Hallo zusammen!
Nachdem es grad wieder so eine Situation gab, muss ich mich jetzt einfach mal ausheulen. Meine Mutter ist ein derart emotionsloser, egoistischer Mensch geworden und ich pack das grad nicht.
Klar, sie hat viel zu tun. Sie ist in leitender Position tätig, mein Großvater ist pflegebedürftig und wenn sie MAL daheim ist, belagert meine Oma sie schon dauernd - wenn sie allerdings nicht daheim ist (und sie hat halt immer ne Jobausrede und ist deshalb quasi nie daheim), wuppen mein Mann und ich großteils Omas Bedürfnisse. Wir wohnen alle in Laufweite, also verstecken geht nicht. Mein Vater war letztes Jahr schwer an Krebs erkrankt, ist aber auf dem Weg der Besserung und macht im Moment viel Sport und so (wurde auch empfohlen von den Ärzten), um wieder auf die Beine zu kommen. Er ist aber psychisch immer noch nicht so belastbar und körperlich auch nur so, wie es nach seinem Tempo geht. Meine Mutter hat dafür kein Verständnis und würde ihn am liebsten wieder in der Arbeit sehen (er ist Hauptschullehrer, bald 62, Beamter und hat 100% Behinderung). Ich bin ehrlich froh, dass mein Vater jetzt daheim ist. Er erledigt die Einkäufe für Oma, hebt Opa vom Boden auf, wenn er mal wieder fällt, kocht oft für mich/uns mit, holt mir den Kleinen aus dem Kindergarten ab und/oder bringt ihn morgens. Meine Mutter dagegen fordert, fordert, fordert, ist launisch ohne Ende und macht mir permanent ein schlechtes Gewissen - obwohl sie weiß, dass ich dafür anfällig bin (oder gerade deswegen?).
Ich selber bin in der 17. SSW, habe einen lieben Sohn mit 5,5 Jahren, arbeite praktisch Vollzeit als Lehrerin, mein Mann arbeitet Teilzeit (das macht aus verschiedenen Gründen Sinn), aber auch an 3,5 Tagen, also nicht wirklich wenig. Mein Mann macht echt viel, aber Waschen und Kochen bleibt einfach an mir und auch die Einkäufe, weil ich das meist noch nach der Arbeit mache. Egal, ich beschwere mich wirklich nicht. Ich habe nur einfach, m.E., wirklich ausreichend zu tun. Mein Kleiner geht wahnsinnig gern zur Uroma, zu meinen Eltern, Schwiegereltern und auch zu den Nachbarn mit 3 Kids in seinem Alter bzw. die kommen zu uns. Meine Mutter "lockt" ihn aber auch ständig rüber, wenn er bei uns in Ruhe spielt. Danach kann ich mir dann anhören, dass ich mich zu wenig um ihn kümmere, weil er dauernd unterwegs ist! Hallo! Soll ich ihm verbieten, mit den Freunden zu spielen? Bei uns ist jeden Morgen und normalerweise auch abends (außer MAL weggehen) jemand da. Dazu jeden Nachmittag. Vom Kindergarten holt ihn meist Opa um 1/2 1 und ich komm dann um 1/2 2 heim. Dann bin ich DA. Er kann mich jederzeit haben, nur er ist keine 2 mehr und findet sich auf dem riesigen Gelände hier oder eben mit den Nachbarskindern oft spannende Sachen. Das find ich toll. Wenn er ankommt, um mit mir zu kuscheln, bin ich jederzeit da oder wenn er sich verletzt hat, krank ist, oder, oder, oder. Welches Kind hat diesen Luxus? Er ist super-offen, interessiert, glücklich.
