Liebe Leute,
Ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür das es länger wird. Ich muss etwas ausholen um die Situation zu erklären.
Ich arbeite im Büro in einem Betrieb für Stahl (nur eine Tür trennt uns zum Lager und wir müssen oft in selbiges)
Wir sitzen zu dritt ( 3 Mädels) in diesem Büro. Eine hatte seit langer Zeit beschweren und Symptome die sie nicht deuten konnte und ist zu vielen Ärzten bis bei ihr eine Schwermetallbelastung festgestellt wurde. Sie hat den AG darauf angesprochen, dieser hat sich quer gestellt und darauf beharrt das es nicht von der Arbeit kommt. Um das zu untermauern hat er die andere von uns auch zu so einem Test geschickt. Ergebnis: auch Sie ist stark belastet. Die erste hat bereits gekündigt und die zweite hat eine Entgiftung angefangen. Die Ärzte beider Mädels sagten sofort: "bei diesen Werten schreibe ich sie sofort krank, da müssen sie nicht mehr hin gehen!"
Nun habe ich kurz danach erfahren das ich schwanger bin! Diesen Schwermetalltest den die beiden machten kann ich leider nicht machen (zu gefährlich in der SS, Kontrastmittel spritzen etc.)
Nun nimmt mich kein Arzt ernst!!! Habe meinem FA gesagt das zwei meiner Kollegen eine schwermetallbelastung mit enormen werten haben. Es hieße nur damit kennt sie sich nicht aus, wenn ich bedenken habe soll ich mich an einen Arzt wenden der mir helfen kann.
Der Arzt der den Test durchführte meinte er könne mich in der SS nicht testen, und ohne Untersuchung keine Diagnose.
Auch mein Hausarzt stelle sich quer.
In allen medizinischen Büchern kann man lesen das es wissenschaftlich bewiesen ist das 60% der Schwermetalle an das Baby weiter gegeben werden.
Die anderen beiden wären sofort krankgeschrieben worden weil sie Ergebnisse haben. Ich bin schwanger und habe Angst das ich dem Kind schon geschadet habe ( 9ssw) und keiner will mich ernst nehmen. Auch beim Gewerbeaufsichtsamt habe ich angerufen selbst die konnten mir nicht helfen.
Ich dachte immer Schwangere stehen unter besonderem Schutz??
Inzwischen belastet es mich psychisch, ich bekomme kein Auge zu wenn ich weiß das ich wieder in die Arbeit muss, im Lager halte ich möglichst die Luft an, Lüfte wie ne blöde alle 10 Minuten, etc. ich arbeite mit nem Kloß im Hals vor Angst mein Baby könnte einen Schaden davon tragen.
Bin ich zu ängstlich??? Sehe ich die Wahrscheinlichkeit das ich auch belastet bin zu hoch?? Spielen es die Ärzte runter oder ich nur hoch??
Sorry für soviel Text und danke für eure hoffentlich antworten.
Zu harmlos für BV? Warum nimmt mich keiner ernst?
Hallo Kitty,
hast du deinem AG schon von der Schwangerschaft erzählt? Der müsste mit dir eine Gefhrdungsbeurteilung ausfüllen, in der ja das geschilderte aufgenommen werden muss. Habt ihr einen Betriebsarzt? Wenn ja, würde ich mich auch an diesen wenden. Er schreibt dann eine Empfehlung für den AG und dieser muss sich daran halten. Falls ihr keinen habt glaube ich, dass die Gefährdungsbeurteilung ausreichen müsste und dein AG seiner Fürsorgepflicht nachkommen muss, dich ins BV schickt.
Kann deine Ängste total verstehen.
Alles Gute und viel Kraft! Bleib am Ball!
Danke Stern für deine Antwort,
Wir haben zwar einen betriebsarzt aber den habe ich in den 2 Jahren wo ich dort arbeite noch nie gesehen.
Außerdem weiß ich das der "gezahlt ist" er hat meinem Chef einen Aushang fürs schwarze Brett ausgestellt in dem steht das die Belastung bei uns unbedenklich ist.
