YEAH! Diesmal keine Schwangerschaftsdiabetes - Vorsicht lang!

Ich schreibe den Post eigentlich hauptsächlich um Frauen Mut zu machen die sich in dieser Schwangerschaft vielleicht mit Schwangerschaftsdiabetes rumärgern müssen und nun die Befürchtung haben dass Ihnen das jede Schwangerschaft blüht.

In meiner ersten Schwangerschaft war ich relativ beschwerde- und sorgenfrei. Dann kam in der 27. SSW die Diagnose: Schwangerschaftsdiabetes und ich fiel wie in ein Loch und dachte ich vergifte mein Baby. Ich führte also peinlich genau Ernährungstagebuch und kontrollierte den Blutzucker. Jedes Mal wenn ein Wert aus der Norm fiel kamen mir die Tränen. Durch die festen Vorgaben wann ich wie zu essen hatte schaffte ich auch meinen Alltag nichtmehr. Plötzlich war alles einfach nur kompliziert und beunruhigend. Mein FA übernahm die Therapie selbst und beruhigte mich enorm. Ich bin mir sicher dass viele Frauen mit meinen Werten bei dem ein oder anderen Diabetologen mit Insulin eingestellt worden und dann eben zum ET eingeleitet worden wären. Ich las dann diverse Studien zum Thema, denn wenn mir etwas Angst macht dann recherchiere ich. Und wie so oft war es auch diesmal sehr beruhigend. Ich las dass die Richtwerte nicht zuletzt deshalb so niedrig angesetzt sind weil man der Meinung ist dass auch Frauen mit grenzwertigen Ergebnissen von einer Ernährungsumstellung profitieren würden. Welchen psychischen Stress das bei den betroffenen Frauen auslösen kann wurde dabei offenbar nicht berücksichtigt. In meiner Schwangerschaft traten in Folge dessen auch keine Komplikationen auf, woraufhin ich bei der Anmeldung im Krankenhaus auch nicht eine Schwangerschaftsdiabetes sondern eine Insulintoleranz angab. Das fand sich dann später auch nicht unter den Risiken meiner Entbindung. Mein Sohn kam recht schwer auf die Welt (4370g), aber das ist in meiner Familie ein normaler Wert. Die Kinder in unserer Familie sind groß. Selbst meine thailändische Schwägerin brachte meinen Neffen mit einem Gewicht von 4600g spontan zur Welt und die hatte nachweislich keine Probleme mit dem Blutzuckerspiegel. Ich bestand allerdings nach der Geburt dreimal darauf dass der Blutzuckerspiegel meines Kindes untersucht wurde um sicher zu gehen dass er nicht unerkannt unterzuckern würde. Passiert ist das aber natürlich nicht.

Ich rechnete in dieser Schwangerschaft nun fest damit dass meine Werte wieder auffällig wären und der kleine Zuckertest ergab wie erwartet auch einen auffälligen Wert. Diesmal sah ich es auch wirklich locker. Die Hebamme riet mir in der ganzen Schwangerschaft Zucker und Weißmehl zu meiden. Das tat ich aber nicht. Ich aß rein nach meinem Gefühl, trank sogar Cola wenn mir danach war. Und ja, der kleine Zuckertest war wie erwartet wieder auffällig (151). Rein aus Interesse fragte ich dann mal, womit man die Zuckermenge beim kleinen Zuckertest vergleichen könne und der Frauenarzt meinte, es sei ungefähr so als würde man 4 Flaschen Cola innerhalb von ein paar Minuten trinken.

Der große Zuckertest stand dann am Dienstag an und für mich war es eher eine Formalität. Ich war mir sicher dass meine Werte wieder problematisch sein würden. Immerhin trinkt man dabei den Gegenwert von 6 Flaschen Cola. Unerwarteterweise war dem aber nicht so. Meine Werte waren völlig in der Norm, und ich mehr als überrascht.

Das heißt jetzt für mich in erster Linie dass ich in den nächsten 2 Monaten noch nicht rigoros auf Zucker verzichten werde und weiter, was meine Ernährung angeht, auf meinen Bauch hören werde. Dennoch werde ich gelegentlich Blutzucker messen wenn ich das Gefühl habe meine Werte könnten zu hoch sein. Nach der Geburt werde ich wieder drauf bestehen dass die Blutzuckerwerte meines Kindes kontrolliert werden, denn ich hatte eine Freundin bei der die Tests alle unauffällig waren, das Kind nach der Geburt aber dennoch unterzuckert ist und beinahe verstorben wäre, hätte eine geistesgegenwertige Hebamme den Test nicht auf Verdacht gemacht.