Nun ist es so: Der Kleine hat seit Tagen schweren Husten, meist gegen Morgen. Nun komme ich die letzten Tage auf 5 Stunden Schlaf oder so. Einerseits wegen dem Kleinen, andererseits schlaf ich nicht so gut wegen Schwangerschaft. Wenn ich mich dann morgens rühre bzw. aufs Klo gehe (er kommt nachts zu uns), ist er auch hellwach. Dazu bahnt sich bei mir eine Erkältung an: Halsweh, Reizhusten, Schnupfen. Schön! Dazu ist Zeugniszeit und ich hab noch ein paar andere "Sonderjobs", die grad erledigt werden müssen. Mittwochs ist der Nachbar länger im Kindergarten und mein Sohn hat sich heut gewünscht, mit mir und meinem Bruder (der zufällig grad auf Besuch ist) Lego zu bauen. Ich von der Schule heim und wirklich bettreif. Aber nein, wir bauen. Nach kurzer Zeit fand der Kleine, dass Onkel besser Lego baut als Mama. Nun. Ich setz mich also hin und stell noch eine Schulaufgabe zusammen, die ich morgen brauche. Ich war ein Zimmer weiter und die beiden haben wunderbar gespielt. Ich sagte auch: "Wenn ihr mich braucht, dann ruft mich." (bin als Teilesucher manchmal gefragt ). Nun kommt mitten in diese völlig entspannte Nachmittagssituation meine Mutter und sagt, einer müsse zu Opa, weil sie mit Oma Hühner ausmisten will/muss/soll. Mein Sohn macht das super-gern! Er so: "Da helf ich euch." Sie: "Nein, du bist krank, du darfst nicht raus." Ich: "Er hat kein Fieber, war heute im Kindergarten und wenn ich ihn jedes Mal, wenn er hustet, einsperre, dann brauch ich ihn bis zum Kindergarten-Ende nicht mehr aus dem Haus rauslassen. Außerdem darfst du ihm dann nicht sagen, dass er jetzt nicht mehr mit dem Onkel Lego bauen darf, und ihr Hühner mistet. Du weißt, dass er das gerne macht." (Ähm, und die Uroma hat ihn super-gern dabei, weil er echt hilft, nicht stört oder so). Sie: "Ok, wenn du meinst, er muss sich aber warm anziehen." Er: "Ja, ich zieh die Skihose und meine alte Jacke (die für den Stall) an." Sie: "Nein, die ist kaputt (ja, warum wohl?). Zieh die neue an." Er: "Nein, die wird dreckig (ähm, ja, stimmt)." Sie: "Nein, dann passt du eben auf (weils dann Spaß macht )."
Ich sitz derweil am Computer im OG, der Dialog ist im EG. Sie: "Kannst du ihn jetzt vielleicht anziehen, das kannst du ja wenigstens tun. Dann hast du ihn ja eh schon wieder los." Also, ich weg von der Arbeit, runter, Kind angezogen (genau die Dinge, die er sich selber schon angezogen hätte, aber die ihm Oma verboten hat. Da war sie dann zufrieden, weil ich "auch was tun musste". Hallo! Ich pack das einfach nicht mehr. Ich bin strohmüde, krank, schwanger und ich versuche eigentlich nur, meine Arbeit dann zu machen, wenn mein Kind eh grad anderweitig beschäftigt ist. Sie: "Als ich schwanger war, hab ich auch immer gearbeitet bis zum Schluss." Ja, ich auch. Sie: "Es hat mir nie was ausgemacht. Man ist ja nicht krank." Stimmt, bin ich ja auch nicht, ähm, doch im Moment eben schon, aber nicht weil schwanger. Sie: "Ich hab halt nachts korrigiert." Ja, stimmt, dafür hat sie jeden Mittag geschlafen, meine Oma kam jeden Morgen und hat uns fertig gemacht, damit sie länger schlafen konnte und sich nicht vor der Arbeit um die Kinder kümmern musste. Sie hat ihr die Wäsche gemacht und meine Mutter hatte ne Putzfrau. Gegessen haben wir bei Oma oder mein Vater hat gekocht. Mir ist es ehrlich auch wurscht. Mir ist es im Moment einfach genug mit Arbeit, nicht zu viel. Aber genug. Bis oben. Und ich erwarte nicht mal, dass sie mich unterstützt. Aber wenn sie mir noch dazu dauernd Vorschriften macht und mir blöd kommt, dann stresst mich das.
