BV ja - nein? Firma total überfordert

Hallo,
zu meiner Situation:
Ich arbeite als Tischlerin und habe vor ca. 1 1/2 Wochen meine Firma von meiner Schwangerschaft (heute 9+5) in Kenntnis gesetzt.
Fakt ist nun, dass ich als Tischler ständig heben muss und ich Dauerlärm und Staub ausgesetzt bin. Außerdem stehe ich natürlich den ganzen Tag. Also klar alles Gründe für ein BV.

Das Problem ist nun folgendes: Ich bin die erste Schwangere in der Fertigung unter unserem aktuellen Chef. Daher hat keiner von irgendetwas einen Plan. Da ich ich zum ersten Mal schwanger bin, weiß ich natürlich auch nur das, was ich im Internet zu lesen bekomme... Nachdem ich meinen Chef über die gesetzlichen Gegebenheiten informiert habe, sagte er zu mir, wenn ich sieben Monate zu Hause rumsitzen möchte, könnten wir gerne einen Aufhebungsvertrag machen!!!
Nun zieht sich das ganze Thema wie schon gesagt 1 1/2 Wochen. Angeblich wollen sie mich jetzt doch in ein BV schicken, aber sie sagen, dass sei kompliziert.
Nach ihrer Aussage müssen sie bei der Bezirksregierung von jedem Arbeitsplatz in der Firma eine Gefährdungsbeurteilung einreichen und die entscheiden dann, ob ich irgendeinen Arbeitsplatz ausüben darf oder wirklich ein BV gerechtfertigt ist. Dies kann angeblich 1-2 Wochen dauern
Hat davon schon jemand mal was gehört???
Man muss dazu sagen, dass meiner Firma duraus zuzutrauen ist, dass sie mir mitten ins Gesicht lügen. Für die käme das nämlich gerade passend, weil ich nächste Woche einen Kollegen vertreten soll, der Urlaub hat...
Jetzt schon mal danke für eure Antworten
#winke

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Was sagt deine Frauenärztin dazu ?

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Was hat denn die FA damit zu tun?

In dem fall garnichts ;)

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Dein Chef hat sich an das mutterschutzgesetz zu halten, er muss dir einen arbeit zu teilen die für dich machbar ist als Schwangere , und wenn das nicht der Fall ist, kann er dich in den bv schicken.

Die Ärztin kann dich auch in bv schicken wenn das wohl von mutter und Kind Gefährtet ist.

Kann dir nur den Tipp geben, achte nicht auf deinen Chef egal wie das im Betrieb ohne dich weiter geht, der nimmt keine Rücksicht. Du und das Kind geht vor.

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Lass dich ja nicht auf ein aufhebungsvertrag ein!
Niemals in der ss!

Dein Chef muss dein Arbeitsplatz so gestalten das es mutterschutzgerecht ist.
Kann er das nicht, muss er gucken das er dich woanders in der Firma einsetzt, wo es mutterschutzgerecht ist.
Geht das auch nicht, füllt er gemeinsam mit dir die gefährdungsbeurteilung aus! Für deinen Arbeitsplatz! Und schickt das an die Bezirksregierung, dein chef spricht das bv erstmal aus.
Kann er auch jetzt schon machen, wenn er kein jib für dich hat, auch bevor der Bogen bei der Bezirksregierung ist.

Lg Janine

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Ja, genau. So hatte ich das auch verstanden. Auf dem Stand bin ich aktuell auch. Ich weiß aber leider nicht, wie ich das bei meinem Chef durchsetzen soll. Ich werde leider jetzt schon total blöd angeschaut, wenn ich sage: Das darf ich nicht. Jetzt mache ich meist schon nur noch Hiwi Arbeiten und stehe den halben Tag rum. Letzte Woche war ich in einem zu lauten Teil. Heute in nem Bereich, wo ich mir nicht ganz sicher bin. (Also hab ich aktuell nichts Handfestes als Druckmittel)

Und jetzt haben sie natürlich die Bezirksregierung aus Schuldigen vorgeschoben (hab da heute leider keinen telefonisch erreicht). Langsam weiß ich echt nicht mehr weiter

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Also ich kann nur insoweit Beurteilen, dass man eine Gefährdungsbeurteilung beim Gewerbeaufsichtsamt für den Arbeitsplatz der Schwangeren einreichen muss.
Ob das für JEDEN Arbeitsplatz gemacht werden muss oder ob es genügt, wenn der chef dafür unterschreibt, dass er keinen anderen (schwangerengerechten) Platz hat, das weiß ich nicht.
Aber ruf doch mal selber beim Gewerbeaufsichtsamt an und erkundige dich. Da sitzen die Fachleute für dein Problem. Und dort würde ich auch fragen ob es sowas wie ein vorläufiges BV gibt für die ZEit bis das geprüft wurde oder ob du dich so lange krank schreiben lassen sollst.

