Zytomegalie und Bv, sind Erzieherinnen hier?

Hallo ihr lieben,

Wir haben es geschafft und sind dank icsi endlich schwanger:)
Jetzt zu meinen problem, ich bin erzieherin und habe keinen immunstatus gegen zytomegalie.
Der betriebsarzt ist der meinung, ich könnte damit weiterarbeiten, soll mich natürlich vom wickeln und waschraum vernhalten.
Ich sehe das allerdings kritisch, ich bin a viel alleine in der gruppe was bedeutet ich müßte immer jemanden rufen, was ich für die Kinder schrecklich finde und für meine kolleginnen. B überträgt es sich natürlich auch durch speichel oder tränen, also trösten oder auf den arm nehmen ist auch nicht mehr möglich.

Zu dem kommt leider auch das meine chefin es mit dem melden von krankheiten nicht so genau nimmt und oft unter den teppich kehrt. Wir erfahren dann zb. erst wochen später das kind xy wegen scharlach gefehlt hat:(

Theoretisch hört sich das weiter arbeiten ja ganz einfach an, aber in der praxis finde ich es erlich gesagt grade schwierig. Meine chefin möchte natürlich wegen personalmangel unbedingt das ich sofort wieder voll einsteige, allerdings ist sie schon jetzt von mir genervt wegen den umstellungen meinerseits.

Wie wird das erst, wenn ich das erste mal zu hause bleiben muss wegen irgend einer krankheit in der kita.
Zudem hab ich wirklich angst mein baby unnötig in gefahr zu bringen.

Wie war das bei euch? Habt ihr ein bv bekommen?
Ich werde im januar auf jedenfall noch mal mit meiner gyn darüber sprechen und mir ihre meinung zu dem thema anhören.

Bis dahin quält mich dann wohl das unbehagen, wenn ich in die einrichtung gehe.

Ach ja wir arbeiteten teiloffen, also ich werde auf jedenfall auf die u3 kinder treffen (falls die frage noch auf kommt)

Ich hoffe ihr könnt mir schon mal mut machen und mir eure erfahrungen mitteilen.

Lg Lili

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Hallo

Ich komme aus der behinderten Hilfe.

Eine Kollegin war damals auch schwanger. Sie kam /musste bis zum Mutterschutz eingeschränkt arbeiten. Sie durfte, so wie du schon geschrieben hast, auch nicht mehr in die Pflege und auch nicht mehr alleine im Gruppendienst sein. Was natürlich irgendwie nie so machbar war. Personalmangel wie du schon selbst sagst....
sie selbst hat sich auch total unwohl Gefühlt weil sie ja mehr Arbeit dadurch macht für die Kollegen. Sie ist zwar da, kann aber ja irgendwie auch nicht wirklich 'arbeiten'.

Sprich mit deiner Gyn noch mal. Sie wird dir sicher weiterhelfen.

Lieben Gruß

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Hallo,
Hab in meiner ersten Schwangerschaft in einer integrativen kita gearbeitet. Nach Bekanntgabe meiner Schwangerschaft bei meiner Chefin war ich sofort um mündlichen bv und nach der Feststellung des immunstatus und dem ausfüllen der GefährdungsBeurteilung im bv.
Hab auch mit u3 Kindern in der Gruppe gearbeitet. Da wir offen gearbeitet haben hatte ich auch täglich Kontakt mit den integrativ. Kindern.
Zwei andere Kolleginnen sind kurz vor mir und nach mir auch direkt ins bv gegangen.

Soweit ich weiß muss dein Arbeitgeber dir in der beschriebenen Situation einen anderen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.
LG

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Ich hab sofort ein Berufsverbot bekommen und kenne das von allen schwangeren Kolleginnen mit "U3-Kontakt" so, die keine Immunität hatten. Cytomegalie ist ja wohl auch über Speichel und so übertragbar?! Und wie oft man beim Händchenhalten, Tränentrocknen und Niesen da so was abbekommen kann...

Auf der anderen Seite war ich auch überrascht, nach so langer Zeit mit den Kleinen keinen Immunschutz zu haben... Ich hoffe, dein Arzt hilft dir weiter. LG

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Hast du dem betriebsarzt gesagt, dass du auch u3 Kontakt haben wirst? Meiner hat das alles abgefragt und danach empfohlen die gesamte Schwangerschaft nicht in dr Kita zu arbeiten .

Dann musste mein Arbeitgeber mich ins bv schicken, da er keinen anderen Arbeitsplatz für mich hatte .

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Ich bin auch Erzieherin und habe kein zytomegalie. Ich habe vorher in einer eingrüppigen Einrichtung mit reiner U3 Betreuung gearbeitet. Da wir aber zu einem Familienzentrum mit zwei weiteren Einrichtungen gehören, bin ich in eine dieser Einrichtung versetzt worden. Dort arbeite ich in einer Gruppe von 3 bis 6 jährigen und darf nicht mit zur Toilette gehen oder wickeln etc. eine U3 Gruppe gibt es dort auch, meine Kolleginnen achten aber darauf dass ich wenig Kontakt mit den Kindern habe. Ist nicht immer ganz möglich, auf der ander Seite habe ich mich in sechs Jahren nicht angesteckt, warum sollte es jetzt bei so wenig Kontakt passieren. Ich war am Anfang auch etwas unsicher, aber das würde auch bedeuten ich dürfte mit keinen Kleinkind aus unseren Freundeskreis Kontakt haben. Vorsichtig sollte man schon sein, aber man sollte sich deshalb nicht verrückt machen. Bin auch eigentlich ganz froh noch ein bisschen arbeiten gehen zu können. Liebe Grüße!

