Kaputt+traurig: 31.SSW, Kleinkind, Arbeit - Null Verständnis der Familie

Heute muss ich mich mal ausheulen, auch wenn es sicherlich eher ein silopo ist... Bin 31. SSW, hab schon einen sehr großen Bauch, habe schon einen 3-jährigen, gerade recht anstrengenden Sohn, arbeite derzeit noch 28 Stunden die Woche, wir haben Haus und Garten zum aufräumen, mein Mann ist jetzt nicht unbedingt der Typ, der einem alle Wünsche von den Lippen abliest und einen umsorgt, naja und über die Hitze muss ich euch ja nichts sagen. Dann komm ich heute um 17 Uhr nach 7 Stunden Arbeit mit Stress und Hitze im Büro nach Hause und meine Mutter, die sich mittwochs nachmittags immer um den Kleinen kümmert, findet nichts wichtiger als mich zum wiederholten Male zu drängen doch mal neues Geschirr anzuschaffen und nach einem neuen Sofa zu schauen. Jaa, beides ist schon sehr kaputt und kaum mehr "gästetauglich" und sie wollen uns sogar bei der Anschaffung finanziell unterstützen was total lieb ist. Aber ich sag ihr x Mal, dass ich im Moment da keinen Kopf, keine Kraft und keine Zeit für habe und dass ich das alles ab dem 9.7. angehe wenn ich endlich nicht mehr arbeiten muss. Natürlich sage ich das beim dritten Mal auch irgendwann mal etwas genervter und nachdrücklicher, auch weil mein Mann mich genauso nervt mit irgendwelchen Sachen, die einfach zur Zeit nicht wichtig sind. Beide sind immer tödlich beleidigt wenn ich dann ablehnend reagiere und erkläre dass ich mich darum kümmere wenn ich nicht mehr arbeiten muss. Ist das denn so schwer nachvollziehbar, dass ich im Moment andere Prioritäten setzen muss, auch um meine Energie und meine Zeit für das wesentliche zu nutzen??

Jetzt fühl ich mich wieder schlecht und schuldig und zum heulen, weil meine Mutter heute ziemlich gekränkt war zum Abschied. Geht es euch auch so, dass ihr das Gefühl habt, keiner versteht, dass ihr einfach zur Zeit nicht genug Kraft habt für alles und manchmal überfordert seid?

Sorry fürs ausheulen...

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Liebe onki,

fühl dich gedrückt. Ich persönlich kann dich sehr gut verstehen. Ich denke mir zwar auch immer, es gibt Frauen, die das irgendwie alles stämmen, aber ich gehöre nicht dazu und ich finde das, was du leistest, schon eine ganze Menge. Ich habe die letzten 1,5 Jahre nur 10 Std./Woche gearbeitet und das war für mich das richtige Maß, um auch Kind, Haushalt und Termine gelassen meistern zu können. Als ich zwischenzeitlich mal 20 Stunden gearbeitet habe, ist das ein oder andere schon wieder liegen geblieben und ich war bei weitem nicht mehr so ausgeglichen wie sonst.

Denk einfach daran, dass du nicht mehr lang bis zum Mutterschutz/Urlaub hast, aber auch dann solltest du es langsam angehen und nicht alles auf einmal erledigen wollen. Nutz die Zeit auch mal, um ein bisschen runter zu kommen und Kraft zu tanken.

Ganz liebe Grüße
linuah

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Lieben Dank, linuah... Ich komme mir ja auch irgendwie lächerlich vor, hier rumzujammern. Es geht mir halt auch darum, dass ich merke, dass ich meinen Mann und besonders meine Mutter, die uns ja wirklich immer unterstützen will, damit vor den Kopf stoße und mit meiner Reaktion verletze. Aber ich kann trotzdem nicht verstehen, dass sie so gar kein Verständnis aufbringen können. Und mich jedesmal komplett emotional erklären, kann ich auch nicht, dann würde ich anfangen zu heulen und das will ich nicht. Also werde ich schnell ruppig.

