Eingeengt von Schwiegereltern *silopo*

Vorab: ich weiß ich kann mich glücklich schätzen dass meine Schwiegereltern mich mögen. (Ich kenne es auch anders) und ich fühle mich manchmal wirklich undankbar.

Aber so langsam entwickle ich eine heftige Antisympathie gegen sie. Ich fühle mich unglaublich eingeengt von Ihnen. Ich bin in einer liebevollen Familie aufgewachsen aber manches hat bei uns seine Grenzen.
ZB bekomme ich nicht ständig gesagt dass man jetzt ganze 14 Tage nicht geschlafen hat weil wir in den USA in Flitterwochen waren und man sich ja so Sorgen gemacht hat. Sie nennen sich mir gegenüber auch "Mama" und "Papa". Finde das unmöglich. Ich habe bereits Eltern. Mein Schwiegervater legt seinen Kopf auf meine Dchulter um zu sagen wie sehr sie uns in den zwei Wochen vermisst haben. Mir geht das alles zu weit.
Ich warte nur drauf bis mein Bauch wächst und sie ihn ständig betatschen. Da graut es mir jetzt schon vor. Ich habe auch schon gesagt: ich warte bis die Anmeldung einer Kita in deren Wohnort bei uns im Briefkasten liegt. Dass das kleine ja dann jeden Mittag zu ihnen kann. Hab die ganze Zeit das Gefühl ich musste meinen Freiraum verteidigen.

Und immer dieses: meldet euch und wir hören so wenig von euch und nie sehen wir euch.
Was erwarten sie denn? Wir sind beide Vollzeit berufstätig. Haben auch außerhalb der Arbeit viel zu tun. Und spätestens alle 14 Tage sieht man sich.

Wie gesagt, ich weiß ich sollte froh sein, aber je eingeengter ich mich fühle, desto eher stößt mich das von Ihnen ab.

Sorry aber das müsste dringend mal raus

1

Klingt ziemlich nervig.
Mein spontaner Gedanke ist: du solltest es ihnen mal sagen. Ich mein, sie mögen dich ja gern und wollen dich nicht ärgern, im Gegenteil. Da wäre es ihnen doch (auch wenn sie anfangs vielleicht in Verteidigungshaltung gehen) bestimmt auch lieber, wenn du sie mal darauf hinweist, dass das ja schön und gut ist, dass sie dich/euch so sehr mögen, aber dir einfach zu eng wird, als wenn du das immer schluckst und sie irgendwann gar nicht mehr magst?
Oder, wenn du es nicht selbst sagen möchtest, könnte dann vielleicht dein Mann...?

2

Hallo,

ich kann dich sehr verstehen, obwohl es nicht so schlimm ist, bei mir.

Meine Scheiegereltern sind auch immer freundlich zu mir, und behandeln mich gut. Trotzdem gibt es extreme Unterschiede zwischen uns. Zudem hat vor allem ein paar Charaktereigenschaften, die ich gar nicht mag. Gepaart mit der Tatsache, dass wir nichts gemeinsam haben, besteht meinerseits noch nie besonderes Kontaktintresse. Das wollte ich dann halt nach dem ersten Enkelkind auch nicht ausweiten. Ich steigere mich da dann auch gern rein, wenn sie mir nahe kommen.

Mein SV riecht nicht sehr gut und ist sehr stark mit Parfüm eingesprüht oder cremet oder was weiß ich. Wenn er mich zur Begrüßung immer drückte und auf die Wange küsste, roch mein Gesich furchtbar nach seinem Duft, worauf mich sogar mein Mann ansprach.

Ich habe dann irgendwann gesagt, dass ich das Drücken und Küssen nicht mag und deshalb nicht möchte. Ich musste das nochmal wiederholen, aber jetzt sitzt es.

Trotzdem reagiere ich jedesmal irrational, wenn Kontakt ansteht, ich kann da einfach nicht aus meiner Haut. Mein Mann ist einfach meißtens allein mit der Tochter dort und fertig.