Einen Aufhebungsvertrag würde ich auf keinen Fall unterschreiben!

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Kontaktiere am besten sofort das Aufsichtsamt.

Die helfen dir auf jeden Fall weiter und werden deinem Chef auch gerne beim BV behilflich sein bzw. beim weitern vorgehen.

Und lass dich auf Garnichts in Richtung Aufhebungsvertrag etc. ein!

lg, verena

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Wende dich an die Berufsgenossenschaft bzw. Gewerkschaft, Gewerbeaufsichtsamt geht dabei auch. Diese sind rund um informiert und schicken jemanden zur Gefahrenbeurteilung.

Heben darfst du laut Mutterschutz bis zu 5 KG alles drüber muss von einem Arzt abgesegnet sein, was drüber liegt ist verboten! Auch der Feinstaub ist eine Belastung und sicher arbeitet ihr auch mit Lacken und Ölen die für die Bearbeitung vom Holz dienen... vielen davon darfst du gar nicht mehr ausgesetzt sein.

Aufhebungsvertrag ... jaja die Unkenntnis lässt oft Verzweiflungsaussagen raus. Lass dich darauf blos nicht ein. Er muss deinen Arbeitsplatz sicher gestalten, z.B. in Form von, dass du Plan und Büroarbeit übernimmst etc. alles was nix mit den Gefahrenbelastungen zu tun hat. Kann er das nicht gewährleisten gibt es ein gefährdungsbedingtes BV, welches vom AG ausgesprochen wird. Weis auch gar nicht was er sich da so anstellt, er bekommt ja die Kosten 1 zu 1 von deiner Krankenkasse wieder, weil er ja dein Lohn fortzahlen muss!

Deine Berufsgruppe, rechtfertigt definitiv ein BV! Freundin von mir ist zwar nicht Tischlerin... aber arbeitet im Flugzeugbau für Airbus. Die wurde von Beginn an ins BV geschickt, weil sie mit schweren Maschinen arbeiten muss, giftigen Stoffen ausgesetzt ist und auf Leitern klettert muss für ihre tägliche Arbeit.

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Ich kenne mich mit BV nicht aus, aber eines kann ich dir sagen: Finger weg von irgendwelchen Aufhebungsverträgen! Bitte NICHTS, rein gar nichts unterschreiben, auch nicht im Eifer des Gefechts, unter Druck oder sonst was! Mach dir bewusst, du bist unkündbar!

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Nachdem ich meinen Chef über die gesetzlichen Gegebenheiten informiert habe, sagte er zu mir, wenn ich sieben Monate zu Hause rumsitzen möchte, könnten wir gerne einen Aufhebungsvertrag machen!!!
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Mit anderen Worten wollte er dir sagen, wenn du keine Bereitschaft zeigst deine Verpflichtungen aus dem Arbeitsvertrag zu erfüllen, dann bleibt als logische Konsequenz der Aufhebungsvertrag. Und das ist gar nicht mal so selten. Das passiert immer mal, dass eine Schwangere keine Lust mehr hat, obwohl der Arbeitplatz geeignet wäre. Dann ist das die Lösung, die man anbietet.

Nun zieht sich das ganze Thema wie schon gesagt 1 1/2 Wochen. Angeblich wollen sie mich jetzt doch in ein BV schicken, aber sie sagen, dass sei kompliziert.
Nach ihrer Aussage müssen sie bei der Bezirksregierung von jedem Arbeitsplatz in der Firma eine Gefährdungsbeurteilung einreichen und die entscheiden dann, ob ich irgendeinen Arbeitsplatz ausüben darf oder wirklich ein BV gerechtfertigt ist. Dies kann angeblich 1-2 Wochen dauern
Hat davon schon jemand mal was gehört???

