ist es für eine Prognose, dass das Kind gesund ist. Achtung, ich sage extra PROGNOSE, NICHT Diagnose. Im Zusammenhang mit dem Ultraschall wird auch oft der Triple - test gemacht, sprich Blut abgenommen und drei bestimmte Stoffe aus dem Blut gemessen. Anhand der Werte wird eine Risikoeinschätzung ermittelt, wieviele Schwangere mit diesen Werten ein Kind mit einem Downsyndrom/Vhromosomfehler haben. Auch hier: Achtung, RisikoEINSCHÄTZUNG, KEINE Diagnose. Im Grunde solltest du dir JETZT eine Frage stellen: will ich ein "behindertes" Kind behalten?! Kann ich mit dem Downsyndrom oder z.B. offenen Rücken leben?! Wenn du beruhigt ja sagen kannst, würde ich mir den Kram schenken, denn dann ist es doch egal, ob dein Kind was hat oder nicht. Wenn du zweifelst, solltest du dir die Fruchtwasseruntersuchung überleden, denn die gibt dir zu 99 % das Ergebnis, was du wissen willst: ist mein Kind gesaund, ja oder nein. Alles andere vorher, die sogenannte Praenataldiagnostik sagt rein gar nichts über dein Kind aus, sondern es wird lediglich das Verhältnis ermittelt.
Mmmh, eigentlich will ich es gar nicht wissen, wenn ich eh nichts dran ändern kann. Ich geh einfach mal davon aus, dass alles seinen Gang geht. Abtreibung kommt nicht in Frage.
hast du eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen? Was wird da gemacht? Doch in den Bauch gestochen und das Wasser rausgeholt, oder?! Neee, mit ner großen Nadel???
Ich werd's wohl einfach drauf ankommen lassen
oder????? Ach, nicht so einfach....
lg
Nancy
Hallo Nancy,
normalerweise werden diese Untersuchungen Frauen angeboten, die in eine Risikogruppe (zb. über 30 Jahre, Chromosomenfehler oder andere Behinderungen in der FAmilie usw.) fallen.
Bei einem Crhomosomenfehler kannst Du nichts machen. Du weisst es halt, und kannst Dich gegen oder für das Kind entscheiden.
Ich hab die Untersuchung nicht machen lassen, da ich sowieso keinen Schwangerschaftsabbruch in erwägung gezogen hätte.
LG
Veri + Raphi 22+1
Hallo Nancy,
ich stehe vor demselben Problem. Ich soll in ca. 2 Wochen auch das NT-Screening (Nackenfaltenmessung) und einen Bluttest machen lassen, bin aber ordentlich am Zögern, denn es gibt da keine Ergebnisse sondern nur eine Wahrscheinlichkeit. Somit sind falsch-positive oder falsch-negative "Ergebnisse" sehr wahrscheinlich und führen evtl. nur zu Verunsicherung, die in den meisten Fällen grundlos ist.
Ich werde mir das noch mal überlegen, ob ich nicht lieber gleich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lasse (ich bin schon 38 Jahre alt und habe bereits 1 FG hinter mir), dann erspare ich mir evtl. wochenlanges Bangen und Zittern. Aufgrund meines Alters, das in diese Wahrscheinlichkeitsrechnung mit einfliesst, müsste ich sehr wahrscheinlich ohnehin mit einem auffälligen Ergebnis rechnen.
Gefährlich für das Kind ist diese Nackenfaltenmessung auf keinen Fall. Die Messung und auch der Bluttest wird nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt, ich müsste 200 EURO hinblättern ... Die Fruchtwasseruntersuchung hingegen würde - zumindest bei mir - von der Krankenkasse bezahlt werden.
Du siehst - ich bräuchte auch jemanden, der mir rät, aber letztendlich muss man das ganz alleine entscheiden.
LG
Monika mit Vanessa (10), im und (12. SSW - 11+3)
In Kürze:
"Schadet es dem Kind?"
Nein, es schadet dem Kind nicht, da es nur ein Ultraschall und für dich eine Blutabnahme ist.
"Was, wenn ein Chromosomfehler vorliegt; kann das geheilt werden oder ist das nur, dass ich weiß, dass was nicht stimmen wird????"
