Folgeschwangerschaft nach Blasensprung (SSW18)

Hallo zusammen ,

ich erzähle mal von unserer Geschichte…

Wir haben kurz vor Weihnachten 2015 erfahren, dass meine Frau schwanger ist, wir haben uns natürlich sehr gefreut. Beim zweiten Versuch hat es schon geklappt…

In der 13 Woche hatte meine Frau früh morgens Ausfluss, sie dachte zuerst es sei Blut( mittlerweile denkt Sie es war Fruchtwasser), 1 Stunde später hatte sie dann aber wirklich sehr starke Blutungen und dachte sofort das sie das Kind verloren hat. Natürlich sind wir sofort ins Krankenhaus. Das Kind lebte und meine Frau hatte ein Hämatom. Die Ärzte machten uns gleich klar, dass es kritisch ist und redeten schon von einer eventuellen Ausschabung… Meine Frau musste 1 Nacht im Krankenhaus bleiben und hatte strikte Bettruhe, am Tag danach wurde wieder US gemacht, gleiches Ergebnis wie am Vortag. Unser Baby lebte. Meine Frau wurde dann entlassen und hatte 1 Woche strikte Bettruhe welche sie natürlich auch eingehalten hat. Ende der Woche hatten wir wieder einen US Termin, das Hämatom hat sich verkleinert und unsere Erleichterung war riesig. Meine Frau wurde dennoch weitere 2 Wochen krankgeschrieben damit sie sich ausruhen kann..
Sie hatte aber weiterhin immer noch dunklen Ausfluss, sollte wohl vom Hämatom kommen..

Dann Sonntag Nachmittag (18+3) , meine Frau hatte auf einmal sehr starken Ausfluss. Schwallartig. Wir sind sofort ins Krankenhaus, die schreckliche Nachricht – Fruchtblase ist geplatzt.
Man gab uns keine Chance. In den nächsten Stunden würden die Wehen eintreten, das passiere allerdings nicht. Nach einigen Tage hoffen und bangen hatten wir keine Chance, wir haben gehofft, dass sich wieder Fruchtwasser bildet, aber immer wieder verlor sie dieses. Unsere Leni lag komplett im „trockenen“ und so mussten wir nach 5 Tagen die Geburt einleiten…
Es war so schrecklich, als würde man den Boden unter den Füßen verlieren…

Im Krankenhaus wurde auch ein Abstrich gemacht, aber es war alles in Ordnung. Keine Infektion.

Ihr Frauenarzt sagte bei der Nachuntersuchung das sich herausstellte das die Plazenta mehrere Infarkte (Plazentainsuffizenz) hatte. Aber man könne nicht sagen woher diese kamen, ob diese von dem Blasensprung oder vom Hämatom kamen, oder ob der Blasensprung sogar wegen den Infarkten kam…

Auf Nachfrage ob man vor dem nächsten Versuch weitere Untersuchen machen sollte/müsste, meinte der FA nur , dass man sowas erst nach der 3-4 Fehlgeburt macht, da es leider einfach zum Leben dazu gehört und doch häufiger vorkommt als man denkt…Eigentlich sollte das auch ein guter Arzt sein, hat auch schon Jahre im Krankenhaus gearbeitet.. Im Krankenhaus sagte man uns auch, dass man nicht sagen könne warum so etwas passiert und es einfach eine Laune der Natur sein. Wir können es nach 3 Monaten wieder probieren…

Wir haben auch überlegt ob wir den FA wechseln, nicht weil wir ihm eine Schuld geben sondern weil es schwer fällt wieder in diese Praxis zu gehen, aber haben uns jetzt entschieden das nicht zu tun, auch weil dieser jetzt die ganze Vorgeschichte kennt..

Wir sind jetzt an einem Punkt an dem wir es wieder „probieren“ wollen. Die Geburt ist jetzt 14 Wochen her, meine Frau hat sofort regelmäßig ihre Periode bekommen. Am Mittwoch hat sie nochmals einen Kontrolltermin beim FA, sollte dieser grünes Licht geben, wollen wir es wieder probieren.

