totale Ratlosigkeit und fast am verzweifeln

Hallo,

ich habe mich beim ersten Screening zur NFM entschieden und ging (wie die meisten von uns) davon aus, dass schon alles gut sein wird.

Bei der Messung kam heraus, dass die Nackenfalte eine Dicke von 3,9 mm hat. Mein FA wollte da nicht lange rummachen und hat mich direkt zur Pränataldiagnostik überwiesen.

Zwei Tage später war ich dort und auch hier war die Nackenfalte bei 3,9 mm. Die Darstellung des Nasenbeins war unklar. Dies wurde bei der Berechnung einfach weggelassen. Ich kam dann auf eine Wahrscheinlichkeit von 1:61 für eine Trisomie.

Wir haben uns dann entschieden den Harmony Test machen zu lassen. Heute kam zum zweiten Mal die Nachricht, dass der Test nicht auswertbar war.

Natürlich steht noch die Fruchtwasseruntersuchung zur Verfügung aber davor habe ich einfach zu große Angst vor den Komplikationen. Am liebsten würde ich gar keine Untersuchungen mehr vornehmen lassen und einfach genießen und alles auf mich zukommen lassen, was halt kommen wird.
Mein Mann sieht das ganze aber anders. Er möchte unbedingt wissen ob das Kind gesund ist oder nicht. Für ihn ist ein Leben mit einem kranken Kind nicht vorstellbar. Dies sehe ich auch anders und es macht mich furchtbar traurig, was er auch weiß.

Nun weiss ich überhaupt nicht was ich nun tun soll? Hab niemand bei dem ich mir Rat holen kann und musste bisher schon alle bisherigen Komplikationen der Schwangerschaft mit mir alleine klar machen. Ich möchte und wünsche mir einfach eine angenehme Schwangerschaft.

Ich möchte das Baby endlich richtig in mein Herz schließen können, was ich bisher nicht so zulassen konnte aufgrund meiner Fehlgeburten und auch aufgrund des bisherigen Verlaufs. Hab immer im Hinterkopf, dass ich den Zwerg dann vielleicht doch wieder gehen lassen muss und es dann wieder schrecklich weh tun wird.

Vielleicht könnt ihr mir nicht helfen aber vielleicht weiß doch jemand etwas dazu zu schreiben oder war schon in ähnlicher Situation.

LG fasike mit Zwerg 14 + 2 ssw

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Ich weiß übrigens das dies alles nur Softmarker sind und auch alles gut sein KANN.

Jedoch weiss jede, dass es nichts schlimmeres gibt als die Ungewissheit.

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Bei mir war auch der harmonietest nicht Auswertbar, habe mir am gleichen Tag für den prenataltest entschieden und ihn woanders durchführen lassen (in meinem Fall war ich erst in ner Uniklinik und dann in einem pränatalzentrum). Der war dann Auswertbar und alles war gut. Kann sein, das bei dir noch zu wenig kindliche DNA in deinem Blut schwimmt und du musst den auch nicht zahlen. Und soweit ich weiß muss du ein zeitfenster einhalten (www.lifecodexx.com suche nach praxisfinder)...entweder du wiederholst den Test schnellstens nochmal oder einfach woanders und nem anderen Anbieter.
Ich würde es nochmal versuchen aber mir nicht allzulange Zeit lassen.

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Das ist tatsächlich eine schwierige Sache. Ich kann deinen Mann verstehen. Ein "behindertes" Kind ist eine ungeheure Aufgabe. Andererseits kann man NIEMALS wissen wie das Kind letzten Endes geboren wird. Das sollte er sich verinnerlichen. Ich kann dir nur berichten, dass eine Bekannte von mir eine auffällige NFM hatte (vor 15 Jahren). Die Fruchtwasser Untersuchung verlief jedoch unauffällig. Der Junge kam dann letzten Endes völlig gesund zur Welt! Ich wünsche dir alles gute!

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Genau das Thema hatten wir vorhin auch. Hab ihm auch gesagt, dass es auch durch Geburtskomplikationen zu Behinderungen kommen kann oder auch später durch einen Unfall.

Er meinte dann, dass es ein unterschied für ihn wäre, ob er dem kind und auch sich so ein leben ersparen kann oder ob es durch ein Schicksal passieren würde.

