Bulimie in der Schwangerschaft

Hallo

Gibt es noch jemanden unter euch der während seiner Schwangerschaft unter Bulimie leidet ?

Ich habe schon sehr lange eine Essstörung, es pendelt immer zwischen Anorexie und Bulimie hin und her, wobei die Bulimie eigentlich stärker ist. Vor der Schwangerschaft hatte ich es aber echt gut im Griff. Ich war zwar leicht im Untergewicht, aß aber normal, ohne hungern, ohne apführmittel, ohne Fress-Kotz-Anfälle. Selbst mein Freund meinte das ich gut essen würde. Ich achtete halz extrem drauf was ich aß, also selten süßigkeiten, viel obst und gemüse, wenig ungesunde fette und zucker.

Die Schwangerschaft war geplant, und ich freue mich auch wahnsinnig, aber seitdem ich den positiven Sst in den Händen hielt kam die Bulimie zurück. Ich hab jetzt auch schon 6 kg zugenommen ( bin jetzt 16 ssw ) mal ernähr ich mich ne woche gesund, mal bekomm ich fast täglich fress-kotz-anfälle.

Ich schäme mich wirklich dafür. Ich komme einfach nicht mit dem zunehmen zurecht. Ich war echt der meinung ich schaff das, da ich ja lange "gesund" lebte

Ich will jetzt auch keine vorwürfe hören, vonwegen " wie kindisch.. Wenn ich mein kind lieben würde, würd ichs kotzen bleiben lassen.. Usw "

Ich wollt das einfach nur mal los werden. Meine hebamme, mein FA und mein Freund wissen bescheid, die können mir aber nicht wirklich helfen. Meine therapeutin die ich früher hatte erreich ich einfach nicht und auf meine emails und machrichte auf dem AB antwortet sie einfach nicht.

Hat jemand von euch Erfahrung? Od geht es jemanden genauso ?

Ich würd echt gerne mal mit jemanden reden der mich versteht und der das selbe durchmacht bzw gemacht hat und die essstörung überwunden hat.

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Vielleicht gibt es ein spezielles Forum für dieses Thema oder eine Art "Selbsthilfegruppe"?
Wichtig für dich und dein Kind ist Aufjedenfall, dass ihr Hilfe und Unterstützung habt.
Die Kilos hast du nach deiner Schwangerschaft ganz schnell wieder runter aber diese Gewissheit hilft dir natürlich auch nicht viel....
Dein Kind braucht ja nicht viel "essen" aber eben ganz viele und wichtige Nährstoffe und da sehe ich in deiner Situation evtl ein großes Problem.
Dein Arzt muss dich dahingestellt Aufjedenfall engmaschig kontrollieren.
Alles gute für dich, sei stark und tapfer für dein Kind.

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Ich hab zwar keine Bulimie, aber hab viele Jahre Eßsucht gehabt, von daher weiss ich, wie schwer es ist, eine Eßstörung unter Kontrolle zu bringen.

In der jetzigen Schwangerschaft hab ich auch ziemlich die Kontrolle verloren und hab vor allem bei Süssigkeiten enorm zugeschlagen. Da hab ich mir va wegen des Diabetisrisikos Sorgen gemacht, hatte aber natürlich auch ein Problem mit der starken Gewichtszunahme.

Bei dir ists doch schonmal gut, dass du 6kg Zunahme hast und keine Abnahme. Ich würde mit dem FA reden, was die minimale Zunahme bei deinem Ausgangsgewicht ungefähr sein sollte. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir schonmal +- ein Zielgewicht (Untergrenze) setzt, was du erreichen willst/musst. Und dann Zwischenetappen, die realisierbar sind und auf die du stolz sein kannst, wenn du sie erreichst. Natürlich nimmt jeder wieder unterschiedlich zu, aber ich denke, dass es dir etwas den Druck nimmt, wenn du dich einerseits schonmal mit einem möglichen Endgewicht anfreundest und andererseits weisst, dass du ausreichend zunimmst und deinem Zwerg nicht schadest.
Was die Nährstoffe betrifft, würde ich mir gute Nahrungsergänzungsmittel speziell für Schwangere besorgen und die Abends vor dem Schlafengehen einnehmen. Dann ist die Chance gut, dass die Nährstoffe drin bleiben und es deinem Zwerg an nichts fehlt, wenn du mal wieder eine schwere Woche hast.

