Kaiserschnitt bei "Geburtsstillstand"?!

Hallo ihr Lieben, :)

Der Geburtstermin rückt nun immer näher und ich mache mir besonders als Erstgebärende Gedanken zum Geburtsablauf.

Meine Vorsorgehebamme hat mir bei unserem letzten Termin erzählt, dass das KH in dem ich vorhabe zu entbinden, in jedem Fall einen Kaiserschnitt macht, wenn sich länger als zwei-drei Stunden im Geburtsverlauf nichts tut. Jede dritte Geburt in diesem KH ist wohl ein KS.
Ich wusste zunächst nicht was ich davon halten soll, aber so langsam stehe ich dem Prozedere immer skeptischer gegenüber.
Ich denke mir, drei Stunden Stillstand werden wohl kaum eine Gefahr für Mutter oder Kind darstellen (im Normalfall natürlich). Das klingt mir eher nach Geldmacherei. Ich habe mich auch im Bekannten- und Familienkreis umgehört und bei den meisten stand die Geburt immer mal wieder länger still und es ist alles normal verlaufen.

Solange kein berechtigter medizinischer Grund vorliegt möchte ich nach Möglichkeit schon vaginal entbinden.

Kann das KH mich "zwingen" einen Kaiserschnitt zu machen? Ich tue mich immer eher schwer mich gegen Ärzte zu wehren... :/

Danke schon mal für eure Antworten und Meinunge! <3

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KEINER kann dich zu irgendwas zwingen! Wann ist denn ET?

Gibt es noch Möglichkeiten sich nach einem anderen KH umzuschauen? Aber wirklich, zwingen kann dich keiner, es sei denn deine oder die Gesundheit deines Kindes ständen auf dem Spiel.

Lass dich nicht zu was dränge, wobei du dich nicht wohl fühlst. #liebdrueck

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Hallo an alle,

Super, dass man hier immer so schnell Hilfe bekommt, finde ich echt klasse :*

ET ist der 15. Mai, leider wohne ich in einer kleinen Stadt am Land und das nächste KH (nach dem in meinem Wohnort) ist recht weit weg, da fühle ich mich nicht so wohl wenn man bei Einsetzen der Wehen noch so weit fahren muss... :/
Hach ich weiß auch nicht, aber es tut gut nochmal darein bestärkt zu werden, dass ich immer noch das letzte Wort habe.

Wenn natürlich irgendwas sein sollte (ich völlig am Ende, Kind total fertig etc dann verweigere ich natürlich keinen KS)

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hi!

ich bin extra 40 min mit dem auto gefahren, um in einer klinik entbinden zu können, wo kaiserschnitte wirklich nur gemacht werden, wenn es unumgänglich ist.

und das werde ich auch dieses mal so machen. mir war und ist es das wert. schliesslich fallen kinder ja auch nicht nach 5 min raus...da kann man ruhig was weiter fahren...

weil stell dir die situation vor: du liegst da, unter der geburt und der arzt, dem man ja dann doch (grade als erstgebärende) die grössere kompetenz zutraut erzählt dir, du würdest das leben deines kindes aufs spiel setzen weil seit 2 stunden nix passiert, es MUSS jetzt ein KS gemacht werden. glaubst du, in der situation kannst und willst du das diskutieren?

genau das wollte ich vermeiden und im vorfeld schon sicher gehen, das man mir das wirklich nur rät, wenn es nötig ist. und ich hab da locker 4 stunden mit wehen gelegen, ohne das was vorwärts ging...da hat keiner einen KS auch nur erwähnt...

lg bb

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Hi, dass mal 2-3 Stunden scheinbar nichts voran geht, kann passieren. Wenn Du noch Kraft hast und die Herztöne des Babys gut, wäre das kein Grund für einen KS.

Andererseits liegt 30% KS-Rate absolut in der Norm heutzutage in Deutschland. Ich denke nicht, dass man Dich zwingen kann zu einem KS, aber man kann es Dir sehr dringend empfehlen und man wird sicher vermerken, dass Du gegen medizinischen Rat handelst. Keine Ahnung, was das schlimmstenfalls für Konsequenzen hätte.

Vielleicht könntest Du alternativ überlegen, erst ins KH zu gehen, wenn die Geburt schon recht weit vorangeschritten ist, z.B. mit einem 6cm geöffneten Mutermund. Könnte Deine Hebamme zur Kontrolle spontan vorbei kommen? Man sagt bei Erstgebährenden öffnet sich der Mutermund einen cm pro Stunde, Du hättest also noch genug Zeit, um in die Klinik zu kommen.