Meinem Chef habe ich noch nichts davon erzählt und meine Chancen um eine Freistellung bzw BV von ihm zu bitten sehen ich schlecht den inzwischen sind es schon 2 Kolleginnen die gekündigt haben und ein Azubi der geht. Er sucht Händeringen und ruft sogar ehemalige Mitarbeiter an ob sie wieder kommen wollen. Wenn ich ihn bitte mich freizustellen wo jetzt schon so viele fehlen sehe ich eher schwarz ????
Trotzdem, ab zum Chef und SS mitteilen und ihn mal über die Inhalte des Mutterschutzgesetzes aufklären. “Nach Paragraph 2 des Mutterschutzgesetzes ist der Arbeitgeber dazu verpflicht, werdenden und stillenden Müttern einen Arbeitsplatz zu ermöglichen, an dem weder Mutter noch Kind gesundheitlichen Schaden nehmen können. Sobald dem Arbeitgeber die Schwangerschaft bekannt ist, muss er für eine eventuelle Umgestaltung des Arbeitsplatzes sorgen.“
An den Betriebsarzt würde ich mich trotz der Befürchtungen auch wenden. Sollte er nichts unternehmen, würde ich mich nochmals an die Aufsichtsbehörde wenden.
Guten morgen
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur ss.
Mein ex mann arbeitet auch in der metallbranche (dreh und verzahnungstechnik)
Bei ihm im Büro ist die Sekretärin derzeit zum 2.mal ss im 6.Monat. ihr erstes Kind ist Kern gesund.
Wenn du dir unsicher bist dann geh bitte zum betriebsarzt vlt kann er dir weiter helfen.
Wünsche dir alles liebe
Katja mit bauchprinzen 37ssw
Danke Katja fürs Mut machen. Ehrlich gesagt mache ich mir schon sorgen. Mir wurde gesagt ich kann mich nach dem abstillen Testen lassen wenn ich will. Nur wenn sich da was rausstellt ist es zu spät und ich werd mir ewig Vorwürfe machen. Zum betriebsarzt kann ich leider nicht der steht auf der Seite des Chefs. Habe es in meiner Antwort an Stern ausführlicher erklärt. Seufz
Hast du es mal mit dem Krankenhaus versucht?
Hallo Kitty,
fühle dich erstmal gedrückt! Das hört sich ja schlimm an. Ich kenne mich leider mit Schwermetallbelastungen nicht aus, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass wenn bei zwei deiner Kolleginnen eine Belastung nachgewiesen wurde, es bei dir wohl nicht anders sein wird. Aber warum die Ärzte sich da so querstellen, das finde ich wirklich unterste Schublade!
Gibt es die Möglichkeit, dass du dich bei den Hausärzten deiner Kolleginnen vorstellst? Oder vielleicht das eine der Kolleginnen zum Arzt dazukommt und berichtet?
Hast du schon mit deinem Chef gesprochen? Der wird das ja mitbekommen haben! Ansonsten an die Krankenkasse wenden?
Oder in allerletzten Konsequenz wegen etwas anderem krankschreiben lassen... Wegen übelkeit oder was auch immer. Nicht die feine Art, aber was solls.
Ich würde da keine Sekunde mehr reingehen!
Achse, arbeiten deine Kolleginnen schon länger da als du? Nur so aus Neugier.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles gute!
Liebe grüße,
Daklu mit Bauchzwerg 25+6
Hallo Daklu
Danke fürs drücken <3
Wie oben bereits erwähnt hab ich meinem Chef noch nichts gesagt und mit dem betriebsarzt kann ich nicht sprechen. Das mit den Ärzten meiner Kollegen ist eine gute Idee die ich auch schon verfolge. Bei einem habe ich heute bereits einen Termin wobei ich nicht gerade zuversichtlich bin da meine Kollegin mir schon gesagt hat er sei eher ein korrekter und strenger Arzt.
Bei der Krankenkasse habe ich es noch nicht versucht. Was für Möglichkeiten haben die den??
Fragen über fragen schnief.
Danke dir
Ach hatte noch vergessen auf deine Frage zu antworten.
Die Kollegin die schon Beschwerden hat und sich als erstes testen hat lassen ist seit 7 Jahren in der Firma.
Die zweite und ich sind jeweils seit 2 Jahren dabei.
Ich kann dir dazu jetzt nicht so viel sagen ... Aber geh doch einfach zu einem der Ärzte wo deine Kolleginne waren.. Wenn du dennen sagst du bist Kollegin von Patientin x.. Nehmen die dich mit Sicherheit ernst.
