Glücklich schwanger, aber früher einmal Abtreibung

Guten Abend

Ich bin schwanger in der 17. Woche. Nicht explizit geplant, aber halbwegs gewollt und ich freue mich sehr. Was mich aber stört bei meinem Umfeld, dass immer wieder eine nicht ganz so alte Geschichte thematisiert wird. Ich hatte vor 1,5 Jahren eine Abtreibung, die Umstände waren damals einfach ungünstig, ich habe zwar gezögert, dann aber doch mich eindeutig für den Abbruch entschieden. Auf einmal bin ich aber nur noch so halb-werdende glückliche werdende Mutter. Immer wieder werde ich auf das Thema angesprochen. Die einen fragen mich, ob ich wegen Schuldgefühlen es darauf angelegt hätte, wieder schwanger zu werden, andere sagen mir so durch die Blume: Na du, dann hättest ja gleich nicht abtreiben dürfen. Ist das Thema tatsächlich so mega heikel, dass man lieber allen Freunden verschweigt, es mal getan zu haben? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Oh, man kann hier sogar Umfrage einstellen? Naja, dann versuch ich es einmal.

Hattest du, bevor du dein erster Kind bekommen hast, schon eine Abtreibung?

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Hallo,

Also erstmal möchte ich meinen das das ja nur dich was angeht. Man treibt ja nicht zum Spaß ab sondern wie du auch schon sagtest hattest du ja deine Gründe.
Genieß deine jetzige Schwangerschaft in vollen Zügen und freu dich auf dein Baby! Alles andere ist doch wirklich jetzt nicht wichtig!

Ich habe selbst keine Abtreibung gehabt bin aber mit meinem ersten Kind total ungeplant Schwanger geworden. War damals alleinerziehend und alle die irgendwann Wind von meiner Schwangerschaft bekommen habe waren so nett und haben mich ausschließlich bemitleidet. Das fand ich erlich gesagt auch zu ko*zen. Aber zum Glück geht das ja am ende nur mich was an :) Also wie gesagt genieß deine Schwangerschaft und lass dir durch sowas nicht die Positive Gedanken raube :)

Alles Liebe

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Also ich hatte bisher keine Abtreibung und werde auch nie eine haben. Ich denke jedoch, dass du mit der Geschichte nicht so offen in deinem Umfeld umgehen solltest. Leider gibt es zu viele Menschen, die sich gern das Maul zerreißen und glauben, sie wissen alles besser als man selbst. Ich hätte es wahrscheinlich nur mit mir und vielleicht einer engen Freundin sowie dem Kindsvater ausgemacht, alle anderen geht das nichts an. Wünsche dir eine tolle Schwangerschaft

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Das stimmt. Ich hätte so etwas privates auch nicht so breit getreten. Aber trotzdem steht es den anderen nicht zu nun über sie zu urteilen.

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Hallo,

lass dich nicht verunsichern. Du hast dir die Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht. Ich denke, die Leute machen es sich zu einfach mit ihren Vorverurteilungen. Man kann es nur beurteilen, wenn man selber mal vor solch einer Situation stand. Wenn du 100%ig hinter deiner Entscheidung stehst, dann kommunizier das auch den Leuten gegenüber. Und rechtfertigen musst du dich nicht.

Freu dich auf dein Baby und lass dich nicht runterziehen!

Liebe Grüße und alles gute!

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Ich ärgere mich immer sehr über Leute die meinen über andere urteilen zu müssen! Was meinen die wer sie sind? Nur weil sie ihre Erfahrungen haben, haben sie nicht deine! Ihnen steht das nicht zu über dich zu richten.

Als ich 18 war, war ich gleichzeitig mit meiner Schwägerin schwanger. Ich habe mich sehr auf mein Kind gefreut, sie wollte ihres unbedingt abtreiben, konnte aber nicht weil mein Bruder(der Hornochse) gleich stolz verkündet hat, dass er Vater wird. Sie hatte Angst vor der gesellschaftlichen Ächtung und hat widerwillig das Kind ausgetragen. Ich hatte eine FG in der 18.SSW. Ich konnte damals mit niemandem, nichtmal mit ihr darüber reden. Ich wurde von allen Seiten als "Kindesmörderin" angegriffen, was denkt "man" denn von einer 18-jährigen die plötzlich nicht mehr schwanger ist und nicht darüber redet?

Wir haben Jahre nicht miteinander geredet. Wir haben uns beide betrogen gefühlt...

Mach deinen Frieden mit dir selbst! Wäre mir das damals nicht passiert, hätte ich jetzt nicht meine wundervolle Tochter(ja ich hätte ein anderes Kind, aber niemals meine Melli). Meine Schwägerin kann keine Kinder mehr bekommen... Es wird irgendwann alles gut. Nichts passiert umsonst im Leben und du schuldest mir dir selbst Rechenschaft!

Alles Gute und Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft,
Lola(ET-13)

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Okay, das hier kann bitterböse falsch verstanden werden:

"Meine Schwägerin kann keine Kinder mehr bekommen... Es wird irgendwann alles gut. Nichts passiert umsonst im Leben..."