Liebe Grüße!

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Huhu :-)
Ich hatte bei meinem ersten Kind einen. geburtsstillstand und es wurde ein Not-KS, der Sauerstoffgehalt wurde anhand des Blutes vom Kind kontrolliert. Wurde vom Kopf entnommen, ja von unten mit einer Spritze. Die Werte waren so schlecht das ein KS gemacht wurde.
Gott sei dank, normal wäre er nicht raus gekommen, ging einfach nicht weil die Nabelschnur so blöd ums beim gewickelt war das er nicht weiter kam.

Mein 2. Kind kam spontan. Bei ihr hatte ich nicht wirklich einen Geburtsstillstand. Ich finde auch das 3 Std stillstand schon nicht normal ist und gehandelt werden sollte. Allerdings finde ich jede 3. Geburt ein KS extrem viel. Wenn du dich besser fühlst dann geh doch in ein anderes KH wo die Rate geringer ist :-)
Ich würde mir da nicht so nen Kopf drum machen denn sonst machst dich ja selber bekloppt :-)

LG

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Tatsächlich ist es aber völlig normal und physiologisch dass Geburten auch mal stocken, Wehen auch mal schwächer werden oder ganz aufhören. Viele Komplikationen entstehen leider genau dann wenn in dieser Situation gehandelt wird. Denn das was Mutter und/ oder Kind eigentlich bräuchten wäre eine Pause, stattdessen wird angetrieben mit allem was die Medizin so zu bieten hat. Das erzeugt Streß, vor allem auch beim Kind und dann heißt es KS.

Die Zeit die für eine Geburt als normal gilt, hat sich in den letzten Jahrzehnten halbiert, ohne dass deswegen mehr Kinder gesund geboren werden.

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Hallo,

da würde ich mir wirklich eher ein anderes KH suchen, dass Wert auf eine natürliche Geburt legt.

Wenn unter den Wehen Ä auf dich einreden und Formulierungen benutzen wie "das Leben ihres Kindes" stelle ich es mir schwer vor nein zu sagen. Man wird eh als SS schnell entmündigt.

Ich hatte in meiner SS das KH gewechselt, weil ich im Geburtsvorbereitungskurs den Eindruck hatte, hier kommt keiner ohne KS raus. Und was war: Alle außer uns und einem Paar, bei dem der Mann nonstop die Ä abgewimmelt hatte, hatten keine normale Entbindung.

Die Kursleiterin hat mir übrigens hinterher im Stillen zu meiner Entscheidung gratuliert.

Das fängt ja schon mit den Kriterien zur Einleitung an.

LG

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Hallo :)

Ob bei einem Geburtsstillstand ein KS notwendig ist oder nicht hängt damit zusammen wie tief das Kind sich bereits gearbeitet hat.

Bei mir lag auch ein Geburtsstillstand vor , was daran lag das meine Maus an meinem Beckenknochen festhing. Sie war allerdings schon so tief , dass kein KS gemacht werden musste , sondern die Geburtszange reichte (falls es dich interessiert habe ich auch hier einen Geburtsbericht verfasst). Es war überhaupt nicht schlimm. Bevor die Zange zum Einsatz kam wurden auch andere Sachen versucht um die Kleine dazu zu bewegen "die Kurve" zu bekommen. Erst nachdem das nicht half und ein pathologisches CTG vorlag kam die Zange zum Einsatz.

Ein Kaiserschnitt ist also nicht zwingend notwendig und ohne medizinische Indikation brauchst du natürlich auch keinen machen lassen. :)

Lass es einfach auf dich zukommen. :)

Falls du Fragen hast kannst du mir gerne schreiben.

LG und eine schöne Geburt.

30maria1115 mit Prinzessin 19 Wochen alt

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Ich bin so ein Fall gewesen.
Bei mir hat sich über drei Stunden nichts getan, obwohl die Hebamme schon sagen konnte, dass unsere Kleine viele und dunkle Haare hat.
:-D
Die Hebamme hat vor den Ärzten bisschen mit der Zeit gemogelt, aber als dann halt die Werte der Lütten immer schlechter wurden, kam der Notkaiserschnitt.
Allerdings muss man sagen, dass ich durch Wehenhemmer, Wehenförderer und die vorangegangenen Wehen auch körperlich am Ende war und nicht mehr so klar bei Verstand war.
Daher finde ich, dass die richtig gehandelt haben.