So oder so - mir fällt ein rießen Stein vom Herzen... dass ich jetzt zumindest medizinisch gesehen nichtmehr den "GDM" Stempel anhaften habe. Werde aber weiter meine Werte selbst im Auge behalten. Ich glaube es war viel Wert dass ich die Sache diesmal so unverkrampft und locker gesehen habe. Stress treibt den Blutzuckerspiegel schließlich auch in die Höhe.

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Hallo,

in meiner ersten SS hatte ich auch SS Diabetes,war überrascht,dass es mich traf. Aber glücklicherweise,war der soooo harmlos. Das keine Sorgen machte,nur kleine Umstellung bei der Ernährung und keine Einleitung direkt am ET. Meine kleine kam per Einleitung zur welt,aber aus anderem Grund und wog 3446 g.

Jetzt bin ich mit zweiten Kind Schwanger, hab am Mittwoch erfahren dürfen,dass ich diesmal kein SS Diabetes hab. Gott sei dank und bin froh darüber. Hab das messen der Blutzucker gehasst.

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Hallo,

Die Glukoselösung beträgt entweder 50 Gramm oder 75 Gramm Zucker und 200-300ml Wasser. In einem Liter Cola wiederum sind es 180 Gramm Zucker.

Würde daher wirklich auf süßes achten, denn wie du siehst entspricht die Glukoselösung beim oGTT eben nicht 6 Flaschen Cola.

Liebe grüße und alles gute

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Hmm, also ich kenne nur die Werte von Coca Cola. Da sind 106g Zucker in einem Liter. Ich persönlich trinke gewöhnlich Red Bull Cola. Da sind 88g Zucker in einem Liter.

Zugegebenermaßen habe ich mich ungenau ausgedrückt. Natürlich rede ich nicht von Liter-Flaschen sondern von gewöhnlichen Cola Flaschen. Da sind 330ml pro Flasche drin.

Unabhängig davon kann man die Menge nicht einfach 1:1 vergleichen. Beim oGTT wird eine Glukoselösung verabreicht. Somit ein Monosaccharid. Das geht sofort ins Blut und treibt den Blutzucker sofort hoch - natürlich insbesondere in Kombination mit der äußerst geringen Zeit der Aufnahme und der äußerst geringen Flüssigkeit mit der es verabreicht wird. Ist ja auch so gewollt, deshalb nennt man es ZuckerBELASTUNGStest.

In Cola ist Kristallzucker. Das ist ein Disaccharid, welches erst aufgespaltet werden muss. Daher wirkt es länger und gleichmäßiger auf den Blutzuckerspiegel aus.

Natürlich ist es ein platter Vergleich und natürlich kann man das nicht verallgemeinern denn nicht jeder Mensch verstoffwechselt die verschiedenen Zuckerarten gleich, aber für mich war es ein netter Vergleich um ein Gefühl für das Thema zu bekommen.

Was meine Ernährung angeht, halte ich speziell in der Schwangerschaft am meisten davon mich nicht nach starren Ernährungsplänen oder Vorgaben zu orientieren, sondern auf meinen Körper zu hören. Und da gehört halt gelegentlich halt auch was vermeintlich ungesundes dazu. Ich frage mich heute ernsthaft, ob meine Ernährungsumstellung in der ersten Schwangerschaft aufgrund der Schwangerschaftsdiabetes nicht mehr geschadet als genützt hat.

Aber das muss natürlich jeder für sich selbst wissen.

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Hallöchen, es ist schön zu lesen, dass du diese Form von Diabetes nicht noch einmal hast. Ich habe vor etwas über einer Woche erfahren, dass ich Gestationsdiabetes habe und war zunächst am Boden zerstört. Die Ängste waren so groß, dass man an nichts anderes mehr denken konnte. Bis zu der Diagnose war alles gut und ich war mehr als entspannt was die Schwangerschaft betraf. Seit genau einer Woche messe ich nun mehrmals täglich meinen Blutzucker, meine Werte sind nach dem Essen super, was mich jedes Mal freut - erschütternd sind hingegen meine nüchternwerte. Ich liege mit den Werten nach dem Essen häufiger unter dem nüchtern-Grenzwert. Ich habe nun beobachtet, dass ich nach dem späten Abendbrot am Morgen bessere Werte habe, als bei dem vernünftigen zeitigen Abendessen. Ich bin nun kurz davor ein Experiment zu starten: vor dem schlafen noch etwas zu mir zu nehmen. Ich bin mir zwar noch unsicher, aber ich weiß einfach nicht was ich sonst machen soll. Ich möchte das spritzen umgehen- nicht aus Angst vor der Spritze, sondern vor dem künstlich zugeführten Stoff.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns als (ehemalige) Gleichgesinnte austauschen könnten. Ich möchte alles richtig machen, damit mein Kind gesund und ohne Vorbelastung zur Welt kommt.

Beste Grüße