Es geht darum, dass sie nun überglücklich ist, zumindest dieses Kind zu haben, nicht um Missgunst, wir habe uns längst ausgesprochen!

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Hallo,

Ich habe auch jemanden im Bekanntenkreis,die eine Abtreibung kurz vor ihrer geplanten Schwangerschaft hatte.
Mein Problem (oder was heißt Problem, es ist halt meine Einstellung) ist, dass ich denke, dass Frauen die abtreiben das Wunder des Lebens nicht zu schätzen wissen.Für mich ist eine Schwangerschaft und ein Kind ein Geschenk.Das sieht eine Frau mit Abtreibung de facto nicht so.
Allerdings würde ich die Person nicht ungebeten mit meiner Meinung nerven.aber aus solchen Gründen bleiben solche Leute halt maximal Bekannte.
Ich denke die Reaktion ist halt der Preis den man/du zahlen muss(t).Dass so ein Thema polarisiert ist ja klar und solche Fragen sind ja auch irgendwie berechtigt

Grüße

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Huhu
Ich hatte 2011 eine. Hatte lange daran zu knabbern. Bin aber immer noch der Meinung, dass es "am besten" so war. Bin jetzt wieder schwanger. Wunschkind. Bei mir im Umfeld weiss das mit dem Abbruch nur meine Familie u mein freund. Ich hatte die ersten 12. Woche sehr große Angst vor einer Fg. Ich glaub nämlich ans Karma (erst eins abtreiben und dann eins planen...) Aber mein freund hat mich immer beruhigt und meinte dass Karma ist nicht so mies da er schließlich mit der Abtreibung nichts zu tun hat. Nunja bin jetzt in der 36. Woche und alles läuft gut.
Lass die Leute reden. Ich hätte damals vor der sache wahrscheinlich auch schlecht von andern gedacht. Aber das ist eine Entscheidung die nur den involvierten Personen was angeht.
Lg sanni

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Hallo

Das Umfrageergebnis ist sicher nicht repräsentativ.

Fakt ist, dass rund 20-25% der Frauen in ihrem Leben einmal abtreiben. Von diesen haben etwas über die Hälfte schon Kinder. Die andere Hälfte hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Kinder.

Nun, ich wünsche Dir, dass die Mitmenschen Deine Entscheidung akzeptieren. Die Umstände waren anders und Du hattest Deine Gründe.

Wünsche Euch bald viel Freude zu Dritt.

Freundlichen Gruss

tm

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Was bedeutet denn nicht explizit geplant aber halbwegs gewollt?

Ich denke es kommt wirklich auf die Umstände drauf an. Eine Abtreibung wäre jetzt nichts womit ich hausieren gehen würde, ich würde es keinesfalls ALLEN Freunden erzählen.

Hätte ich Dich als Freundin käme es drauf an.... 1. Wenn du schon eine Abtreibung hattest, wie kann man dann nochmal ungewollt schwanger werden (nicht geplant, halbswegs gewollt - impliziert das für mich). Wieso schafft man es nicht sicher zu verhüten?

2. käme es wirklich auf die damaligen Umstände an.
Wenn sich seitdem dein Leben/Situation wirklich geändert hat, könnte ich das schon nachvollziehen, dass es halt "damals" nicht gepasst hat und jetzt schon. Aber hat sich soviel an deiner Lebenssituation geändert, dass du das behaupten kannst? Das kann ich jetzt als außenstehender nicht beurteilen weil ich ja die Umstände nicht kenne. Wenn ich aber nicht den Eindruck hätte, könnte ich mir evtl. so eine Aussage auch nicht verkneifen - kommt auf die Art und Intensität der Freundschaft an. Ansonsten würde ich mir halt meinen Teil denken.....#schein

Im Endeffekt muss jeder selber wissen was er tut und zu seinen "Taten" und Entscheidungen stehen - auch wenn sie für andere nicht nachvollziehbar sind.

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Also es war jetzt so, dass wir verhütet haben, aber eben nicht mehr mit der ganz sicheren Methode wie die Monate zuvor, mit dem Wissen, dass eine Schwangerschaft keine Katastrophe wäre.
Ich verstehe schon, worauf du hinauswillst, genau das ist eben auch das Problem. Die Umstände sind auch ganz persönlichen Gründen natürlich jetzt andere. Aber für Dritte sieht es nicht danach aus, die würden sagen, ich sei sozial und beziehungstechnisch in der einer ganz ähnlichen Situation wie vor zwei Jahren. Ich danke dir für den Input, genau das weckt das Unverständnis, weil ich wohl den Eindruck mache, ich würde unter gleich schlechten Umständen wieder schwanger werden... also absolut zu doof zum Verhüten oder eben Ersatz weil ich unter der Abtreibung leiden würde...

Und ja, meine Offenheit ist ein Problem. Kann mir vorstellen, dass die meisten Frauen doch eher gut überlegen, wem sie was erzählen, ich bin ein zu ehrlicher Mensch und erzähle sofort alles. Also auch der Kollegin am Arbeitsplatz. Klar, normalerweise sagt man, man hatte ne OP wegen Zyste oder so.