Aber was meint Ihr? Muss man wirklich keine weiteren Untersuchen machen und kann man wirklich nicht feststellen was der Grund für die Infarkte in der Plazenta waren?

Wir haben natürlich Angst, dass uns nochmal so etwas passiert!
Wir haben jetzt gelesen das so etwas evtl. mit Gerinnungsstörungen zu tun haben könnte, ich habe aber auch gelesen das man sowas erst nach mehreren Fehlgeburten überprüft.. Aber kann der Arzt da nicht vorsorglich was geben? Habe gelesen das manche Frauen vorsorglich blutverdünnende Tabletten (ASS100) bekommen..
Klar wir werden es nochmal ansprechen, aber er meinte ja beim letzten mal schon das man erst nach mehreren Fehlgeburten weitere Untersuchungen angeht…

Würde man solche Gerinnungstest vor oder dann während der Schwangerschaft machen müssen?

Am Anfang der Schwangerschaft hatte meine Frau ständig Ausfluss, der FA meinte daraufhin das vllt. etwas noch nicht komplett „dicht“ ist , wir hatten dann auch Sexverbot die ganze Zeit.
Kann es vllt. sein das die Fruchtblase von Anfang an nicht komplett richtig verschlossen war ?

Wie würdet Ihr weitervorgehen ? Der FA und die Ärzte im Krankenhaus sagten das es einfach zum Leben gehört und eine Laune der Natur ist, aber natürlich hat man jetzt Angst das gleiche nochmal zum erleben…

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Hallo Micha,

was für eine traurige Geschichte. Schön, dass ihr Euch zusammen wieder aufgerafft habt und weiter an Eurem Projekt "Baby" "arbeiten" wollte.

Ich würde das Gespräch mit der Ärztin suchen und sie bitten den Test machen zu lassen, dass sollte doch mit dieser Vorgeschichte machbar sein. Im Zweifel könnt ihr den Test sicher auch selber bezahlen, soviel kann das ja nicht kosten.

Aber wenn die Ärztin ein wenig Einfühlsam ist, wird sie vielleicht einlenken.

Ich drücke Euch die Daumen...#liebdrueck

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Hallo,

auch wenn das ganz schrecklich sein muss, sowas kann einfach so passieren. Ein Hämatom und auch der blasensprung. Das würde ich auch als "Zufall" beschreiben... Wenn auch einen furchtbaren.

Tut mir sehr leid für euch!

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Hallo Micha,

vorweg erstmal mein herzliches Beileid.

Schön, dass ihr das Thema Baby auch wieder angreifen wollt.

Zum Thema Blasensprung kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen. Wir haben unseren Kleinen im November 2015 in der 18. SSW aufgrund einer chromosomalen Störung verloren. Die Schwangerschaft barg von Beginn an - wie bei Euch - einige Komplikationen

Auch wir hatten die 3 Zyklen Pause verordnet bekommen und haben uns aber entschieden es trotz der Trauer und dem Schmerz direkt danach erneut zu versuchen. Ich wurde direkt im ersten Zyklus nach der Pause wieder schwanger. Natürlich war ich deutlich ängstlicher als davor, aber mein FA hat versucht mir die Ängste zu nehmen - es sind nun mal Dinge die wir nicht beeinflussen können. Es hätte viele Untersuchungen gegeben die wir hätten machen lassen können (die meisten auf unsere eigenen Kosten) - wir haben uns lediglich für die Chorionzottenbiopsie entschieden (um selbige Störung auszuschließen). Alles andere haben wir nicht in der Hand (oder wollten es auch nicht).

Diesmal ist alles gut (soweit man das eben feststellen kann), die Schwangerschaft verläuft bisher absolut ruhig. Inzwischen bin ich auch deutlich entspannter.

Es wird bestimmt alles gut gehen.