Lg
Danke fürs antworten. Bei dem Spezialarzt wo sich die beiden testen liesen habe ich schon angerufen. Der sagt mir eben ganz klar, in der ss kein Test, ohne Untersuchung keine Diagnose, Punkt.
Heute gehe ich zu einem Hausarzt der beiden, mache mir aber wenig Hoffnung
Ganz ehrlich in dem Fall würd ich ... krank spielen.. Mir wäre das zu heikel... Ich drück dir die daumen.
Ich würde mit dem Arbeitgeber reden und wenn dabei nichts heraus kommt wirklich mal einen Anwalt kontaktieren.
Finde auch sehr komisch, dass deine Kolleginnen das beide haben. Kannst deinem Chef ja mal ins Gewissen reden, ob er sich wirklich so sicher ist, dass es nicht von der Arbeit kommt, dass er die Gesundheit eines Babys darauf verwetten würde. Das dürfte nämlich dann schon auch folgen für ihn haben, sollte da was festgestellt werden nach der Geburt.
Lg zumy
Ps: an deiner Stelle würde ich mich erstmal krankschreiben lassen.
Danke zumy für deine Antwort. Ja ich werde ganz sicher mit ihm reden. Es wäre halt noch schön einen Arzt zu haben der mir den Rücken stärkt falls sich mein Chef quer stellt (wovon ich ausgehe) auf irgendwas bzw wen muss ich mich ja dann berufen können. Bis jetzt habe ich ja noch nicht mal einen Arzt der mich krankschreiben würde.
Ich kenn mich da auch nicht so genau aus, aber genau deswegen würde ich wahrscheinlich mal nen Anwalt kontaktieren... Einfach zur Beratung, was für Möglichkeiten und rechte du hast!
Lg
Ich kann dir auch nur raten als aller erstes krank schreiben lassen. Egal was und letztendlich wirst du ja gerade psychisch krank.
Dann nochmals mit dem AG reden oder per Mail, schriftlich festhalten, damit du nach der Geburt etwas in der Hand hast.
Wenn das nichts hilft, weiter krank, einmal Frauenarzt, einmal Hausarzt, notfalls Frauenarzt wechseln, wenn es nicht mehr geht.
Drücke dir die Daumen
Danke für deine Antwort.
Ja ich werde sicher noch ein paar Ärzte versuchen auch wenn mir bald die Kraft ausgeht die Gesundheit meines Kindes sollte es mir wert sein.
Es wäre schon mal ein Anfang einen Arzt zu finden er erstmal krankschreibt bis zum BV wird es wohl noch schwerer werden.
Hallo,
ich kann deine Sorgen absolut nachvollziehen und würde keinen Tag länger dort hin gehen. Lass dich wenn mögl irgendwie krank schreiben und recherchiere sofort nach einem Fachanwalt. Frage deine Kolleginnen, ob sie dir ihre Testergebnisse zur Verfügung stellen und beauftrage den Anwalt.
Schon nicht schwangere Frauen haben gekündigt. Bitte setzt dich dieser Gefahr nicht aufgrund finanzieller Unannehmlichkeiten weiter aus. Vielleicht reagiert dein AG auch bereits nach einem saftigen Anwaltsschreiben.
Alles, alles Gute
Danke für deine Antwort. Ich habe zum Glück einen Arbeitsrechtschutz. Ich hoffe das ich ihn nicht brauche. Zum Anwalt würde ich wirklich nicht gerne gehen. Ich hoffe ich finde noch einen einsichtigen Arzt.
das klingt nach einem kampf gegen windmühlen. bedeutet allerdings nicht, daß er aussichtslos ist.
du hast ja schon viele gute tips erhalten, meiner lautet: halte ALLES schriftlich fest und laß es dir von den entsprechenden personen mittels unterschrift bestätigen! nur so hast du meiner meinung nach eine realistische chance, was zu bewirken.
1. geh zu dem arzt, der die untersuchungen deiner kolleginnen durchgeführt hat, und laß dir schriftlich bestätigen, daß deine kolleginnen, die am selben arbeitsplatz tätig sind, eine eindeutige belastung aufweisen - inklusive des hinweises, daß bei dir aufgrund der vorliegenden schwangerschaft kein test durchgeführt werden darf. alternativ bitte deine kolleginnen um kopien der jeweiligen atteste (sie sind dir doch sicher wohlgesonnen und wollen nicht, daß auch du gefährdet bist, oder?).
