Süßes vor der Geburt vermeiden?

Huhu ihr lieben,
Hab das letztens schonmal irgendwo aufgeschnappt und in ein paar Foren findet man es wieder, dass man möglichst auf Süßigkeiten (und weißes mehl) verzichten soll, um nicht wer weiß wie lang zu übertragen.
Glaubt ihr dran? Haltet ihr euch dran?
Oder gibt's jemanden, der es gemacht hat und dem es wirklich was gebracht hat?
Ich weiß gar nicht, ob ich das könnte, aber würde mich mal interessieren...
Oder ist das wieder nur son Mythos?

LG Danni mit Krümeline 39+1 SSW

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Es gibt Studien die besagen Folgendes:

Die Konzentration an Prostaglandinen im schwangeren Uterus ist äußerst gering. Vermutlich beeinflusst Progesteron direkt oder indirekt die Synthese von Prostaglandinen.
Um die 36. SSW steigt die Konzentration plötzlich an. Es wird vermutet, dass hier das ungeborene Kind einen Anstoß dazu gibt, wenn seine reifen Lungen fetales Cortisol ausscheiden (2). Das fetale Cortisol wirkt auf die Plazenta und sorgt dafür, dass weniger Progesteron, dafür mehr Östrogen produziert wird (2). Der erhöhte Östrogenspiegel (bzw. der verringerte Progesteronspiegel) stimuliert dann die Prostaglandinsynthese in den Eihäuten, der Dezidua, dem Myometrium und der Zervix (2).

In der Spätschwangerschaft wird die Prostaglandinsynthese auch durch geringfügige Reize wie Geschlechtsverkehr, vaginale Untersuchung (Eipollösung) oder Amniotomie angeregt. Schon geringe Mengen von Prostaglandinen erhöhen die Reaktionsbereitschaft des Myometriums gegenüber Prostaglandin und Oxytocin.
Beide Hormone erhöhen den Einstrom von Kalzium in die Zelle und stimulieren so das Myometrium. Die Wehen, die durch Prostaglandine bewirkt werden, sind zervixwirksam.
In der Pharmakologie werden diese Erkenntnisse ausgenutzt:
- Prostaglandinsynthesehemmer wie Acetylsalicylsäure (Aspir*in®) und Indomethazin, werden therapeutisch eingesetzt, um eine vorzeitige Wehentätigkeit zu behandeln.
- Kalziumantagonisten, z. B. Nifedipin (Adalat), verhindern, dass Kalzium in die Zellen gelangt und fördern so die Relaxation des Uterus.

Es gibt noch andere Zusammenhänge:
Fettzellen haben ein Enzym, das Prostaglandine abbaut. Daher kommt es bei adipösen Frauen häufiger zu Übertragungen.

Auch ein hoher Blutzuckerspiegel behindert die Prostaglandinproduktion. Daher ist ein Verzicht auf Süßigkeiten und Weissmehl am Ende der Schwangerschaft, bevorzugg ab der 36. SSW, sehr sinnvoll.

Damit die Prostaglandine wirken können, ist es vor allem wichtig, dass ausreichend Prostaglandinrezeptoren vorhanden sind. Vermutlich wird die Bildung dieser Rezeptoren durch die Prostaglandine selbst verursacht. Sind ausreichend Rezeptoren vorhanden, wirken bereits wenige Prostaglandine schnell und wenig schmerzhaft (3).

Literatur

1 olter, T.: Geburtshormone. Hebamme.ch Sage-femme.ch 4/2010

2 Coad, J., Dunstall, J.: Anatomie und Physiologie für die Geburtshilfe. Urban &Fischer 2007

3 Drexelius, N., Louwen, F.: Mit dem Kopf gegen die Wand. Hebammenforum 3/2010

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Mir wurde das auch geraten...aber nicht mit so einer ausführlichen Begründung!

Respekt! Und vielen Dank!

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Cooler Beitrag, sehr interessant, Danke!

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War heute zum Geburtsplanungsgespräch im KH und die Hebamme meinte auch das man Zucker und Weißmehl besser meiden soll um nicht zu übertragen. Wusste ich vorher auch nicht.

LG Muupie mit Minigirl inside ET - 19 #winke

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Und machst du es?
Ich hab eh nur noch sechs Tage bis ET, bringt jetzt wahrscheinlich eh nix mehr?!?

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Werde es ab morgen mal angehen. Sie sagte man fängt etwa 3-4 Wochen vor ET damit an.
Ob es dir jetzt nicht was bringt kann ich dir leider nicht sagen :(

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Ich hab noch nicht gehört, dass es helfen soll nicht zu übertragen, aber soweit ich mich erinnern kann, hab ich mal gelesen, dass Zucker die Durchblutung hemmt. Darauf zu verzichten sol die Geburt angeblich schneller und leichter machen.

Ich wollte auch ab 4 Wochen vor Termin darauf verzichten. Ich sag nur so viel... Ich sitze gerade (36+5) auf dem Sofa und zieh mir ne Tüte Tropi Frutti rein (weil ich mich leider nicht so gut im Griff habe) :-P

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Was Solls, lass es dir schmecken!! Ich kanns auch nicht lassen. Seit ein paar Tagen wach ich sogar nachts auf mit knurrendem Magen und überlege, was ich leckeres essen könnte ;-) Echt schlimm...

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#rofl #rofl #rofl

Hättest du das nicht gestern posten können? Ich hab die gesamte Schwangerschaft nix Süßes angefasst und seit gestern ernähre ich mich ausschließlich von Keksen und Schokolade! Heute hab ich sogar einen Stollen vertilgt!

Na toll! Geh ich eben wieder übertragen... :(

Liebe Grüße,
Lola(ET-13)

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Ja sorry, wenn ich das gewusst hätte...;-)
Ist jetzt auch schon egal. Ich kanns eh nicht lassen...

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Ich auch nicht #lecker

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Na wenn der Mytos stimmen würde wäre mein Sohn nicht am tag vorm ET auf die Welt gekommen. Und meine Schwester hätte weder beim Großen Sohn noch jeztzt beim Baby übertragen. Die isst nämlich kein Weißmehl und vorallem keine Süßigkeiten.

Es gibt so viel was angeblich was bewirken soll und doch nichts nützt. Denn Kinder kommen dann wenn sie fertig und bereit sind!

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Ja das denke ich ja auch. Aber wenn schon Hebammen und Ärzte sowas sagen?!?

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Ganz ehrlich sowas hab ich noch nie von nem Arzt oder ner Hebamme gehört.

Nicht mal von den EsoHebammen meiner Schwester vom Geburtsthaus!

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Ich kann dir nur von mir sagen, das ich mich nicht dran gehalten habe. Das könnt ich garnicht #schein
Max kam 5 Tage nach ET und Phil 3 Tage vor ET.

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4 Wochen vor ET schon anfangen? Das halt ich ja nie durch! Fand es schon schlimm einen Tag vor dem Zuckertest nichts Süßes zu essen!!

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Hallo!

Also ich ernähre mich täglich von normalen Brötchen, Nutella, Daim, Lindor-Kugeln, Cola, und viel Obst und bei mir kannst Du die Theorie leider nicht anwenden. Beide Kinder sind spontan vor dem dem Termin geboren, in der 39. Und der 2.

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...und der 2. in der 38. Woche, bei 37+4...
;-)

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Ich glaube nicht daran. Es ist allerdings mal etwas, was nicht schaden kann, da es allgemein gut für die Gesundheit ist.