Mein FA hat meine Sorgen und Ängste immer ernst genommen - und das wird Eurer sicher auch tun. Fragt ihn einfach nach möglichen Untersuchungen - nach Eurer Vorgeschichte sollten sicher welche dabei sein die die KK zahlt. Einen FA Wechsel würde ich auch nicht in Erwägung ziehen - schließlich hat er mich durch den Horrortrip begleitet und kennt einfach meine Vorgeschichte. Ich vertraue ihm absolut und wenn das bei Euch ähnlich ist würde ich es auch dabei belassen.

Lasst es auf euch zukommen und so schwer das ist: versucht Euch nicht verrückt zu machen.

Ganz toll war für mich, dass mich mein Mann immer zurück auf den Teppich geholt hat, wenn ich wegen einer Kleinigkeit Angst bekam. Er ist wirklich eine große Stütze.

ich wünsche Euch alles Gute und hoffe dass es bei Euch ganz schnell wieder klappt.

Herzliche Grüße
xsalinax

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Hallo,

tut mir sehr leid, was ihr durchmachen musstet!

Prinzipiell haben die Ärzte natürlich recht, wenn sie sagen, dass sowas zum Leben dazu gehört, aber dennoch finde ich es unmöglich wenn man sowas sagt zu jemandem, der gerade ein Kind verloren hat!

Ich selbst hatte eine stille Geburt in der 15. SSW und einen MA in der 11. SSW, also 2 Fehlgeburten. Beim ersten Mal hatte das Kind starke fehlbildungen, was wohl auch der Grund dafür war, dass es gestorben ist, beim zweiten Mal war eben plötzlich keine Herztätigkeit mehr da. Mein Ärztin hat sofort nach der 2. FG weitere Untersuchungen (Humangenetik, Schilddrüse, Gerinnung, SG bei meinem Mann) veranlasst....sie sagte damals, einmal passiert leider einfach sehr häufig, aber 2 mal hintereinander ist nicht die Regel.

Da kam dann auch heraus, dass ich mehrere Gerinnungsstörungen habe und in Schwangerschaften Heparin spritzen muss. Dazu ein Progesteronmangel, also zusätzlich Progesteron.

Mittlerweile haben wir 4 gesunde Kinder und hatten keine Fehlgeburt mehr, daher gehe ich davon aus, dass es tatsächlich daran lag. Und mittlerweile sagt auch meine Frauenärztin, dass sie jede Frau dahingehend untersuchen lässt, die auch nur eine Fehlgeburt hatte, mein Gerinnungsspezialist ist sogar der Ansicht gerade diese Dinge schon bei einem Kinderwunsch abklären zu lassen!
Zu warten bis man 3 oder 4 Fehlgeburten hatte, ist absolut der Hammer....sowas ist doch unerträglich für die Betroffenen!

Ich würde beim Frauenarzt auf weitere Untersuchunge bestehen, eine Indikation besteht auf jeden Fall und er muss ja lediglich eine Überweisung ausstellen, er hat keinerlei Nachteil davon, euch kann aber, wenn was rausgefunden wird, viel Leid erspart bleiben!

Wünsche euch alles alles Liebe!
Simone

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Kann man die Untersuchungen bzgl. Gerinnungsstörung auch noch in der Frühschwangerschaft machen ? oder muss man das VOR einer möglichen Schwangerschaft machen ?

ja unser FA sagte eben auch , so hart es klingt , aber es gehört einfach zum Leben dazu und das eine Menge Frauen sowas durchmachen müssen...deswegen gehe man normal keine weiteren Untersuchen an...

Ich habe natürlich keinerlei Hinweise das bei meiner Frau so eine Gerinnungsstörung vorliegen könnte, ich habe nur in einem Buch gelesen das manche Frauen dies testen lassen nach einer Fehlgeburt. Deswegen kommen wir drauf.. Am Mittwoch nochmal beim FA ansprechen... Aber es ist natürlich immer gut wenn man mehrere Erfahrungsberichte hat...