2. informiere deinen arbeitgeber und den betriebsarzt schriftlich über deine schwangerschaft und laß dir bei der übergabe den empfang bestätigen. weise auf deine arbeitsbedingungen und die atteste/einschätzungen des arztes zum gesundheitszustand deiner kolleginnen hin (ggf. kopien beilegen und als anlage erwähnen). bitte in deinem schreiben um eine schriftliche antwort und stellungnahme des arbeitsgebers, in der er seine jeweilige entscheidung (versetzung/bv oder nicht) begründet. ebenso sollte der betriebsarzt schriftlich stellung nehmen.
je nach ausgang des konflikts kannst du dich dann mit den schriftstücken, die die jeweiligen aussagen der einzelnen personen belegen, notfalls ans arbeitsgericht oder so wenden. wenn dein arbeitgeber nicht spurt, kannst du ihn damit möglicherweise schon genügend unter druck setzen. alternativ gibt es auch die möglichkeit, sich an eine der großen tageszeitungen zu wenden, die einen öffentlichen ombudsmann angestellt haben und sich für die rechte der bürger einzusetzen versuchen. erkundige dich nach allen möglichkeiten, die dir notfalls zur verfügung stehen - wenn alles nix bringt, kannste immer noch das fernsehen einschalten (ich wette, klatschreportagen sind ganz wild auf so eine story - dein arbeitgeber hingegen wird sicher seine firma nicht wegen deiner schwangerschaft auf's spiel setzen).
Wow Wahnsinn, du hast dir ja Mühe gemacht. Danke für deine super ausführliche Antwort. Bei der Sache mit dem Fernsehen musste ich aber doch ein wenig schmunzeln 
Da sind viele Tipps dabei die ich sicher gut umsetzten kann. Versuchen werde ich natürlich alles. Ich hoffe nur es zieht sich nicht alles zu sehr in die Länge und ich habe bald eine Lösung. Vielen lieben Dank
sehr gern ja, das mit dem fernsehen würde ich auch nur als allerletzte möglichkeit in erwägung ziehen 
vorher kann man sich sicher noch bei einem anwalt für arbeitsrecht und arbeitsschutz mal beraten lassen.
drücke dir die daumen, daß es bald geklärt ist. nur mut!
hallo Kitty
deine Ausführungen sind etwas zu wenig konkret als dass dir so eine Aufsichtsbehörde helfen könnte.
Hier ein paar ganz wichtige Fragen, ich hoffe du kannst sie beantworten:
- um welche Schwermetalle handelt es sich konkret, die bei deinen Kolleginnen gefunden wurden?
- mit welcher Methode wurde untersucht?
- Im Lager deines Betriebs befinden sich Metallwaren. Welche Materialien sind das? Stahl?
Metalle sind normalerweise Feststoffe, außer Quecksilber das flüssig ist und auch verdampfen kann.
Wenn sie einfach so gelagert werden, oder auch transportiert, dürfte nichts passieren.
Wird in deinem Betrieb Metall verarbeitet, und wenn ja in welchen Prozessen? Schweißen? Drehen? Gießen? Schmelzen?
Ist Blei und Cadmium oder Quecksilber beteiligt? Nickel?
Hallo und danke für deine Antwort. Ja ich habe mit dem Amt natürlich schon ausführlicher gesprochen als ich's hier geschrieben habe. Habe Ihnen natürlich auch erzählt welchen Stahl wir haben und so weiter. Erhöhte Werte waren Nickel, Quecksilber und Wismut. Wir haben über hundert verschiedener Stähle, u.a. auch Nickelstähle, edelstähle, automatenstahl etc etc... Wir bearbeiten ihn dahingehen das wir ihn sägen und fräsen.
Ich hoffe das es bald eine Lösung gibt. Viele Grüße
Die Aufsichtsbehörde kann von deinem AG verlangen, dass er die Staubbelastung/Dämpfe am Arbeitsplatz untersucht und entsprechende Maßnahmen ergreift.
Das ist definitiv dein Ansprechpartner in dieser Frage.