Gefühle kann man halt nicht erzwingen.

LG

3

Hallo Becca,

du hast ein Abgrenzungsproblem - wie so viele andere junge Frauen auch. Natürlich ist jede Familie anders, und man mißt die anderen ja immer an den eigenen Maßstäben. Da fällt einem die Andersartigkeit auf, und mit der Zeit kann es auf den Wecker gehen. Aber etwas hat dich ja an der Familie angezogen, sonst hättest du nicht den Mann geheiratet.

"ZB bekomme ich nicht ständig gesagt dass man jetzt ganze 14 Tage nicht geschlafen hat weil wir in den USA in Flitterwochen waren und man sich ja so Sorgen gemacht hat."

Da würde ich sagen, das ist eure eigene Verantwortung, wieviele Sorgen ihre euch macht und wie viel ihr schlaft. Wir sind ja erwachsen und können auf uns aufpassen.

WSie nennen sich mir gegenüber auch "Mama" und "Papa". Finde das unmöglich. Ich habe bereits Eltern."

Das muss geklärt werden - darüber muss man sprechen und eine Lösung finden, mit der beide Seiten klarkommen. Ich habe meine Schwiegereltern mit Vornamen angesprochen.

"Mein Schwiegervater legt seinen Kopf auf meine Dchulter um zu sagen wie sehr sie uns in den zwei Wochen vermisst haben. Mir geht das alles zu weit."

Sie haben ein großes Bedürfnis nach Nähe, und du hast ein Bedürfnis nach Abstand. Ihr müßt darüber sprechen. Du musst das klarstellen wieviel Nähe du möchtest und wieviel Abstand du brauchst.

"Ich warte nur drauf bis mein Bauch wächst und sie ihn ständig betatschen. Da graut es mir jetzt schon vor. "

Das braucht doch gar nicht zu sein. Du kannst bestimmen, wer deinen Bauch anfaßt und wer nicht.

"Ich habe auch schon gesagt: ich warte bis die Anmeldung einer Kita in deren Wohnort bei uns im Briefkasten liegt. Dass das kleine ja dann jeden Mittag zu ihnen kann. Hab die ganze Zeit das Gefühl ich musste meinen Freiraum verteidigen."

Warum musst du das jetzt schon festlegen?

"Und immer dieses: meldet euch und wir hören so wenig von euch und nie sehen wir euch.
Was erwarten sie denn? Wir sind beide Vollzeit berufstätig. Haben auch außerhalb der Arbeit viel zu tun. Und spätestens alle 14 Tage sieht man sich."

Nähe und Abstand mit guter Kommunikation regeln. Sonst geht das auf Dauer schief und führt zu großen Mißverständnissen und Enttäuschungen. Dabei haben es doch beide Seiten nur so gut gemeint.
Und vergiß nicht, bei all dem ihnen deine Wertschätzung für das Gute zu zeigen, das du trotz allem zu schätzen weißt.

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Vielen Dank für eure Beiträge. Ich finde mich in vielen wieder und werde versuchen ein paar Ratschläge umzusetzen. Ich will ja nicht dass es sich weiter zuspitzt. Alleine meinem Mann zuliebe...

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Dieser Satz ist m.E. besonders problematisch: "ZB bekomme ich nicht ständig gesagt dass man jetzt ganze 14 Tage nicht geschlafen hat weil wir in den USA in Flitterwochen waren und man sich ja so Sorgen gemacht hat."

Mußt du mal herausfinden, was die Absicht hinter dem Satz ist. Ein schlechtes Gewissen machen wollen? Kontrolle? Nicht loslassen wollen? Wertschätzung ungeschickt ausgedrückt? Stehen Verlustängste hinter der Aussage?
Wenn nicht klar ist, was sie damit ausdrücken wollen, dann frag nach bis du es weißt, und dann kannst du die Sache richtig stellen.

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