Ansonsten würd ich noch professionelle Hilfe in Erwägung ziehen. Es geht ja nicht nur um dein Baby, sondern auch dadrum, dass du dir nicht auch langfristig schadest. Setz dich auch nochmal mit den Strategien auseinander, die dir damals aus der Eßstörung geholfen haben.

Ich drück dir die Daumen, dass es dir schnell wieder besser geht!

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Hallo dini!!! Fühl dich erstmal ganz doll gedrückt!! Ich hatte selber viele viele jahre ganz schlimme magersucht mit bulimischen phasen ich kann dich verstehn! Als ich zum ersten mal ss wurde gings mir schon besser mit der essstörung,hatte normalgewicht! Natürlich hatte ich ganz arge angst dick zu werden das hat sich aber im laufe der ss echt gelegt! Hab mich gesund ernährt und war froh überhaupt ein Kind bekommen zu dürfem bei meiner vorgeschichte!!! Jetzt bin ich wieder ss und unendlich dankbar!!! Ich wünsch dir ganz viel kraft und alles gute! Des wird schon!! Glg kati mit wuselzwerg an der hand und bubi 25ssw

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Hi, ich kenne es sehr gut. Hatte Bulimie auch gut im Griff, war auch normalgewichtig(untere Bereich), aber am Anfang der SS immer starke Hunger bekommen und mich immer wieder erbrochen. Hab ganz viele Sorgen um Baby gemacht, konnte aber nichts mit mir machen. Aber seitdem mir gesagt wurde, dass mein Baby ein gaaaanz kleines Loch im Herzwand hat, ist Bulimie von alleine verschwunden. Ich hab ein riesen Angst um Baby was anzutun. Ich kann dir aber ein Buch raten https://www.weltbild.de/artikel/buch/die-bulimie-besiegen_21136115-1?origin=pla&wea=8064235&gclid=CML-qaWjvswCFckaGwodxIEIfw. Und bitte auch wenn du dich erbrichst, iss zumindest was gesundes, was du in dir behältst und trink viel Wasser, dann wird es mindestens dem Baby nicht schaden. Viel glück

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Hey,
Ich kann dich und deine Sorgen gut verstehen. Ich hatte vor der SS auch Bulimie und Magersucht und hatte es vorher in den Griff bekommen. Tue mich aber sehr schwer damit jetzt zuzunehmen und hab jedes Mal Angst beim Arzt.
Fühle mich auch total unwohl mit dem Körper, aber ich kann es jetzt nicht ändern.
Das wird uns wohl unser Leben lang begleiten und mal geht es besser und mal schlechter.

Wäre gut, wenn du wieder mit deiner Therapeutin Kontakt hättest.

LG

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Hey,

erstmal meine Hochachtung so ein heikles Thema anzusprechen #pro
Ich leide seit meinem 20 Lebensjahr an Bulimie , bin jetzt 29 und schwanger, obwohl ich auch dachte, dass ich durch meine Vorgeschichte nie schwanger werden könnte. Ich habe es mal besser und mal schlechter im Griff, habe zwei Klinikaufenthalte und jede Menge Therapeutengespräche hinter mir. Eine Essstörung zu besiegen ist schwierig, ich denke, dass wir Betroffenen lernen müssen, damit zu leben und es bestmöglich in den Griff zu bekommen. Ich habe auch Wochen, Monate da geht es mir super und ich muss nicht kotzen, aber dann passiert etwas, was mich überfordert oder aus der Bahn wirft und ich finde mich wieder über der Kloschüssel. Ich denke eine Schwangerschaft ist DAS einschneidendste Erlebnis, das Frau haben kann....klar spielen da die Gefühle und Hormone verrückt, auch bei 'GESUNDEN' Frauen..... Vielleicht legt es sich ja mit der Zeit, schliesslich hattest du es ja auch schon gut im Griff. Und solange du zusätzlich Abends Vitamine für Schwangere und Nahrungsergänzungsmittel nimmst, schadet es deinem Baby nicht. Gibt ja auch Schwangere, die durch die Schwangerschaftsübelkeit über Wochen hinweg nichts drinnen behalten können.....
Die Angst vor dem Zunehmen kenne ich nur zu gut....aber vielleicht führst du dir auch vor Augen, dass ca 12 Kilo alleine Gebärmutter, Blutvolumen, Brust,Wassereinlagerung, Kind.....etc ausmachen.....und nach der Geburt ist das auch wieder weg....
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute......dir vielleicht einen Therapeuten zu suchen mit dem du einfach über deine Gefühle reden kannst wäre nicht schlecht.....Du schaffst das !!#herzlich

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Ich hab schon 12 kg zugenommen und bin in der 24.SSW. Aber ich weiß, wenn das Kind da ist werd ich alles machen um abzunehmen, kann nicht in Spiegel schauen, weil ich mir so fett und hässlich vorkomme, und wiege mich nur beim Arzt. Vor meiner Schwangerschaft hab ich mich mehrmals täglich gewogen :-). Mädels, wir schaffen alles!!!