Es ist nicht ganz so kompliziert. Es gibt auch Merkblätter für werdende Mütter in der Holzverarbeitung, die sehr hilfreich sind, wenn man die Gefährdungsbeurteilung ausfüllen muss. Du kannst dich ja selber mal mit der Bezirksregierung in Verbindung setzen. http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/familie,did=31058.html

Das Stehen ist nicht das Problem, weil du nicht an einem Fleck stehst, sondern auch herumgehen kannst. Stäube, Lärm und Heben, evtl auch Leim und Lacke, sind ein Problem. Du könntest aber noch evtl Büroarbeiten erledigen, wenn dein AG dich dafür einsetzen könnte.

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Also bei mir hat das BV drei Tage gedauert bis es durch war. Gefahrdungsbeurteilung ausgefüllt und 2 tage später kam das Bv.

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Dass meinen Verpflichtungen nachkommen muss ist klar. Er aber auch seinen. Die einzige Reaktion war: Erstmal kann ich doch ganz normal weiter arbeiten an meinem Arbeitsplatz, bis wir eine Lösung gefunden haben ( Laute Maschine, schwere Teile ALLEINE auflegen und abnehmen) Handlungsbedarf würde nicht gesehen.

Klar, wenn er einen Arbeitsplatz für mich hat - immer her damit. Hat er aber nicht, da ja alle Arbeitsplätze belegt sind.

Also nicht falsch verstehen, ich bin prinzipiell ja auch deiner Meinung. Aber dann muss er auch was umsetzen und das tut er leider nicht.

Ich werde es morgen nochmal bei der Bezirksregierung versuchen, hab da heute leider keinen mehr erreicht...

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Dein Chef hat vielleicht nur rot gesehen und deshalb so besch... reagiert.
Die Fällt aus. Wer macht die Arbeit. 7 Monate kostet sie nur. Die Anträge etc. Wenn er keine Erfahrung hat kann er auch mal überreagieren. Ist auch nur ein Mensch.

Er muß dir einen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz anbieten oder dir ein BV aussprechen.
Er muß nur eine Gefährtungsbeurteilung für deinen Arbeitsplatz machen - den kann man beim Gewerbeaufsichtsamt downloaden und dauert wirklich nicht lange den auszufüllen. Ansonsten dort kurz Anrufen die helfen weiter. Die sind eigentlich ganz nett und umgänglich.

Du bekommst weiter deinen Lohn und er reicht das ganze, ähnlich wie bei einer Krankmeldung, bei deiner Krankenkasse ein und bekommt 100% erstattet.

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Du bekommst weiter deinen Lohn und er reicht das ganze, ähnlich wie bei einer Krankmeldung, bei deiner Krankenkasse ein und bekommt 100% erstattet.

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Der AG bekommt zwar die Lohnkosten erstattet, aber einige Unkosten hat er damit schon.
- der zusätzliche Papierkram
- er muss den Lohn in Vorkasse bezahlen
- er muss die Stelle wiederbesetzen - Personalwiederbeschaffungskosten sind teilweise sehr hoch.
- die neue Kraft muss eingelernt werden, auch das kostet Geld.
- wenn die Stelle nicht besetzt werden kann, hat er ggf. Produktionsausfälle oder Lieferschwierigkeiten
- und er muss der Schwangeren den Arbeitsplatz auch noch freihalten!

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Das hat er so oder so. Jetzt hat er aber doppelte Einarbeitungazeiren, da ich ja an jedem anderen Arbeitsplatz neu eingearbeitet werden muss. Und wegfallen werde ich über kurz oder lang auf jeden Fall, spätestens zum Mutterschutz...

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Nein, eine Gefahreneinschätzung ist nicht notwendig!

Dein AG setzt ein schreiben auf, dass er dich aufgrund Staub und schweres Heben, eventuellen Lackdämpfen nicht mehr Gefahrenlos beschäftigen kann.

Dann meldet er es seinem Steuerbüro bzw muss sich selbst mit deiner Krankenversicherung in Verbindung setzen.

Das wars dann auch schon.

Mit freundlichen Grüßen

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Doch es braucht eine Gefahrenbeurteilung.

Nur ein Zweiteiler reicht nicht unbedingt! War bei mir so. Mein Chef schrieb das er aufgrund der Spritzmittel keinen geeigneten Platz gibt. Trotzdem musste er die Beurteilung machen.