Ja, ich freue mich echt auf die arbeitsfreie Zeit und hoffe, dass ich diese halbwegs beschwerdefrei überstehe und dass die Kleine nicht zu früh kommt!! Bis Ende Juli ist dann auch erstmal alles gut, aber Anfang August wechselt mein Kleiner von der geliebten Tagesmutter in den Kindergarten und ich habe große Angst, dass ihm das alles zu viel wird. Außerdem bringt es erstmal wieder alles durcheinander zu Hause vom Tagesablauf (Eingewöhnung)... Naja, es nützt ja nichts.
Wünsche dir alles Gute für die Geburt! Du hast ja nicht mehr lang :)! LG

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"Aber ich sag ihr x Mal, dass ich im Moment da keinen Kopf, keine Kraft und keine Zeit für habe und dass ich das alles ab dem 9.7. angehe wenn ich endlich nicht mehr arbeiten muss. Natürlich sage ich das beim dritten Mal auch irgendwann mal etwas genervter und nachdrücklicher, auch weil mein Mann mich genauso nervt mit irgendwelchen Sachen, die einfach zur Zeit nicht wichtig sind. Beide sind immer tödlich beleidigt wenn ich dann ablehnend reagiere und erkläre dass ich mich darum kümmere wenn ich nicht mehr arbeiten muss."

Liebe Onki,

ich denke dass die meisten von uns dich ganz gut verstehen können und nachfühlen wie ausgepumpt du dich gerade fühlst, zerrissen.

Ich möchte einen Schritt weiter gehen und dir ein paar Fragen stellen, um dich auf Zusammenhänge zu bringen, die dich weiterbringen können.

Warum sagst du das x-mal und nicht einfach nur einmal zu einer erwachsenen Frau, deiner Mutter? Warum hat deine Mutter mitzubestimmen, wann ihr ein neues Sofa anschaffen müßt? Warum kann sie dich sprechen, direkt wenn du müde und erschöpft von der Arbeit kommst? Anscheinend war es ein Hin-und her von Argumenten ...

Hatte deine Mutter den 3jährigen betreut, während du arbeiten warst? Wenn ja, ist muss das anerkannt werden.

Dir fehlt ein gesundes klares Grenzenziehen! Das Sofa ist eure Angelegenheit. Deine Mutter kann zwar Vorschläge machen, aber das reicht dann auch. Alles zu seiner Zeit.

Deine Nerven, deine Kräfte, deine Zeiteinteilung liegen in deiner Verantwortung. Du bist dafür zuständig, zu welchen Zeiten du abliegen und ausruhen und zu welchen Zeiten du für Gespräche bereit bist. Leider kommst du da nicht drum rum, wenn du solche Probleme irgendwann loshaben willst. Ansonsten werden dich immer wieder Leute zur unpassenden Zeit mit Sachen nerven die du im Moment nicht stemmen kannst.

Übrigens, wir haben fast alle zu Hause Männer die keine Wünsche von den Lippen lesen können. Deswegen müssen wir ihnen ganz deutlich unsere Wünsche vortragen.

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Sehr gut geschrieben!

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Hi! Danke für deine Antwort! Ja, natürlich hat du Recht, dass ich klar sagen muss was mir nicht passt und wann es mir zu viel wird. Leider schaffe ich das oft nicht, zumindest nicht in der Art und Weise wie ich es gerne würde.

Ich habe aber auch das Gefühl dass bei meiner zweiten SS irgendwie alle kaum mehr Rücksicht nehmen. Nur weil es ja nicht mehr meine erste SS ist? Dabei wäre es doch diesmal viel wichtiger weil ich mich eben nicht mehr jede freie Minute einfach so aufs Sofa legen kann wie beim ersten Kind...merkwürdig alles...

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