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Hallo Dini!
Ich hab dir ne PN geschrieben?

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Du kannst dich gerne per pn melden, ich war 2 mal schwanger.. Lg

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Tut mir leid
Ich kenne mich damit nicht aus aber eine Schwangerschaft bedeutet definitiv gewichtszunahme und wenn man das eine Problem nicht im Griff hat kann ich nicht verstehen das man dann ein Leben in die Welt setzt
Wichtig ist erstmal mit sich selbst klar zu kommen.

Und ich könnte 100kg zunehmen das wäre mir sowas von egal wenn ich ein gesundes Kind bekomme. Und es ist schlicht weg absolut gefährlich für das Baby das finde ich unverantwortlich

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Ich finde es wahnsinnig Mutig und toll, dass du ein solches Thema zur Diskussion stellt und sich damit auch auf den Präsentierteller! Wahnsinn! Ich finde es klasse von dir! Hoffe du findest die Unterstützung, die du benötigst!

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Hallo Dini,

super dass Du nach Hilfe und Lösungen suchst!

Eine Bekannte von uns ist mit Ihrer Magersucht als sie wusste, dass sie schwanger ist in eine Spezialklinik für Essstörungen gegangen. Dort ist sie so lange geblieben, bis Ärzte und Therapeuten sie für stabil und gesund genug gehalten haben, dass sie wieder zu Ihrer Familie durfte (ich glaube es gab auch ein Gewichtsziel).

Wäre das für Dich auch eine Option?

Alles Gute für Dich. Ich wünsche Dir, dass Du eine gute Lösung für Dich und den Bauchbewohner findest.

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Danke das ich so viele liebe Antwortet bekommen habe.

Ich hab zwar von vorne rein gesagt das ich keine vorfürfe hören will, aber war ja klar das sich der ein od andere das Maul zerreisen muss.

Ich wollte schon lange ein Kind, aber mir war klar das es nicht geht solange ich noch Essgestört bin, deshalb hab ich "gewartet" bis es vorüber war. Ich weiß das ich nie wieder ohne die "ich werde zu fett" gedanken leben werde, damit hab ich mich abgefunden, aber ich war stabil ! Ich bekam weder bulimische Anfälle, noch hungerte ich od betrieb übermäßig sport.

Ich fand die mitte, ich konnte normal essen ohne Panik zu bekommen. Ich aß eben nur sehr gesund.

Ich wusste auch das ich zunehmen muss, nur wusste ich eben nicht das mich das alles wieder so aus der rolle wirft.

Leider ist mir nicht wirklich klar wie ich es damals aus der Bulimie geschafft habe. Psychosomatische Kliniken, Psychiatrien, Therapeuten, Anti Depressiva.. ich hab alles schon durch, aber keins davon half mir wirklich. Eigentlich machte das alles noch schlimmer. Ich kam mit magersucht in die klinik.. Und so öfter ich versuchte dagegen anzukämpfen, desto schlimmer wurde es. In den kliniken lernte ich von mitpatientinnen das kotzen "helfen" würde wenn man doch mal über die stränge geschlagen hätte, ich begann zu rauchen weil man damit den hunger unterdrücken könnte, bekam anti depressiva von denen ich abgängig wurde und lernte mich zu ritzen und zu verbrennen als strafe wenn ich einen bulimischen anfall hatte.

Das alles lernte ich von klinik zu klinik. Bei therapeuten fühlte ich mich irgendwie unwohl, einen fremden mein leben zu erzählen der mir "nur" des geldes wegen zuhörte.

Irgendwann sagte ich mir das jetzt schluss ist mit dem klinik und therapeuten gerenne.

Es dauerte zwar sehr lange, dich sonach und nach wurde es irgendwie besser. Alles was zum schluss noch geblieben ist war das rauchen.

Das buch das mir vorgeschlagen wurde werde ich mir aufjedenfall kaufen, vll hilft es ja. Und wenn nicht.. Da stehen garantiert keine tips drinnen um noch tiefer zu rutschen ^^ also kann es schlimmer nicht werden.

Allein schon zu sehen das ich nicht alleine mit dem problem da stehe hilft mir sehr :)