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In deinem KH hätte ich dann bei beiden Kindern einen Kaiserschnitt bekommen.
Beim ersten Kind habe ich mit geburtsunreifem Befund und Wehen im Abstand von 5min angefangen. Irgendwann gings über in einen heftigen und stundenlangen Wehensturm und nach insgesamt 8,5h war ich gerade mal bei 1cm. Eine Stunde später war unsere Tochter geboren. Gesamtdauer also 9,5h und damit für eine Erstgebärende relativ schnell.

Beim zweiten Kind hab ich mit 3-4cm angefangen. Erst Blasensprengung und eine Stunde später Wehentropf, 3,5h nach Blasensprengung bzw 2,5h nach Einleitungsbeginn und ersten Wehen war ich immernoch bei 3-4cm. 45min später war unser Sohn geboren. Gesamtdauer ab Blasensprengung 4h15min bzw ab Wehentropf 3h15min.

Ich muss dazu sagen, dass es bei mir ab Schmerzmittelgabe immer sehr schnell ging, da war in beiden Fällen innerhalb von 30min mein Muttermund auf. Davor hat sich trotz starker Wehen va beim ersten Kind ewig nix getan.

Ich bin froh, dass mir nicht mit Kaiserschnitt gedroht wurde. Hier ist allerdings die Kaiserschnittrate mit 15% auch sehr niedrig.

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Und du weißt das jetzt sicher, dass das da so gehandhabt wird? Ganz ehrlich, vielleicht stimmt das auch so gar nicht.

Ich hatte auch einen Kaiserschnitt bei Geburtsstillstand und zwar erst, als nach 13 Stunden der Kopf immernoch im Beckeneingang klemmte und dann die Herztöne schlechter wurden.

Arbeitet die Hebamme denn da oder hat mal da gearbeitet? Ich würde mich da noch bei anderen informieren. Es wird immer so viel erzählt...

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So ungewöhnlich ist das gar nicht. Leider!

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Und das weißt du jetzt woher?

Ich meine ständig dieses Gerede. Wenn mir das jetzt jemand sagt, der selbst da gearbeitet hat, würde ich es ja glauben, aber ich kenne es aus unserer Klinik nicht und wüsste auch nicht, was für die Ärzte ist Hebammen dabei der Vorteil wäre, außer natürlich, das Kind wäre irgendwie gefährdet.

Ein Kaiserschnitt ist personell und finanziell ein sehr viel höherer Aufwand und verlängert dort Liegezeit.

Und es stimmt auch nicht, wenn hier immer erzählt wird, dass die Kliniken daran mehr verdienen.

Angesehen davon, dass derjenige, der die Entscheidung trifft ja da auch keine 'Provision' für bekommt.

Also, wenn das jemand wirklich aus sicherer Quelle weiß, würde ich's gerne erfahren, aber dieses Gerede macht nur unsicher und Angst vor der Krankenhausgeburt.

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Hi,

unter Wehen und Geburt ist es schwierig, sich gegen den Rat der Ärzte in einer Klinik zu wehren. Zumal das Stress erzeugt und Stress für den Geburtsfortschritt nicht gerade förderlich ist.

Ein Geburtstillstand von 3 Stunden kann gerade bei Erstgebärenden durchaus vorkommen. Und daß sich der Muttermund bei einer Erstgebärenden um 1 m pro Stunde eröffent, kann muss aber nicht sein. Nichts muss unter der Geburt sein. Zu erwarten daß irgendwas pro Stunde passiert, macht nur Druck. Gerade in der Anfangsphase der Geburt kann es noch viel langsamer gehen. Da hat man mehrere Stunden Wehen und wenn man untersucht, kann es sein, daß sich gerade mal ein cm getan hat.

Ganz selten geht´s ultraschnell und man schafft es nicht, bis in die Klinik.

Von daher würde ich mir auf jeden Fall noch andere KLiniken ansehen und genau nach den Kaiserschnittraten fragen.

Ausserdem kann ich Dir das Buch "Meine Wunschgeburt-Selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt" empfehlen.

http://www.amazon.de/Meine-Wunschgeburt-Selbstbestimmt-Kaiserschnitt-geburtshilfliche/dp/3902647248

Es richtet sich zwar in erster Linie an Frauen, die bereits einen Kaiserschnitt hatten, aber im Grunde geht´s in dem Buch ja darum, warum es heute so viele Kaiserschnitte gibt, was in den Kliniken dazu führt und wie man es schafft, unter Klinikbedingungen keinen zu bekommen.

lieber Gruß und viel Erfolg
von Pipi,

die nach zwei Kaiserschnitten eine natürliche Geburt erlebt hat