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Auch das kann ich nachvollziehen. Ich möchte ehrlich sein. Ich persönlich würde kein Kind bekommen wollen wenn ich im VORHINEIN weiß, dass es nicht gesund ist. Mir geht es nicht darum dem Kind "etwas zu ersparen". Ich weiß ganz einfach, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen wäre. Ich finde es ja immer schön und nett wenn einem dazu geraten wird das Kind zu behalten, wenn man es EIGENTLICH möchte. Aber du solltest dich mit deinem Mann zusammen setzen und Tacheles reden. Würde dein Mann das Kind nicht wollen weil er sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt, oder weil das Kind "nicht ideal" wäre? Würde dein Mann dich auf jeden Fall verlassen? Oder würde er versuchen mit der Aufgabe klar zu kommen? Wärst du in der Lage das Kind alleine groß zu ziehen? Hättest du Hilfe? Könntest du mit den eventuellen Einschränkungen die es geben würde leben? Ect. ect. ... Kinder kriegen ist kein Spiel. Ein Kind zu bekommen birgt in jedem Fall Verantwortung und eine Aufgabe. Setzt euch zusammen und beredet das Thema realistisch wie erwachsene :-)

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Es ist dein Baby du solltest es auch jetzt in dein Herz schließen .

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Es ist ja nicht so, dass ich gar nichts empfinde aber ich würde es eben viel mehr betüddeln wollen. Ich höre mit dem Sonoline immer mal wieder rein und sage dem Zwerg, dass es mich freut wie stark sein kleines Herzchen bubbern kann und ich mich ganz doll auf "es" freue.

Ich denke, wenn man schon 4 Zwerge gehen lassen musste ist es einfach etwas schwerer, weil man den Schmerz noch so gut kennt.

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Für mich klingt es, als hättest du dich schon für das Kind entschieden, egal, was bei einer weiteren Untersuchung herauskommen würde? Die entscheidende Frage wäre dann wohl, ob du dir im Zweifelsfall vorstellen könntest, euer Kind allein großzuziehen, sollte der unwahrscheinliche Fall einer Behinderung eintreffen und dein Mann dich aus Panik verlassen?

Wenn du beides mit Ja beantworten kannst, würde ich mich an deiner Stelle gegen irgendwelche invasiven Verfahren entscheiden. Das ist dein gutes Recht, denn es ist ja nicht zuletzt auch dein Körper, um den es hier geht. Statt invasiver Diagnostik habt ihr ja später noch die Option der Feindiagnostik - vielleicht ließe sich dein Mann darauf vertrösten?

Wichtig ist in erster Linie, was DU möchtest, und darüber solltest du dir nach Möglichkeit in Ruhe Klarheit verschaffen - dann kannst du deine Meinung und Entscheidung anderen gegenüber auch mit der nötigen Klarheit und Festigkeit verteidigen.

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hallo, oh jee ganz schwieriges Thema. Ich kann deinen Mann verstehen und Dich natürlich auch.
Meine NFT war 1:110 der US war völlig unauffällig, nur der Blutwert von der Plazenta brachte für mich da schlechte Ergebnis. Wir haben auch lange überlegt was wir tuen sollen und ich habe auch einige Tränen verflossen. Wir haben es dabei belassen und uns gesagt, das wir immer noch eine Wahrscheinlichkeit von 99% haben das er gesund ist. Ich muss zugeben das mir es schwer gefallen ist daran zu glauben aber für den prena oder Harmonytest war uns einfach zu teuer bzw hatten einfach nicht da Geld dafür da.
Beim Organscreening vor einer Woche, war auch wieder alles in Ordnung und auch jetzt glaub ich auch wieder daran das alles ok ist.
Ich drücke euch die Daumen, egal welchen Weg ihr geht.

glg Beate+Thorben+Minimaus 22ssw

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Hallo!

Ich lese aus deinen Zeilen, dass du dich längst für dein Baby entschieden hast. Du bist vorgewarnt, falls es nicht ganz gesund sein sollte, aber du hast auch noch gute Chancen, dass alles in Ordnung ist.

Deinem Mann solltest du vielleicht noch einmal erklären, dass auch bei einer Geburt oder im Nachhinein etwas passieren kann, dass ein krankes Kind zur Folge hat. Das ist das Lebensrisiko, was auch ihn selber treffen könnte... von einem Tag auf den anderen...
Und nur für einen Teil der Risiken kann man aktiv etwas tun (Fahrradhelm, gesunde Lebensweise... er hat sicher immer einen auf, trinkt niemals ein Glas Alkohol, ...)

Alles Gute
Fox

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Fühle dich einfach mal umarmt.
Was du durch machst ist nicht einfach, gerade wenn dein Partner nicht hinter dir steht.