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Hallo,

wenn ich so etwas lese, werde ich richtig wütend. Klar, kann so etwas eine Laune der Natur sein, aber Plazentainfarkte machen mich hellhörig.
Ich hatte 3 Fehlgeburten. Mein Frauenarzt hat auch gesagt, es ist eine Laune der Natur und es werden erst nach 3 Fehlgeburten Untersuchungen veranlasst.
Ich hätte uns viel Leid ersparen können, wenn ich die Untersuchungen gleich nach der 1. Fehlgeburt gemacht hätte.
Ich habe eine Gerinnungsstörung und musste Heparin spritzen und ASS100 nehmen. Und das streng kontrolliert.

Ich würde nie wieder nach einer Fehlgeburt, vor allem nicht nach so einer schrecklichen stillen Geburt, wieder schwanger werden wollen, ohne mindestens die wichtigsten Dinge wie z.B. die Gerinnung zu testen.
Es tut mir unheimlich leid, was euch passiert ist und drücke euch ganz fest die Daumen, dass eure nächste Schwangerschaft mit einem gesunden, lebenden Baby gekrönt wird.
Wir haben mittlerweile eine 6-jährige Tochter und ich danke der Abortsprechstunde in Heidelberg und der Gerinnungsambulanz in der Uniklinik Mannheim jeden Tag.

Viele Grüße

akoever

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Hallo Micha,

mein Mann und ich teilen mit Euch leider ein ähnliches Schicksal:

Ich bekam in der 19. ssw Blutungen. Es wurde ein sehr großes Hämatom entdeckt... Wehen... Liegen... Blutungen... Wehen... Die Fruchtblase platzte in der 24. Woche... Ein paar Tage später kam unser Sohn zur Welt...

Ich kann Dir nur raten: nehmt Eure Krankenakte in die Hand und geht zu einer Sprechstunde für Risikoschwangerschaften (bei uns wurde das im Klinikum angeboten)! So haben wir es gemacht und zusätzlich alle Ärzte abgeklappert, die mir hierzu wichtig erschienen: z.B. Gerinnungssprechstunde, etc...

Das hat zwar 1 Jahr gedauert, aber ich fühlte mich jetzt sicher und gut betreut von dem Arzt aus der Risiko-Sprechstunde, dass wir es jetzt nochmal versucht haben und ich erneut schwanger bin... Die Angst kann natürlich niemand nehmen, aber die Untersuchungen haben mir Hoffnung gegeben, dass alles gut ausgehen kann...

Lieber Micha, ich wünsche Euch, dass ihr einen tollen Arzt findet, der Euch bei Seite steht und bei Euch aufklären kann, was damals der Auslöser war. Mir hat diese Erkenntnis geholfen... Ich drücke Euch die Daumen und hoffe für Euch und für uns, dass wir bald ein Kind nicht nur im Herzen, sondern auch im Arm haben dürfen.

LG, yolo

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Was kam denn bei euch als Ursache des Infarktes raus ? Am
Mittwoch haben wir einen Termin beim fa, da sprechen wir es an..
Kann man den gerinnungsTest am Beginn einer ss machen oder muss man das vorab ?

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Hallo Micha! Es tut mir wahnsinnig leid was euch passiert ist :-(
Ich kann euch nur den Tipp geben auch den Hausarzt zu bitten euch eine Überweisung zum Hämatologen zu geben. Meine Freundin hat sie von ihm bekommen. Deiner Frau werden etliche Röhrchen Blut abgenommen und 14 Tage später habt ihr Klarheit.

Ganz liebe Grüße!

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kann man dies auch am Beginn der SS machen ? oder MUSS es VOR einer eventuellen SS sein ?

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Man kann den Test vorher machen, aber auch erst zu Beginn einer SS. Sollte allerdings ein Gerinnungsproblem vorliegen ist es sinnvoller ihn vor der SS zu machen, da man dann zu Beginn der SS gleich mit Heparin etc. anfangen kann.

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