Es kann dadurch nicht festgestellt werden, ob dein Kind einen Chromosomenfehler hat. Das ist nur durch invasive Untersuchungen wie z.B. die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) möglich. Chromosomenfehler wirklen sich unterschiedlich auf die Gesundheit eines Menschen aus, aber ursächlich geheilt werden können sie nicht. Wenn du dich zu einer Untersuchung entschießt, bei der die Chromosomen untersucht werden und es würde sich eine Besonderheit herausstellen, hast du die Wahl, dich auf dein besonderes Kind vorzubereiten (Infos suchen, Austausch mit anderen Eltern, Wahl der Geburtsklinik usw.) oder die Schwangerschaft abzubrechen.
Die lange Version:
Ich persönlich habe den Eindruck, es kommt hier sehr darauf an, was sich die einzelne von dieser Untersuchung verspricht. Es ist KEINE diagnostische Untersuchung, sondern nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Man muss also mit dem Ergebnis gucken, ob einem das genügt oder ob man größtmögliche Sicherheit will. Dann müsste man weiterführende Untersuchungen (z.B. Amniozentese) in Anspruch nehmen, die teils nicht risikolos sind.
Ich persönlich bin nicht so ein großer Freund der Nackentransparenzmessung bzw. des First-Trimester-Screenings (Bluttest + Nackentransparenzmessung).
Diese Untersuchung(en) werden sehr häufig deshalb gemacht, weil man sich davon eine gewisse Sicherheit verspricht. Im Grund möchte man danach hören: "Alles ok mit Ihrem Kind." Das ist so aber nicht möglich. Man bekommt nur zu hören, mit welcher Wahrscheinlichkeit bestimmte Dinge vermutlich ok sind beim Kind. Keine Diagnose, kein Ausschluss einer Diagnose, keine Garantie für irgendetwas.
Viel zu oft für meinen Geschmack gehen Schwangere die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening mit dem Gedanken an, dass ja "nur mal schnell geguckt wird, dass es dem Baby auch gut geht."
Und viele stehen dann plötzlich tief verunsichert da durch vermeintlich schlechte Ergebnisse, lassen nach bangen Tagen oder sogar Wochen des Wartens weitere Untersuchungen machen (auch oft mit viel Angst) und nach weiteren stressreichen Wochen, in denen sich manche werdende Mami die Freude an der Schwangerschaft und die Vorfreude auf das Baby ziemlich verleidet durch die Angst, stellt sich die ganze Aufregung in vielen Fällen als falscher Alarm heraus. Viele schwören sich dann, diese Untersuchung in einer Folgeschwangerschaft nicht nochmal machen zu lassen, denn sie haben letztlich nur viel Geld für Sorge, Verunsicherung und Stress bezahlt
Es gibt auch die Fälle, in denen die Werte auffällig sind, aus diesem Grund weitere Untersuchungen in Anspruch genommen werden und sich dadurch nach einigen Tagen oder auch erst Wochen herausstellt, dass das Kind eine körperliche Fehlbildung (z.B. einen Herzfehler) oder eine chromosomal bedingte Behinderung hat (z.B. eine Form der Trisomie) hat. Diese Diagnosen sind jedoch erst durch Folgeuntersuchungen und nicht (!) durch die Nackentransparenzmessung bzw. das First-Trimester-Screening möglich. Deren Werte können lediglich Anlass für die Entscheidung der werdenden Mutter zu weiteren Untersuchungen mit hoher diagnostischer Sicherheit sein, diese Verfahren jedoch nicht ersetzen.
Dann gibt es diejenigen werdenden Mütter, die gute, unauffällige Werte bei Nackentransparenzmessung und First-Trimester-Screening bescheinigt bekommen, durch die Ergebnisse beruhigt sind, keine diagnostischen Untersuchungen machen lassen und ein Regelkind bekommen.