Für heut Abend haben wir dummerweise Kabarett-Karten (war ein Geburtstagsgeschenk, ich müsste eh nicht hin, aber kann man ja schlecht verfallen lassen). Der Kleine freut sich seit Tagen, weil er bei Oma schläft - und sie redet ihm das ja auch dauernd ein (wenn es ihr zu viel wäre, hätten wir ihn auch zu den Schwiegereltern gebracht, kein Ding). Gell, Mittwoch, da kommst du zu mir. Da darfst du im großen Bett schlafen, weil Opa nicht da ist. Etc. pp. Und mir macht sie hintenrum schlechtes Gewissen: "Musst halt daheim bleiben, wenn dir das zu viel ist." NEIN!!!! MEINE Arbeit, mein Kind, meine Schwangerschaft, meine Großeltern, meine Grippe, das ist mir eh nicht zu viel. Aber deine Vorwürfe!
Am liebsten würd ich bis zum Ende der Schwangerschaft eine Wohnung in der nächsten Stadt nehmen.
Meine Mutter stresst mich so ...
Oh jeeee.. Weiss nicht was ich dazu sagen soll...
Du bist sicher eine Klasse Mama die das alles großartig wuppt und
da kannst du stolz darauf sein.
Aus der Entfernung würd ich sagen deine Mama hat Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl und macht dich schlecht um sich
besser zu fühlen.
Ich bewunder deine Ruhe, ich hätte sie wohl schon lange mit in einen Schalldichten Raum genommen und ihr die Meinung gezeigt...
Ganz liebe Grüße
Huhu,
ist ja recht viel los bei euch. Aber mal so gefragt hast du es ihr denn mal deutlich gesagt, dass ihr Art und Weise zu viel ist und dich scheinbar verletzt?
Und (ist jetzt nicht böse gemeint) warum nimmst du nicht deinen Mann mehr in die Verantwortung? Auch was euren Sohn oder den Haushalt, sodass du auch mehr Freiraum hast? Kann ich auch falsch verstehen, weil in der Schilderung jetzt recht wenig über deinen Mann steht und du zur Zeit etwas überfordert und reif für eine Pause (halt wo nur du eine rolle spielst und sonst niemand) wirkst.
Och Mensch
Das gute ist, es ist deine Mutter und nicht Schwiegermutter also ab zu Ihr und ein kräftiges Gespräch unter vier Augen. Entweder der richtig scharfe Ton oder diplomatisch das Problem ansprechen, das musst du entscheiden. Du kennst deine Mutter ja am besten.
Auf jedenfall solltest du Ihr mal deine Meinung dazu sagen.
Oder du bittest deinen Papa mal mit ihr zu sprechen, musst du auch abhängig machen.
Meine Mutter hab ich auch mal auf meinen vater angesetzt, das hat gut geklappt.
Oje du arme .. Was ich aber nicht verstehe du bist ja erwachsen warum sagst du ihr das nicht klipp und klar das sie sich da nicht einzumischen hat und du erwachsen bist und ihre Vorschriften nicht brauchst und satt hast ?
Hallo Brille,
mein Eindruck beim Lesen des langen Berichts: ihr seid eine sehr fleißige aktive Großfamilie, und wohnt auch noch irgendwie zusammen. Das gibts heute nur noch selten, hat aber viele Vorteile, ihr helft euch gegenseitig. Toll.
Ihr seid alle sehr fleißig, und geht auch öfters über eure Grenzen! Habt ihr das nötig, so viel beruflich zu leisten?
Ihr habt sehr gelernt füreinander da zu sein, aber nicht gelernt euch ausreichend abzugrenzen und gegenseitig in Ruhe zu lassen. - Was die Basis wäre, damit das Ganze friedlicher verläuft.
Beim Hühnerausmisten sollte man übrigens besser einen Mundschutz tragen, denn die Stäube die man da einatmet, sind nicht ohne.
Wenn ihr ein besseres Miteinander wünscht, würde ich euch - wenn das ginge - eine psychotherapeutische Familienberatung verordnen. Man kann es lernen, anders zu kommunizieren, und klare Grenzen zu setzen. Es wäre schade, wenn ihr den Luxus, eine Großfamilie zu sein und zu leben, aufgeben würdet, nur weil ein paar Dinge ein bißchen schief laufen. Es gibt auch sehr gute Literatur zu dem Thema (Virginia Satir).