Nackenfaltenmessung vs. Feindiagnostik

Hi ihr Lieben, bin Anfang der 10. Woche und mein Mann und ich haben uns dazu entschieden, das wir gerne die Feindiagnostik machen möchten. Wir wollen einfach gut vorbereitet sein und für die Wahl der klinik wäre es auch wichtig.

Nun hab ich gestern einen Termin für die Feindiagnostik gemacht. Die wird ja nun aber erst in der 20. SSW gemacht. Die Nackenfaltenmessung wird ja aber schon zwischen 11. Und 13. SSW gemacht, richtig? Bin nun doch ein wenig verunsichert. Meine Gyn hatte uns drauf hingewiesen, dass wir das woanders machen müssen, da ihre Geräte nicht dafür ausgelegt sind. Würden ihr denn trotzdem Auffälligkeiten bei der 1. VU in der 11. SSW auffallen oder müssten wir sicherheitshalber doch einen Termin machen, um die Nackenfalte zu messen?

Danke und liebe grüße

Jenny + Krümel SSW 9+3

1

Die Frage ist ja, worum es euch genau geht. Warum möchtest Du in der 11. SSW schon Auffälligkeiten sehen?

Du schreibst, dass ihr einfach gut vorbereitet sein wollt und die Klinikwahl davon abhängt. Dann ist die 20. SSW ja völlig ausreichend.

Wenn allerdings die Entscheidung, ob ihr das Kind bekommen möchtet, davon abhängt, dann ist es sicherlich sinnvoll, bereits vorher eine Untersuchung durchführen zu lassen, ob nun Nackenfaltenmessung (von der ich persönlich nichts halte) oder Harmony-Test.

2

Also ich musste für die NFM in der 14. SSW auch zu einem anderen Arzt gehen. Meine FA ist zwar prinzipiell sehr gründlich und nett, der US bei ihr dauert aber nie länger als 1-2 Minuten - wenn sie den Herzschlag hat, war's das... (Das ist natürlich völlig ok so! Bin froh, dass sie es überhaupt macht.)
Sie hat mir erklärt, dass für die NFM nicht nur genauere Geräte, sondern auch eine Zusatzausbildung des Arztes notwendig sind. Zu der ganzen Untersuchung gehört (freiwillig) auch noch ein Bluttest und es wird auch noch mehr gemessen, als die Nackenfalte...
Ob Auffälligkeiten auch beim FA sichtbar sind, kann ich dir nicht sagen - ich denke, wenn dann sicher erst etwas später... Aber auch mit der NFM hast du keine 100% ige Sicherheit.

LG und alles Gute!

3

Hallo Jenny,

bei der NFM wird unter Anderem nach Trisomien geschaut (T21, T18 und T13). Wenn ihr wissen möchtet, ob euer Kind eine Trisomie hat, um ggf. die Schwangerschaft abzubrechen, dann würde ich euch unbedingt zur NFM so früh wie möglich 11. oder 12. Woche raten.

Sollte dann eine Trisomie vorliegen ist ein Abbruch zwar sehr schrecklich, aber viel schrecklicher hätte ich es gefunden wenn ich von der Trisomie 18 von meinem Baby erst in der 20. Woche oder später erfahren hätte. Dann ist ein Abbruch meiner Ansicht nach noch mal eine ganz andere Nummer. Trotzdem ist es natürlich schlimm genug auch in einer früheren Woche!

Eine Trisomie ist sehr selten. Es kommt auf euer ganz individuelles Sicherheitsbedürfnis an und auf die möglichen Konsequenzen, die ihr bei solch einem Befund ziehen würdet.

Ob dein FA bei der Vorsorgeuntersuchung Merkmale einer Trisomie erkennen kann, hängt sicherlich vom Ultraschallgerät ab und wie deutlich die Merkmale (Nackenfalte, Fehlbildungen, etc.) ausgeprägt sind. Kinder mit Trisomie haben ganz unterschiedlich ausgeprägte Fehlbildungen. In der 11. Woche denke ich ist eher schwierig eine Trisomie beim normalen US zu erkenne. Beim FA wird ja auch nicht so genau geschaut und der US ist meist sehr kurz. Bei der NMF wird 30 min. oder länger geschallt und es wird sich alles ganz genau angeschaut (z. B. Unterschenkelknochen, Nieren, Zufluss zum Herzen, etc...). Ich bin aber natürlich kein Arzt.

Solltest du dich für die NFM entscheiden solltest du aber auf jeden Fall zum einen Spezialisten mit entsprechender Erfahrung gehen.

Liebe Grüße und alles Gute
Murmel

4

Huhu,

es kommt hier drauf an welche Informationen ihr wollt. Die NFM ist eine Tendenz ob evtl. Trisomie vorliegt, sie zeigt jedoch nicht auf ob z.B.ein Herzfehler vorhanden ist, da es ja nur um die NFM geht und zu dem eine Tendenz besteht. Also ehr ungenau. Und die NFM ist für die Geburtsplanung nicht wirklich relevant. Kann euch halt das Risiko von Trisomie aufzeigen

Bei der FD um die 20. Woche wird es schon konkreter. Hier geht es um die Organe, Lippen-/ Gaumenspalte und offenen Rücken. Sowie Fruchtwasser und Versorgung der Plazenta. Das ist schon relevant für die Geburt, denn unter Umständen sollte vorher eingegriffen werden oder es ist ein KS notwendig oder nach der Geburt ist ein Eingriff erforderlich.

Also geht es euch um eine evtl. Behinderung dann NFM und für Geburtsplanung FD.

Achso weder FD noch NFM schließen alle Behinderung 100% aus. Wenn ihr mehr Sicherheit wollt, dann alternativ anstatt NFM den Harmonytest machen.

5

Also bei mir war das 1. Screening bei der Frauenärztin überhaupt nicht mit der NFM beim Pränataldiagnostiker zu vergleichen!
Die Ultraschallgeräte bei der NFM sind viel besser, der Arzt hat fast 30min geschallt und im Prinzip schon ein frühes Organscreening gemacht. Ich habe den Unterschied jedenfalls stark gemerkt. Er war ein richtiger Experte auf dem Gebiet Ultraschall-Diagnostik!
Ich würde sie Dir also empfehlen. Aber eben bei einem Spezialisten, der den ganzen Tag nichts anderes macht - nicht bei der FA, falls sie auch diese Zusatzausbildung (Degum II) hat.

6

Vielen Dank für eure Antworten, die mir echt geholfen haben. Werde das nochmal mit meinem Mann besprechen und ggf einen zusätzlichen Termin beim Spezialisten machen.

Lieben Dank euch:-)