Bei anderen kommen ähnlich tolle Ergebnisse dabei heraus, die Beruhigung verschaffen und die Entscheidung gegen diagnostische Untersuchungen bestärken, aber ihr Kind ist kein Regelkind. Ein Beispiel ist Eric:
Die Nackentransparenz von Eric, dem Sohn einer Freundin, war vorbildlich im Normbereich, ebenso wie die Blutwerte seiner Mama. Im Sommer 2004 kam der kleine Fratz #liebe mit Freier Trisomie 21, einer der vier Formen von Down-Syndrom, zur Welt ( http://www.ericmagnus.de / bis zum 06.06.06 schon mehr als 12.6 00 Mal besucht ). Soviel zur Zuverlässigkeit; die ist nicht absolut, denn Eric ist nicht die eine große Ausnahme.
Wer größtmögliche Sicherheit möchte über bestimmte körperliche Besonderheiten sollte sich meiner Meinung nach besser für den Feinultraschall entscheiden, wer größtmögliche Sicherheit bezüglich bestimmter Chromosomenbesonderheiten will, muss sich wohl oder übel in den Bauch pieksen lassen und die damit verbundenen Risiken (u.a. eventuell das einer Fehlgeburt) in Kauf nehmen. Auch weil es ohne eine anständige Diagnose, deren individuelle Tragweite es dann abzuwägen gilt, nicht erlaubt ist, eine Schwangerschaft abzubrechen.
Und eine Diagnose bekommt man weder bei der Blutuntersuchung noch bei der Nackentransparenzmessung und auch nicht bei der Kombination aus beidem (= First-Trimester-Screening), sondern insbesondere was Chromosomenbesonderheiten angeht eben nur eine statistische Wahrscheinlichkeitsangabe. Sonst nichts, denn Chromosomen sind numal schlicht und einfach nicht im Ultraschall zu sehen und im Blut der Mutter sind sie (noch) nicht nachweisbar bzw. untersuchbar.
Alles, was bei der Nackentransparenzmessung bzw. beim First-Trimester-Screening herausgefunden wird, müsste im Grunde durch weitere Untersuchungen auf seine Richtigkeit hin überprüft werden. Und – wie das Beispiel von Eric zeigt – eben eigentlich auch, wenn die Werte unauffällig sind. Denn es sind halt nur Wahrscheinlichkeiten und keine Diagnosen oder Ausschlüsse von möglichen Diagnosen
Mehr dazu kann man z.B. hier nachlesen: http://www.regenbogenzeiten.de/nt.html
Meinungen / Erfahrungen von werdenden Müttern:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=354982
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=310137
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=361028
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=355941
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=312786
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=331476
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=2&id=393019
Auf meiner Website (erreichbar über meine Visitenkarte / Klick auf den Nicknamen s_a_m) habe ich u.a. ausführliche Texte zum Thema Pränataldiagnostik zusammengestellt. Eingegangen wird unter anderem auf einige der gängigsten derzeit möglichen Untersuchungen (Was wird gemacht? Was sind die Vorteile, wo liegen Risiken? Welche Konsequenzen könnten sich durch das Ergebnis ergeben?), die Untersuchungszeitpunkte sowie auf die Erkennbarkeit verschiedener Formen von Behinderung und Fehlbildungen. Die Texte sind auch für medizinische Laien gut verständlich; schwierige Begriffe werden z.B. erläutert. Die Texte geben nicht meine persönliche Meinung wieder, sondern es sind Sachinfos, die allgemeine Informationen bieten, nach denen man selbst entscheiden kann, was für einen persönlich sinnvoll und langfristig tragfähig erscheint.
Liebe Grüße
Sabine (Mail- & Homepage-Kontakt über die Visitenkarte)
Hallo nochmal!
Du hattest mehrfach nach der Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) gefragt; dazu lesen kannst du hier einiges:
http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html
Liebe Grüße
Sabine
Vielen Dank. Ist mein erstes Kind und da will man ja nichts falsch machen, deshalb macht man sich wohl doppelt soviel Gedanken. Aber ich habe mich jetzt entschieden und lass das weg; NF-Messung und FWU sowieso. Es wird schon werden - egal wie...nennen wir's einfach Schicksal
Ich freu mich auf mein , genieß meine Schwangerschaft und lass es einfach auf mich zukommen. Ich hab ja letztendlich nichts davon, wenn ich mich nur verrückt machen lasse
lg
Nancy
Hallo,
ich sehe das nicht ganz so kritisch wie meine Vorschreiberinnen. Es ist richtig, dass beim 1. Trimester Screening lediglich eine Wahrscheinlichkeit ermittelt wird, welches Risiko das Kind für Trisomie (Down Syndrom) hat. Allerdings werden durch die Kombination Alter+Nackenfaltenmessung+Blutwerte ca. 90% der Kinder mit Down gefunden. Das heisst, 10% werden nicht gefunden, aber das sind ja nicht 10% von allen Kindern, sondern 10% von den statistischen 0,15%, die das Downsyndrom haben.
