Thrombozytopenie - Autoimmunerkrankung

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungen ;).

Bei mir wurde eine Autoimmunerkrankung in Form einer Thrombozytopenie festgestellt. Sie ist damit auch nicht schwangerschaftsbedingt. Allerdings wurde sie erst in der Schwangerschaft (16SSW) festgestellt. Der Wert liegt unter 50.000.

Wie die Behandlung weiterhin aussieht weiß ich nocht nicht, ich muss erst auf weitere Termine warten.

Meine größte Sorge besteht natürlich gegenüber dem Baby.

Daher würde ich gerne die Erfahrungen anderer hören, die ebenfalls diese Erkrankung haben und würde gerne wissen wollen, ob und inwieweit das Kind davon beeinflusst ist.

Ich freue mich über jeden Hinweis, Tipp und Ratschlag.

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Hallo stephanie,
bisher war ich im Forum nur stille Mitleserin, aber da eine Immunthrombozytopenie nicht allzu häufig vorkommt,wird es hier nicht so viele Betroffene geben. möchte ich dir ein paar Infos

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(Sorry zu früh abgeschickt)
Also: ich bin nicht selbst betroffen, aber mein Mann. Das hilft dir jetzt für die SS wenig, aber vielleicht helfen dir auch ein paar allgemeine Infos: erstmal ist es wohl beruhigend zu wissen, dass die ITP (Immunthrombozytopenie) nicht vererbbar ist. Des weiteren werden sich die Auswirkungen auf die Schwangerschaft sicherlich an deinen Symptomen orientieren. Mein Mann hat z.B nur 20.000 und hat keine Auswirkungen, andere haben schon bei 70.000 Blutungsneigung. Das ist sehr individuell. Da dein niedriger Wert allerdings ein Zufallsbefund war, scheinst du auch keine starken Symptome (Nasenbluten, blaue Flecke etc ) zu haben. Wichtig ist wohl zu wissen, dass die Schwangerschaft einen "Schub" Triggern kann. Kann, nicht muss!!! Solange sich also deine Thrombos im für dich komplikationslosen Bereich befinden, sollte die SS nicht gefährdet sein. Deine Werte sollten nur ganz engmaschig überwacht werden. Es gibt einige Möglichkeiten die Thrombos zu erhöhen zB Cortison. Wie das in der SS gegeben wird kann ich dir nicht sagen. Es kann auch sein, dass ein KS in Erwägung gezogen wird, wegen der Blutungsgefahr. Aber wie gesagt, das ist eine sehr sehr individuelle Geschichte und sollte von Experten begutachtet werden, die das auch richtig einschätzen können. Du solltest auch mal nachfragen ob die Thrombozytenantikörper plazentagängig sind! Es gibt ein Kompetenzteam ITP, welches von Marion Hass geleitet wird. Google das mal. Ihr kannst du alle Fragen stellen, sie ist Expertin und wirklich nett! Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Falls jemand andere Infos hat oder einen Fehler entdeckt bin ich ich auch über neue Erkenntnisse froh.
Ich wünsche dir noch alles alles Gute für deine Kleine und schicks viele Thrombos!
Viele Grüße

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Hallo,

ich hatte zwar "nur" eine schwangerschaftsbedingte TP, aber aufgrund meiner hierfür ungewöhnlich niedrigen Werte bestand bis zur Geburt der Verdacht auf eine ITP. So wurde ich also behandelt, als hätte ich ITP und kann dir etwas berichten.

Ich musste Prednisolon einnehmen, um den Thrombozytenwert zu erhöhen. Zielvorgabe war > 100000. Bei weniger als 90000 wird nämlich keine PDA mehr gelegt, bei weniger als 50000 wird der KS problematisch.

Nach einem einwöchigen Aufenthalt im KH wurde mir geraten, mich an den Gedanken eines KS zu gewöhnen. Falls ich nämlich plazentagängige Antikörper im Körper gehabt hätte, wäre das Blutungsrisiko für das Baby erhöht gewesen. Ob das Baby auch zu wenige Thrombozyten hat lässt sich durch eine Nabelschnurpunktion feststellen. Diese ist allerdings recht risikobehaftet. Durch einen Dopplerultraschall lässt sich aber auch der Blutfluss beim Baby darstellen. Daraus können schon Rückschlüsse gezogen werden.

Da meine Tochter zu früh auf die Welt wollte, kam es bei mir nie zum Geburtsplanungsgespräch. Deshalb konnte ich mich für eine spontane Geburt entscheiden, ohne dass mir jemand groß reingeredet hat. Nach dem Durchtrennen der Nabelschnur wurde das Nabelschnurblut aufgefangen, um daraus den Thrombozytenwert zu bestimmen. Sollte der Wert zu niedrig sein, besteht die Möglichkeit, dass das Kind noch intensivmedizinisch betreut werden muss.

Die Klinik in der ich ursprünglich entbinden wollte, ist auf solche Fälle nicht eingestellt. Ich habe dann in einem Perinatalzentrum Lvl 1 entbunden.

Ich drücke dir die Daumen, dass bei dir alles gut verläuft.