Ich möchte dir sagen, hör auf dein Herz!!!

Besondere Eltern bekommen besondere Kinder!!!

ABER:

Nur ganz besondere Eltern bekommen ganz besondere Kinder.

Heute ist Welt Trisomie 21 Tag und in der heutigen Zeit gibt es genügend Förderung, Bildung und Aufklärung über diese Behinderung.

Aber auch wenn du dich gegen den Zwerg entscheiden musst, hole dir bitte Hilfe denn das musst du nicht alleine aushalten.

Ich habe heute auf FB dieses Lied gehört und finde es passend für den heutigen Tag und alle Eltern (egal ob "kranke" oder gesunde Kinder)

https://m.youtube.com/watch?v=AE5DQJCiBGo

The Real BBQ Connection - Fliegen (Welt Down-Syndrom Tag 2016 Song) | www.Laura21.de

Viel Glück und bleib Stark, auch wenn das Herz zu zerbrechen droht.

Ich hoffe das dein Parnter die Situation verarbeiten kann, das er es schafft für dich da sein kann.

Gib Ihm Zeit es zu verarbeiten.

Eine dicke Umarmung

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Ui, das ist eine wirklich schwierige Situation! Es ist immer blöd, wenn man sich nicht einig ist - und bei dem Thema ist das natürlich eine ganz andere Dimension als "blöd"!

Ich kann euch beide verstehen, auch wenn ich persönlich ganz bei dir bin. Mein Verlobter zum Glück auch, weswegen wir uns gemeinsam gegen die NFM entschieden haben. Da das Ergebnis für uns schlicht keine Konsequenzen gehabt hätte und wir keine Wahrscheinlichkeiten haben wollten.

Vielleicht hilft es dir/euch, wenn du nochmal überlegst, warum ihr diese Untersuchung ursprünglich gemacht habt. Und was ihr besprochen habt, wie ihr mit den jeweiligen Ergebnissen umgehen wollt. Von da aus kann man dann überlegen oder in sich reinhorchen, ob sich inzwischen vielleicht etwas geändert hat und warum. Und dann nochmal miteinander sprechen. Und versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Da ich persönlich immer dafür bin, alle Eventualitäten in Betracht zu ziehen, würde ich dir aber auch empfehlen, parallel auch in dich reinzuhören, bis wohin du bereit bist zu gehen, und ob und wann es für dich evtl. auch eine Option wäre, die Schwangerschaft alleine durchzustehen und das Kind alleine groß zu ziehen.

Nichts desto trotz wünsche ich dir sehr, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet! :)

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Hallo,

ich habe hier schon ganz viele gute Kommentare gelesen die ich auch 1:1 so unterstützen würde. Trotzdem möchte ich auch noch etwas dazu beitragen.

Liebe faire,

ich arbeite seit 6 Jahren in einem Kindergarten der auch Kinder mit Behinderung aufnimmt. Bei uns bin ich zuständig für die Erstellung von Fötderplänen und mit meinen Kolleginnen auch für deren Durchführung.

Ich habe in dieser Zeit unterschiedliche Kinder betreut. Kinder mit und ohne Down-Syndrom ( Trisomie 21), Kinder die in der körperlichen Entwicklung einfach kleiner blieben als ihr Alter es bedingen würde, Kinder mit Hörschädigung, Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten.

Aber neben diesen Kindern fielen auch viele " nicht behinderte" Kinder durch ihr Verhalten auf auch wenn sie als vollkommen gesund auf die Welt kamen. Angststörungen und das berühmt berüchtigte ADHS treten erst auf wenn ein Baby auf der Welt ist. Es gibt sooooooo unendlich viele Dinge die ein " nicht behindertes" Kind zu einem auffälligen Kind machen können und die einfach intensive Begleitung durch ihre Eltern brauchen.

Auch eine Hochbegabung kann für Eltern eine große Herausforderung sein.

Das Kind mit Trisomie welches ich zur Zeit betreue ist zuckersüß und ein wahrer Sonnenschein ob wohl es entwicklungstechnisch aus dem Rahmen fällt wird er geliebt. Einfach weil er jeden mit seinen Augen und seinem Lächeln bezaubert.

Einfach hat die Familie es deswegen trotzdem nicht aber ist EUER Kind erst mal auf der Welt ( 1 : 61 heißt ja nicht das es 100 %IG Down-Syndrom bekommt) hat es zumindest eine 50 %ige Chance Papa um den Finger zu wickeln.

Ich wünsche Euch gute Gespräche, tiefe Liebe und viel Kraft.