Umgekehrt werden aber sehr viele Kinder mit auffälligen NF-Werten gefunden, die kerngesund sind.
Die Statistik sieht so aus:
Bei 95% der Kinder ist die Nackenfalte bei der Nackenfaltenmessung im normalen Bereich (kleiner als 3mm). Bei denen, bei denen die Nackenfalte grösser als 3mm ist, rät man zu einer Fruchtwasseruntersuchung, um eine Chromosomenstörung auszuschliessen.
Bei 90 von 100 Kindern mit auffälliger Nackenfalte ist alles in Ordnung.
Wie gesagt, ab einer NF-Dicke von 3mm bzw ab einem statistischen Risiko von 1:300 rät man zu einer weitergehenden Untersuchung. 1:300 heisst aber auch nur, dass 1 von 300 Kindern krank ist, das ist auch nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,3%.
Was also beim Erst-Trimester-Screening rauskommt ist folgendes:
Zu 95% sind bei Dir alle Werte OK.
Gehörst Du den 5%, bei denen die NF-Dicke über 3mm ist, oder zusammen mit der Blutmessung ein Risiko von 1:300 oder kleiner rauskommt, dann wird Dir eine Fruchtwasseruntersuchung empfohlen werden.
Zu 90% ist dann bei der FWU alles in Ordnung, zu 10% nicht.
Wenn man jetzt bedenkt, dass das Risiko an sich ja schon sehr gering ist, dass das Kind überhaupt Down Syndrom hat, ist es ja klar, dass diese Zahlen so sind.
Wenn Du allerdings zu den 10% von den 5% gehörst, sieht die Sache anders aus.
Du musst Dir halt überlegen, was Du mit den Ergebnissen machst. Eine Garantie gibt es nicht, aber ein gutes Gefühl, wenn alle Werte im Normbereich sind. Ich bin 35 und mir reicht die 90% Wahrscheinlichkeit, dass ich nicht zu den 0,3% gehöre.
Du bist aber viel jünger, und da ist die Wahrscheinlichkeit ja noch viel geringer, dass Dein Kind einen Chromosomenschaden hat. Wenn sich aber herausstellt, dass es eine Schädigung hat, dann weisst Du es vorher und kannst Dich darauf einstellen und Dich darüber informieren. Heilen kann man das nicht. Genau weisst Du es aber nur mit einer FWU, und dabei gibt es halt immer ein Fehlgeburtrisiko.
Also: Entweder, Du machst gar nix und lebst mit einem statistischen Risiko von ca. 0,1% in Deinem Alter, oder Du machst es und verkleinerst/erhöhst das statistische Risiko. Wenn Du Dich für eine FWU aufgrund schlechter Ergebnisse entscheidest, wird sie zu 90% umsonst gewesen sein, weil ja alles OK ist, dafür bist Du aber ein Risiko einer Fehlgeburt eingegangen.
Ganz schön kompliziert, die ganze Sache...
Trotzdem ist für mich das Erst-Trimester-Screening mehr als blanke Statistik, den der FA schaut auch nach anderen Faktoren, die evtl. auf eine Fehlbildung hindeuten können, man bekommt ca. 15 min lang das Kleine auf dem Ultraschall zu sehen, und das ist einfach ne schöne Sache.
Bei mir hat es 95 Euro gekostet, 50 für die NF-Messung und 45 für den Bluttest.
Ich glaube aber, mit 26 hätte ich es nicht gemacht, oder vielleicht nur die NF Messung für 50 Euro.
Liebe Grüsse,
Hanna