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Juhu...also ich bin auch direkt aus dem Verkehr gezogen worden!!! Ja das einzigste was du machen kannst ist mit deiner FA zu reden. Es geht hier um eine Gefährdung, welche bei Kontakt auf beruflichen Wege einfach untragbar wäre. Klar kann man (Wie unten bereits erwähnt) sich auch im Freundeskreis anstecken, jedoch ist das Risiko in der Einrichtung wesentlich höher. Ich denke der FA wird dir den Gang zur Arbeitskammer ( so heißt das bei uns) empfehlen. Weil selbst er kann da jetzt nicht viel dran ändern. Ich hoffe du findest einen Weg. Denn wenn man endlich schwanger ist, möchte man auch alles dafür tun ein gesundes Baby zu bekommen. Ich drücke dir die Däumchen. Lg

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Hallo Lili,

Also was ist denn das für eine furchtbare Chefin. . . Ich würde an deiner Stelle auch mit der FA reden, die kann dich ja auch ins BV schicken. Bis dahin passt du vielleicht einfach bissl auf, desinfiziert dich viel und so. Bin auch Erzieherin und ganz frisch schwanger. Hab erst am 14.1. Termin bei meiner FA und vorher sage ich auf Arbeit auch noch nix. Also bin ich bis dahin auch einfach bissl vorsichtiger. . .

Alles Gute dir und sorge dich nicht ganz so doll! Dein Baby braucht positive Gedanken :-)

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Hi!

Ich arbeite auch in einer Kita. Hatte eigentlich nichtmal wirklich viel Kontakt zu den U3s, aber durch das gelegentliche zusammenlegen von Gruppen am Nachmittag, während des Mittagessens oder ähnliches, ist ein Kontakt auch nicht auszuschließen.

Ich habe nach bekanntgabe der SS sofort ein BV bekommen. Durfte mich nichtmal von den Kindern verabschieden und auch nach Feierabend durfte ich nichtmal in die Räumlichkeiten, um meine Sachen selbst zu holen.

Das ist zwar seehr pingelig durch meinen AG, aber auch sie möchten das Risiko nicht eingehen hinterher in die Verantwortung gezogen werden zu können, wenn mit dem Kind was wäre.
Ihm entsteht durch das BV auch kein finanzieller Nachteil, da die Krankenkasse mein Gehalt 1:1 an den AG zurückzahlt.

Würde auch mal mit dem FA drüber sprechen und ihn nach seiner Meinung fragen.
So gern ich auch arbeiten würde, bin ich dich froh das Risiko nicht eingehen zu müssen.

Ich ess auch schon mein Leben lang Mettbrötchen und hab mich nie mit Toxoplasmose angesteckt. Wieso sollte ich ausgerechnet jetzt? Trotzdem würde ich das Risiko nicht eingehen...

Lg Nina

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Die Gynäkologin kann sich in der Sache nicht einbringen, da sie nicht für die Arbeitsbedingungen zuständig ist.

Was nötig wäre, ein klärendes Gespräch mit dem Betriebsarzt und dem Arbeitgeber, über die Konsequenzen einer Ansteckung mit Cytomegalie oder Scharlach. Denn wenn die Chefin versteht welche Verantwortung sie dir gegenüber trägt, wird sie eher handeln.

Außerdem kann ich empfehlen, den Betriebsrat oder die Mitarbeitervertretung mit einzubeziehen, wenn es das gibt.

Die Kollegen schonen zu wollen, ist auch nicht angebracht. Damit zeigst du eigentlich, dass dir die Gefahren nicht so wichtig sind. Die Kollegen müssen damit klarkommen, dass du aufgrund von gesetzlichen Vorgaben bestimmte Dinge nicht tun darfst und sie deshalb viel mehr Kinder wickeln und zur Toilette begleiten. Das ist einfach so. Wenn du hier selber noch unsicher bist, ist das auch ein Problem.

Du möchtest wahrscheinlich gerne das BV haben, ist ja auch bequem. Aber das kostet deiner Einrichtung eine Kraft die sie vielleicht jetzt nicht ersetzen können, und viel Geld ksotet es auch. Wenn der Betriebsarzt meint, dass es anders geht, muß er genau sagen, wie das praktisch umgesetzt werden soll, und der AG muss die entsprechenden Anweisungen umsetzen.

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Es gibt schon einen Grund warum ich trotz fehlenden Imunschutz gegen zytomegalie in der anderen Einrichtung arbeiten darf. Weil der Betriebsarzt definitiv sagt, dass ich mit älteren Kindern arbeiten darf. Nur halt mit der Einschränkung keine pflegerischen Tätigkeiten zu übernehmen. Vor ein paar Jahren muss es wohl noch normal gewesen sein direkt zuhause zu bleiben, mittlerweile wird das nicht mehr so gemacht, da die Ansteckung nur im direkten Kontakt mit U3 Kindern statt findet. Daher achte ich darauf die Kinder auch nicht auf den Arm oder Schoß zu nehmen, wenn sie doch mal selten im gleichen Raum mit mir sind. Meine beste Freundin arbeitet auch in der Einrichtung und ist bis vor kurzen als sie in Mutterschutz gegangen ist auch ohne zytomegalie dort arbeitenden gewesen. Da hat der Betriebsarzt das selbe gesagt. Es ist nur ein eingeschränktes Beschäftigungsverbot. Es muss wohl aber jeder Arzt noch anders damit umgehen. Diese Diskussion hab ich hier schön öfters gelesen seit dem ich schwanger bin und bei jedem war es anders.

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Hallo,

Eigentlich solltest du bei fehlender immunität ein BV bekommen.

Lg